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Heeretztzrupp« Krottprinz Ruppvkiht: Zn Klaüvrr« der Artilleriekampf än der Küste und im Bogen Mr Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oertliche Jnfan- leriegefechte riefen in einzelnen Abschnitten vorüber- xehedne Steigerung des Feuers hervor. !- Mazedonische Front. ' Keine wesentlichen Ereignisse. Der Erste GeNeralquarCermetster: Ludendorff. Bon den Fronten. MntlitK. Gvotzes Hauptquartier, 1. Olt. (W^B.s ' Westlicher Kriegsschauplatz. um Upern von mittag an stark; er blieb auch nachts lebhaft. Englische und französische Flieger haben in letzter ! Zeit im belgischen Gebiet durch Bombenabwurf , erheblichen Sachschaden verursacht. Die Angriffe for derten Unter der Zivilbevölkerung zahlreiche Opfer Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Längs der Aisne, nordöstlich von Reims und in der Champagne Klebte die Keueriätigkeita uf, meist in Verbindung mii Erkundungsgefechten, die uns Gefangene einbrachten Vor Verdun hielt sich die Kampftätigkeit in mäßi gen Grenzen. Unsere Flieger warfen wiederum auf die militäri schen Bauten und Speicher im Innern Londons Bom- griff als besonders wirksam. Andere Flugzeuge griffen ff den ab. Zahlreiche Brände kennzeichneten diesen An- Margate und Dover erfolgreich an. Sämtliche Flug zeuge sind unversehrt zurückgekehrt. 14 feindliche Flieger sind gestern abgeschossen wor den, Leutnant Gontermann errang seinen 37. und 38., Oberleutnant Berthold den 27. Sieg im Luftkampf. vesterrewyNcher Kriegsbericht. Erbitterte Kampfe am Nsonzo. Wien. 30. Sept. Amtlich wird verlautbart: Dcstticher Kriegsschauplatz und Albanien. Unverändert. < Italienischer Kriegsschauplatz. Der Südteil der Hochfläche von Bainsizza—Heili- gengeist und der Monte St. Gabriele wurden gestern » wieder zum Schauplatz erbitterter Kämpfe. Die Ita liener drangen nirgends durch. Der Chef des Generalstabes. Allgemeine KriegsnachrichLen. Lin rnssischcr Zerstörer vernichtet! Die Russen berichten: Am 26. September gegen 11 Uhr abends ist cher Torpedobootszerstörer „Oehot- ! nik" südlich von der Insel Oesel auf einer von einem feindlichen Unterseeboot ausgelegten Mine in die Luft ! geflogen und schnell gesunken: gegen Abend deS fol- ' genden Tages wurde ein Boot mit elf Matrosen, dar- ! unter vier verwundeten, ans Ufer gespült; zur Auf- suchung des Motorbeibootes und des Kutters sind ein Schleppdampfer und einige Kutter entsandt worden. Keiner von den Offizieren hat das Schiff verlassen wollen, so daß alle umkamcn. Tie neue Regierung von Pole«. Von den angesehenen Polen, an die man seitens der Mittelmächte mit der Frage herangetreten ist, ob sie bereit seien, im Zusammenarbeiten mit Deutschland und Oesterreich die Leitung der Regierungsgeschäfte zu übernehmen, sind die Antworten jetzt eingegangen, i > Im Einverständnis mit der gegenwärtigen Ucbergangs- cegierung werden in die Regentschaft eintreten: Erz bischof Kakowski, Fürst Zdzislaw Ludomirski und Fostrowski. Die Verkündung der Regentschaft er folgt in den nächsten Tagen. Unsere Luftflotte vor England. Eine italienische Zei.tung in Mailand erhält aus London folgende Schilderung einer der letzten Lust- chlachten: „Die letzte Luftschlacht war die gewaltigste seit )er Zeit, wo Flugzeuge an Stelle der Zeppeline in Mion traten. Der Angriff war zwar erwartet, kam rber zwei Nächte früher, als man gedacht hatte. Um 8 Uhr erfolgten die Signale, und die Straßen began gen sich zu leeren. Zwanzig Minuten später erdröhn- !en die ersten Schüsse. Das Bombardement, an dem nehr Geschütze als jemals teilnahmen, während meh rere Hunderte von Reflektoren den Himmel durchsuch ten, dauerte bis V2IO Uhr. Es.waren, wie man an nimmt, drei gesonderte Angriffe. Dafür spricht auch, daß drei Stunden lang deutsche Flieger geschwader über der Osttüste bemerkt und mindestens I dreimal von den Abwehrbatterien beschossen wurden." Der Korrespondent des „Secolo" meldet: „Tie englischen Flieger stiegen zwar sofort aus, aber „aus optischen Gründen" gelang es ihnen nicht, gute Er gebnisse zu erzielen, so daß sich die Angreifer ohne Verluste entfernen konnten." Bemerkenswerte englische Stimmen. Der englische Schriftsteller Tr. Dillon stellte an Asquith öffentlich die Frage, ob ein Sieg die Opfer, die die Entente dafür bringen müßte, überhaupt werk sei. Auf die Bevölkerung Elsaß-Lothringens könne man nicht rechnen. Sie würde sich, wenn man sie ab- stimmen ließe, nicht für den Anschluß an Frank- reich erklären. Man dürfe auch nicht hoffen, daß ein demokratisiertes Deutschland Elfaß-Lothringen an Frank- reich zurückgeben würde, und die Zurückgewinnung de, beiden Provinzen durch Gewalt werde eine ebensr schwierige Aufgabe sein, als wenn man die beiden t Mittelmächte in Stücke reißen wollte. Es sei fraglich, °b die Kosten, die man dafür bezahlen müßte, noch . einen Gewinn übrig lassen würden. 1 Der enalische Arbeiterführer Mr. Robert Smillit forderte dte Regierung aus, vle erste Gelegeiiytzit zü 'er greifen, um in Friedensverhandlungen einzutreten. Die RahrttngSforge» der Seiüde. Der englische NahrungSmittel-TiKator Lott Rhondda betonte, daß England mehr denn je auf dir Einfuhr aus den Vereinigten Staaten angewiesen sei, „Wenn die europäischen Alliierten nicht imstande sind, Lebensmittel zum Unterhalt ihrer Heere Und Zivil- bevölkerung einzuführen, mag auch unseren vereinig ten Anstrengungen der Sieg entschlüpfen." Der Militärgouverneur von Petersburg Hal verfügt, daß jeder ohne besondere behördliche Er- mächtigung in der Hauptstadt eintrefsende Reisend« mit einer Butze von 3000 Rubel oder mit drei Mo naten Gefängnis bestraft werden soll. Dte Verfügung hat ihre Ursache in den Verpflegungsschwierigkeiten Die Herrschaft der Radikalsten. Die Krisis in Rußland schleppt sich matt dahin und die allgemeine Zerrüttung tötet auch dte Moral Um so größer wird der Einfluß der Bolschewikt. Ke renskis Macht hat sich wesentlich vermindert; er Wirt weder von rechts noch von links genügend unterstützt Trotzkh, ein Anhänger Lenins, der aus dem Gefäkg- nis entlassen wurde, und seine Genossen führten it der letzten Sitzung des Arbeiter- und SoldatenrateS eine an die wüstesten Jakvbinerausbrüche erinnernd» Sprache, die bei der Mehrheit einen starken Eindruck machte. Die diplomatischen Vertreter der Entente war- teten nicht den Schluß der überaus bewegten Sitzung ab. ! Ein finnisches Rumpfparlament. Aus Helsingfors wird berichtet: Nach Abnahme der Siegel von den Türen zum Sitzungssaal des finni schen Landtages dUrch den Landtagspräsidenten hielten achtzig sozialdemokratische Abgeordnete eine anderthalb- stündige Sitzung, in weicher die Gesetzentwürfe übe, den achtstündigen Arbeitstag, die gesetzliche Gleich berechtigung der Juden, die Ausübung der Staats souveränität durch den Landtag und die Ver antwortlichkeit des Senates vor dem Landtage ange- ! nommen wurden. Ter russische Generalgonverneur verfügte dte Straf- i Verfolgung der Abgeordneten, die sich an der LaNd- i tagssitzung beteiligten. , Rücktritt des schwedische» Kabinetts. Aus Stockholm verlautet, das ganze Kabinett sei 1 zurückgetreten. Man spricht pon der Möglichkeit einer ! Wiedererstehung auf konservativ-liberaler Grundlage, i Möglicherweise mit dem jetzigen Ministerpräsidenten Swartz an derOpitze. In Washington haben die Schweden Erklärungen des Inhalts gegeben, daß sie keine deutschen Geheim telegramme mehr befördern würden. Eine allgemeingültige Arbeitsweltordmmg will ein internationaler Gewerkschaftskongreß schaffen, der am 1. Oktober in Bern zusammentritt. Der Kon greß rechnet mit der Lage nach dem Kriege. Seine Hauptforderung ist die Sicherung der vollen Frei zügigkeit der Arbeiter für dte ganze Welt. England als Betrüger. Biktor Verzei, der bis zur Besetzung Bukarests Gene- - raldircktor der rumänischen Post und früher Oberst in der i rumänischen Armee war, veröffentlicht in der Zeitung i „Lumina Enthüllungen über die in früheren Jah- reu von England an Rumänien gelieferte Artilleriemuni- i tion. Durch eine Kommission wurde festgestellt, daß 88 Prozent der gelieferten Schrapnells unbrauchbar wa- i ren. Die Geschosse krepierten entweder schon im Geschütz- j rohre, oder sofort nach Verlassen desselben, wodurch bei i dem Uebnngsschießen viele Soldaten getötet wurden. Die Schrapnells waren von den Armstrongwerken in England hergestellt. Ein großer Teil war, statt, wie vereinbart, ans Stahl, ans Gußeisen hergestellt. Als alle Beweis- i alten des großen Schwindels dem Kriegsministerium vor- - lagen, gabs eine Beschwerde, auf die hin England auch j nichts von sich hören ließ. AuSgctanschte Verwundete. Ans Norwegens Hauptstadt Kristiania ist ein Trans- s Port von 19 Offizieren und 91 Mann in die Heimat entlassener, ansgetauschter, bisher in Norwegen internier ter deutscher Kriegsgefangener nach Deutschland abgereist, i Die deutsche Kolonie mit dem Gesandten an der Spitze sowie Vertreter des norwegschen Roten Kreuzes und des ! Sanitätswesens waren zum Empfang am Bahnhof er- ; schienen, wo die deutschen Mannschaften von Damen des . norwegischen Noten Kreuzes aufs gastlichste bewirtet wur- ; den, der Präsident des norwegischen Roten Kreuzes be- i tonte in herzlicher Ansprache den Gedanken des beide be - , freundete Völker verbindenden Humanitären Werkes s und trug Grüße an das deutsche Rote Krenz auf. Kaiser licher Gesandter Kontreadmiral von Hintze antwortete. ; Sogar Neutrale werden interniert. Der „Nieuwe Courant" berichtet: „Von einem Holländer aus Newyork haben wir einen Bries er- j halten, in dem mit Entrüstung von der Behandlung erzählt wird, die Holländer, welche in Java geboren ; sind, auf ihrer Durchreise in Newhork erfahren haben, j Laut diesem Brief muß seit dem 1. Mai eine Bestim- : mung gelten, nach der in Indien geborene Hofländer nicht in Newyork an Land gehen dürfen, sondern nach - Ellis-Jsland gebracht werden. Von Reisenden der ! „Nieuw Amsterdam", die am Freitag, den 13. Juli, ! in Newyork eintrafen, wurden vierzig nach Ellis-Jsland ' geschickt. Dem Verwandten eines dieser Passagiere ge lang es, nach Ellis-Jsland zu kommen. Er schildert uns den Zu stand, in dem er seinen Neffen dort antraf, in den schrecklichsten Farben. Er fand ihn in einem Gefängnis schlimmster Art. In einem Saal waren an 500 Männer, Frauen und Kinder zusammengepfercht. Gelegenheit zum Sitzen war nickl vorhanden. Der Fußboden war unbeschreiblich schmutzig. Die yoltanvlskyen melsenoen wueea y»rr den Ausgestoßenen .aus allen Winkeln Ost- Europas, mit Nea erst und lästigen Ausländern gefan gen gesetzt. ES herrschte ein unerträglicher Gestank. Am Sonntag war der holländische Konsul aus Newhork dort gewesen. Seine Bemühungen zur Be freiung der Holländer waren erfolgreich, denn nach dreitägigem Aufenthalt in dieser Hölle wurden sie entlassen. Die Art und Weise, mit der dte Hol länder von den amerikanischen Behörden behandelt wurden, läßt sich nicht beschreiben. Sie wurden in einem Schlafsaal gehalten, der von Ungeziefer wim melte. Sie wurden abends um V»8 Uhr nach den Schlafplätzen gejagt, dte dreifach übereinander an- gevrdnet waren. Um V-5 Uhr ntorgens käw ein Reger mit einem Stock, um die wie Tickre behandelten Men schen wieder aus ihren Betten -U treibdN. DÜS Essen, das die Reisenden erhielten, war widerwärtig. Dte Kabinette waren durch UUsaubetkeit undraüchbat: geworden." Diese Zivilisation Wilsonscher Färbung soll jetzt die Welt beglücken! Viktor Emanuel bei Nikita. Der König von Italien besuchte während seines dreitägigen Aufenthalts in Frankreich auch dte Fa milie seines Schwiegervaters, des in Frankreich fest- gehaltenen^ montenegrinischen Königs, wo er intim dinierte. England gibt amtlich zu: Zwei Gruppen von Flugzeugen und andere, dis einzeln kreuzten, überflogen zwischen 6.40 und 8 Utztz abends dte Küste von Kent und Essex und nähertet« sich LvNdon. Zehn drangen durch die äußeren Ber^ tetdigungswerke. Nur 4 oder 5 erreichten London. Bombenabwürfe werden aus Kent, Essex und London gemeldet. Menschenverluste und Sachschäden sind noch nicht gemeldet. Ein weiterer Bericht besagt: Bei dem gestrige« Luftangriff wurden elf Personen getötet, 82 verwun det. Der Sachschaden ist unbedeutend. Neue Kämpfe in Mesopotamien. Die Tür k e n berichten: Bei Tagesanbruch des 28. September beschoß der Feind mehrere Stunden lang mit verschiedenen Kalibern die Stellungen, die unsere vordersten Vortruppen bereits geräumt hatten. An- schließend daran versuchte der Gegner mit sechs Ba taillonen, einem Kavallerie-Regiment und 12 Geschützen vorzugehen. Das Gefecht dauert noch an. Während dieser Kämpfe wurden vier feindliche Flieger durch unser Feuer von der Erde aus zum Landen hinter den eigenen Linien gezwungen. Der größere Teil des englischen Heeresberichtes vom 26. September betreffend die Aeghptische Front und Palästina ist reine Erfindung. Die Gefangenen, von denen dieser falsche Bericht spricht, sind in Wirk lichkeit Zivilpersonen «nd Kinder, die in einem Zug« reisten, der durch einen verbrecherische» Anschlag dec von den Engländern bestochenen Empörer zum Ent gleisen gebracht war. ** Tie Mänsesänger von Mücheln. Tas Ritter gut EPtingen ließ auf zwei Feldplänen von 100 Mor gen Größe eine wirksame Bekämpfung der Mäuseplage durch Schulkinder aus Mücheln vornehmen. Dabei wur den 35 218 Mäuse getötet. Die Kinder erhielten als Lohn 1 Pfg. für das Stück. ** Industriespionage. Wie die Handelskammer in Altenburg bekannt gibt, ist es einer Person gelungen, zur Nachtzeit in der Uniform eines Marine-Ober ingenieurs, geschmückt mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, ohne jeden Ausweis in mehrere Fabriken zu gelangen und dort Kontrollen des Betriebes vor zunehmen. Der Polizei ist es hinterher gelungen, die Person zu ermitteln. Sie entpuppte sich als ein bereits achtmal vorbestrafter Schlossergeselle. Enaland und Rußland. Tie Engländer ringe» um den letzten Einfluß. Bereitet sich in Italien das innerpolitische Chaos vor, so ist es in Rußland, wie der deutsche Reichs kanzler im Hauptausschusse des Reichstages erwähnte, in vollem Gange. Die Ministerverabschiedungen häu fen sich, jetzt ist auch der letzte bürgerliche Minister, zugleich eine Hauptstütze der Entente in Rußland, Herr Terestschcnko, aus dem Amte geschieden. Das Mini sterium ist nunmehr gänzlich sozialistisch. Auch der Sowjet der „Arbeiter- und Soldatenrat", eine Art sozialistischen Parteitags, wird immer radikaler. Im neuen Präsidium des Sowjet — das alte hatte vor einer Woche sein Mandat niedergelegt — sitzen neben sechs Bolschewiki, also radikalsten Sozialisten, nur drei, andere Sozialisten. Die Bolschewiki sind cs auch haupt sächlich, dte vom Sowjet in den am vorigen Donnerstag kusammengetretenen, von 1200 Delegierten aus den verschiedensten Teilen Rußlands beschickten demokra tischen Kongreß entsandt worden sind. Kerenski, der lange im Hauptquartier geweilt hat, weil er sich angeblich dort sicherer fühlte als in der Hauptstadt, ist zur Eröffnung des Kongresses nach Petersburg ge kommen und hat die einleitende Rede gehalten, die ebenso von grauer Melancholie durchtränkt war wie die des Kriegßministcrs Wcrschowski. Ter zur Macht des Diktators gelangte Kerenski klagte, daß die Anarchie unwiderstehlich anwüchse, und Werschrmski machte das Bekenntnis, daß Heer und Flotte nicht vom Geiste des Sieges beseelt seien Beide Redner erblickten die einzige Möglichkeit, au; die Versammlung einen ernüchternden Eindruck zu machen, darin, die sie Deutschland als de» „schwarzen Mann hinstcllten, der Rußland vernichten wolle. Auch damit werden sie kaum viel erreichen, denn ein englisches Blatt weiß zu berichten, die rus sische Arbeiterschaft stände unter dem Eindrücke, daß der deutsche Kaiser das revolutionäre Rußland schone-.,