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PM- MasokeiL Reklamen 70 Pfg. Donnerstag den 9. Oktober 1919 Haferauflage wird mit dem Abtraneport der Gefangenen be- fchetdung einer nähernd 3000 Zentner Kartoffeln gestohlen worden Die Standorte der sächsischen Reichswehrtruppen. für die Amrshauptmanntzhaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Heimkehr. Bald werden die ersten hunderttausend Gefangenen der Heimat wiedergegeben fein. Bis auf Frankreich sind die alliierten Mächte bestrebt, sich der deutschen Gefangenen zu entledigen. Die Mitwirkung der deutschen Regierung kommt nur in der Zahlung der kosten und Stellung des Befördttungs-Material« zum Ausdruck; eine Einwirkung auf die Art und die Schnelligkeit de» Transport» ist ihr verwehrt. Auch den auf Malta, in Indien und Aegypten befind lichen deutschen Gefangenen winkt die Möglichkeit baldiger Heimreise. Wegen Les Abtransport« der deutschen Gefan genen au» Sibirien schweben noch Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung, die einen befriedigenden Erfolg versprechen, während die Gefangenen in Japan durch die japanische Regierung heimbesörvert werden. Bi« auf Frankreich! Immer wieder stehen wir dieser harten Tatsache gegenüber, und keiner der bisher be- schrrtienen Wege hat da» erwünschte Resultat gebracht. „Am Tage nach der Ratifikation — so lautet di« letzte Lnt- Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag: Carl Jehne in Dippoldiswalde gönnen!" Eine unendlich scheinende Geduldsprobe für di« Ange hörigen. Trotz aller Anstrengung der Regierung wollen noch immer nicht diejenigen kreise verstummen, die glauben, der Regierung einen Vorwurf machen zu können, daß nicht alle» geschehen ist, um dl« Befreiung der Gefangenen au« fran zösischer Hand durchzusetzen. Aber keiner von diesen hat bis her einen Weg gezeigt, der die Möglichkeit «ine» Erfolge» versprechen könnte. Da« Nachrtchtenblatt der Reichrzentral- stelle kann selbstverständlich auf eine Polemik mit Auslassungen der Tagerzeilungen nicht eingehen, da e» lediglich der Orien tierung d«r Angehörigen und der interessierten Kreise zu dienen hat. Die Stimmung der bisher Helmgekehrten und deren Er- kenntni», bah im Rahmen des Möglichen aller geschehen ist, war zu ihrem Empfang und für ihr« erste Fürs» ge not wendig war, liefern den entscheidenden Beweis, daß die von der Reichrjrntralstelle getroffenen Maßnahmen den tatsäch lichen Bedürfnissen der Heimkehrer entsprechen. Sie sind auf gebaut auf die tätige Mitwirkung oller Organisationen und weiter Bolkrkretse und bezwecken, die Verbitterung der Heim kehrer zu beseitigen und ihre schleunige WiederetnsÜhrung in da« wirtschaftliche Leben zu sichern. MrsWolMt'pikp* Eechsgespallene korpuszeit« 20 Pfg., auberbalb Ler Amts- op. Die vor einiger Zett durch einen Teil der sächsischen Presse gegangene Mitteilung über die Standorte der säch sischen Reich«w«hrtroppen sind, wie un» von zuständiger Stelle mitgetrilt wird, völlig unrichtig angegeben worden. In Wirklichkeit sind di« Truppenteile der l. Sächsischen Reichswehrbrtgadr 12 in folgenden Standorten unlerge bracht: , Dresden: Inf -Kommando Nr. 12, Reichswehr Reg. 23, Stab, l. u 2 Bataillon, die Minenwerser-^und Nachrichten- Kom., Inf-Geschütz Batt., Pionier-Ball. 12, Kraftwagen kolonne 24, leichter kampfwagenzug 12 und Kao-Reg. >2 (Stab). Bautzen: Brigade-Stab 12, Reichswehr-Reg. 24, Stabu. I. Batl., Mtnenwerser- und Nachrichten Komp., Jnf.-Geschütz- Batt., Art-Kol. 12, Brigade- und Nachrichten-Abt 112, Fern- sprech-Abt. 212, Horch-Abt. (btsh. Funke,) 312, Brieftauben- schlag 461, Krastwagen-Sbt. 12 (Stab), Kraftwagen-Komp. 12, Kraftwagen-Werkstattzug 12, Kao.-Maschinengewehr- «btrilung.s Auttonelsi-ursg. Diejenigen Personen, die über 4000 Mark Einkommen zu versteuern und Ergänzung«- steuer mit Zuschlag zu entrichten haben, sind nach dem Gesetz über «inen Nachtrag zum Ftnanzgesetz auf die Jähre 1918 und 191» vom 19. 7.1919 zur Zahlung von «höhlen Zuschlägen verpflichtet. Nachdem die Bescheide über diese Zuschläge behändigt worden sind, werden alle Steuerpflichtigen, denen ein solcher Bescheid nicht zugestellt wurde, aber nach obigen Angaben erhöht brttragvpslichttg sind, aufgefordert, sich umgehend bei der hiesigen Stadtsteoereinnahme zu melden. Stadtrat Dippoldiswalde, am 8. Oktober 1919 hauptmannschast 25 Pfg.» im amtlichen Teil (nur von Bebör-en) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Amerikanische Haferflocken und Bohnen bk» zum 11. Oktober d». 2«, in den Verkaufsstellen abzuholen. 300 x Haferflocken, Ab schnitt 1, 3 für 99 Pfg. und 750 s Bohnen, Abschnitt l, 4 für 189 Pfg. Stadtrat Dippoldiswalde. Löbau: Jnf -Reg. 24, 2. Batl. Meißen: Ins -Reg. 24, 3 Ba«. Bischofswerda: 1. Gr«nzreltrr-E»kadron, Kao.-Reg. 12, Feldkolonne 12. Zeithain: 2. Gren-reiter Eskadron, Kav.-Reg 12. Königsbrück: Leicht. Kao Reg. (Stab), I. Art.-R«g (Stab), 1., 2 und 3 Batt, leichte Maschinengew.-Kom, 1, 3. Abt. (Stab) vom Art-Reg. 12, Kraftwagen-Kolonne 23, Pferde- Depot und -Lazare«, Staffel-Stab 12. Pirna: 2. Abt. Art.-Rrg. 12 (Stab), 4. u. 5, Batt., Minen werfer-Batt 12, Pioater-Brückentrain. Die Truppenteile der 2. Sächsischen Reich»wehr-Brigade 19 liegen in: Chemnitz: Brigade-Stab 19 und Jnf.-Kommando 19, Reichswehrbrigade 38, 1. u 3. Ball., Minrnwerfer- und Nach- richten-Komp, Inf -Geschütz-Batt., 1. Lskad. 0. Kav.-Reg. 19, vom leicht. Art-Reg. 19 I. Abt. u 1—3. Batt., Minenwerfer- Batt 19, I. Komp. Pionier-Batl 19 Stab, Brigade-Nachr.- Kommando 119, gern sprech Abt. 219, Horch- (bish. Funker ) Abt. 3)9, Stab Kraftwagen-Abt. 19, Kraftwagen-Komp. 19, Brigade-Kraftwagen-Kolonne 37, Kraftwagen-Merkstatt zug >9. Leipzig: Reichswehr-Reg 37 (Stab), 1. Batl. (Jägerbatl) und 2. Batl. Mtnenwerser-Komp, Nachrichten-Komp, 3. Esk. Kav.-Reg. 19, Are. Kommando I», Brigade-Kraftw.,Kol. 38, leicht. Kampfwagenzug 19 Oschatz: Jnf.-Geschütz Batt., Feldlol. 73. Freiberg: 2. Batl. Reichswehr-Reg. 38. Grimma: Kaa.-Reg. 19 (Stab u. 2. E»k ), Maschtnengew.« Abteilung. Wurzen: Leicht. Art.-Reg. 19 (Stab), 2. Abt. (Stab), 3. Abt (Stab). Riesa: Pionierbatl. 19 (Stab). Großenhain: Pferd-D«p»t und -Lazarett. Darüber hinaus werden unlergebracht in: Dresden: Die Wehrschule, da» Hauptwerbeamt, der Panzerzug 48, da» Fltegerkommando Kaditz und die Elb- schütz Halbslottille. Bautzen: d« Panzerzug 49 Großenhain: Art.-Fliegerstaffel. Den Bemühungen der Amtshauptmannschaft ist e» gelungen, da« ursprüngliche Hafer- ablteferungrsoH de- Bezirkes van 70000 Ztr. auf 39900 Ztr- herabzudrücken. Die den einzelnen Gemeinden bez. Landwirten ( Zt. zugesteliten Haseranflage« werden daher in den nächsten Tagen erheblich herabgesetzt werden. W L» darf aber erwartet werden, daß die nunmehrigen verhältnismäßig gerlngen Auf lagen restlos «füllt werden und zwar ist mindesten» die Hilft« noch bis End» 1S1S zur Ablieferung zu bringen. Bei Nichterfüllung seiner Auflage setzt sich der Landwirt nicht nur der Enteignung seiner Hafervorräte und seiner Beltrafung, sondern auch der Gefahr au«, daß er das doppelte de« Marktpreise« der fehlenden Menge al» Schadenersatz an die Reichsgetretdestell« zu zahlen hat (vergl. Bekanntmachung des Kommunalverbande« vom 28. Juli 1919). Dippoldiswalde, am 5. Oktober 1919 Der kommsnalverbaud. 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemelndeverbands-Girokonko Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. -HA«: Hdstder irden ; de» bringt in d« ,werte Illung lügen, g für i n den tngen, I ürslch 1 dich I waige I lieter, I wollte I Haue- I ch die I unge- I Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu tragen. — Einzelne Nummem vertttches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Heute Mittwoch früh bedeckt« Reif die Fluren; 1» herrscht« dab«i eine Temperatur von nur 2vk Wärme. — Morgen Donnerstag wird im Theater wieder einmal ein Lustspiel aufgesührt werden und zwar „Ledige Ehemänner" von Walderstein und LIppschütz, zwei bekannten Lustspiel- dichterA. E» darf daher etwa» Gut«» erwartet werden. — Am letzten Stngabende de» Kirchenchor» wurde da» au» englischer Gefangenschaft zurückgekehrte Mitglied Herr Walter Hoch von Herrn Kantor Schmidt herzltch bewill kommnet und von dem Sängerchor freudig harmonisch be grüßt. * — Di« Wintrrausgabe d«» beliebte^ „Blitz"-Fahrplan«s für da» Königreich Sachs«n, mit Thüringen, Harz, Riesen- gebirgr, Norddöhm«n und allen wichtigen Anschlüssen Deutsch land» und Oesterreich«, ist im Verlage der Firma M. L R. Zocher, Dresden, erschienen. — (vor) Kein besser» Brot bl« Milt, November. Die kürzlich gebrachte Meldung, daß vom 16. Oktober d. I. ab die Ausmahlung de« Brotgetreide» auf 80 bez. 82 0/0 herab- gesetzt wird, kann leicht zu der Annahme vrrlriten, daß in folgedessen bereit« von Mitte Oktober ab da« sehnlichst er wartete hell«« Brot im Verkehr «scheinen wird. Eine ein- fache Ueberligung lehrt jedoch di« Unmöglichkeit einer so schnellen Wirkung der neuen Au»Mahlung«vorschrif«in. Wie da» Wirtschaflsmintsterium erklärt, vollzteht sich di« Mehl- Versorgung in Abschnitten, die öom lt. jeden Monat» bi« zum 15. de» folgenden Monat« dauern. — Ueber die Belieferung mit Konservensleisch und di« geringen Zuweisungen mit Frischfleisch schreibt ein an der zuständiger Stelle Tätig« in der „Dresdner Volkszeitung" u. a : Die sächsische Regierung hat von jeher schwer empfinden müssen, daß uns« Land auf allen Gebieten der Lebensmittel versorgung Zuschußbezirk ist. Die Ursache der Konserven- beftrferung liegt darin, daß der Viehhandelsverband den Gemeinden mit Konserven dient. Dir Konserven stammen fast ausschließlich au« Bayern. Ein großer Teil wird leider auch heut« noch au» Frischfleisch hergestellt. Bayern hat eine wöchentliche vtehumlage nach Sachsen abzogeben; während Sachsen leidlich gut liefert, besteht Bayern wie bi»h«r auf Grund seiner früheren Reservatrechte auf die Durchführung seiner Verträge nach seiner „Auffassung". Wenn Sachfen sich auf einen Vertrag mit Bayern eingelassen hat, in dem gesagt wird, daß ein Drittel in Konserven gelt«f«1 wird, dann geschah die» wohl au» dem Grunde, um «Iwa« mehr au« Bayern herauszuholen, als im andern Falle möglich gewesen sein würde Um nun die bayrischen Konserven fabriken zu beschäftigen, läßt di« dortig« Regierung da» Frischfleisch zum Teil zu Konserven oerarbeiten, beschäftigt dadurch ihre Arbeiter, behält die Häute für sich und Hot die verwendbaren Jnnenteil« der Tiere für ihr« Worstfabrikation. Dabei wird natürlich Arbeitskraft, Material und kohle un zweckmäßig verbraucht. Alle Vorstellungen haben nicht« ge nutzt und zu Zwangsmaßnahmen hat man sich bisher nicht aufschwingen können, obwohl Bayern kohlen und Z icker vom Reiche benötigt. Ob die bisher und weiter «ingeleiteten Schritte^bei der bekannten Halsstarrigkeit Bayern» Erfolg laben werden, wird abzuwarten sein. Jedenfalls bleiben keine gangbaren Mittel und Wege unversucht, um der Be völkerung an Stelle von Konserven Frischfleisch rationiert zuzuführen. Dresden. Da» Finanzministerium steht augrnbltcklich mit dem Rrichesinanzministerium in Verhandlungen über Maßnahmen grgen die Spekulation und den umfangreichen Handel mit tschecho-slowakischen Banknoten. Die Besprechungen dürften bereit» in den nächsten Lagen zum Abschluß kommen. Elstra. Da» grsamte Majorat Elstra, da» v. Hartmann- kochsche Besitztum, ist durch Kauf in verschiedene Hände übergegangen, so Elstra und Gödlau in den Besitz de« Be sitzers der Rittergüter Pulsnitz, Rammenau und Nebra in Thüringen 0. Helldorf auf Pulsnitz, Reichenau und Koitzsch in den der Stadt Kamenz, und Reichenbach in den de» Justizrat» Voigt in Kamenz. Al« Kaufpreis kommen für da» hiesige Rittergut einschließlich Gödlau allein 3 300 000 Mark in Frage. Frelberg. Von der Strafkammer de» hiesigen Landge richt» wurde der Formerlehrling Fritz Mor Graupner au« Droßölsa wegen Diebstahl zu 6 Wochen 1 Lag Gefängnis verurteilt. Hainichen. Für ein zu errichtendes Altersheim sind hier 44000 M. vorhanden. Der Bau soll jetzt in Angriff ge nommen werden. Die städtischen Kollegien bewilligten in ihr« letzten Sitzung für diese» Heim «inen jährlichen Zuschuß von 5000 M. »oena. Die Landwirte haben ungeheuer unter den Felddiebstählen zu Iriden. Im Frohburger Wochenblatt fetzt der Pächter de» Frohburger Wochenblatte« eine Belohnung von 500 Mark für den au«, der ihm den oder die Läter «Äs'. ^^n, einen 13 Ack« großen kartoffelplan fast