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SegenMer dem FelnL ünv^Reditzierüng derjenigen Telle des Vertrages wünscht, welche ohne Opferung wesentlicher Grundsätze abgeändert werden könnten. Letztere haben anscheinend den Sieg davongetragen. Die Mitglieder des englischen Kabinetts Cham berlain, Balfour, Cecil, Bonar Law, Fisher und Mon tague, die in Paris etngetroffen sind, hielten mit Lloyd George eine Beratung ad. Sie unterrichteten den Ministerpräsidenten davon, bah sowohl die Libe ralen wie die Arbeiterpartei England- die Deutsch land auferlegten finanziellen und wirtschaftlichen Be dingungen für zu hart und unausführbar hal ten. Tre Kabinettsmitglieder sprachen sich insbeson dere für eine Fixierung der Deutschland vorzuichret- benden Schadenssumme aus. Lloyd George erklärte, daß er dem Vtererrat zur Verbesserung des Vertrags und zu Zugeständnissen in der Entschädigungsfrage raten werde. Auch wenn Deutschland hartnäckig bleibe, werde er nicht für Verschärfung der Bedingungen eintreten. Lie Holzverhandlungec abgebrochen! Die Frage, ob bei den deutschen Lieferungen an die Alliierten der deutsche JnlandpretS oder der Weltmarktpreis matzgebend sein sollen, hat die neuen Verhandlungen in Versailles wegen Holzlieferungen zum Scheitern gebracht. Auf Veranlassung der deut schen Wirtschaftskommission zu Versailles sind die Holz verhandlungen — auch für das angebahnte Schwel- lengeschäft mit Italien — nunmehr abgebrochen wvr- den. Dw deutsche Holzverhandlungskommission ist in folgedessen nach Deutschland abgereist. , z Lie Antwort der Entente in ver Arbeiterfrage, l Tie Antwortnoten Clemenceaus. auf die verschie denen deutschen Noten wurden dem Grafen Brockdorff am Sonnabend überreicht. »Unter diesen Noten befand sich auch die Antwort der alliierten Regierungen auf die zweite deutsche Note, die sich mit der interna tionalen Arbeiterabordnung befaßte. In der Antwortnote heißt es u. a.: Die deutsche Abordnung stellt den Grundsatz auf, daß - für die deutsche Regierung in Sachen der Arveitergesetz- gebung die letzte Entscheidung in der Lohnfrage liege. Die alliierten und assoziierten Negierungen, die eine sehr große Erfahrung in den demokratischen Einrichtungen s- haben, sind der Ansicht, das; diese Gesetze nur im Verein mit den Vertretern des ganzen Gemeinwesens geschaffen werden dürfen, und weisen auf einen fundamenraleu Irr tum der deutschen Note vom 22. Mai hin, nach der die Absicht und Interessen der Negierungen mit den Forde rungen der Arbeiter in naturgemäßem Widerspruch stäu- b den. Loch zählt eine gewisse Anzahl eben dieser Re- - Gierungen zurzeit beglaubigte Vertreter der Arbeiter in . ihren Reihen. Der angebliche Gegensatz zwischen Regie rung und Arbeiterschaft märe nur in Ländern möglich, s deren Regierungen nur dem Namen nach demo kratische sind. Tic Note sagt weiter, das, entgegen den deutschen Behauptungen die Forderungen des B erne r Ko ngres - ses beriiäsichtigt worden seien. Tie alliierten und asso- ! ziicrten Negierungen seien sich darüber einig, dem Gedan- ilen näherzutreten, das, Vertreter Deutschlands in kurzer Frist in die internationale Arbeiterorganisation ausge nommen werben können. Die in Aussicht stehende Konfe renz in Washington wird ermöglichen, die Forderungen der Arbeiter zu verwirklichen. Tie Note schließt mit den Worten: Gerade setzt wird j die erste Versammlung der internationalen Arbeiterorgani sation, die im Oktober tagen soll, vorbereitet. Also ist l es offenbar ganz und gar überflüssig, jetzt mit einem i Arbeiterkongreß in Versailles eben diese Vorbereitungen zu stören. - Lie Aufklärung über den FriedenSvertrag in vcr Entente. Mit dem Friedensvertrag »vird in Paris ein wah rer Schleichhandel getrieben. Tas sozialistische Abend blatt „Bon Soir" ließ 50 in Deutschland gedruckte Exemplare des alliierten Friedensentwurfes franzö sischen Deputierten und Senatoren, sämtlichen ehema ligen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der gro ßen Ausschüsse zukommen. Die Parlamentarier, die einen Entwurf erhalten hatten, äußerten ihre große Freude, einige befürchteten allerdings, daß sie durch den Besitz dieses Dokumentes in Unannehmlichkeiten ge raten könnten. Eine große Anzahl von Deputierten und Senatoren, die bei der Sendung des „Bon Soir" nicht berücksichtigt werden konnten, erbaten sich auf der Redaktion des Blattes gleichfalls Exemplare. „Bon Soir" weist darauf hin, daß Wilson selbst die Oesfent- lichveit der Verhandlungen gefordert hatte, daß er somit durchaus im Wilsonschen Geiste gehandelt habe. Oder sei etwa die französische Regierung in diesem Punkte mit Wilson nicht mehr einig und werde sie gegen die Redaktion des Blattes gerichtlich vorgehen? — Jedenfalls scheint die französische Regierung durch diese Maßnahme des „Bon Soir" in eine etwas pein liche Lage gekommen zu sein, denn sie ließ alle dies bezüglichen Meldungen in der Presse von der Zen sur streichen. Der Putsch im Rheinland. Wer sich hinter der Anonymität der „Ausschüsse" verbirgt, ist unbekannt, aber man nimmt an, daß die Anonymität nicht grundlos sein wird und daß, »nenn die Namen veröffentlicht würden, mit ihnen kein besonderer Staat zu machen wäre. Die iveitaus überwiegende Mehrheit der rheinischen Bevölkerung ist ganz sicherlich gegen die von den Franzosen ge fördert« Rheinisch« Republik. f , Ler Macher der rheinischen Republik. ' In Wiesbaden und in ganz Nassau denkt die Be völkerung nicht an solch landesv^rräterrisches Ding wre die Ausrufung einer Republik. Es gibt da nur einen Mann, der jedenfalls den nassauischen „Arbeiis- auSschutz" gebildet hat, und der ist kein Nassauer. Es ist, Wie die „Frankfurter Zeitung" schreibt, ein Dr. Dorten, Staatsanwalt in Berlin, der seit No vember 1918 auf Grund eines Ärztlichen Zeugnisses dort vom Dienst beurlaubt und seitdem in Wies baden ist. Dieser Herr, weder in Nassau geboren, noch joinals längere Zeit dort ansässig, besitzt die Unverfrorenheit, seit einigen Monaten als Vertrau ensmann und Vertreter der Nassauischen Bevölkerung sich aufzuspielen. Er hat niemanden, aber auch wirk lich niemanden hinter sich- Die Wahl der Stadt Wiesbaden als vorläufiger Regierungssitz der angeb lichen rheinischen Republik legt neben einigen andc- ren Indizien Vie Vermutung nah-, daß die ganze jetzige Aktion bisher von diesem Berliner Staats anwalt ausgeht. Es steht jedenfalls fest, daß keine po litische Partei hinter diesem Ausrufe steht. Verlogen ist die Havasmeldung, wonach die Bevölkerung das Ereignis mit Befriedigung zu begrüßen scheint. Die neue Regierung hat eine Botschaft an die Entente staaten und an die Friedenskonferenz in Paris ge richtet. Tie Regierung gegen Vie Umtriebe im Rheinland. Das Neichskabinett hat am Montag in früher Morgenstunde abermals Stellung zu der rheinischen Frage genommen. Eine amtliche Mitteilung über die Proklamierung einer selbständigen Rheinischen Repu blik ist der Negierung bis jetzt noch nicht zuge gangen. Bis jetzt hat sie lediglich Kenntnis von den Mitteilungen in der Presse über den in mehreren rheinischen Städten plakatierten Ausruf unbekannter Ausschüsse „An das rheinische Volk". Von amt licher Stelle wird hierzu erklärt: „Es handelt sich hier offenbar nm einen Ueber- rumpelungsversuch gegenüber der VoltSabstim- mNng, nachdem die geplante „Ausrufung" der neue« Republik mißlungen ist. Am bezeichnendsten ist, daß unter der Proklamation kein einziger Name steht. Die ReichS- rc-gierung hält unbedingt an der Vereinbarung mit den rheinischen Abgeordneten fest. Für sie gibt es kein« „vorläufige Regierung", deren Zusammensetzung der Aufruf klüglich verschweigt. Die Landes- und Kom munalbehörden enchfangen nach wie vor ihre Weisungen von ihren Landesregierungen, denen sie allein verant wortlich sind und bjetben. Die Reichsregisrung erwartet von ihnen, in dieser schwersten Stunde getreu auszu harren auf ihren Posten, die für die ganze rheinisch« Bevölkerung Vorposten und Vorbilder der ReichStrene fein müssen." Praktisch hat sich bis jetzt im Rheinlande nichts ^ändert, die.Hoheitsrechte des Reiches und des preu ßischen Staates können durch, diese Proklamation ir gend eines Ausschusses nicht beseitigt werden. Besprechungen im Berlin. Bei einer Besprechung von weit über hundert 'Heinischeu, rheinhessischen und pfälzischen Mitgliedern >er deutschen Nationalversammlung und der Preuhi- chen Landesversammlung aus allen Parteien mit dem Ministerpräsidenten Scheidemann über die Selbstän- ngkeitsbestrebungen in den Rhein landen trat eine völ lige Uebereinstimmung zwischen Regierung und Ab- teordneten insofern zutage, als der Gedanke einer Loslösung vom Reiche als. völlig »»diskutabel von illen Seiten verworfen wurde. Vor Verabschiedung >er Verfassung und vor Friedensschluß könne auch an üne Aenderung des staatsrechtlichen Verhältnisses zu Preußen nicht gedacht werden. r i Ter Widerstand Vor Bevölkerung. Die Nachrichtest, die aus dem Rheinland in Ber- in eiugetrossen sind, lassen die von den französischen Generalen getragene Bewegung in ihrer ganzen Un- lehLucrlichkeit erkennen. Die Bevölkerung lehnt die betsttigung allgemein ab und folgt nur widerstrebend merhärtem Zwang. Die Franzosen sind bei all die len Vorgängen im höchsten Matze beteiligt. Die ge- jamte Bürgerschaft von Koblenz und Mainz ist jum Protest gegen die rheinische Republik geschlossen >n den Streik eingetreten. Die deutschen Behörden in höchst a. M. lehnten die Anbringung der Plakate lb, auf denen die Ausrufung der altnassauischen kepublit in Wiesbaden, der rheinischen Republik in Koblenz und der pfälzischen Republik in Speyer ver kündet wurde. Die Plakate sollten öffentlich ange klebt werden. Auch i» anderen Orten des besetzten Gebietes versuchten Leute, angeblich im Auftrage der lranzösischen Militärbehörden, die Plakate anzu- jchlagen. In Speyer ist der Putsch vollständig mitzlun- zen. Der Verräter Haas und Gesinnungsgenossen, velche am Sonntag vormittag in Speyer die rhei- lische Republik ausrufen wollten, wurden von der em- sürten 'Volksmenge als Landesverräter derart zuge- cichtet, daß sie in schwerverletztem Zustande fortgetra- zen werden mußten. Regierungspräsident v. Winter- Mn, der durch sein mannhaftes Auftreten den Fran- wsen gegenüber bekannt ist, war am Abend vorher aber den Rhein nach Mannheim abgeschoben worden. Auch von der „Kölnischen Volkszeitung", üe bisher dem Gedanken einer Rheinischen Republik im Rahmen des Deutschen Reiches sehr sympathisch Mgenübersteht, wird der Präsident von eigenen Gna den Staatsanwalt a. D. Dorten ganz energisch äbge- kchüttelt. Der durch seine Unterredung mit General Mangin bekannt gewordene Dr. Frohberger ist »us der Redaktion der „Kölnischen Volkszeitung" aus- geschieden. Politische Rundschau. — Berlin, den 2. Juni 1919. — Der Reichslvlonialminister Dr. Bell hat sich nach Versailles begeben. — Bei einer Probeavstimmung in den beiden Bezirken von Malm« dH sprach sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung für das Verbleiben bei Deutschland aus. Nur in zwei Ortschaften evgaben die Abstimmungsziffern 50 Prozent resp. 25 Prozent für Belgien. . * :: Ter ReichSbauorn» und Landarbeiterrat, der die ser Tage zu einer Tagung in Goslar zusammengetre ten war, erklärte sich einverstanden mit einer Aus gestaltung der Räte-Organisanon zu einer wirtschaft lichen Berufsorganisation, die in Gesetzgebung und Verwaltung des Deutschen Reiches und seiner Glied staaten maßgebenden Einfluß haben müsse. Jedoch fei bei einer verfassungsmässigen Festlegung und Reform der Räteorganisation der Landbevölkerung die volle Gleichberechtigung mit allen anderen'BevölkerungL- gruppen im Staate zu gewähren. Außerdem fordert der Reichsbauernrat, daß die gewählte Vertretung der deutschen Bauern- und Landarbeiterräte von der Staatsregierung bei der Beratung und Bearbeitung aller das Räte-System und die Organisation der länd liche» Berufe betreffenden Gesetze und Verordnungen hinzuziehen istz , , . . . MMtn IW kill Mtj Doremi. Nach dem Tagebuch einer Anglo-Inderin von I. St. Winter. (S. -joAt-tun«). „O, das ist großartig. Da kann Baby jeden Tag frische Milch haben. Ich fürchtete schon, daS arme Würm chen sollte mit künstlicher Milch gesüitert werden. Sie wissen schon, das greuliche Zeug in Blechbüchsen." „Ich habe keine Ahnung, daß es greuliches Zeug in Blechbüchsen gibt, womit man Babys füttern kann, Schwester Anna." „Gott sei Dank, gnädige Frau. Ich wollte, kein Mensch ahnte eS; dann würden nicht so viele kranke Kin der in der Welt sein. Diese schreckliche künstliche Milch! Ich nenne sie nur noch den verlöteten Mord — daS ist sie auch." Trotz aller Mattigkeit mutzte ich über Schwester Anna lachen. Sie ereiferte sich grenzenlos bei dem Thema „Kinderernährung". Ihre Art zu sprechen, belustigte mich; ich merkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging, Und plötzlich war es Abend geworden. Der letzte Abend vor unserer Abreise nach England. Eddy hatte bis jetzt noch zu tt i gehabt; nun kam er zu mir — wieder eitel Glück und Sonnenschein. EP hatte die besten, schönsten Kabinen im Schiss bekommen. „Du wirst wie eine Prinzessin reisen, Doremi. ES klappt alles. Die Ziegen sind übrigens auch angekommen; ich sage dir, Prachiexemplare — vier Ziegen — da gibt es Milch genug für dich und Baby — nicht wahr, Schwester Anna, wir wollen diese kleine Frau unterwegs heraus pflegen. Wenn wir nach England kommen, soll sie schon ganz anders aussehen als jetzt!" „Ganz gewiß," bestätigte Schwester Anna, wünscht« mir eine gute Nacht und ging. Eddy konnte sich noch lange nicht beruhigen. Immer wieder sagte er mir, wie glücklich er sei, daß wir nun wirklich morgen abreiseü würden. „Die Reise allein, die Seeluft wirkt Wunder in sei nem Fall, Doremi. Das sagen alle, die es aus Erfahrung kennen." Ich tat kein Auge zu während der ganzen Nacht. Ich konnte Eddy nicht mehr verstehen; er °sah so sroh in die Zukunst, die wie ein dunkles, schreckliches Geheimnis vor mir lag. Ich fühlte es Wohl, dieses war ein Abschnitt in meinem Leben — was würde nun kommen? Es war ein banges Ahnen und Fragen in meiner.Seele. 9. Kapitel. Am andern Morgen hatte Schwester Anna mich im Salon unter der mächtigen Punkah installiert; ich sollte hübsch ruhig liegen, während sie die letzten Neisevorbe- reitungen traf. Eddy saß neben mir. Weißt du, Doremi," sagte er, „ich bin so glücklich wie ein Schuljunge, dessen Ferien an fangen. Kannst du dich denn gar nicht ein bißchen mit mir freuen, du kühle Anglo-Jndierin? Du nimmst das. alles so ruhig hin; ich glaube wahrhaftig, du freust dich gar nicht aus zuhause —' Ich war so müde! Aber ich hatte Eddy viel zu lieb, als daß ich ihm mein Müdesein gezeigt hätte; so versuchte ich dann zu lächeln und behauptete, ich sreuie mich auch auf die Reise. „Nur siehst du, Eddy, wenn ich bei dir bin, dann bin ich eben zu Hause; dazu brauche ich wahrhaftig nicht erst nach Europa zu gehen; ich bliebe eben so gern hier — du mußt mir nicht böse sein!" »Ich — dir böse sein! Aber Liebling, was sind daS für Ideen! Nun, was gibt es?" Die letzten Worte galten dem Diener, welcher eine Depesche brachte. Eddy öffnete und durchflog ihren Inhalt. Ich sah es Wohl, der große, starke Mann schwankte und begann zu zittern; aber es war nur eine Sekunde, dann hatte er die Selbstbeherrschung wiedererlangt. Doch wie ein schmerzliches Stöhnen rangen sich die Worte von seinen Lippen: „Doremi, mein armer Liebling!" Ich schnellte von meinem Ruhelager empor. „Was ist geschehen, Eddy?" Er rang nach Ruhe. Seine Stimme war klanglos; als kämen Sie aus Wetter, Wetter Ferne, tönten die Worte an mein Ohr: „Ich bin zurückgerufen —' „Zum Regiment?" „Ja. zum Regiment! Der Oberst telegraphiert: „Un ruhen an der Grenze — jeder Urlaub zurückgezogen — wir machen mobil — verzögern Sie keinen Augenblick Ihre Rückkehr." Ein paar Stunden spater, und daS Telegramm hätte unS nicht mehr erreicht, wir wären aus hoher See ge wesen. O, Über die Grausamkeit des Schicksals! Ich sah es wohl, dies war ein Blitz aus heiterem Himmei für Eddy. Die Antwort aus das bange Ahnen und Fragen meiner Seele war eS für mich. DaS Unglück hatte seinen Schatten vorausgeworfen; nun kam es mir selbst unweigerlich — unaufhaltsam. Ich war gleichsam erstarrt. Ich hörte EddyS Stimme wohl, hörte, daß er mich bat und beschwor, verständig zu sein, nicht von ihm zu verlangen, daß er mich wieder zu rücknehmen solle in die heiße, ungesunde Gegend. „Ich kann dich und Baby nicht dem sicheren Tode ent- gegensühren, Doremi, während ihr hier auf dem Wege seid, Eure Gesundheit wiederzugewinnen. Vielleicht stel len die Grenzunruhen sich als blinder Lärm heraus; je denfalls werden wir bald mit den Kerls fertig, dann kom me ich dir nach. Die treue Agah und Schwester Anna werden für dich und Baby sorgen. Nicht wahr, meine verständige Neins Frau wird mir nicht das Herz brechen,! wird sich nicht weigern, einstweilen ohne mich abzureisen?" „Ich könnte ja doch," so fuhr er fort, „nicht bei dir bleiben, Liebling. Mein einziger Trost wird der sein, dich in gesunder Lust zu wissen, zu denken, daß ich euch beide gesund nnd frisch wicderfinde, wenn ich Nachkomme. Nimm mir nicht diese einzige Hoffnung, Doremi!" Ich war halb besinnungslos und viel zu schwach zu ernstlichem Widerspruch. Man nahm mein Schweigen für Einwillignng; ich aber ließ alles über mich ergehen, als sei ich ein Willenloses Geschövs.