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Die 82. Jahrgang Donnerstag den 28. Juli 1917 abends Nr. 171 Iligem Bewußtsein Zimmermann, Martin, vor dem Einracken in Dippoldiswalde, s. ; gegeben — unter Umständen zum Schaden der hiesigen Geschäftswelt — aber durch eigene Schuld. — Die Kriegsbetstunde am Mittwoch stand in Lied und Wort unter der Ueberschrift: „Luthers Sieg", zu dessen Verherrlichung auch das Soprankolo: „Der Herr ist mein Hirte" (gesungen von Frl. M. Schiffner) künst lerisch beitrug. In der Ansprache zeigte Herr Pastor gute Chancen, die wabrscheinlich allein den Krieg beenden Umständen ist Sicherheit, daß das geschieht, nicht mehr werden. Die eine ist die russische Revolution und die Regierungen der Entente können heute nicht mehr den Völkern vorreden, Deutschland führe den Krieg, um Er oberungen zu machen. Deshalb verfaßte man die Formel, man führe den Krieg, um in Deutschland die Demokratie «inzuführen, ja die Dynastie der Hohenzollern zu stürzen. Es Ist deshalb klar, daß die Form von der Demokrati sierung Deutschlands nur dazu benutzt wird, um andere Ziele zu verstecken, und diese Ziele sind Eroberungen, an die man immer denkt, von denen man aber nicht sprechen soll. Also dem Kriegsziele Deutschland» und Oesterreichs ohne Eroberungen steht heute ungeschwächt gegenüber das Kriegrziel der Franzosen auf Elsaß Lothringen. And da mit ist die Frage beantwortet, die wir oben ausgestellt haben. Die „Berner Tagwacht" sagt, es seien nun genug der Friedensvorschläge der Mittelmächte und beantworten die sollte erreicht werden, daß die städtische Unterstützung am Frage noch folgendermaßen: Die Mittelmächte haben zwei ! Orte umgesetzt werden muß. Unter den obwaltenden und Herr Old als geschwätziger Nachbar, sowie Fräulein Hambeck als liebliche Elise nebst Fräulein Baer, die ihren flotten, beherzten, manchmal etwas sehr burschikosen Bruder spielte, viel zur Erheiterung des Publikums bei. — Kaufmann Martin Zimmermann, Landw>Reg. 102, ist, wie au» nach hier gekommenen Privatmrldungen zu ersehen, auf dem Felde der Ehre gefallen. Leicht sei ihm die fremde Erde! — Dem Sergeanten Hoboist Richard Glöckner aus Dippoldiswalde, Sohn des Waldwärlers Glöckner, wurde da» Eiserne Kreuz 2. Klasse in Anerkennung seiner bewie senen Tapferkeit verliehen. — Gegen das Verderben von Frühkartoffeln. Die Reichskartosfelstelle hat an die Gemeindeverbände ein Rundschreiben gerichtet, daß in diesem Jahre nicht wie im vorigen große Mengen von FrühkaUosfeln bei der Beförderung verderben dürfen. Es ist die Pflicht aller Beteiliglen, der Verpackung,frage größte Bedeutung bei- zumessrn. Bei dem Mangel an Säcken hat die Relchs- kartosfelstklie den Lieferüngsbezirken zur Beförderung von Letzte Nachrichten. Neue v-Boots-Erfolge. Berlin, 25. Mai. (Amtlich) Im Atlantischen Ozean und in der Nordsee sind durch unsere U-Boote wiederum 6 Dampfer und 4 Segler versenkt worden, darunter ein großer bewaffneter Dampfer, wahrscheinlich mit Getreide- ladung. Drei Dampfer wurden au» Geleitzügen heraus- geschossen. Die Ladungen der übrigen Schiffe bestanden, soweit sie festgestellt werden konnten, au» Kohlen, Lebens- mitteln, Stückgut und Salz. Seit Beginn de, uneingeschränkten U-Boot-Kriege* sind bereits über 5 Millionen vruttoregisterwnnrn selbst Wie soll da Friede werden? Nach der „Kölnischen Zeitung" beantwortet die „Berner Tagwacht" die Frage: „Wie soll da Frieden werden?" und stellt dabei fest: Die Rede des neuen Kanzlers und die Friedensresolution de» Reichstages sind Dokumente, an denen die Entente nicht mehr Vorbeigehen wird. Un zweideutig und ungescheut wollen die Mittelmächte zu einem Frieden bereit sein, der allen Kriegführenden genehm sein kann, wenn sie ihn überhaupt nicht um des Raubes willen führen. . Dieser Krieg war für Deutschland und Oesterreich nie etwas anderes als Verteidigungskrieg, wie die Welt ihn nie zuvor erlebt hat. Ohne Absicht auf Eroberungen haben sie das Schwert gezogen und ohne Eroberungen sind sie bereit, es wieder in die Scheide zu stecken. Ganz anders sieht es bei der Entente aus. Offen hat man dem französischen Volke gesagt: Dieser furchtbare Krieg wird uns Elsaß-Lothringen wieder bringen. Die Ehrentafel MeMtWMiMiM «US der Verlustliste Nr. 429 der Köntgl. Sächs. Arme«. Claußnitzer, Otto, Hänichen, ins. Krankh. i. Res.- Laz. I Dresden gestorben. Hauswald, Paul, Dittersdorf, l. o. Küchenmeister, Willy, Kreischa, l. v. Seidler, Erich, Geising-Altenberg, gefallen. Sommerschuh, Konrad, Gefr., Niederpöbel, bish. ' verm., i. Gefgsch. Stenzel, Paul, Gefr., Dippoldiswalde, bish. verm., i. Gefgsch. Schickt die „Weitzeritz-Zeitung" ins Feld! UelVabonnement bei täglicher Zusenkung monatlich t Mark. Kemüsv-Aonser-ven, I Pfund auf den Kopf der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung, sind vom 27. d. M. ab gegen Abschnitt U der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich. Dippoldiswalde, den 26. Jüli 1917. Der Stadtrat. vertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wiederholt schon ersuchte der Vor sitzende des Kriegshilssausschusses unsre Geschäftswelt, die Weltmarken, in denen die städtische Unterstützung aus gezahlt wird, restlos zur Einlösung zu bringen; leider ver geblich. So fehlten bei der letzten Einlösung 1856 Stück. Mehrmals ist es schon vorgekommen, daß die Unterstützung aus diesem Grunde zum Teil bar aus gezahlt werden mußte. Mit der Ausgabe von Wertmarken »wgsbogen -ui» KokImnbesKsnelsmuGnmkinv sickert umgelrenck Omni der Arm völlig zermalmt und aus der Achsel herausgi- rissen wurde, sodaß im Plauenschen Stadtkrankenhause die alsbaldige Abnahme des Armes erfolgen mußte. — Eine arge Enttäuschung erfühlt letzter Tage eine benachbarte Kirchgemeinde. In opferwilligem Bewußtsein hatte man dort den Ausbau der Orgelpfeifen oorgenommen, ohne sich zuvor bei einem Fachmann- Rat zu holen. Als nun bei der zuständigen Metallsammelstelle die Ab lieferung der Orgelpfeifen vor sich gehen sollte, ergab sich, daß sie nicht aus Zinn, sondern aus — Blei bestanden Inserat« werden «1t 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 45 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteInserat« mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. Frühkartoffeln Lattenkisten und Weidenkörbe zur Verfügung gestellt. Die Eisenbahn und der Leiter de, Feldetsenbahn« wesen« haben sich an die Reichskartosfelstelle mit dem Hinweis gewandt, daß eine volle Ausnutzung de« Lade gewichts der einzelnen Wogen zur Verminderung de« Wagenumlaufs unbedingt geboten sei. Gerade dadurch, - daß im vergangenen Jahre die Eisenbahnwagen voll angefüllt und unzweckmäßig beladen wurden, sind große Mengen von Frühkartoffeln verdorben. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 2. Dekade Juli 1917: Bereinigte Weißeritz: beob. 17, norm. 26, Abwchg. — 9; Wilde Weißeritz: beob. 19, norm. 30, Abwchg. —11; Rote Weißeritz: beob. 21, norm. 29, Abwchg. -8; Müglitz: beob. 24, norm. 29, Abwchg. —5. Burgstädt Am Sonntag früh wurde vom hiesigen Bahnhof eine 30 jährige Frau aus Chemnitz abgesührt, weil sie in der Nacht zum Sonntag auf Hartmannsdorfer Flur etwa einen halben Zentner Kartoffeln gestohlen, sowie eine ganze Anzahl Wäschestücke von der Leine und einen großen grauen Asch entwendet hatte. Durch Mit führen des letzteren auf ihrem T agkorb hatte sie sich ver dächtig gemacht. — Beim Haferstehlen wurde am Freitag auf Burkerr- dorfer Flur ein Agent aus Burgstädt beobachtet. Die Polizei nahm ihm über ein Pfund noch ganz grünen Hafer ab. Lengenfeld. Zur Sicherung der Brotgetreideernte bat die Amishauptmannschast alles Herumlausenlassen von Hühnern auf Getreidefeldern verboten. Treuen. Das fünfjährige Söhnchen einer hiesigen Familie war in Abwesenheit der Mutter auf den Fenster stock geklettert und drei Stockwerke tief in den Hof hinab- gestürzt Es fiel dort auf einen Sandhaufen und blieb wie durch ein Wunder völlig unversehrt. velsnitz i. V. Den rechten Arm hat am Sonnabend in einem hiesigen Fabrikbetnebe der 45 Jahre alte Ar beiter Hermann Sachsenweger eingebüßt. Er geriet infolge Ausgleitens in die Triebwelle einer Maschine, wobei ihm Weißerih-Mmlg TUHeitW Wh UM fir Amtsblatt für di- Königliche Amtshauptmannschaft, La- Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtteiligem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. andere der Unterseebootkrieg. Der russische Feldzug im Verein mit dem Unterseebootkrieg werden uns den Frieden bringen. Weder die Demokratisierung Deutschland» noch die Reden der Minister und Parlamente werden die Menschheit zur Vernunft zurückführen. Mir sind da» heuchlerischste Bott . _ ... der Erde!" Mosen, wie Luther in dem schweren Kampfe als Steger Berlin. Englische Offiziere der 3l. und 32. Division, h«vorgegangen rote sich die evangelische Kirche trotz viel- die am 11. Juli im Küftenabschnitt gefangen genommen fach» S«mm..isse als unerschütterlich bewährt und knüpfte, wurden, erklärten mit großer Offenheit: An die Idealistische Hoffnung daran, daß sie nach innen und außen Begründung der englischen Kriegsührung glaubt kein ?Er s«S«nsreich wirke. Nachdem der Prediger noch die Mensch mehr. Wir sind das heuchlerischste Volk der Erde. Umstande beleuchtet hatte, die dem Reformator gewaltige Der Krieg ist eine Machtprobe, aber man hat das Aus- gegeben und die Reformation begünstigten, schloß Hängeschild «ine» Ideal» gebraucht, um den englischen rnit d« „Gott wird mtt uns sein, wenn wir Bürger von der sittlichen Berechtigung des Krieges zu ' ... „ überzeugen, während ein Volk von Soldaten, wie die ! Theater. In dem Lustspiel „Die beiden Weisen", Deutschen, weiß, daß der Kampf für das Vaterland seine E a'^gen Mittwoch aufgeführt wurde, waren die Rechtfertigung in sich selbst trägt. Rollen "cht «ul besetzt. Besonders trugen Herr Direktor Die Flagge der Revolution in Irland. I als gichtkrank«, streng gesinnter, gerechter General Berlin. Ueber die Wahl de» Sinnfeiner« de Valero in East Clare schreibt „Daily Telegraph" v»m 12. Juli: In diesem Augenblick besteht in Irland keine Regierung, die diesen Namen verdient. Die Gerichte wogen nicht zu verurteilen, selbst wenn«» sich um offene Verbrechen handelt. Die Flagge der Revolution weht überall, verwundete Soldaten werden in den Straßen Dublins beleidigt. Der Name Deutschland wird im Theater mit Hochrufen begrüßt. Land- und Hausbesitzer verlassen Irland und die große Industrie von Süd- und Westirland wird allmählich nach England überführt. Wirrwarr und Untätigkeit dauern an. Drr „Globe" vom 12. d. M. läutet Sturm. L, hilft nicht», die Tatsache besteht, in drei irischen Provinzen ist revo- lutlonäre Siedehitze. Sie will die Errichtung eine« souve ränen und unabhängigen Slaatrv außerhalb der britischen Imperialismus direkt vor unseren Toren. Die Lage ist tief tragisch und voll von ernster Gefahr. „Weiheritz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr- , lich einschl. Zuträgerge- bührM.2.40,zweimonat lich M. 1.60, cinmonat- ltch 80 Pf. EinzelneNum- mernlOPf. AllePostan- statten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. und daß der Liebe Mühe umsonst gewesen war. Großschönau. Der Zigarrenschmuggel von Deutsch land nach Oesterreich steht wieder einmal in voller Blüte. So konnte an der Warnsdorf« Grenze ein Mann fest genommen werden, der 3000 Stück Zigaretten nach Böhmen zu bringen.versuchte. In Jnnozenzidorf wurde ein Pascher mit 7000 Stück Zigaretten verhaftet. Kirchen-Nachrichten. Freitag den 27. Juli 1917. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Betstunde: „Wie e« zur Reformation kam": Hilfsgeistlicher Clauß.