Volltext Seite (XML)
MMriWitiuig TligeszeitMg ils Archer str HMM, Ameiielierg «L Donnerstag den 20. Februar W»9 abends 85 Jahrgang Nr. 42 Amtsblatt filr die Amtshauptmannschast, da» Amtsgericht «nd den Stadtrat z« Dippoldiswalde. Mit Illustriertem Unterhaltungsblatt". Fü« die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne.— Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. -Wriheritz. Zeitung* erscheint täglich mit Aus« nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähv- lich einschlichl. Zutragen 2.85 M.. zweimonat ch 1.90 M., einmonatlich »5 Pf. Einzel-Nummern lOPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. 20 Pf., solche au» unser« Amtshaugtmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeilo oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 60 Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechenden! Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di» Spaltenzeile 50 Pf. Vie Amtshauptmannschast. Reg. 2,2. von Der Kommunalvrrband. Mob. I». DM- Weitere amtliche Bekanntmachungen stehe« in der Beilage. "MD ^leisvkvn-llunelvnlislvn. Die Anmeldungen zu den Fleischer - ttundenlisten sind bi« zum 22. Februar 1S1S unter Abgabe der Kundenauswetse zu bewirken. Die KunSenUften und die Ausweise hierzu sind von den Gemeindebehörden geprüft spätestens bi« 26. Februar ISIS hierher einzusenden, Kinder unter 6 Jahren sind in Abschnitt ll der Kundenliste ä (zur Hälft« zu beliesernde Personen) auszunehmen. Für vorübergehend anwesende Personen dürsen keine Ausweise zum Eintrag in die Kundenliste ausgestellt werden. Dippoldiswalde, am >8. Februar 1010 Kleieverteilung. Den Bertetlungsstellen ist eine geringe Kleiemenge überwiesen worden, die wieder ¬ um sür kranke Tiere (Pserde, Rinder, Schweine und Ziegen) und für säugende Mutter tiere b stimmt ist. Anträge aus Zuteilung sind an die verleilungsslellen zu richten. Dippoldiswalde, am 18. Februar 1010. Das Direktorium der Derband»sparkass« zu Possendors ist neu gewählt und der Amtshauptmannschast bestätigt worden. Ls besteht aus folgenden Mitgliedern: 1. Prioatu» Leutritz in Possendors als Direktor, 2. Gemrindevorstand Wois tn Börnchen b. P. als stellv. Direktor, 8. Gemelndeältejter Köhler in Wilmsdorf al» Kassierer, 4. „ Pietzsch in Possendors als stell». Kassier«. Dippoldiswalde, am 14. Februar 1010. Di« Amtshauptmannschast. Diphterie-Serum mit der Konkollnummer 2086 (Zweitausendsech,undacht,kg) au« den Farbwerken tn Höchst a.M. ist wegen bakterieller Verunreinigung zur Ein- tziehung bestimmt worden. . „ Dresden, am 18. Februar 1010.Ministerium de« Innern. Mi"" Oertllches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Direktor Rich. Bendry, der frü here Letter de» Theater« der Feldgrauen wird am Diens- log den 25. d. M., abend, 1/28 Uhr, in der Reichskrone ein Gastspiel geben, bet dem „Heideröschen" zur Ausführung kommen wird. — Unehrlichkeit an allen Orten. Gestern wurde einem städtischen Bauarbeiter sein Rucksack, den er am Heister- bergk-Denkmal niedergelegt hatte, in dessen Nähe er arbeitete, gestohlen. Der Rucksack barg u. a. eine Thermo», flasche. — In der leider recht schwach besuchten Generalver sammlung des Gebirgsoeretn» nahm man Kenntnis vom Anschluß des Verein« an den Hauptverein des Ge birgsverein» für die Sächs. Schweiz und verschiedenen Ein gängen und hö te dann den Kassrnberlcht. Die Kassen- Verhältnisse sind günstige. Während der Kriegezeit waren weder Einnahmen noch Ausgaben bedeutend, die kommende Friedenszeit wird aber sicher wieder gröbere Ansprüche an den Verein stellen. E« motz daher gewünscht werden, daß sich der Mitgliederstand wieder bedeutend hebt. Die Wahlen erfolgten durch Zuruf, die Aemter verblieben in der Hauptsache bet ihren bisherigen Inhabern, nur ein Kassierer war neu zu wählen, da Herr Oberlehrer i R Kirbach auf da« entschiedenste eine Wiederwahl abiehnte. Zum Schluß hörte man mit viel Interesse noch eine Ab Handlung über die Kahle-Höhe-Kirche bei Reichstädt, die Herr Lincke vortrvg, sowie einen kurzen Vortrag über da« Kreuz in seiner mancherlrt Gestalt und über deren Be- deutungrn von Herrn Oberlehrer Kirbach. — Viehzählung am 1. März 1010. Am 1. März findet »ine der in der Verordnung de» Bundesrats vom 8. Mai 1018 nach den Bundesratrbeschlüssen vom 30 Ja nuar und 0. August 1017 angeordneten vierteljährlichen Arinen Viehzählungen statt. Dresden. Mittwoch mittag fand im Hofe des Schlosser die Vereidigung der Stcherheitstruppen sür den Grenzschutz f att. Der Echlvtzhof war mit schwarz rot-goldenen Fahnen und mit Teppichen und Draperien in weiß und rot ge- schmückt. Die Truppen, deren Aufmarsch sich mit ge- wohntem militärischen Schneid vollzog, nahmen im Viereck Aufstellung. Noch dem Kommando „Stillgestandrn" nahm der Minister sür Mililärwesen Neuring da» Wort zu einer Ansprache. Hierauf verlos der Kommandant der Sicher- heltrtruppen die Eide»formet, die von den Sqldaten unter Aushebung der rechten Hand nochgesprochen'wmde. Zum Schlüsse brachte Soldat,nrat Krüger von der Inspektion der militärischen Siche» h«it»trupp»n ein Hoch auf do» freie sächsische Valk. Die Zahl der am Mittwoch vereidigten Truppen bel'Lgt 1200 Mann. Die Vereidigung der in» gesamt 3400 Mann zählenden Etchrrh«ii»trupprn wird Donnerstag und Freitag fortgesetzt. — Wie wir ertahren, wird der Nachtrogsrtat rin Mehr an direkten Steuern in Höhe von 100 Millionen fordern. vurgstädk. Eine größere Arbeitslosigkeit ist hier durch die Stillegung vieler T-rtilbettiebe zu verzeichnen. Di« städtischen Kollegien hoben sich deshalb mit der Auf nokme von Notstondsorbelleu befotzt und diesen mit 160000 Mark Aufwand zugestimmt. Zur Errichtung «in,» Stadibade» sollen auch Voraibeilen vorgrnommen werden. Zschorlau. Die bekannte Berliner Kriegsmetallaktien- gesel schast hat auch in hiesiger Flur ein großes Berg- weiksunternehmrn begonnen, da« unter dem Namen Zschorlauer Wolsramgruben eine ansehnliche Zahl Arbeiter und darunter auch einen großen Teil der hiesigen Erwerbs losen beschäftigt. Auerbach. Holzdiebe spielten auch hier und in Rodewisch unseren Wäldern Übel mit. Selbst die Anlagen am Bendelstein, »uschhäusern und Lamnitzer sind davon nicht verschont geblieben. Crimmitschau. Gestohlen wurden in der Zeit vom 7. bis 10. Februar au« einem Mtlitärquartier der oberen Stadt folgende Gegenstände: 11 Ferngläser (oar- unter 2 Sörzgläs«), 0 Armeerevoloer mit Futteral, 10 feldgraue Wassen,öcke, 12 ebensolche Tuchhosen, 2 Mäntel, 16 Paar Milttärstlefel, 27 Paar Schnürschube, 2 Leib- riemen und 14 Zeltbahnen. Die Gegenstände haben einen Wert von ungefähr 5000 M. Bautzen. Zwei Schleichhändlerinnen aus Dresden wurden hier mit nachstehenden Schleichhandelswaren ab gefangen: 17 Pfund Kalbfleisch, 8>/2 Pfund Schinken, 2 Psund geräucherten und 4 Pfund grünen Speck, 201/2 Psund Butter, 32 Pfund Weizenmehl, 13 Pfund Brot und 273 Eier. Diese Waren wurden dem städtischen Lebenrmilteloerkauf zvgesührt. Zittau. In dem Mossenquartler de» Marstaller sind leit November 518 Einrichiungsgegrnstände im Werte von 3750 M. entwendet oder zerstört worden. Darunter be- f nden sich 253 wollene kchlasdeckrn. Letzre RachriKM. E!n Mordanfchlag avf Clemenreau. Pari», 10 Februar. (Meldung de« Reuterschen Bureaus) Wie gemeldet wird, wurden heute morgen auf Clemenceau, als er in sein Automobil stieg, sünf Schüsse abgegeben. Clemenceau wurde am Kopse ver wundet. Der erste „Erfolg" der Spartakuswirtschast. Düsseldorf, 18. Februar. Die belgische Besatzungrbe- Hörde hat dle Besetzung der Rheinischen Metallwarrnsabrik angezeiat. Das Schicksal der v.» mid S.-Rate. Berlin, 10. Februar. Wie die „Tägliche Rundschau" «säbrt, soll ein allmählicher Abbau der A- und S-Räte im Deutschen Reiche »nd deren Eingehen zum 1. April zu erwarten sein. Cchwarz-rot-gold.^ Der Staatenavrlchnß in Weimar hat beschlossen, daß dle schwarz-rot goldenen Farben in Deutschland als National- farben eingrsührt werden. Der Beginn der englischen Gesamtdemobilislernng. Rotterdam, >0 Februar. Laut dem „Courant" teilte LIryd George im Unter House am Montag mit, daß die englische Gelamtdemobtlisirrung mit dem endgültigen Frieden, schlusse am I Juli beginne. ' Die Friedenskonferenz. Amsterdam, 20 Februar. Au» Port» wird gemeldet: Unter d«n Abpewdneten der griedenekonferenz ist man einstimmig der Ansicht, datz wahrscheinlich Mitte April oder Anfang Mai di« vertret«! d«r Mitteln ächte zur Konferenz «ingeladen werden sollen und daß am 1. Juul der desinitioe Frieden geschlossen werde. Garung unter den französischen Befatzungstruppen? Bern. Dl« Schweizer Information meldet «in« p» nehmende Gärung unter den französischen Besatzung» truppen. Die Stimmung unter ihnen sei in den letzten Tagen immer schlimmer geworden. Dir Fäll« wirdrrholen sich, daß die Soldatin ihre Gewehre in den Rhein werfen. Die Dttziplin nimmt schnell ab. Die französischen Sol daten Hoften, daß die Resolution in Frankreich in d« nächsten Zeit urplötzlich au»br«chen werde. Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Der „Enttäuschte" im gestrigen Eingesandt ist selb« Schuld, daß er so enttäuscht worden ist. Er hat Zweck und Charakter der Sonntag-Versammlung vollkommen falsch aufgefaßt. Eine „Protestoersammlung" tollte da« garnicht sein und konnte es auch nicht sein. Wenigsten« hätte r« nicht viel Zweck gehabt, Protrst zu erheben, wenn dle Würfel bereit» gefallen sind, und in Trier waren sie gefallen. Allerdings haben wir die Absicht gehabt — ganz wie der Einsender meint — vorher, da» heißt Sonn tag, den 0. Februar, gleichzeitig mit unserer Landesgrupp« und vielen anderen Gruppen im Reiche «ine wirkliche Protestversammlung zu halten. Unterzrichnet« darf be kennen und Eingeweihte werden'» ihm bestätigen, daß er sich viel Mühe gegeben hat, solche Versammlung zustande zu bringen; leider war e» nicht möglich, zumal der einzige jetzt in Frage kommende Saal an diesem Sonntag besetzt war (vgl. Bekanntgabe in der Weißeritz Zeitung vom 8/2.) So konnte die Versammlung «st am 16. d. M. statt finden. Einen Protest haben wir gleichwohl erlassen, und zwar rechtzeitig am 0. Februar, zwei länger« Tele gramme nach Weimar und an unsere Zentralstelle. Da» alle» ist am Sonntag klar und deutlich gesagt worden, und muß es der Linsender geradezu überhört habe», klebrigen» habe ich gar kein« Rede gehalten noch auch holten wollen, sondern lediglich Bericht erstattet über die ganze Bewegung zum Schutze unserer Kriegsgefangenen, über Reichs-, Landes- und Ortsgruppen, insbesondere über da», was geschehen ist und was weiter, auch im einzelne», geschehen kann, zugleich in Verbindung mit der erprobte« Kriegegefangrnensürsorge de» Roten Kreuzes. Die Aus sprache bewies, wie erwünscht und wertvoll das war. Datz die ergreifenden Worte und Schilderungen de» Vor tragenden, Herrn Konststorialrat Walter aus Moskau, de« Einsender so kalt gelassen haben, tut mir Kid — auf di« meisten der Anwesenden, das spürte man, haben sie tief«« Eindruck gemacht. Auch Kälte im Saal scheint autzer dim verehrten Einsender niemand unangenehm empfunden z» haben; im Gegenteil, viele waren erstaunt, es tn «lnem ungeheizten Raum so erträglich zu finden. Doch ein Ent- tüuichter empfindet eben ander». Aber lassen wir jetzt solche kleine Dinge. Grotze» hat un» enttäuscht, schwer und schmerzlich enttäuscht: AU« di« Kundgebungen «nd Protesiversammlungen im Land «nd im Reich sind um sonst gewesen! Der Feind bleibt hart, da» Lo» «nsrrrr Krlegrgesangenen ungewttz. Traue n wir li«b«r, statt daß wir Iiretien und trittst«,n, zumal unfreundlich kritisier««. O, daß wir handeln könnten. Sup. Michael.