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b. H. te id zur E ) ander, enstell gige» Ai )er Adres uni 96L e, Berlii Nr. 144 82. Jahrgang zenenrc Akt rL2i». eine ihn aus dem Feuerliereich zu streckten sich hinaus, aber da tat ein paar lange Schritte, schleppte ihn auf dem Nucken täter besorgten das übrige. stand schon Bergen oben, packte den Soldaten und in die Deckung. Die Sani- >aß es ih nützlich is iwendu» ulen. Si ändig liden, de t vorliegt Ein Heldengrab. Kriegserzählung von W. Müller. (Nachdruck verboten.) , Die Schützengräben von F. hatten das vor den an deren in der Gegend voraus, daß sie nicht von der Ueber- schwcmmuug mitbctrofsen waren, sie lagen trocken, hatten aber desto mehr unter dem Feuer der feindlichen Artillerie -u leiden, die sich zu Zeiten geradezu darin festgebissen zu haben schien. So mußten wir denn oft in die Unterstände springen, und was war natürlicher, daß die meisten von uns bald eine Ziemliche Fertigkeit in dieser Hinsicht erlangten. Nur Kamerad von Bergen, mein benachbarter Kompagnie- sichrer, verlor sich nie im mindesten an den Augenblick, auch w-mn dieser noch so kritisch schien. Da gab es keine meterlangen Sprünge, kein Ducken und Ausweichen; ruhig und voll Würde schritt er, wie auf dein Uebungs- platz, der Deckung zu, längst nachdem der letzte Mann verschwunden war, und es hatte manchmal den Anschein, als hinge der Zeitpunkt des Einschlagens feindlicher Ge schosse von seiner Erlaubnis ab. So vergingen keine drei Tage, da wurden auch seine Leute keck, sein Geist übertrug sich aus sie. Das war aber durchaus nicht nach seinem Sinn. „Vorwärts, hinunter Jungens, ihr habt hier nichts mehr zu suchen!" rief er den Säumigen zu. Was er noch weiter sagte, fing die heulende Granate auf. Ww—wum! da faß sie. Jetzt schrie draußen etwas auf. Einer der Leute hatte sich verspätet, und nun lag er da Wie eine Antlage gegen das Leben mar es hlnge- rvorfen. Ich blickte ihn von der Seite an, er kam mir in dem Augenblick wie um vieles gealtert vor. Gesuudhettspflege. Abwechselung in ver frost. Die zur Zeit allerdiügs etwas selten gewordenen Genußmittel, wie Kaffee, Kakao, Tee, Bier, Wein, Fleischbrühe usw. dienen dazu, die Nah rung angenehm und begehrenswert zu machen, die Eßlust anzuregen und zu erfrischen. Zu den Reizmitteln gehören auch die Gewürze, eine gewisse Mannigfaltigkeit und appe titliche Anrichtung. Der Geschmack ist der Wächter der Ge sundheit, aber unter Mitwirkung des Verstandes. Auch hierbei soll jeder sein eigener Hüter sein. Zweckmäßige Ernährung ist besonders in Krankheiten sehr wichtig, von denen manche alleinsM'ch die Diät geheilt werden können. Ruhig, als wäre nichts geschehen, trat Bergen wieder zu uns herein, ließ sich aber doch noch so viel Zeit, draußen die Erde abzuklopfen, die die links und rechts cinschlagenden Granaten auf ihn gespritzt hatten. Ich sah, daß er nichts zu rauchen hatte, und bot ihm m Laud UN Ueber nicht an freigibh , der zu rte War« ände des aus meiner Tasche an. Er lehnte dankend ab. „Du rauchst nicht, Bergen? Warum nicht ?" „Aus Grundsatz." Ich bemerkte, wie sich auf 'seiner hohen Stirn Falte bildete. „Und du hältst es aus?" Da lachte er kurz auf. „Was hält der Mensch nicht aus?" Sorgfältig aufbewahren! Mit der Ausdehnung der Verbrauchsregelung auf immer weitere Lebensmittel mehren sich die Fälle, in denen Karten verloren gegangen oder abhandm gekommen sind. Es versteht sich von selbst, daß verlorene Karten nicht ersetzt werden können, kenn die VeUeilungsstellen haben damit zu rechnen, daß diese Karten von anveren zur Einlösung benutzt werden. Die Bevölkerung wird aber guttun, die Lebensmittelkarten sehr sorgfältig aufzubewahren, und zwar so sorgfältig, wie man dies mit Papiergeld und Bank noten zu tun pflegt. mit zerschmettertem Fuße. Hilflos bat er die Kameraden, holen. Ein paar Köpfe diesem und vor- c werten mit, daß : wieder f gütigst ideAus- dienung äl üe „«eigen -, sagte ich, „du hast einen großen Schmerz, an dem du dich verzehrst. Ich weiß es, auch wenn du es nicht gelten lassen willst. Bitte, laß mich teilnehmen an deinem Leid! Du hast anscheinend niemand auf der Welt, bekommst wenigstens nie eine» Bries und schreibst auch keine Zeile. Wo soll da das Elend versiegen, wenn es auf dem Herzen liegenbleibt!" i Da stand er auf, soweit dies in dem niedrigen Naum möglich war, reichte mir seine Hand hin und sagte nur die paar Worte: „Ich danke dir, Kamerad, — — doch es hat keinen Sinn! Man schlägt sein Leid und seine — Liebe mit dem Schmiedehammer da drinnen tot, aber man spricht nicht darüber." „Ein gutes Wort, Berge»,- indessen nur zur Hälfte, wahr! Das Leid wohl, — aber nicht die Liebe " ! Da fuhr er mit der Faust herum: „Und ich sage dir: erst recht die Liebe! Ha, sowie sich etwas Derartiges noch einmal melden will, greif ich — zum — — Schmiedehammer, und" — er hieb in die Luft — „aus ist es!" Ich starrte ihn nur an. Schließlich wandte ich über»! zeugt ein: „Wenn das des Lebens Sinn märe, — wofür sollte man dann noch leben? Nur Liebe ist Leben!" > Er lachte hart auf: „Verzeih, lieber Freund, — .Liebe' sagst du, Liebel Glaube mir: Liebe ist nie Lebe», ist nur ein infolge irriger, Vorstellungen sich bewegendes Etwas, das kein Eigenleben besitzt und sich nur so lange lebend gebärdet, als von zwei Seiten daran gezogen wird. Oder — von einer." i „Armer Kerl, daß du so wenig von Liebe weißt." : „Ich? Du irrst, Joachim I Da, sieh Herl" Er ent nahm seinem Taschenbuch ein getrocknetes Vergißmeinnicht, das er mir hinhielt. „Glaubst du, so etwas pflückt man fick selber? Laß deinen Geist mit mir wandern über sommergrüne Fluren. Siehst du jene zwei Menschen, Arm in Arm am Ufer des blauen Sees schreiten? Es sind zwei von denen, die Gott und die Welt, die sie ver loren hatten, in der Liebe zueinander wiedergesunden' haben. Sie hat ihm ihre Seele gegeben, du siehst es ihm, an, der Mann ist reich. s Und er rechnete mit seinem Ncichtum, er weiß: so und so stehen meine Sachen, das-und bas kann ich ohne Risiko wagen. Man nennt das Vertrauen, nicht? Nun,! der Mann hat Vertrauen wie ein Milliardär. Er§ weiß nichts von Eifersucht, er weiß nur eins: mir Habens ja die Seelen ausgetauscht und ich trage ihre Seele in den Händen. So vergeben die Jahre. Und -eines Tages ! — er hat nie Inventur gemacht, denn ein Lump, wer am höchsten Gut zweifelt — also eines Tages sieht er, daß sein königlicher Reichtum ihm zwischen den Fingern hin durchgelaufen ist. — Ha, er hat keine Seele mehr, die eigene verschenkte er, und die andere zerfloß ihm. Wohin? — Ja, wohin!" Er seufzte schwer auf. „Armer Junge l" „Laß sein I Nur kein Mitleid, bitte! Ich führe meinen Schmiedehammer selber!" j Und mir war's, als hörte ich ihn zuschlagen auf dem s Amboß seines Herzens. Keiner achtete auf das Höllen wetter der Granaten draußen, nur das Kling-Klang des Schmiedehammers erfüllte den Raum. Wir sprachen nichts mehr. Bergen blätterte in seinem Tagebuch herum, las hier und da eine Notiz und blätterte weiter. Schließlich steckte auch diese Art des Zeitvertreibs an, auch ich begann in alten Notizen und Briefen zu kramen. Plötzlich schwieg das feindliche Artilleriefeuer, und wie auf Kommando sprangen wir an die Lichtschlitze, um zu beobachten, was drüben vor sich ging. Aber alles blieb still. Da kam ein Befehl für uns zum Angriff. Bergen ! begab sich zu seinen Leuten, hatte für jeden noch ein gutes Wort und mahnte von allzu großer, ungemäßigter Draufgängerei ab. Dann wurden die Gewehre entladen, und schließlich kam der Augenblick, in dem einem das Blut wie flüssiges Eisen durch die Adern schießt: „Vor wärts, hinüber!" — Mit aufgcpslanztem Seitengewehr und in weit aus- elnanderaezoaenen Linien krochen wir vorwärts, dann ging's tm Sturmschritt weiter. Mit einem Male gab es I hinter uns mächtigen Spektakel; wer Zeit fand, sich um- zuwenden, sah, wie unser schöner, mühsam hergestellter i Schützengraben in die Luft flog. Wahrscheinlich hatten! ihn die Feinde mittelst Sappen unterminiert, und wir > waren also rechtzeitig- einem großen Unglück entronnen. f Aber ein langes-Besinnen und Erwägen gab es jetzt nicht. „Vorwärts Kameraden, wir holen uns einen neuen Graben!" ries von Bergen, und dann fluteten wir schon wie eine Niesenwoge auf die Rothosen drauf los, die sich in ihrem Exempcl gründlich verrechnet hatten. Statt uns in die Lust fliege» zn sehen, fanden sie uns Einlaß heischend an ihrer Tür. Ihre Uebcrraschuug war grenzen- s los. Die Mannschaften in den Sappen sahen sich abge- ! schnitten und mußten sich ergeben. Mit den anderen l waren wir in etwa 20 Minuten auch fertig. Dann galt! der feindliche Graben als unser neues Heim. Unsere Verluste waren gering gegen die der Fran zosen. Wenigstens glaubten wir das alle, bis wir ent deckten, daß — Bergen fehlte. Endlich fanden ihn seine Leute. Kalt und starr. Zwei Schüsse hatten ihn in die Brust getroffen. Ich hätte nie geglaubt, daß starke und teilweise rauhe Männer in so ergreifender Weise vom Schmerz über wältigt werden könnten. Seine Kompagnie trauerte bei nahe fassungslos, und ich konnte es verstehen, was einer seiner Leute sagte: „Sie haben uns den Vater er schossen." — So wurde ihm der feindliche Graben zum Grab. Gegen Abend senkten wir ihn in die kühle, sremde ErdL ! Der neue italienische Ministerpräsident. Vor einigen Tagen hat sich das neue italienische Mi nisterium konstituiert. Sein Präsident ist der Parlamenta rier Paolo Boselli, den unser Bild darstellt. Boselli c gehört zu jenen Politikern, die mit am lautesten für einen Krieg mit Oesterreich-Ungarn eintraten, und dies obgleich er einstmals dem Kabinett Crispi, dem Mitschöpfer des Dreibundes, angehörte. Paolo Boselli steht jetzt im 79. Lebensjahre, er wurde am 18. Juni 1838 in Savona i geboren. Politisch trat er zum ersten Male im Jahre 1870 hervor, als er in seinem'Heimatsbezirk in das Par lament gewählt wurde, wo er seinen Sitz im rechten Zen trum einnahm. Im Laufe der Jahre hat er verschiedenen - Ministerien angehört, so wurde er 1888 Unterrichtsminister, 1891 übernahm er das AckerbaumiNisterinm, um 1894 in das Finanzministerium überzusiedeln. Vom 8. Februar bis 29. Mai 1906 bekleidete er endlich zum zweiten Male ! den Posten des Unterricbtsministers. Seitdem gehörte er keiner Regierung mehr an, und was ihn jetzt an die Spitze der neuen Regierung berief, ist wohl nur seine er bitterte Feindschaft gegen Oesterreich-Ungarn. Als be gabter Geschäftsleiter hat er sich bisher niemals erwiesen, und es ist mehr als zweifelhaft, daß seine jetzige Minijter- ! Herrlichkeit von langer Dauer sein wird. g. 101 Mtag. rf. 101. fennige. et. md e Erleb- ist durch t 30 Pf Oppelt, ?dotoLrapdl8eds8 LtoUvr Luä. kLU8t, LrLvdol8tr.31O Huknakmen ru jecier Taxesreit VergrööerunA nach jeckem bilcke Lruno LeLeibs Kolonialwaren Tabak- unck ^ixalren-tckancklunx Akku feine Llerrensckneickerei nack UaÜ Grobes Laxer mockerner 8tokke »MLWßS UkWW N vixxoläüvrläs H Hs Kabenauer81ralle 277 c, Telephon 81 H H vaumsckule — Lanclsckattsxärtnerei H H Slumenauckt uncl -binckerei 8 Ullnvsssn8 owplMvnsvvrtvr uuä LeiittlmeMdiesr VvnvdLtto 8 - — MW' Llnsern Lesern bei Einkäufen rur Ueacktunx empkoklen "MW kiekst WSv«sssniI Kakkee-Kösterei mit elektr. Uotor-betrieb— Kolonialwaren- unck V^einlmnckkmA Eernsprecker blr. 28 Maschinenfabrik Dippolckiswalcke §ä. ILormnZ Lanckwirtsckakilicke lUssckinen uncl Apparate, Transport-Geräte S. 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