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Inserat« werden ritt MWlMtliml Die lich M. 1.60, eiilnwnat- 83. Jahrgang Montag den 17. September 1917 abends Nr. 216 redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 50 Pf. „Welherltz. Zeitung erscheint täglich mitAus- nahnie der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einschl. Zuträgerge- bühr M.2.40,zweimonab lich80Pf.EinzelneNum- . — d ZZZ ÄMtiisn» AM ßr HBiÄ», SMekr,«. II Amtsblatt für Lie Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgmcht und den Etadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unlerhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. . Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen "kleine Gar^ übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur gp von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 4d bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserat« mit entsprechcnoem Auf schlag. — Eingesandt, im Der Etadtrat. Der Kommunalverband. Nr 5196 Mob. II. Kempe, Bruno, Hartmannsdorf s Einladung ergeht nicht. Dippoldiswalde, am 15. September 1917. Wahlen ging das Amt des stellvertretenden Bezirkrvor- stehrrs auf den Bürgermeister Opitz—Glashütte und da« Amt de» Schriftführers auf Gasmeister Hase—Glashütte über. Winke zu tatkräftiger Förderung des Vereinslebens gaben Pastor Döhler, Kantor Noack—AlKnberg und Kantor Burgardt—Ruppendorf. Bet der Aussprache über Orts bestimmung für die nächste Bezirksversammlung betonte Vorsteher Unger, datz die Bezirksstadt Dippoldiswalde die Bezirk,Versammlungen jederzeit mit Freuden aufnehmen werde» Die nächstjährige Versammlung soll nach früher getroffenen Bestimmungen in Glashütte tagen. Am Schlüsse der Verhandlungen sprach Bo l eher Unger namens der Versammlung dem Leiter deis-Iben, Oberbahnoerwalter Leuner, den Dank für seine Amteführung aus. — Der Turnverein Dippoldiswalde nahm gesir:n wieder einmal Gelegenheit, seine jungen Leute unter Bc- glettung ihres Turnwarts und der Vorturner mit unseren heimatlichen Gefilden vertraut zu machen. Vom besten Weller begünstigt traten die Teilnehmer den Weg über Reichstädt nach der Lehnmühle an, um von da aus die herrlichen, abwechselungsreichen Fluren des wilden Weitzeritz- wies (Röthenbacher-—Tal — und Berrwaldermühle) di- zur Klingenberg» Talsperre zu durchwandern. Befriedigt kehrten die frohen Wanderer über Beerwalde nach hier wieder zuiück. — Nächsten Doni erstes veranstaltet der Brzirksobst- bauoerein einen Obst- und Gemüseverwertungskursur. Für die Angehörigen der Mitglieder des Vereins ist die Teil nahme kostenlos, Nichtmitglieder entrichten eine Gebühr von nur l M. Anmeldungen werden bei der Kgl. Amts- Hauptmannschaft und Herrn Prtvatus Enderlein entgegen genommen. Dem Kursus ist ein recht zahlreicher Besuch zu wünschen. — Die vom Kommunalvrrband für die Anmeldung de» Bedarfs an Saatkartosfeln gestellte Frist läuft in diesen Tagen ab, worauf mit dem Bemerken hingewiefen wird, datz Bestellungen noch bei den Ortebehörden an gebracht werden können; es möchte dies aber umgehend geschehen. Es steht zu erwarten, datz der angemrldete Bedarf voll gedeckt werden kann. Die einmal angemrldete Menge mutz abgenommen werden. Kreischa. Der sogenannte „Hirschbachweg", der von der Hermsdorfer Fahrstraße links abbiegt und über den Willsch führt, war infolge der Unwetter in sehr schlechtem Zustande und arg zerrissen. Der hiesige Gebirgs- und Berkehrsverein hat diesen Weg ausgebessert und wieder gangbar gemacht. Durch Legen von Rohren ist auch am Fuße des Berges ein Stück des Wtesentales entwässert worden. — Unter Führung ihrer Herren Lehrer unterüahmen am 14. September die Oberklasjen der hiesigen Volksschule eine Pilz, und Beerenstreife in die Wälder de» Willsch und sammelten Brennesseln. Gegen Mittag traf man sich in der Baude am Wilifch. Hier wurde alles durchgesehen und geordnet, eine Tasse Kaffee eingenommen, wobei Er- klärungen über Pilze usw. stattfandrn. Dresden. Die Sparkasse der Stadt Dresden hat auf die 7. Kriege an-leihe 12 Millionen Mark.gezeichnet. Wie mttgeteilt wird, find die Förderungsverhält nisse im sächsiscben Kohlenbergbau in der letzten Zeit in- folge von Motz nahmen der Militärbehörden erfreulicher- weise beträchtlich gestiegen, so datz sich vermutlich auch au» diesem Grunoe die Kohlenversorgung der Bevölkerung Andenken durch Erheben von den Plätzen und Gesang geehrt wurde. Dann nahm Herr Pfarrer Ludwig Rein hardtsgrimma Gelegenheit, Herrn Superintendent im Namen der Ephoralgeistlichkeit einen herzlichen Willkommengrutz mit dem Gelöbnis der Treue auszusprechen. Den Bortrag hielt Herr Pfarrer Pollack-Iohnsbach über da» Thema: „Der Lutherglaube das Kleinod des deutsch-evangelischen Christenvolk«»." Nachdem er das Thema sachlich und geschichtlich begründet hatte, zeigte er, welche hohen Auf gaben der Besitz dieses Glauben» den evangelisch-lutheri schen Geistlichen stellt. Die anschlietzende Besprechung lieferte noch einige Beiträge dazu Dann berichtete Herr Pastor Mosen - Dippoldiswalde über den Jugendpflege- Lehrgang in Leipzig und zeigte, welche Anregungen er uns in unserem Kreise bieten kann. Nachdem eine Anzahl Berordnungen bekannt gegeben und geschäftliche Fragen erledigt worden waren, schiotz die Versammlung mit gemeinsamen Gebet und Gesang. — Das Mittags mahl wurde gemeinsam, aber der Zeit entsprechend in der „Alten Pforte" eingenommen, wobei die Vorsitzenden der drei besonderen Konferenzen den Bericht über diese gaben. — Zu den beiden Predigtermahnungen im Haupt gottesdienst am Sonntag«: „Hütet euch vor dem Sorgen- geiste; .aber übet euch im geistlichen Sorgen" bildete die Kirchenmusik: „Selig sind die Leidträger" von A. Kranz für Sopransolo (gesungen von Fräulein Mara Duve aus Berlin), kleinen Chor, Violine und Orgel textlich und musikalisch eine wegbereitende, herzerschließende Vor bereitung. — Am gestrigen Sonntage fand in der hiesigen „Reichskrone" die diesjährige Bezirksversammlung der Militäroereine des Bundesdezirks Dippoldiswalde statt. Erschienen waren die Vertreter von 37 Vereinen. Der stellv. Beztrksvorsteher Oberbahnverwalter a. D. Leuner- Dresden eröffnete nachmittag» l/24 Uhr die Versammlung' Brrrinsvorfteher Unger brachte »inen herzlichen Will- kommensgrutz dar und forderte auf zu treuem, dankbarem Gedenken der im Heeresdienste stehenden Kameraden. Die Anwesenden erwiderten mit einem freudigen Hoch auf die tapferen Kämpfer. Der Bundesvertreter Pastor Döhler- Dresden übermittelte die Grütze des Bundrspräsidiums und ermahnte in erhebenden Worten, den Ruf hinaus ins Land zu trogen: „Wir wollen keinen Frieden um jeden Preis, sondern einen Hindenburg-Frieden!" Nach Er- statturg ves Jahresberichts durch den Versammlung,leit» trug der Beztrksvorsteher Burgardt - Ruppendorf den Kassen bericht vor, nach welchem sich das Bezirksvermögen gegen- wärilg aus 963 M. bezisfert. Bei den hieraus vollzogenen Ehrentafel MMeWsM Mreie. Au» der Verlustliste Nr. 444 der Kömgl. Eächs. Armee. Fallgatter, Alfred, Dippoldiswalde, l. v. Hauschild, Robert, Nassau, l. v. SvkivKü etüv „Wsiovi-iK-Lvirmng" in» kvlrl in affff»nsn VvnIksußssleNsn Kele». Zur Verminderung der immer empfindlicher werdenden Kohlennot soll erwogen werden für die offenen Verkaufsstellen die durchgehende Geschäftszeit einzuführen. Zu U-m Zwecke Dien,tag den 18. September 1917 abends 8 Ahr im Rathaus- saale eine Besprechung statt. Hierzu werden alle Interessenten eingeladen. Besonder« Vonnvn»bag den 20. September 1917 vormittag« 11 Uhr öffentliche BeMsimsschutzsitz'Mg im amtshauptmannschastlichen Sitzungssaals. Meinhanvelshöchftpreis für Holunderbeeren. Nachdem für den Regierungsbezirk Dresden unterm 4. September 1917 für Holunder beeren ein Erzeugerhöchstpreis von 25 Pf. für das Pfund festgesetzt worden ist, wird der »leinhandelshöchstpreis auf 38 Pf. für da, Pfund festgesetzt. Zuwiderhandlungen werden aus Grund der erlassenen Strafbestimmungen bestraft. Dippoldiswalde, am 14. September 1917. Der Herbstmarkt am 24. September 1917 füllt aus. Bez. Dresden, am 15. September 1917. Der «emeindevorftand. Barthel. Protzes Hauptquartier, 16. September 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. An der flandrischen Front wechselte die Feuertätigkeit in Ausdehnung und Stärke. Vornehmlich an der Straße Menin —Ppern lagen heftige Feuerwellen aus unserer Kampfzone. Dort griffen mehrere englische Bataillone an, deren Ansturm fast durchweg verlustreich zusammen brach. Nördlich der Strotze drang der Feind in unsere vordersten Gräben in Kompaniebreite ein. Südöstlich von Atra» steigerte sich nachmittag» da» Feuer schlagartig zu stärkster Wirkung. In künstlichem Nebel brachen kurz darauf die Engländer in 1500 Meter Breite bei Cherisy vor. Flammenwerfer und Panzer wagen sollten den Sturmtruppen den Weg bahnen. Ab wehr durch Artillerie und Maschinengewehre brachte den feindlichen Stotz zum Scheitern. Wo der Gegner in unsre Gräben gelangte, wurde er durch die Infanterie im Nahkampse zurückgeworfen. An der gleichen Stelle wiederholte der Feind seine Angriffe kurz vor Dunkelheit. Auch diesmal schlug sein Ansturm verlustreich fehl. Heeresgruppe de» deutschen Kronprinzen. Außer Erkundungsgefechten und zeitweilig lebhaftem Etörungsfeuer in einigen Abschnitten war die Kampf- tätigkeit gering. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze und an der makedonischen Front keine gröberen Kampfhandlungen. Der Erste General-Ouartirrmeister. Ludendorff. Boller Sieg ist unsere einzige Losung! Es gibt Leute, welche noch immer meinen, der Feind wolle sich mit uns verständigen. Nein, lähmen will er uns, vernichten will er unsere Stellung, brechen will er unsere Macht auf ein Jahrhundert. Du bist und bleibst in der Politik ein unerfahrener Träumer. Gib denen den Laufvatz, die dir in den Ohren liegen mit dem Wort: „Friede, Friede!" Michel, du träumst, die Feinde wollen siegen und nichts weiter. Mutzte denn Amerika und China auch noch kommen, um dir da» erst deutlich zu machen? Darum strasfe deine Hand und denk nur an dein Schwert. Oertllches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Sauptkonferenz der Geist- Uchen der Ephorle Dippoldiswalde fand am Donnerstag den >3. September tn Dippoldiswalde statt. Vormittag, 11 Uhr kamen die Geistlichen der Ephorie in der Stadt- Arche zusammen zur gottesdienstlichen Feier mit besonderer liturgischer Ausgestaltung. Herr Superintendent Michael, der zum ersten Male vor den Geistlichen stand, legte seiner Ansprache den Tert 2. Tim. 2, 1—3 zu Grunde, der auf die Mahnung des Lutherworte, zuMhrte: Ein Prediger soll ein Kriegsmann und ein Hirte sein. In der daraufsolgenden Versammlung im Saale der Kgl. Amtshauptmannschast gedachte der Herr Ephoru» nach erfolgter Begrüßung der im vergangenen Jahr verschi«. denen Heuen Pfarrer Schädlich und Hemmann, deren