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Erzgebtrgischer Vollssreund. Tage- ans Amtsktall für die GerichtSämter Grünham, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg und Wildenfels; sowie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Peustädtel, Schwar zenberg, Wildenfels und Zwönitz. I- 1«7 Dmmerstag, den SS. August.!'""'"SSL; Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahm« für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittags N Uhr. Holz-Auktion. Im Gasthofe zu Brettenhof sollen Montag, den S September dieses Jahres, von Bormittag» 8 Uhr ab, Vie nachverzeichneten, auf Breitenbrunner Forstrevier in den Bezirken „Heuschuppen und Schuppenseifen" aufbereiteten Höl zer, als: 1297 Strick schwache weiche Stämme, Z682 Strick Weiche Klötzer bis zu 16 Zoll oberer Stärke, 1844 Schock 4 bis 6 zöllige weiche Stangen, 12 Klaftern weiche wandelbare Scheite, 77^ „ „ Klöppel, einzeln und partienweise gegen sosortigeBezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich an die Königliche Revierverwaltung in Breitenbrunn zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königliches Forstverwattungsamt Schwarzenberg, - den 2^. August 1864. Curtius. Oeser. Bekanntmachung. Es soll der Neubau einer Kirche in Friedrich-grün an den Mindestfordernden in Accord gegeben werden. Nachdem nun der Verfertiger des RisseS und Anschlages sich erboten Hat, den Bau für 9000 Tblr. — - — - auszuführen, werden diejenigen Herren Baumeister, welche billiger zu bauen gedenken, veranlaßt, dem mitunterzeichneten Gerichtsamte, bei welchem Riß und An schlag, sowie die allgemeinen Accordbedingungen zur Einsicht ausliegen, bis ZUM 1 September 1864 ihre Mindergebote zu eröffnen und des Weiteren gewärtig zu sein. Zwickau und Wildenfels, am 19. August 1864. Die Königliche Superintendentur und das Königliche Gerichlsamt, als Kircheninspection für Friedrichsgrün. Körner, 8.Mensel, G.-A. Tagesgeschichte. Herr von Bismarck und feine Pläne mit Schleswig-Holstein beschäftigen jetzt ganz Deutschland insofern in einem hohen Grade, als niemand genau weiß, welches die eigentlichen und wirklichen Pläne Bismarcks sind. So viel weiß allerdings die Welt schon längst, daß Bismarcks ganzes Streben und Wollen dahin geht, die beiden Herzogthümer mit Preußen zu vereinigen; allein daß dieses kecke Stück dem preußischen Premier-Minister nicht gelingen wird, darüber ist die Welt (bis auf die preußische Zunkerpartei) auch längst einig und Herr von Bismarck muß sich bestimmt auch selbst sagen, daß dieses Ziel bei der gegenwärtigen Weltlage für ihn ein zu hohe» ist. Nichts destoweniger aber versucht von Bismarck alle Mittel und Wege, um doch von der Abtrennung Schleswig-Holsteins von Dänemark für Preußen so viel zu gewinnen als nur im mer möglich ist. Ob ihm seine Pläne gelingen werden? Wir bezweifeln es fortwährend. Alles was von Bismarck durch seine vielfachen Versuche, durch seine Kreuz-und Querwege bis auf diese Stunde erreicht hat, ist die Verzögerung des von der ganzen deutschen Nation, nament lich aber von den Herzogthümern heiß ersehnten Abschlusses der schleswig-holsteinischen Frage, und er sträubt sich gegen diesen Ab schluß mit allen nur erdenklichen Mitteln; allein daß es ihm bis auf diese Stunde gelungen wäre, einen festen Boden für seine eigent lichen Pläne und seine Hintergedanken zu gewinnen, oder der Durch führung des Programms der deutschen Nation, daß Schleswig-Hol stein unter einem eigenen Herzog ein selbstständiges deutsches Herzogthum bilden sollen, einen wirklich sichern und festen Riegel vorzuschieben, davon ist bis jetzt keine Spur zu entdecken. Gerade diejenige Macht, die von Bismarck, seitdem er an der Spitze der preußischen Regierung steht, stets so geringschätzend, ja geradezu wegwerfend behandelt hat — wir meinen die öffentliche Mei' nung, des Volkes Wille und Stimme — gerade diese Macht ist es, die neben den andern politischen Verhältnissen ihn überall hemmend und hindernd in den Weg tritt. Deshalb ist es unsere feste Meinung: Herr v. Bismarck mag anfangen was er will, er wird damit stets höchstens eine kleine Strecke weit kommen, aber dann schließlich stecken bleibev und wohl oder übel zum Rückzug blasen müssen, wie es ihm feit Jahr.MV.Lag ja schon zu so wiederholten Malen ergangen ist. Wir unterschätzen damit keinesweges die Vortheile, welche ihm die Macht bietet, die er in der Hand hat, und noch'mehr die Rücksichtslosigkeit, womit er über diese Macht verfügt; aber dieses Alles wird ausgewogen durch den ernsten und zähen Willen eines Volkes, das fest und entschlos sen zu. seinem Rechte steht. Und so meinen wir denn auch: Mögen von Bismarcks Pläne in Bezug auf Schleswig-Holstein sein, welche sie wollen, bleibt das deutsche Volk wach, beharrt Schleswig-Holstein fest auf seinem Rechte und bewahrt sich die energische, männliche Ruhe: so wird von Bis marck von seinen Plänen kaum den allerkleinsten Theil zur Wahr heit werden sehen. Die Zukunft wird es lehren. Deutschland. Oesterreich. Wien, 20. Ang. Während auch bei,uns da» Interesse der Politiker wie des großen Publikums der Gestaltung der Dinge in