Volltext Seite (XML)
- X Rinaldo O lasst mich einen Augenblick noch hier! Der Himmel will es nicht, ich soll nicht scheiden. Der wüste Fels, die waldumwachs’ne Bucht Befangen mich, sie hindern meine Flucht Ihr wart so schön, nun seid ihr umgeboren; Der Erde Reiz, des Himmels Reiz ist fort. Was hält mich noch am Schreckensort? Mein einzig Glück, hier hab' ich es verloren. Stelle her der goldnen Tage Paradiese noch einmal, Liebes Herz! ja schlage, schlage! Treuer Geist, erschaff sie wieder! Freier Atem, deine Lieder Mischen sich mit Lust und Qual. Bunte, reichgeschmückte Beete, Sie umzingelt ein Palast; Alles webt in Duft und Röte, Wie du nie geträumet hast. Rings umgeben Galerien Dieses Gartens weite Räume; Rosen an der Erde blühen, In den Lüften blüh'n die Bäume. Wasserstrahlen! Wasserflocken! Lieblich rauscht ein Silberschwall: Mit der Turteltaube Locken Lockt zugleich die Nachtigall.