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Der MnsedoNor. Humorlsüsche Nonelrtt« von O. Gaus-Bachmann <17. gortsttzung.) „Kommt denn Papa nicht zum Mittagessen?" fragte Mariechen, als man sich ohne den Hausherrn zu Tisch setzte. Lie Mutter seufzte tief auf. „Ich weiß nicht, wo er ist, liebes Kind, hoffentlich ist hm lei« Unfall zugestoßcn." „Papa versäumt doch sonst nie das Mittagessen," be- nerkte Waldemar besorgt. „Der Herr Graf meint, das Wetter wird irgendwo :inen besonderen Schaden angerichtet haben und Papa vird dadurch zu besonderen Maßnahmen veranlaßt," er- viderte Frau Kienholz. „So wird es sicher sein," meinte Graf bestätigend. „Wo ist denn aber Fritzchen?" fragte Edith. „Der muß strafweise in der Küche essen," erklärte seine Mama. „Doch nicht meinetwegen?" fragte der Graf. „Das gebe ich nicht zu, und überhaupt will ich den kühnen Helden näher kennen lernen." „Im Interesse des Sünders verlangen Sie das erst nach dem Essen," versetzte Frau Emma scherzend. „Er könnte hier vor Angst doch keinen Bissen herunterbringen." „Also nach dem Essen," entschied Graf, „aber kommen muß er." Das Mahl verlief ganz angenehm zur großen Befrie digung der Familie Kienholz. Herr Graf würzte es mit allerhand Witzen, nicht gerade jüngsten Jahrgangs, aber sie fanden doch Anklang; beim schwarzen Kaffee wurde Fritz geholt. Er blieb in der Tür stehen und schaute unverwandt den Gast an. „Na, so komm doch her, du tapferer Held!" redete ihn dieser an. „Ja, aber," klang es zaghast von der Türe her, „lassen Sie mich auch gewiß nicht einsperren?" Fritz trat heran. „Sage mal, warum hast du mich denn gar so graus lich behandelt?" fragte Graf. Fritz zögerte einen Augenblick, dann sagte er: „Weil Sie doch die Tante Amalie entführen wollten." Graf machte ein ungeheuer verblüfftes Gesicht, aber weil die andern ebenso verblüfft waren, so fiel das weiter nicht auf. Tante Amalie erholte sich zuerst. „Also mich hast du beschützen wollen, du süßer Junge?" rief sie erstellt. „Ach, so komm doch her und laß dich küssen." Fritz traf keine Anstalten, dieser Ausforderung Folge zu leisten, und Graf fragte weiter: „Ja, wer hat dir denn das nur gesagt?" „Der Jörg," entgegnete Fritz schnell; „o, er hat mir noch viel mehr gesagt, eigentlich der Dore, ich hab's bloß gehört." Und er erzählte alles, was er gehört hatte. „Wer ist denn dieser Herr Jörg?" fragte Graf inter- rfsiert; »das muß ja ein riesig gescheiter Herr sein." i „Es ist der Pferdeknecht," rief Tante Amalie empört. „Wie er zu solchen Geschichten kommt ist mir ein Rätsel." „Mir nicht," bemerkte Emma mit tiefernster Miene. „Der göttliche Funke, der heute unserem Gast als Flamme entgegengelodert ist, hat auch die Phantasie der armen Dienstleute entzündet, daß sie so Ungeheuerliches geleistet hat; man umgibt dich eben mit dem Glanze der Romantik." Amalie sah Emma zweifelnd an. Etwas an dem Redeschwall gefiel ihr nicht; daß er eine Nachahmung ihrer eigenen etwas schwulstigen Redeweise war, merkte sie je doch nicht, und da Emma unverändert ernst blieb, be ruhigte sie sich. „Was die Leute sich alles zusammen- oichten!" seufzte sie nur. Gustav und Waldemar hatten einen Blick gewechselt; c-.ber teils aus Rücksicht auf Edith, teils aus Furcht, mit dem Lachen loszuplatzen, unterließen sie eine Fortsetzung er Augensprache. Das harmlose Mariechen schaute neugierig drein und Frau Kienholz saß wie auf glühenden Kohlen, seit der plaudernde Fritz im Zimmer war. „Na, weißt du, mein lieber — Fritz heißt du, ja — also weißt du, lieber Fritzel," wandte sich Graf wieder an den Knaben, „das ist ja so weit ganz schön von dir, daß du deine Leute von Räubern hast befreien wollen, aber ein anständiger Held wirft nicht mit Sand aus dem Hinterhalt, sondern er stellt sich mutig dem Feind ent gegen; das mit dem Sand ist Diebsmanier." Fritz senkte beschämt den Kopf, aber dann richtete er sich plötzlich auf. „Auf das hat mich erst die Tine ge bracht mit ihren; dummen Gasometer," schrie er. „Gasometer?" fragte Graf erstaunt. Und nun gab Fritz Trinens herrliche Definition des Gasometers und alle ihre Erläuterungen zum besten. Da war nun des Lachens kein Ende und auch die gequälte Hausfrau konnte nicht umhin, mitzulachen. Unter Scherzen trennte man sich; Graf begab sich mit Frau Emma in deren Zimmer, um endlich über die Sache zu sprechen, um derentwillen er eigentlich hergekommen war. Frau Betti gab Christian den Befehl, anzuspannen und den Gast zur geeigneten Zeit zum Bahnhof zu fabren, dann ging sie in die Küche und packte alle möglichen Leckerbissen in eine große Blech dose; sie wollte den Grafen für ihre Reise versorgen, um ihn bei etwa nachkommenden Nachegefühlen versöhnlich zu stimmen. Bei dieser Beschäftigung wurde sie von Edith aufge sucht; das junge Mädchen war so glücklich und fühlte das Bedürfnis, sich auszusprechen, aber dieser aufregende Tag war ja so ungeeignet zu einem gemütlichen Plaudern. Sie war froh, als sie die Tante allein in der Küche fand. „Ach, Tante," sagte sie vorwurfsvoll, „hast du denn noch immer keine Zeit gesunden, mir ordentlich zu gratu lieren? Nimmst du denn nicht ein bißchen Anteil an mir?" Frau Betti ließ das Bratenstück, das sie eben zer schneiden wollte, liegen und eilte mit ausgebreiteten Armen auf das junge Mädchen zu. Das Tranchiermesser hatte sie wegzulegen vergessen und es ragte jetzt drohen? zwischen Ediths Schultern empor, als sie dieselbe um armte. „Du süßes Dingelchen du, verzeih mir nur, daß ich mich so wenig mit dir beschäftige," bat sie unter Tränen der Rührung, „aber wenn du wußtest, was ich heute schon für Qualen ausgestanden habe, würdest du's begreifen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen Glück und ich hoffe, -u wirst'- finden, «in guter Mensch ist er ja, der Lieb- 888» ' ! «re küßte Edith herzlich und sich wieder ihrem ! Braten zuwendend, sagte sie mit einem Seufzer: „Frei- j ' lich, Ditha, ein wenig anders haben wir unS die Sache , > wohl gedacht; wir meinten, du sähest Waldemar so gern, wie er dich, und wir hätten dich mit Freuden als Tochter ' ! begrüßt." i „Tante, sei froh, daß es nicht so ist," versetzte Edith ernst; „ich bin keine Frau für W ildemar, denn erstens sühle ich für ihn ebenso wie er für mich nur Freundschaft, , und zweitens mnß Waldemars Frau Vermögen ins Haus bringen; ich habe genug von den Verhältnissen der Land Wirte gehört, um das zu wissen." „Aber du — Ihr habt es doch," sagte Frau Betti in ! ehrlichem Erstaunen; „deine Mama spricht ja doch — frei lich nur andeutungsweise — von ihren Besitztümern." > Edith errötete. „Was Mama hat oder nicht hat, weiß ' ich selbst nicht," sagte sie verlegen und fuhr dann fröhlich ! fort: „Aber das eine weiß ich, daß ich jetzt nur Mamas ! Segen und etwas Wäsche bekomme." < , „I, das ist ja doch gar nicht menschenmöglich, Ditha: Mama spaßt doch bloß," meinte Frau Kienholz zweifelnd. Edith zuckte ganz vergnügt die Achseln. „Spaß oder nicht, mir ist es gleich; sie hat es Franz gesagt und er , nimmt es ernst und will mich doch, mich ganz allein und ! das macht mich stolz, Tante. Und über das, was Mama da geheimnisvoll von ihrem Tode spricht und von den Augen, die wir nachher machen werden, das ficht uns gar nicht an; wir denken bloß, daß wir uns haben werden, ! Franz und ich." , „Daß du dich in den verlieben könntest, das hält' ich j nicht gedacht," sagte Frau Betti kopfschüttelnd. „Unverhofft kommt oft!" entgegnete Edith froh und ! suche dann Mimi auf. Bei dieser erfuhr sie schon mehr Verständnis für ihre Jubelstimmung; Mimi fand es zwar ! im Innersten unbegreiflich, daß Edith sich über Gustav ! hinweg in den dicken Liebhardt verlibt hatte, aber jeden- falls war ihr der Seelenzustand ihrer Base sehr sym , pathisch. Und so sprachen sie nur im allgemeinen von de: ! Liebe und verstanden sich sehr gut; in der einen Plauder- stunde kamen sie aneinander näher, als es in den vielen ! Wochen des Zusammenseins geschehen war, und die ! beiden Mädchen waren in manchen Augenblicken wie aus gewechselt; die ernste Edith spann kindischfrohe Zukunsts pläne, die muntere Mimi gab hausfrauliche Ratschläge. Indessen war es Zeit geworden, zum Bahnhof zu fahren; nachdem Christian angespannt hatte, wurde er von der Hausfrau in geheimer Audienz empfangen. „Christian, jetzt hören Sie mich gut an und tun Sie > i genau, was ich sage," redete sie ihn an. „Wenn die Herr ! fchaft am Bahnhöfe aussteigt, daun ersuchen Sie, ob Sie ! schnell etwas besorgen dürsten, und eilen dann sofort in > den Elefanten und lassen sich zu meinem Mann führen: ! ihm geben Sie dann diesen Brief; haben Sie verstanden?" „Da gibt's auch viel zu verstehen," meinte Christian ! geringschätzig. „Es muß aber genau so gemacht werden, wie ich ge- , sagt habe," versetzte Frau Kienholz eifrig, „und vor allen ! Dingen — geschwatzt wird nicht darüber." „Weil das Schwatzen schon so meine Sache ist," er- ! widerte Christian beleidigt, worauf die Herrin sofort ein- lenkte: „Na eben darum gebe ich Ihnen den Auftrag." ! Die Scheidestunde schlug, Graf nahm gemütlichen Ab- ! schied, bedankte sich sehr schön für den Reiseimbiß und fuhr ! unter den Segenswünschen der Familie Kienholz ab; Frau > Riedel und Gustav begleiteten ihn. Kienholz verlebte indessen in seinem freiwilligen Zimmerarrest bange Stunden; er hatte nicht lange ge- chlafeu, und als er erwachte, war ihm wieder die ganze verzweifelte Situation zum Bewußtsein gekommen. Die Zeit bis zum Abend war noch furchtbar lang und Wer weiß, welche Nachricht der Abend brachte. Wenn er wirk lich verreisen mußte, so war das einfach schrecklich: das siele Geld und dann die Arbeit, die er daheim versäumte, und das alles Amaliens wegen, die nun doch ihre Tochter sem Nächstbesten gab. Was hatte er diesem Heiratsplan schon alles geopfert! Sein friedliches Familienleben, das zanzc frohe Behagen, das er sonst um die Erntezeit emp fand, besonders in einem so gesegneten Erntejahr wie feuer, alles, alles war untcrgegangen in den ewigen Auf- § Regungen des Glücksspiels, das er gewagt und doch ver- oren hatte. Es war zum Verzweifeln. Und er gcberdete sich auch wie ein Verzweifelter, rannte in dem Zimmer hin rnd her, schalt, fluchte und seufzte in harmonischer Ab wechslung. Dann wieder stand er plötzlich still und horchte angst soll hinaus; wie, wenn Fritz, dieser unberechenbare Range, irgend eine Dummheit mit seinem Brief ange- ! üchtet, ihn verloren oder jemand anderem als der Mutter ibergebcu hatte? Und der Graf erfuhr seinen Aufenthalt und kam ihm nach, um blutige Sühne zu fordern? Schnell eilte er zur Glocke und schellte. Dem herbei- -ilenden Stubenmädchen sagte er in fliegender Hast, wenn .emand nach ihm frage, solle sie sagen, er sei fortgegangen, wohin, wisse sie nicht. Dann zog er sich in sein Zimmer iurück und wagte kaum zu atmen; er horchte auf jeden Schritt und jede Stimme, und dabei schlichen die Minuten sahin, als ob sie Stunden wären; und merkwürdig, wie die Langeweile und die Angst an ihm zehrten! Er hatte schon wieder Hunger trotz des mehr als reichlichen Mittag sssens, und er sehnte sich unsäglich nach etwas Eßbarem, :rst nach allen möglichen guten Dingen, dann wurde er mmer bescheidener; ein Endchen Wurst, eine saure Gurke hätten ihm genügt, aber er wagte nicht mehr zu schellen. ! Er saß da in der hintersten Ecke des Zimmers, keinem Slick, sowohl durchs Fenster als durchs Schlüsselloch er ceichbar, und starrte auf das Zifferblatt seine? Taschenuhr. Manchmal wandte er sein Auge davon ab und gab sich 'ulinarischen Träumen hin; dann meinte er, er hätte tundenlang geträumt, aber wenn er wieder auf die Uhr sah, dann waren es fünf Minuten gewesen. Ach, wenn seine Pläne für Waldemar ein Verbrechen' ' gewesen waren, dann sühnte er dieses Verbrechen jetz! ! tausendfach; er glaubte zu fühlen, wie sein Haar ergraute. Und nun, nun war es wirklich da, das Unglück! „Herr Kienholz ist nicht da!" hörte er die Helle Stimme ! »eS Stubenmädchens, dann eine brummige, von der er aichts verstand. „Ich weiß nicht," ertönte es wieder ans des Mädchens Munde, dann wieder das unverständliche Gebrumme und ; vannJoi«p«k h»v:^ „Danach hab, ich nicht aesraat." WWWYVW MNV zrir«rnv M tzMAOKl WiUiA MV nichts mehr hörte, faßte er einen heroischen Entschluß: mußte den Boten sehen. So vorsichtig al» möglich lu, er durch den Fenstervorhang hinab und sah — Christi» wie er kopfschüttelnd mitten auf der Straße stand und ra los hin- und Herschaule. Und da war es, als ob ei Kramps in seiner Brust plötzlich «schließe; mit einem Schr stürzte er hinaus, vorbei an dem verblüfften Stubenmä chen, an dem staunenden Hausknecht, und fiel dem e schrockenen Christian beinahe um den HalS. „Herein, herein, nur schnell herein!" rief er keuche: und zog den guten Mann hinter sich her, die Treppe hin«; und i« sein Zimmer. Dort endlich ließ er ihn los, ve sperrte die Türe und fragte atemlos: „Was ist daheim! Wenn Kienholz gehofft hatte, ihn auf diese Art z seiner kurzen und schnellen Antwort zu bringen, so w< das ein großer Irrtum gewesen. Christian suchte zuer einen Stuhl, den er sorgsam prüfte, ob er ihn auch am hielte, dann setzte er sich umständlich nieder und schnauf zunächst gründlich von den: ungewohnt raschen Treppe: steigen aus; die zappelnde Ungeduld seine» Herrn stör ihn nicht im geringsten. Endlich sagte er langsam: „R, was soll denn wohl sein?" Wieder ergoß sich ein Strom von Fragen über ih: er aber krabbelte in der Tasche seines Rocks und zog eni lich sein rotes Taschentuch heraus, aus dem er Wied« langsam einen Brief wickelte, den er Kienholz hinhiel „Das soll ich Ihnen geben," sagte er ruhig. Kienholz riß ihm das Schreiben aus der Han! öffnete es und las: „Teuerster Ferdinand! Komme gleich zurück, es i alles in Ordnung; Emma hat alles geschlichtet, es i Friede und Freude überall, du mußt dich bei Emma seß schön bedanken. Der Graf fährt jetzt mit dem Zuge for du kannst den Wagen mit Emma und Gustav zum Nack hausefahren benützen. Und siehst du, ich habe doch reck gehabt wegen Amalien; denke dir, Ditha bekommt nicht als Mamas Segen und etwas Wäsche. Und jetzt mei: ich, sollten wir zum Trotz recht freundlich mit Amalie sei und Dithas Verlobung ordentlich feiern; sie soll sehen, da wir uns nicht grämen. Hier schicke ich dir Geld und bitt wenn du noch etwas Zeit hast, besorge mir Zitronen; ü merkte soeben, daß sie mir ausgegangen sind. Es küßt dich deine dich ewig liebende Gattin Betti." (gortleyung folgt.) Scherz und Ernst. tf. Warum man in Amerika gehängt wird. Eii .gewisser Frank Little, ein armer Krüppel, aber glühen ser Pazifist, hielt in Neuyork eine Rede, in de: er sich gegen den Krieg äußerte und die Behaup ung aufstellte, daß das Rekrutierungsgesetz vom 18 Mn: 19'1 nichr verfassungsgemäß sei. In der darauf folgenden Nacht drangen sechs maskierte Männe u: fein Haus, ergriffen den Unglücklichen, schleppte, ihn in ein Automobil und fuhren davon Uebe: einen Verbleib erfuhr man zunächst nichts, aber durck einen Zufall wurde nach einigen Tagen durch eine: Hund seine Leiche in einem Walde gefunden. De: Hund hatte die Leiche verbellt. Man fand Litt! ot an einem Baume hängen. Die sechs Pa rioten" hatten ihn ermordet. tf. Nntzland und das — linke Rheinufer vor IG Zähren. Wie ein gelegentlicher Mitarbeiter ausführt sürfte es wenig bekannt sein, daß zwischen Rußlan! und Frankreich schon vor etwa 100 Jahren einma Verhandlungen schwebten. Auf dem Kongreß zu Be cona 1822 stellte dann der Zar dem französische: Minister Chateaubriand das linke Rheinufer in Au- sicht, und König Karl X. von Frankreich ließ stck ries nachträglich no chbestättgen. 1829 schlossen dam Frankreich und Rußland einen Vertrag, der Frankreil! das linke Rheinufer, Rußland freie Hand in der Türke zusicherte. Nur der Ausbruch der Julirevolution ver hinderte die Ausführung des Planes. Im Jahre 184« und späterhin fanden dann aufs neue Verhandlungen zwischen Petersburg und Paris statt. Die zaristisch Politik versprach stets gegen Billigung eigener Uebe: griffe im Osten den eitlen Franzosen das ganze link Rheinufer. Zuletzt bekanntlich noch im Vertrag von 27. Januar 1917. tf Tic größte Kartothek ver Erde. Die Hera: bildung einer großen chemischen Industrie, einer Ind: strie der medizinischen Präparate und Nährmittel, ein« großen optischen Industrie, eine rationelle Ausgesta tung des Schiffsbaus —das Werftwesen ist im Krie; verstaatlicht — mit der Massenherstellung einzeln, Einheitstypen, des Automobilbaus, der Flugzeugtnd: strie, die eine große Zukunft vor sich steht: alles dl steht im Arbettsprogramm des neuen England. Siel man näher hin, so erkennt man, daß hier nicht m die Ueberwindung Deutschlands — und teilweise Am rtkas — durch bessere Leistungen erstrebt wird, so: dern vor allem die Vorherrschaft Englands in alle den Krieg beherrschenden Industrien. Diesem Zukunft, Programm sott das gewaltige Nachrlchtenmatern dienen, das sich England durch die Untersuchung vo Schiffen aller Nationen, durch die Kontrolle des Pos Verkehrs der ganzen Welt und durch die Ueberwachun des Handels im neutralen Ausland durch seine Ko: suln und Agenten verschafft hat. Aus diesem We< hat sich England in den Besitz einer auf dem neueste Material beruhenden und sonst überhaupt nicht z beschaffenden Uebersicht WL. eile Gebiete der Wel Wirtschaft und insbesondere der Konkurrenzgebiete g setzt, wie sie in diesem Umfange und in dieser Hani lichen Ueberstchtlichkeit nicht wieder anzutreffen ist. D in England hergestellte Kartothek des Welt handelst: mfatzt allein ungefähr 250 000 Namen un Adressen nichtenglischer Firmen und Elnzelpersone nebst genauen Angaben über ihre Tätigkeit. Hlerm hat England ein Machtmittel in der Hand, das keine: anderen Staat zur Verfügung steht, und das ihm ei wesentliches Instrument'zur erneuten Beherrschung de Weltmarktes werden sott und zum Teil schon gcwoi den ist.