Volltext Seite (XML)
L Wrentafel ^!ii HMe MM lü Au, v« verlustlistr Nr. 445 der «ömgl. KLchs. Armee. Augustin, Hugo, Holzhau, I. v. Bellmann, Hermann, Nassau, schw. v. Belnhardt, Paul, Pretzschendorf, gefallen. Burgardt, Paul, Höckendorf, schw. v. Eger, Alfred, Börnchen, schw. v. Fischer, Gustav, Rtlnholdshain, I. v. Fuchs, Albtn, Utsfz., Reinhardtsgrimma, gefallen. Grohe, Emil, Kreischte, gefällen. Haußwald, Bruno, Quohren, l. v. Hegewald, Richard, Dippoldiswalde, l. v. Heinrich, Artur, Gesr. (Tamb.), Altenberg, l. v.Z Helbig, Artur, Altenberg, oerm. Herzog, Mar, Johnsdach, l. v, b. d. Tr. Hunger, Mar, Eefr., Glashütte, schw. v. u. i. ein. Feldlaz gestorben. Kempe, Alwin, Schellerhau, schw. v. Kempe ll, Oskar, Bärenburg, gefallen. - König, Alexander, Reinberg, l. v., b. d. Tr. Kothe, Alfred, Dippoldiswalde, l. v. Kremtz, Erwin, Lauenstein, I. v., Liebscher, Albin, Hermsdorf, schw. v. Liebscher, Karl, Saida, l v., b. d Tr. Liebicher, Martin, Seyde, l v Loren;, Martin, Borlos, schw. v. Meinel, Oskar, Atssz, Dippoldiswalde, l. v. Münzner, Ern't, Gefr., Poisendorf, oerm. Näke, Alfred, Gombsen, l. v. Näke, Erich, Kreischa, oerm. Neubert, Edwin, Reichstädt, gefallen. Richter, Oskar, Seyde, I. v. Scheumann, Woldemar, Ruppendorf, l. v. Schmatze, Albin, Lauenstein, verm. Seifert, Alfred, Bienenmühle, l v. Stenzel, Emi!, Kleinbobritzsch, gefallen. Thomas, Marlin, Dorf Bärenstein, l. o. Uhlig, Karl, Dippoldiswalde, schw. v. Voigt, Otto, Lungkwitz, schw. v. Walther, Karl, Utsfz, Dippoldiswalde, gefallen. Wolf, Aemilius, Nassau, l v. Neubert, Max, Elend s. Stephan, Paul, Bärenstein s. Zönnchen, Bruno, Seyde s. Pächter «rf Dtmitzrr Flur innerhalb 8 Tagen 5 ausge wachsene Füchse «legen konnte. Ehemnitz. Herrenhemden aus Papiergarn sind in einem hiesigen Echausenster ausgestellt. Beide Hemden find bereit« gewaschen und zwar da, eine einmal und da, andere viermal. Das mehrerrmal gekochte Hemd ist im Aufsehen besser und weicher als da» nur einmal gewaschen« EtÜv, 19. September. Die erst Sonnabend al» Papiergürnspinnerei fertig eingerichtete Fabrik von Mar Schwalbe in Stein im Chemnitztal ist am Abend voll ständig niedergebrannt. Annaberg. Dah den Schulkindern die Haare abge- schnilten werden sollten, um Winterdecken für das Militär darau» herzustellen, besagte ein Gerücht, welche» in den letzten Tagen hartnäckig tn unsrer Städi verbreitet Wutdt. Kinder wollten einen dahingehenden Anschlag in den Bürgerschulen gelesen haben, und die Auslegung wurde allgemein so grob, dah verschiedene Eltern ihre Epröß- linge nicht zum Unterricht sandten, aus Angst, dah die Martha oder Mari« e>nes schönen Tages mit einem Jungens- kopf nach Hause käme. Statt gleich bei Entstehen des Geredes die Presse in Anspruch zu nehmen, lieh man da» Unkraut tagelang weiter wuchern. Eibenstock. Um Licht zu sparen, haben sich die zum Rabattsparverein gehörenden Geschäfte dahin geeinigt, während der Winterszeit ihre Geschäfte nur in der Zett von früh 8 bi» abends 6 Uhr offen zu hallen. Seifhennersdorf. Das Stislungskapital der Hugo Zietz-Stiftung ist infolge einer weiteren Zuwendung des Kommerzienrats Generalkonsul Hugo Zietz von 800 000 Mark auf l Million Mark erhöbt worden. ^ttrchen-Nachrkchten. 16. Sonntag nach Trinitatis, den 23. September 1917. Dippoldiswalde. Text: Lukas 7, Bers 11 — 17. Lied Nummer 598. — Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Sup Michael. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Mosen. (Nach der Predigt Gedächtnisfeier für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Karl Friedrich Walther, Unteroffizier der Maschinengewehr-Abteilung, Scharfschütze»;ug 52.) Nachmittag» 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jüng lingen: Sup. Michael. Abends 1/28 Uhr kirchl Familien abend in der „Reichskrone". Bärevburg. Vormittags 11 Uhr Predigtgottesdienst. Bärenfels. Nachmittags 1/2 5 Uhr Lutherfeier im Echwesterheim. Vortrag über „Luther» Neubau" von Pastor Clautz-Kipsdorf. Hennersdorf. Nachmittags 2 Uhr Erntedankfest, gottesdienst. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Grdächnisseier für den im Kampf fürs Vater land gefallenen Landwehrmann Richard Schöne. — Nachmittags 1/22 Ühr Unterredung mit Nn Jungfrauen. Abends 8 Uhr Iungfrauenverein. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgotter- dienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst. Oelsa. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. — vormittags 1/211 Uhr Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr Lutherabend im Gasthof Kleinölja Possendorf. Vormittags l/29 Uhr Beichte und Abend- ntahlsfeier: Pastor Schneider. Vormittags 9 Uhr Predigt- gottesdienst: derselbe. Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Schellerhau. Vormittags l/2 9 Uhr Predigtgottesdienst. Schmiedeberg Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher L auß. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Psa.>e>- Wächt-r Ruppendorf. Montag den 24. September l9l7. Oelfa. Abends 8 Uhr Stiftungsfest des Christlichen Jungmädchenbundes. Dienstag den 25. September 1917. Oelsa. Abends l/2 8 Uhr Kriegsbetstunde. Nachrichten Wiederum 20VÜÜ Bruttoregistertonnen versenkt. Berlin, 20. September. (Amtlich.) Im Atlantischen Ozean wurden durch unsere O-Boot« wiederum 20 000 Bruitoregisterionnen versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich zwei große bewaffnete Dampfer, sowie ein tief beladener Frachtdampfer, wahrscheinlich mit Munitions- ladung, der aus starker Sicherung herausgeschosfen wurde. Der Cbes des Admiralstabes der Marine. Die Ladung dHRydon Hall". Berlin, 20 September. Die Weizenladung des heute als versenkt gemeldeten englischen Dampfers „Rydon Hall" würde hlnreichen, um die Großherzogtümer Baden und Hessen für eine Woche mit Brotgetreide zu versorgen. Die wachsende Friedensbewegung in Amerika. Berlin, 20. September. Nach Mitteilungen Troelstra» weiß das „Allgemeine Handelsblatt" zu berichten, daß die Friedensliga tn den Vereinigten Staaten augenblicklich zwei Millionen Mitglieder zähl«. Die Mitgliederzahl der amerik mischen Sozialis enparlei hat sich in kurzer Zeit ver fünffacht. Die offiziöse amerikanische Presse gibt die wahre Stimmung de» Volkes nicht wieder. Wilson soll ganz falsch über die Stimmung unterrichtet sein. Der Burg frieden in den Verb^ndsländern ist in dem Stadium angelangt, wo er jeden Augenblick gebrochen werden kann. Kornilow kommt vor ein Kriegsgericht. Petersburg, 20. September. (Reuter ) Es i!t jetzi be schlossen, daß Kornilow vor ein Kriegsgericht gebracht werden wird, dem ein Jurist beigegeben wird. Gleichzeitig beschloß die Rigierung auf Verlangen des Arbeiter- und Soldatenratee, daß der Prozeß nicht in Petersburg, son dern in der Frontzone stattfinden soll. Der Vatikan von Wilsons Antwort 'peinlich berührt. Berlin, 20. September. Aus zuverlässiger Quelle wird der „Vossischcn Zeitung" mitgeteilt, daß man im Vatikan von der sormlosen Politik des amerikanischen Präsidenten aufs peinlichste berührt ist. Abgesehen von dem sachlichen Inhalt der Antwort stößt man sich im Vatikan an der unzulässigen Form, daß nämlich die Antwortnote Amerikas nicht vom Präsidenten Wilson selbst, sondern nur vom Staatssekretär Lansing unterzeichnet ist. Die spanische Regierung schließt sich dem Papst an. Berlin, 20. September. Wie die „Boslische Zeitung" erfährt, hat die spanische Regierung ihre Bereitwilligkeit erklärt, sich dem Schritte des Papstes zur Anbahnung des Weltfriedens in aller Form anzuschließen. Die wahren Gründe der italienischen Grenzsperre. Wien, 21. September. Die Grenzsperre in Italien wurde nicht nur wegen der Unruhen, sondern vorwiegend deshalb verhängt, weil man verhindern wollte,, daß Nach richten über englische und französische Truppentransporte nach Italien über die Grenz« gelangen Nach der einen Version sollen die französisch-englischen Truppen zur Verstärkung der italienischenJsonzo-Armee dienen und nach einer anderen Lesart sollen sie zur Niederwerfung der inneren Unruhen verwendet werden, da die italienischen Truppen hierzu nicht mehr zuverlässig erscheinen. Opfer der Turiner Brot-Revolution. Von der schweizerischen Grenze, 21. September. Das „Berner Tagblatt' berichtet aus Mailand: Private Todes nachrichten gesallener Offiziere lassen deutlich erkennen, daß sie Opfer der Unterdrückung der sogenannten Turiner Brot-Revolution wurden Es wurden dort Mailänder Bataillone verwendet. Offiziersmangel im russischen Heer. Stockholm, 2l. September. Nach einer Veröffent lichung des russischen Kriegsminister» können russische Untertanen deutscher Abstammung, die tn den deutschen Siedlungen leben, in Zukunft militärische Schulen besuchen und Offiziere werden. Tätigkeit italienischer Sozialisten. Lugano, 21. September. Aus Rom verlautet von einer ungewöhnlichen Tätigkeit der dortigen Sozialisten, deren Grund sich nicht erkennen lasse. Amerikanische Anschauung. Haag, 21. September. Au» Washington wird gemeldet: Man nimmt an, daß der Krieg noch weitere zwei bi» drei Jahre dauern wird, bis die amerikanischen Kriegs- Maßnahmen ihr« volle Wirkung tun werden. Italienische Besorgnis vor der Revolution. Lugano, 21. September. Italienische Zeitungen lassen erkennen, daß in Italien die Besorgnis vor der Revolution zur Erzwingung eine» sofortigen Friedens um jeden Preis einen hohen Grad erreicht hat. Alle Kriegrblätttt bringen Ermahnungen an da» Publikum, um es von dem Unrecht der Friedensforderung bevor der Sieg errungen sei, zu überzeugen. — Weiteren Nachrichten zufolge, häufen sich die Lebensmitteltumulte in ganz Italien und nehmen immer mehr den Charakter von Protesten gegen den Krieg an Angst der Australier. Haag, 21. September. Premierminister Holman von Neusüdwales erklärte, daß sein Lazch nicht daran denke, den eroberten Teil von Neuguinea «feder an Deutschland zurückzugeben. Australien wolle die Gefahr, daß Deutsch land dort eine Operationsbasi« errichten könne, um Austra lien anzugreifen, nicht herausvekchmören. Folge des Krieges. Posen, 21. September. In den Gouvernements Kielce, Peirikau, Rodom und Lublin sowie in dem öjterreichischen Okkupationsgebiet sind durch den Krieg 30 Städte und 109 Städtchen vernichiei worden. Es wurden insgesamt 18 084 Häuser oder Gebäude zerstölt. MtLeevvrtzMttWe. Zeitweise heiter, etwas kälter, keine erheblichen Nieder- schläge. Humoristisches. Liebe Liller! Neulich bringt mir mein braver Bursche Amandus das Frühstück zur Beobachtungs stelle. Da es schönes Wetter und hübsch ruhig ist, lasse ich den Tisch aus dem Unterstand herausholen, um draußen unter einem einigermaßen belaubten Baum« zu frühstücken. Amandus legt die Brote sauber in Papier gewickelt auf den Tisch. Da sehe ich, daß ein Vöglein aus des Baumes Wipfel ausgerechnet auf das Frühstück etwas fallen läßt. „Pfui Deibel!" meine ich und schaue dann weiter durch das Scherenfernrohr. Dann will ich dem Magen die wohlverdiente Stärkung zuführen und sehe, daß das Papier wieder hübsch sauber ist. „Nanu?!" „Ach so, Herr Leutnant meinen, von wegen der Vogetspur, det macht doch nischt, da hab' ich das Papier einfach 'rumgedreht. Da sieht man's nich." Guten Appetit! Der Massenmörder. „Gestern hab' ich einen un heimlichen Menschen kennen gelernt, der erzählte lachend, er habe schon zwei Menschen mit Gift, vier durch Gas und sechs durch Nevolverschüsse aus dem Leben gebracht und dabei läuft so ein Massenmörder frei herum." „Wie ist denn das möglich?" „Ja, er ist Kriminalschriftsteller." „Lill. Kztg."> i Hohe Getreidepreife in den näEen Jahren. Freiheitliche ländliche L chnordnung. In einer Versammlung der Deutschen Landwirt schaftsgesellschaft beschäftigte man sich mit den Ver hältnissen der Landwirtschaft nach dem Kriege. Die Preisgestaltung des Getreides. Dr. med. Schiele (Naumburg) führte aus: „Die verstädtete Menschheit werde sich in den nächsten fünf Jahren mit viel höheren Getreidepreisen ab finden müssen. Die gewaltige Höhe des jetzigen Welt marktes deute darauf hin. In einer Verbilligung der Eisenbahnfrachten und Erhöhung der Personentarife habe das deutsche Volk aber ein ganz vorzügliches Mittel, sich vom Weltmarktpreise unabhängig zu machen. Wenn dieses Mittel nicht bestände, müßte so schnell wie möglich der Brotpreis verdoppelt werden, sonst würde die Ernährungsn 0 t der städtischen Be völkerung nie ein Ende nehmen. Denn, wie Thünen sage: Der Getreidebreis ist nichts Willkürliches oder Zufälliges, sondern etwas durch unerbittliche Zah lengesetze Bestimmtes." Scfthastmachung von Landarbeitern. Für den Redner Dr. Graf Schwerin-Putzar ist die wichtigste Maßregel die Neugestaltung der länd lichen Neuordnung oder Arbeitsversassung im freiheit lichen Sinne. Das müsse schleunigst geschehen. Wei ter schlägt er vor die Feststellung aller aus dem Heere zu entlassenden jüngeren Arbeiter, vor allem der unverheirateten, die dauernd «Ass Land zu gehen wünschen. Dabei wird voraussichtlich der Bedarf an Beamten völlig, der an seßhaften Landarbeitern da gegen nicht gedeckt werden, weshalb als Notbehelf zunächst noch slawische Landarbeiter für die Seß- haftmachung zuzulassen wären. Hat Deutschlands Volkswirtschaft zunächst noch ausländische Wanderar beiter nötig, so wären sie den städtischen Gewerben (Industrie) zu gewähren; der Landberuf wäre grund sätzlich deutschen Arbeitern vorzubehalten, trotzdem der polnische ihnen in der Brauchbarkeit nicht nachstehe.