Volltext Seite (XML)
sondern di« Ralionitrung des Reiche j« nmh den Lebrns- bedingungen in verlchiedene Disilikie zu teilen. Es steht noch nicht fest, ob Einzel- oder Familienkarten ringesührt werden. Die Italiener in ihre Ausgangsstellungen der 11. Jsonzoschlacht zurückgedrängt. K. K. Kritgspresstquarller, 7. September. Am Monte Gabriele abermals unter schwersten Verlusten abgewiesrn, büßt« der Feind nunmehr auch aus dem Südflügel den Rest der im August errungenen Vorteile ein. Dadurch sind die Geländegewinne aus dem Südslügel restlos erledigt. Der Feind steht wieder dort, wo er zur l l. Schlacht an- getreten ist. Diese etwa 3 Tage beanspruchende Unter nehmung brachte den K. u. K. Truppen überdies mehr als 200 Offiziere, 6000 Mann, sowie Maschinengewehre und HriegsgerSt ein. Die Selbständigkeit Kurlands, Livlands und Estlands von der russischen Regierung zugejtanden. Genf. Nach Petersburger Meldungen bewilligte die vorläufige Negierung — vorbehältlich der Zustimmung durch die konstituierende Versammlung — an Kurland, Livland und Estland die Selbstverwaltung. Das Werk Peters"des Drohen fällt in Trümmer. Die Besorgnis der Pariser Presse über die Lage in Rußland grenzt an Hoffnungslosigkeit. Ein französisches Blatt sW zum Fall von Riga: Das Werk Peters ded Grohen fällt in Trümmer. Vor zwei Zohren hat Ruh- land das Erbe Peters mit dem letzten Blute verteidigt, fetzt ^kibt die Natiöh dKi-gülnp. Beitritt Chinas zum Londoner Abkommen. Berlin, 6. September. Die „Süddeutsche Korrespondenz" berichtet: Die „Daily Mail' meldet, daß China am 2. Sep tember dem Londoner Abkommen gegen den Abschluß eines Sonderfriedens beigetreten ist. 34 Millionen Kronen Steuerlast. Budapest. Laut Steuerausweis hat der größte Munittonsfabrikanl Ungarns Alfred Weise, dessen Fabriken fkch in der Nähe Budapests befinden, eine jährlich« Steuer last von nicht weniger als 34 Millionen Kronen zu trotzen.« Ein schwerer Schlag für die Entente. Lugano. Die italienische Presse gesteht ein, daß der Fall von Riga einen schweren Schlag für Rußland, sowie str di« Interessen der Entente bedeute. 7" Der Kaiser in Riga. Berlin, 7. September. Der Kaiser traf heute morgen gegen 10 Uhr von Mitau kommend im Automobil in Riga «in und wurde von den Truppen und der Bevöl kerung mit nicht endenwollendem Jubel begrüht. Auf der Esplanade hielt der Kaiser über die dort stehenden Regimen!« der siegreichen Armee eine Truppenschau ab und dankte ihnen im Namen des Vaterlandes für ihre Tapferie t. Er machte sodann eine Rundfahrt durch die Stadt, wobei auch der Dom besichtigt wurde, und nahm im Schwarzhäupierhau« im Kreise des Oberkommandos das F ühßück ein In den Vorstädten zeigten die Läden deutlich Spuren planmäßiger Plünderung durch die Russen. Später begab sich der Kaiser mit dem Oberbesehlshaber zu den am Feinde stehenden Korps, wo er Auszeichnungen verMte. Das Gelände zeigte deutlich, daß die Russen in vollster Auslösung zurück,«flutet waren. Massen von um gestürzten Fahrzeugen, Geschützen, Panzerautos und ver lassenen Depots boten das Bild einer regellosen Flucht. Auch in dem ungemein stark ausgebauten Brückenkopf Riga sind Mengen von Kriegsmaterial liegengsblieben. Der Kaiser hat der Stadtverwaltung von Riga eine Spende von 100000 Mark zur Linderung der Not der besonders heimgesuchten Bevölksrungskreise überwiesen. Bevormundung Ruhlands Hauch nach dem Kriege. Haag, 8 Srotember. In russischen Finanzkreisen verlautet, daß England und die Vereinigten Staaten auch nach dem Kriege die Post- und das Telegraphrnwesen in Rußland kontrollieren werden, um die Vorschüsse in Rußland zu amortisieren, wahrend Japan die Verwaltung der sibirischen Eisenbahn in Ler Hand behalten wird. Bestrebungen für die Verabschiedung Kornilows. Amsterdam, 8 September. Ruüiche Zeitungen melden: Man erwartet infolge des Faller von Riga eine Ver änderung der Obersten Heeresleitung. Einige Mitglieder des Arbeiter- und Soldaten-Rates setzen alte Hebel in Be wegung, um die Verabschiedung Kornilows zu erreichen. Eine Resolution zugunsten des Freihandels. Rotterdam, 8. September Der Gewerkschaftskongreß in Blackpoel hat nach einer äußerst lebhaften Debatte über die Handelspolitik nach dem Kriege eine Resolution zu gunsten des Freihandels mit der enormen Mehrheit von 2339000 gegen 278 000 Stimmen angenommen. 7' Amerika verlangt Garantien von Ruhland. Gens, 8 September. Die Nachricht, daß Nordamerika «ine 5 Milliardenanleihe an Rußland gewährt, wird de- mentiert. Die Vereinigten Staaten hätten zwar ihre Hilfe nicht verweigert, aber sie verlangten besonder« Garantien für die Durchführung der moralischen, wirtschaftlichen Ordnung in Rußland. «t« Die fuk-zösische Miuisterkrise. Genf, 8. September. „Erpreß de Lyon" «fährt au« Paris: Die- Bemühungen Ribots, «in neues Kabinett zu bilden, seien offensichtlich zum Scheitern verurteilt. Aus- fichten auf die Minilterpräsidentschaft hat vor allem der Kriegsminister Painleve. Grohe Empörung unter der Bevölkerung. Stockholm, 8. September. Die russische Regierung hat dem „Rjetsch" zufolge eine Veröffentlichung erlassen, di« die Amnestie für politische Vergehen in ganz Rußland aushebt. Diese Maßnahme der Regierung hat unter der Bevölkerung große Empörung heroorgerufen. Wettervorhersage Keine wesentliche Äenveruüg, Gewitterneigung. Ftrkelwartt zu D!vpoIvt«waNw vom ^September." Don den ausgetriebenen 4 Ferkeln wurden 9 verlaust zum Preise von 40- 65 M. * Nachdem die Pocken erloschen sind, konnte der Minister des Innern die dagegen angeordneten Maßnahmen aufheben. Humoristisches. Feldgrauer Humor. Sonnino sagte: Sein Wunsch sei, daß dieser Krieg die zivilisierte Menschheit einen Schritt vorwärts bringen möge. Zu diesen Zivilisierten rechnet er wohl in erster Linie Cadornas Truppen!? Inserat vom Tage. Einzig echter Lederersatz „R i e m o l i n" Vor Ankauf wertlosen Original-Materials 77^ wird gewarnt. ' („Die Muskete".) Zur Reformations-Jubelfeier. Weshalb und wie wir in diesem Jahre den 31. Oktober festlich begehen wollen? Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Damit kam er der Weisung seines Herrn und Meisters nach: „Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was ihr höret in das Ohr, das predigt auf den Dächern." Das war die Geburtsstunde der Reformation, der keine Anfang des großen, mühsamen, segensvollen Wer kes, in dem Luther die Kirche des Evangeliums erneu erte. Alle Jahre, am Reformationsfeste, gedenken wir dessen mit Dank und Freude vor Gott, mit dem Bestreben, immer völliger das Wort wahr zu machen: Was du er erbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu be- stheu. Aber die vierhundertste Wiederkehr dieses Tages, groß und bedeutungsvoll wie kein anderer in der Ge schichte unseres Volkes, fordert mehr und größeres. Wie schon vor 200, und mehr noch vor 100 Jahren, sollte auch die diesmalige Jubelfeier in großem Maßstabe festlich begangen werden. Schon waren erhebende Feiern an den Lutherstätten, besonders in Wittenberg, in Aussicht ge nommen, schon begann man darauf zu rüsten, aber der Krieg mit seinen Schrecken und mit seiner Not hat sie unmöglich gemacht. Diese schwere Zeit.duldet keine glän zenden Feste, ihr Ernst läßt für äußere Veranstaltungen und laute Feststimmung keinen Naum. Dennoch, gefeiert muß sein! Stiller, innerlicher Wohl, auf dunklem Hintergrund und mit ernstem Ausblick, aber darum nicht minder dankbar und vielleicht um so segens voller und fruchtbringender. Wir wären undankbare Kinder eines großen Erbes, wir würden uns eines uns zugedachten Segens selbst berauben, wenn wir des Wortes vergäßen: „Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt!", vergäßen der Mahnung von noch höherer Warte: „Ge denket eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben!" Gefeiert muß fein! Gilt es doch dem größten Sohn unseres Volkes, dem Propheten und Lehrer Deutschlands, dem herrlichen Volksmann, dem populärsten Charakter, den unser Land je besessen. Das unbedeutende Mönchlein, welches vor Kaiser und Reich stand und sprach: „Ich bin gebunden im Gewissen", ist zum Helden des Glaubens «emporgewachsen, und ist bis heute die Verkörperung echt deutschen Wesens in kühnem Gottvertrauen, strenger Ge wissenhaftigkeit und schlichter Pflichttreue geblieben. Das iVeste, was unfer Volk in sich trägt und was in feiner Seele auch in dieser drangsalvollen Zeit mit neuer Ge walt wach geworden ist, wir schulden es zum guten Teil «Luther, seiner Zeit und seinem Werk. Im mutigen Glau- Den an die Gnade Gottes in Christus hat er der Men- sschensecle den verschütteten Quell des Heils, den lerlore- men Weg zur Seligkeit neu entdeckt und die Freiheit ieines Christenmenschcn, los von allen Menschensatzungen, «inzig gebunden im Gewissen, wieder erobert. Ihm ver- danken wir unsere Bibel, unseren Katechismus, unser Kirchenlied, unsere einheitliche deutsche Sprache. Er Hal Ms die Arbeit des Berufs zum Gottesdienst geweiht, die sEhe geedelt, der Freiheit der Wissenschaft eine Gasse ge macht, Staat und Obrigkeit, dem weltlichen Leben und strdtschen Berns sein Recht und seine Ehre gegeben. All dies soll uns dies Gedächtnisjahr in den nächsten Wochen lebendig vor die Seele stellen, mit dem Ziele: ^,Wach auf, du Geist der ersten Zeugen!" Dazu wollen wir uns hineinversenken in das Lebensbild und Lebenswerk des Reformators, wollen seine Lieder singen, seine Mei nungen, Schriften und Taten besser kennen lernen, wollen die große Geschichte jener großen Tage, reich an schwe ren Kämpfen, reich auch an herrlichen Siegen, vor unsere Seele stellen, damit sie uns gegenwärtig werde. Die Ver gangenheit soll zu uns reden, damit Luthers Geist und Glaube, Luthers Kraft und Trotz in uns -lebendig werde, «ns zu stählen für die Gegenwart mit ihrem heißen Kampf, uns zu wappnen für die Zukunft mit ihren neuen Aufgaben. Riga — ein großer Erfolg. Tas russische Bcrteidigungssystem durchbrochen. Wir sind weit darüber hinaus vorgestoßen. Die feindlichen Kräfte haben erheblich durch die Schlacht und die zersetzenden Einflüsse des überhasteten Rück zuges gelitten. Unsere Verluste sind sehr gering. Bisher wur den 120 Offiziere und über 7500 Mann Gefangene ge zählt. Bie Beute ist groß. 180 Geschütze, darunter auch solche schwersten Kalibers, 200 Maschinengewehre und unbeschädigte Strandbatterien sind in unsere Hand gefallen, außerdem mehrere Panzerkraftwagen und son stiges reiches Kriegsmaterial. Mit der Eroberung von Riga gewinnen wir auch die Herrschaft über den Rigaischen Meerbusen. Das festigt wesentlich unsere Stellung in der Ostsee. * * * L- ' - verdanken wir diesen Erfolg? In erpe^ unserer Heeresleitung, die trotz der bevorstehenden feiu<,... Offensiven die nötiger Truppen zu diesem Durchbruch ver^../ und si« auch dort beließ, als auf fast allen Fronten die -an. griffe der Gchner gleichzeitig einsetzten. Weiter kam die überlegene Führung hinzu, di« sich hier wieder glänzend bewährte. Alle Vorbereitungen technischer Art waren vor langer Hand her getroffen. Der Gegner wurde durck unseren Vorstoß überrascht. Französische Zettunger hielten noch vor wenigen Tagen eine deutsche Offen- sive bet Riga unter allen Möglichkeiten Mr die un- § wahrscheinlichste. 7..7...., uoer trat hier der überlegene Geist unk ! die höhere Moral unserer Truppen wieder in Er- ! scheinung. Alle Waffen wetteiferten in von vollen Erfolger gekrönten Leistungen. Unserer Artillerie, zusammen mit Minenwerfer- Abteilungen, gelang es, die feindlichen Stellungen in kurzer Zeit völlig sturmreif zu machen, so daß di« § Infanterie keine unnötigen Verluste erlitt. Auch unser« ! Kavallerie fand hier bei der Verfolgung des geschla. geneu " ihrer Eiaenart entsprechendes Feld der Betätigung. Hervorzuheben bleibt endlich, daß diese großen Erfolge gegenüber einem an Zahl weit überlegene« Gegner erkämpft Wochen sind. B gesucht zu erk iver dc KL Korres den 8 ivohn Lage ! in Ru D eine zi bar y geht..! die Ai den Kr esse fÜ °ine^ VeMi, Kräfte halten Deutsch alles tz läßt al sozialis and Jr halb r< das, w halb e» Lnglan Zmperi Leit d« hervor' neu B ,/S lichen ' so gut „S Stellung lich i« ( grenze Materb lichen L sabrtt brotlos Dir G Di tur m« gegenre wird, sten, wurde, des fri litikern waren wurden Moskau Die Ve Da bürg: l Alexan! einem f fetzige Sinne ' sicht, d< klären rung u klärnng keit Ko: lands fc niloffs -ingeber unnütz Wunsch lehne di km Fäll im Lani Dieß Enl I Kämpfe I wurden, I lende W I gewehrfi I Feuer i I Prinzen I tauchend I ersten e I gewirkt. Die Aufgabe Zu „säul hineinge feuer zu gerufen, ihrer O Aerven varen. Fast ticre. m Von den Fronten. 77^ Amtlich. Großes Hauptquartier, 7. Sept. (WTB.) 7 Westlicher Kriegsschauplatz. § Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An der flan drischen Front spielten sich zwischen dem Houthoulster Walde und Hollebeke wieder heftige Artilleriekämpfe ab, Morgens und abends griffen die Engländer nach starkem Trommelfeuer unsere Stellungen nördlich der Bahn Roulers—Upern in vier Kilometer Breite an, Nach kurzem harten Kampf wurden sie überall zurück, geworfen. Der Einsatz von drei Divisionen zu diese« Angriffen, die dem Feind hohe Verluste kosteten, wurdr durch Gefangene bestätigt. In den benachbarte" orangen nach kräftigen Erkundungsabteilungen rvr sie hatten keinen Erfolg. Bei Lens scheiterten frühmorgens Teilangrifse des Feindes verlustreich. Heeresgruppe Deutscher Krouprinz: In mehreren Teilen der Aisuc-Front und in der Champagne blieb die Kampftätigkeit tagsüber lebhaft. Vorfeldgefechts brachten uns Gefangene ein. Die Artillericschlacht auf dem Ostufer der Maas wurde bis in die Nacht hinein mit nur kurzen Un- terbrechüngen fortgcführt. Unser Vernichtungsfeuer gegen erkannte Bereitstellungen von Sturmtruppen vev, hinderte am Fosses-Wald einen Angriff der Fram zosen. Südlich von Beaumont drang ein Württemberg gisches Regiment in die feindlichen Linien und ver trieb die Besatzung im Handgranatenkampf. Badische Stoßtrupps brachen in den CauriereK- Wald ein und kehrten mit Gefangenen zurück. 9 feindliche Flugzeuge wurden im Luftkampf, wei tere 5 durch Abwehrfeuer zum Absturz gebracht. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front Leopold: Die Rückzugsbeweguugen d«w Russen nordöstlich der unteren Düna dauerten gestern an. Unsere Kavallerie kämpfte erfolgreich mit kindlichen Nachhuten südwestlich von Nitau und bei Neu-Kaipen (70 Kilometer östlich von Riga). Zwischen Lobe-See und Friedrichstadt hat der weichende Feind die Ortschaften in Brand gesteckt. Die Beute in Tünamünde beläuft sich außer nei Lchießbedarf und Kriegsgerät auf 40 Geschütze. eavon haben 22 größeres Kaliber als 12 Zentimeter. Vis zum Schwarzen Meer sonst keine größeren Kampfhandlungen. Mazedonische Front: ^Zwischen Ochrida- und Prespa-See Gefechte von strclfabtcilungen, östlich des Vardar lebhafte Feuer tätigkeit. Ter Erste Gener^""artlcrmeister: Ludendorff. Reue Fliegcrtaten. In der Nacht vom 4. zum 5. September haben Marineflugzeuge militärische Anlagen von Dünkirchen und St. Pol mit insgesamt 2300 Kilogramm Bomben angegriffen. Brände und Detonationen wurden beob achtet. Eines unserer Unterseeboote hat am 4. September abends den befestigten Hafenplatz Scarborough an der englischen Ostküste ausgiebig mit Granaten beschossen. Zahlreiche Treffer und Brandwirkung wurde einwand frei beobachtet. _