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und Albanien ruht er nun an den Usern des Skutarisees. Am Nobelste in Ruhland sie! am 18. August Kurt Alfred Reichel au» Reinhardtsgrimma, Soldat im Landwehr Re- giment Nr. 102, 4. Kompanie. Der furchtbaren Somme schiacht siel am 31. August zum Opfer Oskar Heber aus Niederfrauendorf, Soldat im 8. Infanterie Regiment Nr. 107, König Ludwig von Bayern. Eine feindliche Spreng mine brachte ihm den Tod. Auf Grund von Pfalm 37, 4—6 spendete Herr Pfarrer Ludwig den trauernden Hinter bliebenen den Trost der Kirche. Stimmungsvoller Gesang der Chorknaben weihte die ernste Feierstunde. Ehrentafeln und herrliche Kranzgewlnde im Schiff der Kirche werden das Gedächtnis an die Gefallenen wachholten. Ruhet in Frieden im fernen Feindeslandt! Maren. Infolge unermüdlicher W-rbearbeit wurde zur 5. Kriegsanleihe durch die hiesige Schule die Zeichnung von 13 100 M. vermittelt. Ein erfreuliches Resultat für unsre Schulgemeinde. Dresden. Am gestrigen Montag nachmittag ist der Ministerialdirektor im Ministerium des Innern Geh. Rat vr. Anselm Rumpelt nach nur kurzer Krankheit einem Herzschlag erlegen. Er war am 10. Februar 1853 in Radeberg geboren, begleitete verschiedene Beamtenstellen in Sachsen. ^906 wurde er Kreishauptmann in Dresden und damit auch Kurator der Bennemann-Stiftung in Lungkwitz. 1909 übernahm er die Leitung der zweiten Abteilung im Ministerium des Innern. L-vben. Der hiesige Gemeinderat hat, um möglichst eine eigene Biehwirtschaft, besonders Schweinemast, ein richten zu können, den Ankauf des am Mailte gelegenen Möllerschen Gutes mit den dazu gehörigen 30 Schesfel Feld und Wiese für 150000 M. beschlossen. Freiberg. Bon der Kgl. Amtrhauptmannfchaft wird da« Anzünden von Kartoffelkraut verboten, da es im volkswirtschaftlichen Interesse liegt, das Kraut nicht ver kommen zu lassen, sondern es zunächst im Herbst als Dünger auf den Wiesen und im Frühjahr für das Vieh als Streu zu verwenden. Döbeln. Sonntag erfolgte die Weihe der hiesigen katholischen Johanniskirche durch den Bischof Dr. Löbmann. Die Kirche mit ungegliedertem Pfarrhaus ist 1913 und 1914 an der Bismarchtrahe, gegenüber dem Amtsgericht, nach dem Entwnrf de« Dresdener Architekten Witte erbaut und nach einstweiliger Segnung seit dem 31. August 1914 bereits in Gebrauch. Chemnitz. Wegen Unterschlagung und Urkunden- fälschung wurde Ratsaktuar Kunitz vom städtischen Kriegs - sürsorgeamt verhaftet. Kunitz soll Bittgesuche von Krieger frauen gefälscht und höhere Beträge abgehoben haben. Die dadurch erlangten Gelder verwendete er für sich. Limbach. AnIätzUch einer in den Tagen vom 29. bis 31. Oktober stattflndenden Ausstellung zur Förderung der Kaninchenzucht stiftete ein hiesiger Herr für das beste Kochrezept für Kaninchenfleisch 50 Mark. Für die Aus stellung selbst stifteten die Königliche Amtshauptmannschast Chemnitz 100, der Stadtrat zu Limbach 150 Mark. Schwarzenberg. Aus Aniah des fünfzigjährigen Be stehens. der hiesigen städtischen Sparkasse ist von den Be amten der Kasse eine Denkschrift versaht worden, in welcher die Entwicklung der Anstalt, die eine dec dedeulendsten Sparkassen in der weiteren Umgebung geworden ist, mit Zahlen belegt wird. Johanngeorgenstadt. Infolge der grohen Nachfrage nach Erzen ist auch die Grube Sankt Christoph bei Breitenhof wieder in Betrieb gesetzt worden. Die Grube hatte früher eine starke Belegschaft und besah ein Arsenilwerk. Vermischtes. " Umprägung der Goldmünzen? An eine amtliche Aufforderung zur Ablieferung von Goldsachen knüpft der Bürgermeister von Camburg a S. folgende Bemerkungen: „Da vermutlich nunmehr der gröhte Teil der im Umlaus befindlich gewesenen Goldmünzen zur Reichsbank zurück- geflossen ist und man annehmen kann, daß sich nur noch ganz geringe Mengen davon im Verkehr befinden oder zurückgehalten werden, will man mit der Umprägung des Goldes beginnen. Die neuen Goldmünzen sollen allego risch an die eiserne Zeit erinnern, und es sollen auher 10- und 20-Mark-Stücken auch 50-Mark-Stücke aurgeprägt werden. Man hofft, die ganze Umprägung bis zu Be ginn des nächsten Jahre« beendet zu haben. Nach ü.efer Zcit verlieren die jetzt im Kurs befindlichen Reichsgold- stücke ihren Umlaufswert. Der Entwurf zur neuen Prä gung soll künstlerisch ausgeführt werden und sich wesent lich von der bisherigen Prägnngsform unterscheiden." (Der Herr Bürgermeister von Camburg a. 8. ist doch ein urgs- scheiter Heer!) " strafe maß sein. Hauptmann: „Was, Müller, Sie stecken den gefangenen Rassen Zigarren zu, die vor einer halben Stunde noch auf uns geschossen haben?" — „Za Befehl, Herr Hauptmann, 's sind nämlich Liebes- gaben-Zigarren!" SMm Wulm» Wert kni Mr. t Bücherschau. — Uebrr die Mutter des Feldmarfchall, o. Mackensen ist kürzlich ein Buch von K. Thoring erschienen. Es wird in Sachsen interessieren, datz die mütterliche Familie Mackensens aus Sachsen stammt, erst der Großvater trat 1815 als Forstmeister in preußische Dienste. Ein Zweig der alten Forstfamilie Rink ^Dlteb in Sachsen, ein Nach komme dieser Linie ist zurzeit Forstmeister in der sächsischen Schweiz. Das Buch schildert die reizende Jugendzeit der Mutter in dem schlicht vornehmen Elternhaule, dann das selten schöne innige Verhältnis zu ihrem Sohne, dem sie durch ihre Persönlichkeit und Erziehung die Richtung für da» Leben gegeben hat. Macht uns das Herz nicht schwer! Bon Leutnant d. L Detering. Wir halten die Waffe noch stark in der Hand, Wachen getreulich fürs Vaterland, Kämpfen für Deutschlands Ehr'. Macht uns das Herz nicht schwer! Jft auch das Brot dort ein bischen knapp, Bekommt doch wohl jeder noch etwas ab; Und bald giblr ja auch wieder mehr. Macht uns das Herz nicht schwer! Uns ist der Mut noch ganz ungetrübt, Wenn wir nur wissen, bah ihr uns noch liebt. Also, wir bitten sehr: Macht uns das Herz nicht schwer! (Aus der „Liller Kriegszeilung".) Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 11. Oktober 1916. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Molen. Reichstädt. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit hei liger Abendmahlsfeier. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfrauenoerein Echellerhau. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde im Pfarrhause. Sei,ervdorf. Abends 1/28 Uhr Kriegsandacht mit an- schlietzender Abendmahlsfeier. Donnerstag den 12. Oktober 1916. Johnsbach. Abends l/2 8 Uhr Kriegsbetstunde Kipsdorf. Abends 1/26 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Gilbert - Echellerhau. Kreischa. Abends 8 Uhr: 99. Kriegsbetstunde. Oelsa. Abends >/2 9 Uhr Christlicher Jungmädchen bund. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit an- schliehender Abendmahlsfeier: Pastor Schneider. Freitag den 13. Ok ober 1916. Oelsa. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Feier des heiligen Abendmahls. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Sonnabend den 14. Oktober 1916. Possenhorf. Vormittags 10 Uhr Wochenamt: Pfarrer Nadler. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditionstag: Mittwoch den I I. Oktober nachmittags von 2—5 Mir. Letzte Nachrichten. Die Verhandlungen des Reichstages. Berlin, 9. Oktober. Wie der „Lokal-Anzeiger" aus parlamentarischen Kreisen erfährt, werden sich die Ver handlungen des Reichstages vis zum 28. dieses Monats erstrecken.. Die Bayern am Roten-Turm-Patz. Wien, 9. Oktober. Das „Neue Wiener Journal" be richtet aus Budapest: Die auf rumänischem Boden stehen den bayrischen Truppen wurden südlich des RotewTurm- Passes von rumänischen Kräften angegriffen. Diese konnten jedoch gegenüber den Bayern keinen Erfolg er- ringen. Der Granatenverbrauch an der Somme. Der militärische Mitarbeiter der „Times" schreibt feinem Blatte, daß nach zuverlässigen Berechnungen an der eng lischen Front von englischer und feindlicher Seite seit 1. Juli bis Anfang Oktober insgesamt etwa 25 Millionen Gra naten abgeschossen worden seien. König Konstantin glaubt an Deutschlands Ueberlegenheit. Athen, 5. Oktober. (Reuter.) Der Führer der grie chischen Arbeiterpartei Diakonie» halte heute eine Audienz beim König. Er stellte dem König vor, datz er eine ge fährliche Politik verfolge, die ihm schließlich den Thron kosten könne. Der König erwiderte, datz, wenn das Land unterginge, es wenig darauf ankäme, wa^ aus dem Throne würde. Der König gab zu verstehen, datz er noch immer an die miltiärijche Urbermacht Deutschlanvs glaube und datz ein deutscher Einmarsch das Ende Griechenlands be deuten würde. Neue Kreditforderung von 12 Milliarden. Köln. Wie die „Kölnische Volkszeitung" aus parla mentarischen Kreisen erfährt, wird in dieser Tagung de* Reichstages noch ein Kredit von 12 Milliarden ange- fordert werden. Die angebliche Waffenausfuhr nach Rumänien Berlin, 9 Oktober. Dem Vernehmen nach ist von oer- schieden« Seite die Befürchtung laut geworden, datz die deutsche Waffen- und Munitionstndustrie bis in die letzte Zeit nach Rumänien geliefert und dadurch das rumänische Heer zum Kampfe gegen uns und unser« Verbündeten ausgerüstet habe. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, ist diese Befürchtung unbegründet. Da« bekannte Abkommen über den wechselseitigen Warenaus tausch und die Durchfuhr im Verkehr zwischen Deutschland und Rumänien enthielt den ausdrücklichen Vorbehalt, datz es siry nicht auf Erzeugnisse oder Waren erftrecke, die al» Kriegsmaterial anzusehrn seien. Drei V-Boote vor Newport. Amsterdam, 9. Oktober. Nach Meldungen aus New port sind in der Nähe de» Leuchtschiffes „Naulucker" neun Schiffs versenkt worden. Drei Unterseeboote befinden sich in dieser Zone, unter ihnen die „O 61". Die Rückkehr nach Hermannstadt. Budapest, 9. Oktober. Di« Verwaltungsbramten des Komitats von Hermannitadt sind zum grötzten Teil bereit» nach ihrem Wohnort zurückgekehct. Die Beamten de» KomitatsFogarassind nachderHeimat unter weg»,während die Beamten der Komitate Udoarhely und Kronstadt gestern Weisung erhalten hatten, sich zur Rückkehr vorzu- bereiten. Den griechischen Offizieren in Makedonien, die der Bewegung der Landesverteidigung nicht beitraten, wird für September doppelter Sold zugesaat. Im befreiten Siebenbürgen. Budapest, 10. Oktob-r. Die Operationen der verbün deten Truppen in Siebenbürgen schreiten mit vollem Er folg« fort. Nach verschiedenen von den Rumänen gesäu berten Gegenden sind die politischen Beamten bereits zu- rüägekehrt. Bon einer Rückkehr der Bewohner kann vor läufig noch nicht die Rede sein. Im Fogarar haben die Rumänen ziemlichen Schaden angerichtet und alle Woh nungen ausgeplündert. Die Spuren der großen Hermann- städter Schlacht sind bereits w.ggsräumt. Nur frische Giäder erzählen von den erbitterten Kämpfen. Jetzt erst beginnt das Einsammeln der von den Rumänen zurückge lassenen reichen Beute, darunter die vielen Kanonen, die die Flüchtenden in den Alt-Fluß geworfen haben. Kanada führt die Dienstpflicht nicht ein, erklärt« Kriegsminister Roberts einer Abordnung von Arbeitern. Die Iren und die Dienstpflicht. Amsterdam. Der Grasschaftsrat dis irischen Kounty Kerry hielt eine Sitzung ab, in der eine Resolution an genommen wurde, worin die Regierung auf die unver meidlichen Folgen der Versuch» der Einführung der Dienst pflicht in Irland aufmerksam gemacht wird. Die Folge eines derartigen Schrittes würden Krawalle und Blutver gießen sein. Wenn ein derartiger Schritt durchaus not- w-ndig sei, könne sie nur durch ein irisches Parlament erfolgen. Joe Ochsa erklärte, die Iren würden es vor ziehen, ihr Blut auf irischem Boden zu verspritzen. „Times" meldet aus Waaterfork, datz Remond bei seiner großen Rede nicht gerade mit allgemeinem Jubel begrüßt wurde. Rebellengefänge ertönten von allen Selten und bald war allgemeiner Aufruhr. Auf der Gallerie entstand eine Prügelei. Aber die Ruhe konnte wieder hcrgestellt worden. Redmonds unzw-ideutige Erklärung, die Dienstpflicht abzuiehncn, rief stürmischen Beifall hervor. Zu unseren V-Boots-Ersolgen sagt die „BoMche Zeitung': Di- Tätigkeit unsrer O-Boote in den letzten Tagen hat uns jedenfalls gezeigt, datz wir in ihnen nicht nur eine scharfe Wass« besitzen, sondern auch, daß diese Wass« erfolgreich gehandhabt wird. Die Leichen des heruntergeschossenen Zeppelins wurden gestern bei Poltersbar beigesetzt. Aus dem Sarge des Kommandeurs stand die Inschrift: „Kapitänleutnant Mathy, gefallen im Dienste am 1. Oktober >916". Wäh rend der Beisetzung flog ein Flugzeug über die Stadt. Die Stunde der Beisetzung war geheim gehalten worden, sodaß wenig Publikum erschien. Versenkt wurde nach einer Lloyds-Meldung der englische Dampfer „Jupiter", 2124 Tonnen. Zur Kriegsanleihe sagen die „Neuen Züricher Nachrichten" u. a: Das Er gebnis hat alle Erwartungen übertroffen und zeigt Deutsch land und das deutsche Volk im Lichte einer nicht zu er schütternden Finanzkraft. Das Deutsche Volk hat damit mehr als eine Kriegsanleihe zustande gebracht, nämlich eine Frtedensanleihe. Lloyd Georges habe gesagt, die letzte Milliarde werde der Steg des Weltkrieges sein. Viel-