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ÄHTlSÜIUH für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Siadtrat zu Dippoldiswalde. WHeritz-Mtung TMeitW M Anzcher siir ApPMiilk, SchMekrg il. Il SMV--M L«rde« W» SO M. solch« au» unke«» Amtshauptmannschast mit15Pf.die«paltze«, oder deren Naum berech net. Bekanntmachung^ auf der ersten Sette (nM »on Behörden) die zwe^ gespaltene Zeile 6b bez. öOPf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im «edaktionellen Teile. dt> Cpaltenjeile 50 Pf. L0«rd«-ftz - Zeitung- «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und ssclertage und wird am Spätnachmittag ausao- geben. Preisvierteljähv- sich einschlietzl. Zutrage« 2.85 M» zweimonatlich 1.90 M-, einmonatlich VS Pf. Einzel-Nummern lOPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unser« Austräger nehmen B»- stellungen an. Mit Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 71 Donnerstag den 27- März LM9 abend« 85 IgyrgMS Di« vs8odLlt»«tt wird bi« aus weite«« vom l /4.1919 ab auf 8—12 Uhr vor mittags und 2—6 Uhr nachmittag« und Eonnabends-aus 8 Uhr vormittag« bis 3 Uhr nachmitttags verlegt. , Dippoldiswalde, am 2S. März 1919. Die Amtshauptmannfchaft. ButtersZuteilNKg. Auch sllr die lausende Woche können nur KV ß Butler oder Margarine auf den Kopf der versorgungrbrrechtigtrn Bevölkerung sichergestellt werden. Da der gesamte Bedarf an Butter au« den Beständen der Ueberschutz-Gemeinden de» Bezirk» nicht voll gedeckt werden kann, so mutz an «inen Teil der Zuschußgemeinden auch in der lausenden Woche Margarine statt Butter überwiesen werden. Diese Gemeinden würden dann bet künfisgen Verteilungen in erster Linie mit Butter berücksichtigt werden. Dippoldiswalde, am 2b. März 19 l9. Nr. 509 Mob. III. Der Kommunakverband. Brot- «ud Milchmarke» werden , Sonnabend den 29. März 1919 vormittags von 10—12 Uhr im Ral Haussaale «»»gegeben. Dippoldiswalde, am 26 März 1919. Der Ttadtrat. Auningv, I Stück für jeden olodtlandwirtschastlichen Bewohner, sind gegen Abschnitt v der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. Ansteckende Krankheiten betr. Unter Hinweis auf die bereit» früher erlassenen Bekanntmachungen wird hierdurch erneut in Erinnerung gebracht, daß jeder Erkrankung«, und Todesfall an Croup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach, Typhus und Milzbrand unverzüglich und spätesten« innerhalb 24 Stunden dem Stadtrate anzuzrlgen ist. Anzeigepflichtig sind, dafern «in Arzt zur Behandlung de« Kranken nicht zugezogrn worden ist, l. der Haushaltungsoorstand, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Wege de» Erkrankten be schäftigte Person, 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankung», oder Todesfall sich ereignet hat, 4. die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2 bi» 4 genannten Personen tritt inde» nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist-, An ansteckenden Krankheiten erkrankte Echullind« dürfen, ebenso wie die gesund gebliebenen Schulkinder aus Häusern, in denen ansteckend« Krankheiten herrschen, dl« Schule erst dann wieder besuchen, wenn durch ärztliche Bescheinigung der Nachweis erbracht worden ist, daß dem Schulbesuche Bedenken nicht entgegenstehen. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepflicht werden an den Anzeigrpslichtigeu mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast geahndet. Dippoldiswalde, am 26 Mä?z 1919. Der Stadtrat. Gespaltenes Holz, Kiefer und Fichte, Korb 1 M 50 Pfg. verkauft morsen krottse nachmittag» von 3—5 vhr im städtischen Baufchuppen am Plan die städtische Forstverwaltung. OertNches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 27. März. Heute vor 75 Jahren wurde der Gustav Adolf Zweigverein gegründet. — Die Deutsche Müllerschule, deren Unterhal- tung während de» Krieges infolge der geringen Besucher zahl für die Stadt Dippoldiswalde mit richt erheblichen Schwierigkeiten und Opfern verbunden gewesen ist, geht «rsttuitcherwitse einem neuen Aufschwung entgegen. Dio Zahl der Schüler, dl« für da» Ostern beginnende Schul- Halbjahr ang,meldet sind, ist unerwartet groß und wächst täglich. Leider begegnet di« wesenilche Unterbringung neuer Schüler Schwtrrtgkrilen. E» ick der Schulleitung bisher noch nicht gelungen, die erforderliche Anzahl von Unterkunsisräumen ausfindig- zu machen. Fall» dies-m Uebelstande nicht baldigst abgeholsm werden kann, fleht sie sich vor die bittere Notwendigkeit gestellt, wettere An meldungen abzulrhnrn oder bereits Angemeldete nachträg lich zurückzuweisen. E» wäre höchst bedauerlich, wenn es zu dieser Maßnahme kommen müht», denn abgesehen von der gerade unter den gegenwärtigen Verhältnis«» beson deren Bedeutsamkeit der Deutschen Müllerschule, der einzigen derartigen Fachschule im Reiche, für unser gesamte» Wirlschafisleben kann es sür die Steuerzahler und nament lich sür di« Grschästswelt unserer Stadt nicht gleichgültig sein, wenn Schüler unserer Anstalt lediglich deshalb fern- bleiben und ihre Ausbildung anderswo suchen mühten, weil sich sür sie bei uns leine Unlnkunftsmüglichkeit bietet. Im Vertrauen aus die den Müllerschütern seil 28 Jahren hier jederzeit gern gewährte Dastsreundschasl und tm Hin- blick auf da» so lange bereit» bestehende schöne Verhältnis zwischen ihnen und unserer Bürgerschaft glaubt die Echul- lrtiung an all« Einwohner die ebenso herzliche wie drin- gende Bitte richten zu dürfen, doh zur Unterbringung der Schüler beitrage, wer nur irgend dazu in der Lage ist. Eie verkennt nicht die Schwierigkeiten, di« sich dieser Bitte bei der gegenwärtigen Wohnungrknappheit entgegen- stellen, aber: Wo ein Wille ist, da ist auch ei« Weg, zu mal es sich ja durchgrhend» um dl« Bereitstellung nur einzelner Räum, handelt. Wer Bedenken gegen di« Ab gabe möblieitrr Räume deswegen hat, weil die Beschaffung und Reinigung von Bettwäsche schwierig ist, soll sich da- durch nicht berinslnssrn lassen, denn di« meisten Schüler werden auf Verlang«, di« erfoderllchr Bettwäsche selbst stellen. Di« L'ilung der Müllerschule bittet dringend, ihr umgehend mttzutrtlen, wer zur Ausnahme von Schülern bereit ist. — Am Mittwoch hätte in der Kirchgemeinde- Versammlung im Schütz n Hous« Herr Superintendent Michael gern einen gMuen Kreis der Gemetndemtlglteder wUikommen gehethrn, doch füllt« sich der Saal nach und nach mehr und mehr. In einem Uebe» blick über die gegenwä ttgen kirchlichen Verhältnis'« konnte Herr Superin tendent freudigen Herzen« und dankbar bekunden, doh die Lehrerschaft der Bürgerschule den Katechismuruntenicht freiwillig auch weiter rrtrtlt und doh alle Kinder daran teilnehmen. In Erwähnung der mehrfachen „Eingesandt" in der Zeitung bat er, Wünsche und Klagen lieber an den Kirchenvorjtand direkt zu bringen. Sodann hielt Herr Superintendent einen ausführlichen Bortrag über die von der sozialdemokratischen Presse angeschnittenen Frage: „Was kostet die Kirche dem Staate und was leistet sie ihm?" Gkgenüber von 600 Millionen Staatsousgaben in Sachsen ist dis staatliche Zuwndung von 4 Millionen an die Kirche nur eine verschwindende Kleinigkeit. Da gegen sind die Leistungen der Kirche in Bezug auf ihre staatserhaltende, das sittliche Leben fördernde und di« Wohlfahrt pflegende Wirksamkeit nicht hoch genug einzu- schätzen. Man braucht nm an die Armen- und Kranken- pflege, Fürsorge sür Krüppel, innere Mission, Herbergen zur Heimat, Eeemannsheime, an die Arbeit der Kirche an der Erhaltung des Deutschtums im Auslände und andere Wohlfahrtretnrichtungrn zu denken, die auf viele Millionen Mark einzuschätzen sind. Der Staat hat darum auch nach vollzogener Trennung im eigenen Interesse die Pflicht, der Kirche die ihr nölige Beihilfe zu gewähren. Mag die Trennung geschehen tn Ruhe und Gerechtigkeit. Einen zweiten Vortrag hielt Herr Eladtkassierrr Schubert über den „Volkrkirchlichen Laienbund", der den Ausbau einer freien eoargelstchen Volksküche mit einer Verfassung auf volkstümlicher Grundlage erstrebt. Seiner Bitte, der Orts- gruppe Dippoldiswalde beizutreten, die nur rin« einmcl ge Steuer von mindestens einer Mark fordert, wurde noch am Abend vielseitig entsprochen. Herr Superintendent brachte noch Kirchen-Jahr«b«!chte zur Verteilung, bar um Ueberlassung von Kinderharfen für den Kindergotles- dtenst, gab bekannt, doh auf Wunsch der Eltern die Konfirmation auch in diesem Jahre zum Palmsonntage staitsindet, die Konfirmandenstunden bi» dahin zu besuchen sind, und dah am Palmensonntag abend wieder ein Familien abend Konfirmanden, Eltern und Freunde vereinigen wird. — Die Entlassung der Abgehenden au» der Handels schule findet morgen Freilag den 28. März nachmittag« gegen 5 Uhr statt. — Uedrr di« b«absichtigten Zuschläg« zur Einkommen steuer ersahren wir, doh die kleinen Einnahmen geschont werden, dagegen di, gröheren sehr scharf ang,saht werden sollen. So fallen z.v. Einkommen von 100000 M. außer der bi» jetzt g-zahtten Steuer mit einem Zuschlag von 12'/2 v. tz de» Einkommen» belastet werden. Dns, Zu schläg« steigen bei bin gröheren Einkommen noch weiter und erreichen bei einem Einkommen von 600 000 M. die Höhe von 35 v. H. — Die Kohlenvrrsorgurg in Sachsen trostlos. Wie der „Dr»d. vollsztg." gemeldet wird, «st bi, Lage'der «ohirnversorgung in Sochsen troftla». Di, Zufuhren an Braunkohlen au« Böhmen sind nach kurzer Frist wieder gesperrt worden. Die Tschechen treiben tn dieser Frag seit Monaten geradezu „Echindludrr" mit Sachsen. « — Neue Briefmarkenwerte. Die Reichrpost hat zwei neue Markenwerle mit dem bekannten Bild der Germania in Verkehr gebracht, 35 Pf. in rehbraun« Farbe und 75 Pf. in schwarzer und grüner Farbe auf weihe« Grund. — Wie wir erfahren, haben ssch die gestohlenen Pferde des Vorwerks Reinholdshain wiedergesunden, und zwar hing da« eine noch beim Rohschlächter Ehrlich in Deuben, während da» andere schon verpfundet war. — Auch d«r Wagen, an dem der Name weggekratzt war, wurde dort vorgefunden. Der Verbleib der Milch!,üge konnte noch nicht festgestillt werden. Wie e» heiht, soll der Dieb in Dresden verhaftet worden sein, doch konnten wir bisher näheres darüber noch nicht feststellen. Kipsdorf, tztlfrgeisllicher Vetter wurde auf «instim- migen Beschluh de» Ktrchenvorstande» von Self Hennersdorf tObnlausltzj alsDiakonus nach dort gewählt. Seifersdorf. Dir feierliche Entlassung der Konfir manden findet Montag den 31. März vormittags 10 Uhr in der Schule statt. Zu dieser Feier sind hierdurch all« Litern und Freunde der Schule herzlichst eingeladen. Dresden. Sachsen wird jetzt an erster Stelle mit amerikanischem Speck beliefert werden. Es ist vielleicht schon in nächster Woche mit dem Eintreffen eine» Teile« der uns sür mehrere Wochen zugewiesenrn 1600 Tonnen Speck in Sachsen zu rechnen. Der Preis wird voraus- stchllich gegen 4,50 bi» 5 M. für da« Pfund betragen. E» müssen Bestimmungen getroffen werden, durch di« Streikende und schuldhaft Arbeitslose von der Belieferung ausgeschlossen bleiben. Die einzelnen Gemeinden «erden nacheinander, entsprechend den Eingängen, beliefert werden. Eine gleichzeitige Versorgung de» ganzen Landes Ist natur- gemäh anfangs noch nicht möglich, es wird aber jeder Gemeinde nach und nach 100—125 §pro«opf und Woche vier Wochen lang zugewiesen werden. Die sonstige Fleisch- und Fettration bleibt daneben bestehen. svsr) Dresden, 26 März. Lin äußerst schweres Fahr- stuhlunglück hat sich heut, vormittag in der Tabak- und Zigarettenfabrik P^idze zugelragen. Dort stürzte infolge Versagen« der ettk'rischen Kraft ein vollbesetzt« Fahrstuhl aus dem 5. Stockwerk mit ungeheurer Wucht in da« Kellrr- geschoh hinab. Bon der herbeigerufenen Feunwehr wurden au« denTiümmttn 29 mehr oder minder schwerverletzt« Männer und Frauen und 5 Aibeiterinnen al» Leiche» geborgen. Di« verletzten Personen wurden nach dem Friedrichitädter «rankinhaus befördert. — Wie verlautet, bereitet di« sächsisch« Reglnung «in« Kundgebung vor, in der da» Verlangen augriproche» werden soll, dah der Frieden nur auf der Grundlage d« Recht,» und der Ger,chtigk,it gemäß den 14 Punkte» Wilson» zustande kommen dürfe nnd jeder Gewaltfrird«