Volltext Seite (XML)
170 M. den Soldaten'Genesungsheimen im heimatliche« Bezirk« übergeben kann Er wird den Betrag an den Herr« Diaziplinarosftzier für verpslegTanstalten tn Dresden übergeben. Großölsa. Herr Lemeindrvorstand Menzer hat in folge seiner leidenden Gesundheit nach treuer, für die Ge meind« und ihr« Bewohner segensreicher 28 jähriger Amts- führung leider sein Amt niederlegen müssen und ist in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Möge sein Leben», abeno ein friede- und freudvoller sein. Dr«d«. Der König stiftete für die Gabenlotterie des Großen Wohltätigkeit-festes im Königlichen Großen Garten am kommenden Sonntag ein silbernes Tablett mit Krone und Namenszug al» ersten Preis, sowie eine größere Summe zum Besten des Wohltätigkeit«- festes. Meißen. Di- kühle Witterung dürft« dir Reif« d«s Wtin» ungünstig beeinflussen. Es wird immer noch viel Wärme gebraucht, um einen guten Tropfen erzielen zu können, dessen Qualität allerdings bei weitem nicht an die Güte de» Weins im vorigen Jahre heranrelcht. In einzelnen Weinbergen hat übrigens bereit» die Lese be gonnen. Lh«mitz. Die städtischen Körperschaften berichtigten am Mittwoch nachmittag di« seit einiger Zeit in Betrieb genommene städtische Kläranlage in Heinersdorf, ein Werk, das unserer Stadt im Interesse der Allgemeinheit große Opfer ouferl gt und dessen Baukosten sich einschließlich de» erforderlichen Grunderwerb» auf rund 5 Millionen Mark beziffern. Marienberg. Zu der von der Stadt Marienberg mit einem Kostenaufwande von 12500 Mark errichteten Schweinemästerei sind 66 Schweine bestellt worden, dt« dieser Tage «intrafen. Auch ist der Stadlrat in der Lage, gegebenenfalls Milchziegen zum Preise von 60—70 Mark zu vermitteln. Velovitz i. V. Für den Bezirk Oelsnitz sind als Kartoffel- Höchstpreise bis 30. d. M. 4,50 M. und 5 M. für Erzeuger bez. Händler und ab I Oktober 4 M. bez. 5 M. der Zentner für Erzeuger und Hä.-dler bestimmt worden. Vermischtes. ' Selbstmord eines Geizigen au» Furcht vor Hunger. Der Pächter Kursche der Radsahrbahn auf der Adolf-Höhe bei Biebrich hatte vor kurzem, weil da» Geschäft zurzeit schlecht geht und er glaubte, verhungern zu müssen, seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht Jetzt hat man bei der Nachlaßfeststellung 60000 M. Wertpapiere festge stellt, die in Kursche» Besitz waren. Die Erben sind zwei Verwandte des Manne» in Schlesien, mit denen er bei Lebzeiten gar keine Verbindung mehr unterhalten halte. Letzte Nachrichten. Französisches Unterseeboot vernichtet. Wien. Da» Flottenkommando meldet, daß in der süd lichen Adria das französische Unterseeboot „Foucault" von einem österreichisch-ungarischen Seeslugzeuge durch Bomben treffer versenkt, die ganze Besatzung von diesem und einem zweiten Flugzeuge gerettet und gefangen genommen wurde. Die Gefangenen wurden von einem Torpedoboote über nommen und eingebracht bis auf zwei Offiziere, die aus den Flugzeugen in den Hafen gebracht wurden. Italienische Wut gegen Griechenland. Die Gehässigkeit, von der man in Italien gegen Griechenland erfüllt ist, nimmt immer schärfere Formen an. So fordert „Popolo d'Jtalia", daß König Konstantin auf ein« italienische Sträflingsinsel geschickt und Königin Sofia in rin Kloster gebracht werde. MilitSrfeindllcher Aufruhr in einer sinnländischen Stadt. Berlin, 22. September. Wie der „Lokalanzeiger" aus Stockholm meldet, berichtet die Zeitung „Norskenflamme" aus Haparansa, daß in der finnischen Stadt Kemi ernst« Un ruhen ausgebrochen sind. Es wurden Bomben gegen die Kasernen geworfen. Die Ausländer werden einer genauen Untersuchung unterworfen. Kemi ist ein ganz kleines Nest östlich von Torneo mit nicht viel über 1000 Einwohner. Doch sind dort vermut lich größxr« Truppenmafsen zur Bedrohung Schwedens zu sammengezogen, wodurch der Aufruhr die Bedeutung einer schwedenfreundlichen Erhebung im nördlichen Finnland ge winnen würde. Die Ankunft der Griechen in Görlitz. Die ersten griechischen Soldaten werden heute Sonn abend in Görlitz erwartet. Die Lage am Trajanswall für die Alliierten ernst. Zürich. Der „Eorriere della Sera" meldet, dem „Zürcher Tagrsanzeiger" zufolge, aus London, daß die Lage der Alliierten am Trajanswall trotz de« heftigsten Widerstande» der Russen und Rumänen ernst sei, solange Sarrail nicht entscheidend auftreten könne. Die Erlahmung der russischen Stoßkraft. Kopenhagen, 22. September. „Politiken" eröitert in einem Leitartikel die Kriegslage im Osten und stellt da» vollständige Stocken der russischen Offensive fest, was auf Munition,mangel zurück,»führen sek. Di« russisch« Infanterie w«rd« noch «norme Massen oorschicken, aber die Urber- legenheit der artilleristischen Verbindung, die der Infanterie den Weg bahnen sollte, fehle jetzt. Die deutsch - österrei chischen Schützengräben würden nicht mehr von der russi schen Artillerie zerstört. Di« deutsch österreichische Infanterie liege in den Gräben bereit, um die oorstürmrnden feind lichen Jnfanteriemassen zu empfangen. Die Russen scheinen di« Munitionsmengen, die sie im letzten Winter und Früh jahr teils selbst fabriziert, teil« zugeführt erhielten, fast vollständig verbraucht zu habt«. Munitionsersatz sei vor läufig nicht zu erwarten. Der rumänische Rückzug.! Temesvar, 22. September. Den verfolgten Rumänen werden keine Ruhepauf«n gegönnt, sodaß sie auf ihrem Rückzüge nicht» zerstören können. Sie haben große Ver lust« erlitt«». E» wurd«n w«d«r die Pttroleumwerk« von Petroczeny beschädigt, noch hat die Eisenbahnlinie Schaden genomm«». Auch alle industriellen Werk« in der ganzen Gegend find unversehrt geblieben. Die Rumänen konnten nicht einmal di« aufgestapelten Holzvorräte wrgschaifen. Poincarees Flucht. Basel,s22. September. Im „Gauloir" berichtet Artur Mayer über mehrere Unterredungen, die er im Laufe de» Kriege» mit dem Präsidenten Poincarägehabthat. Er erzählte dabei, daß dieUebersiedlungdtr Regierung nach BordeaurEnde August 1914 auf Anordnung de» General» Joffre erfolgt sei und die Militärbehörden alle Einzelheiten der Ueber- siedelung geregelt hätten. Der Ministern« habe damals nach einer längeren Beratung auch beschlossen, daß di« Frauen mit nach Bordeaux übersiedeln sollen. Frau Poincare habe diesen Beschluß sehr bedauert, denn sie zog es vor, in Pari» zu bleiben. Gewiß habe die Flucht nach Bordeaux sehr dazu beigetragen, den Präsidenten der Republik um seine Popularität zu bringen, über er hoffe, daß man ihm im Lause der Zeit wieder gerecht werbe. Die englische Kohleneinfuhr nach Holland. Amsterdam, 22. September. In der letzten Woche wurden von 4 Dampfern 4 625 000 Kilogramm Stein kohlen aus englischen und schottischen Häfen durch den Kanal nach Holland eingeführt gegen 6546500 Kilogramm in der vorletzten Woche. Eine Revolution auf Kreta? Basel, 22. September. Die Agence Hava» meldet: Es verbreitet sich da» Gerücht, auf Kreta sei eine Revolution ausgebrochen. Die Aufständischen hätten die Absetzung dir Behörden proklamiert und eine provisorische Regierung eingesetzt. Der Untergang des französischen U-Bootes „Foucault". Berlin, 24. September. Dem „Berliner Tageblatt" wird au» dem k. u. k. Kriegspressequartier gemeldet: In der südlichen Adria hat ein österreichisch ungarische» Marine- Flugzeug da« französische Unterseeboot „Foucault" durch Bombenwurf versenkt und dann mit Hilf« eine» zweiten Flugbootes die gesamte, 29 Köpfe starke Schiffsbesatzung gerettet. Diese in den Annalen des Seekrieges vorbildliche Tat verdient nicht nur bei uns, sondern auch im neutralen Auslande und bei der Entente bekannt zu werden. Als da« französische Tauchboot zu sinken begann, ging das zweite k. u. k. Flugboot neben dem ersten nieder, dessen Pilot Llnienschifssleutnant Konjovics bereit« zw.imal herabge schossene Flugkameraden auf See aufgesischt hat. Weder er und sein Beobachter noch das andere Fliegerpaar ver fielen aus den Gedanken, zwischen Kameraden in Seenot und Feinden in Seenot einen Unterschied zu machen. Obwohl sie sich der größten Gefahr aussetztrn, riesen sie den schiffbrüchigen, mit dem Ertrinken kämpfenden Franzosen zu, zu d«n Flugbooten heranzuschwimmen und sich an drren Schwimmkörper festzuhalten. Der O-Bootskommandant wurde zu einem Beobachter, der 2. Offizier zum andern hereingenommen. Die Beobachter versuchten inzwischen durch Raketensignale eines der Begleitschiffe Herbetzurufen. Nach Verlauf einer halben Stunde näherte sich dann auch ein Torpedoboot unter Volldampf und nahm 27 Mann der Schiffsbesatzung auf. Er genügt dem ritterlichen Ver halten dieser Fliegerpaare gegenüber an den „Baralong"- Mord und die feige Hilfsabsage de« „King Stephen" zu erinnern. Der bulgarische Generalstabsbericht Sofia, 22. September. Makadonische Front: Auf der Höhe der Stara Nerecka Planina, zwischen dem Prespas«e und Florina, nördlich der Biglahöhe wurde die feindliche Infanterie durch unser Feuer zersprengt. Unsere vorderen Abteilungen haben die feindlichen Gräben genommen. Inder Noglenitza-Niedrrung wurde ein feindliches Bataillon, daß gegen Sborsko und die Höhe Brerlab vorzudrlngen ver suchte, durch Feuer zersprengt. Westlich und östlich des Vardar ist die feindliche Infanterie nach starker Artillerie- Vorbereitung vorgegangen. Sie wurde jedoch durch Fruer zurückgeworsen und zum Rückzüge in ihre alten Stellungen gezwungen. An der Höhe der Bolasica-Planina haben wir dle Dörfer Calmisch und Sweti Petko genommen. Zwischen den genannten Orten und der Höhe Dewatope hat der Feind ein Lager mit viel Kriegsmaterial zurück- gelassen. An der Struma-Front schwacher Artillerie- feuer. An der ägäischen Küste Ruhe. — Rumänische Front. Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudscha entwickelte sich gestern in der Linie Casicca—Enghrz— Kaoaköl «in großer Kampf. Der Feind grisf mit etwa 20 Bataillonen, 3 Batterien und 9 Eskadron» an. Er wurde durch einen Gegenangriff in die Flucht geschlagen und bis zum Einbruch der Dunkelheit von unsrer Kavallerie verfolgt. Deutsch« Flugzeuge beschossen erfolgreich die Donau- brücke bei Eornaooda und das feindliche Lager bei den Dörfern Cochirleni und Inrinez. An der Schwarzmeer- küste Ruhe. Die rumänischen Verluste nach 20tägigem Kampfe betragen nach der „Kölnischen Volkszeitung" auf Grund zuverlässiger Schätzung mindestens 70000 Tote und Verwundete und 30000 Gefanz««. Lin viertel drr rumänisch« Armee ist damit außer Ge fecht gesetzt. Wettervorhersage. Zeitweise Trübung, kein« wesentliche Temperaturände rung, meist trocken. Serkelmartt zu vippoldkwald« vom 23. Septembrr. Bon den aufgetriebenen 27 Ferkeln wurden 8 verkauft zum Prelle von SS—68 M. pro Paar. Vie sozialdemokratisch« Reichskonseren», welche bekanntlich am 21. ds. Mts. im Saale der Bud- getkommission des Reichstages zusammentrat, hat folgende Tagesordnung: Politik der Partei — Tätigkeit des Partel- vorstandes. Außer dem Parteivorstand, der Kontrollkom mission und den sozialdemokratischen Reichstagsmitgliedern beider Fraktionen nehmen 307 Delegierte aus dem ganzen Reiche an ihr teil. Ausland. -s- Der „Lebensmilteldiktakor" Iohn Voll. Unter der Ueberschrift „Britische Lebensmittelkarten für die Neutralen" sagt, einem Neuyorker Funkspruch zu folge, die dortige „World" in einem Leitartikel t „England maßt sich durch seine letzten Verordnungen die Rolle eines Lebensmitteldikiators gegenüber Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark an. Es läßt die Lebensmittel nur nach eigenem Gutdünken durch die von seiner Flotte gezogenen Linien hindurch. Seit Kriegsausbruch hat es keine geringschätzigere Mißachtung des Rechtes der Neutralen gegeben, als wie sie in der letzten britischen Maßregel zutage tritt. Eng land befindet sich nicht im Kriege mit Holland oder den skandinavischen Ländern, aber es behandelt sie als nur seinen Erlassen unterworfene Provinzen. Man kann sich keinen größeren Mißbrauch der englischen Seemacht vorstellen als diese offen herausfordernd« Einmischung in den gesetzmäßigen Handel zwischen be freundeten Nationen." (W. T.-B.) Meine politische Nachrichten. - -s- Zm ungarischen Abgeordnetenhaus« wurden die An- ! träge der Grasen Andrassy und Apponyi aus Einbemsung der - Delegationen von der Mehrheit abgelehnt. -s- Der Geheimausschutz des schwedischen Reichstage» ! ist zu einer Sitzung einberufen worden, die gleich nach Rückkehr i der Minister Hammarskjöld und Wallenberg aus Kristiania statt- j finden soll. Aus dem Reiche. j -l- Zum Tode des Generals Gaede. Der Kaiser hat, wie aus Freiburg i. Br. gemeldet wird, der Witwe des Generals Gaede folgendes Tele gramm gesandt: „Die Nachricht von dem Heimgang Ihres Gemahls hat mich tief bewegt. Ich betrauere in ihm einen im Kriege wie im Frieden hervorragend bewährten und hochverdienten General. Ich werde seiner stets mit Dank und uneingeschränkter Anerkennung gedenken. Möge Gott Ihnen mit seinem Tröste beistehen." Das Telegramm des Kronprinzen lautet: i „Mit aufrichtiger Betrübnis höre ich von dem Heimgang« Ihres verehrten Mannes, der längere Zeit hindurch an meiner Westfront treue Wacht gehalten hat. Seien Sie meiner innigsten Teilnahme versichert. Dem leider zu früh Dahingegangenen werde ich immer ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren." Weitere Telegramme sind eingagangen vom Groß herzog und der Großherzogin von Baden, von der Groß herzogin Luise von Baden, vom König Ludwig von Bayern, dem König von Württemberg, dem Prinzen Heinrich von Preußen und anderen. Zur Sonnenblumenernke. Die Samen der Sonnenblume reifen nicht gleichzeitig, wie z. B. die des Getreides. Je nach der Sorte, der Zeit der Aussaat, den Eigenschaften des Bodens, den Witte rungsverhältnissen usw. ist vielmehr die Reifezeit ver schieden, so daß sich eine allgemein gültige Angabe für den Zeitpunkt der Einsammlung nicht machen läßt, zumal sich an ein- und derselben Pflanze meist mehrere Blüten köpfe verschiedenen Alters befinden, die nacheinander zur Samenreife kommen. Es ist nun sehr wichtig, daß die Fruchtteller weder zu früh, noch zu spät abgenommen werden. Wird zu früh geerntet, so schimmeln die Samen sehr leicht und enthalten außerdem kein Oel; auch sind sie nicht keimfähig, so daß sie weder zur Oelgewinnung noch zur Aussaat im folgenden Jahre verwendbar sind. Wird zu spät geerntet, so gehen viele Samen durch Ausfallen und durch Vogelfraß verloren. Man schneide die Samenteller ab, wenn die Samen hart wer dem ihre Reifefärbung anzunehmen beginnen und sich leicht von dem Fruchtboden ablösen lasten. Das Abschneider mutz etwa 10 Zentimeter unterhalb der Samen teller erfolgen, so daß ein Stengelstück daran bleibt, an dem man den abgeschnittenen Samenteller zum Nachreifen und Trocknen tn einem luftigen, vor Regen und Vögeln geschützten Raume aufhängt. Keinesfalls dürfen die Samenteller'zu Haufen aufeinandergeschichtet werden; auch müssen sie so an Draht oder Schnur nebeneinander aufgehängt oder auf LattengestestE so nebeneinander hin gelegt werden, daß sie sich nicht gegenseitig berühren, und die Luft zwischen ihnen hindurchstreichen kann. Erst wenn die saftigen Fruchtböden der abgeschnittenen Köpfe ganz trocken geworden sind, wird entkernt, was am einfachsten durch Aneinanderreiben zweier Samenteller geschieht. Die . Samen sind vor Nässe und vor Mäusen zu schützen und müssen in flacher Schicht ausgebreitet (nicht auf dem warmen Ofen) völlig getrocknet werden. Dazu ist öfteres Wenden, Umschütteln oder Umschaufeln nötig. s Zuerst reift der gipfelständige Fruchtstand. Er liefert im allgemeinen mehr als die seitlich stehenden. Man lasse nicht mehr als zwei, an besonders kräftigen Pflanzen nicht mehr als drei bl» vier seitliche Blütenstände zur Entwicklung kommen, und zwar möglichst die oberen. Alle anderen schneide man so bald wie möglich ab, da sie doch nicht zur Reise kommen und der Pflanze nur^ unnötigerweise Nahrung entziehen.