Volltext Seite (XML)
Die „Weitzeritz - Zeitung« erscheint täglich'ni. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich60Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowieunsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Wchmtz-Mtung TagtszeitiiW M Uzchtr ßr H^üisvckt, Zßmitkklg«. ll. Jnfevat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteInserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtsertigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 169 Freilag den 12. Mai 1916 abends 82. Jahrgang Verordnung, betreffend die anderweite Regelung des Fleischverbrauchs in der Zeit bis zum 10. Juli 1916. Um -ine glelchmäbigere Verteilung Ler für die Zivilbevölkerung zur Verfügung stehenden Gesamtsleischmenge herbeizuführen, wird hiermit folgendes bestimmt: l Der durch die Ministerialverordnung — 326^11 k! lll — vom 3. April d. I. festgesetzte Zeitraum von 8 Wochen für die Gültigkeit der erstmalig ausgegebenen Fleisch marken wird auf 12 Wochen verlängert. Die innerhalb dieses Zeitraums ausgegebcnen, mit Gültigkeitsdauer bis zum 12. Juni d. I. ausgestatteten Fleischmarken gelten dem nach bis zum 10. Juli 1016 rinkchließlich Ene Erhöhung der den Verbrauchern zu- gewiesmen Kopfmenge durch Ausgab.' weiterer Marken ist innerhalb dieses Zeitraumes unstatthaft. Sowül die Kommunaloerbände Vorschriften über die Anrechnung der am 17. April d. I frstgestelllen Fleischvorrüte erlassen haben, gelten sie als für den Zeit raum bis zum 10 Juli d. I erlassen. Tagesfleischmarken sind von jetzt ab nur noch mit drei Abschnitten zu je 25 Mittelgewicht für den Tag auszugehen. Die Zuteilung von Fleischmarken an länger hier wohnende Fremde oder an Zureisende (siehe Z 10 der Verordnung vom 3. April d. I.) hat unter Zugrundelegung derselben Fleischmenge auf den Tag zu erfolgen. Die von den Kommunaloerbänden erlassenen Vorschriften über die Herabsetzung des Gewicht-wertes der Fleischmarken treten mit dem heutigen Tage außer Kraft. H. Die Kommunaloerbände können Bestimmungen darüber treffen, welche Menge von frischem Fleisch und frischer Wurst wöchentlich an die einzelnen Haushal tungen auf den Kopf abgegeben werden darf, und dazu anordnen, daß die Entnahme dieser Fieischmenge während der Geltungsdauer dieser Verordnung nur bei ein und demselben Fleischer zu erfolgen hat. Sie können dabei die Fleischabgabe auf Bezirks- einwohner beschränken. Auf den Verkauf von Gefrierfleisch, Konserven und anderen Dauerfleischwarcn soll sich diese Regelung im allgemeinen nicht erstrecken. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 10. Mai 1916 Ministerium de» Innern. Bekanntmachung, die Kleinhandelshöchstpreise für Berbrauchszucker betr. Für den Verkauf von Verbrauchszucker im Kleinhandel gelten folgende Höchst preise: Gemahlener Mel s l 30 Pf , gemahlene Raffinade 32 Pf., Preßwürfel 32 Pf., Schnittwülfel 34 Pf., Stücksnlompen 33 Pf, Brotzucker 33 Pf., Farin 29 Pf. Was als Kleinverkauf anzusehen ist, bestimmt sich nach den vom Reichskanzler aus Grund von § 8 Abs. 2 der Bunderralsverordnung über den Verkehr mit Zucker im Betriebsjahre 1915/16 vom 26. August 1915 (Reichsgesetzblatt Seile 516) erlassenen Vorschriften. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Dresden, den 10. Mai 1916. Ministerium des Innern. Wegen Massenfchntt wird die von eken Toufvlomüklo nsok ^.onglk- «iG» vom 13/5. bis 17./5. 1916 gvopor-nK Der Verkehr wird über Hausdorf verwiesen. Von, 18/5. bis 22/5. 1916 wird die von XauoiIoi'G navk lÄsxo« wegen Massenschutt Der Verkehr wird über Schlott witz verwiesen. »sus^onF, den 11. Mai 1916 König, Gemeindevorstand. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zu dem vierten Uebungsmarsch des (alten)Turnvereins, der der letzte vordemGaugepäckweltmarsch war, traten am vergangenen Mittwoch abends 8 Uhr auf dem Turnplatz 33 Mann an. Es wurde im Gegensatz zu den ersten Märschen in vier Gruppen marschiert. Für die drei Gruppin, die sich am Wettmarsch beteiligen, war die Strecke Reinholdshain, Niederfrouendorf, Obeisrauen- darf, Molchgrund, Schmiedeberg, Dippoldiswalde vorge- schrieben (19,3 Kilometer). Die vierte Gruppe legte die Strecke Elend, Obersrauendorf, Molchgrund, Schmiedeberg zurück (15,5 Kilometer). Alle Gruppen wurden durch einen Radfahrer kontrolliert. Das Ergebnis der Märsche war ein sehr günstiges. Die Strecke 19,3 Kilometer legte die 1. Gruppe (8 Mann) in 2 Stunden 53 Win zurück, die 2. (6 Mann) in 2 Stunden 45 Min., die 3. (6 Mann) in 3 Stunden 6 Min. zurück Die Strecke 15,5 Kilometer legte die 4. Gruppe (12 Mann) in 3 Stunden 2 Min. zurück. — Die Aussichten für den Wettmarsch sind also sehr günstige. — Krankenträger Richard Grosche aus Dippoldis walde, zurzeit in Galizien, hat am 6. Mai das Ehren- kreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege verliehen er halten. — Das Ministerium des Innern hat die Standesämter darauf hingewiesen, daß das Recht der Namensgebung für Neugeborene ausschließlich dem Vater zustehe und daß das Gesetz eine zweimonatige Frist zur Entscheidung über die Namen lasse. Es ist, so wird uns aus Dresden berichtet, in letzter Zeit wiederholt vWtkommen, daß Frauen, deren Männer im Felde waren, Namen bestimmt haben, mit denen später derValernicht einverstanden war. DIeStandes- ämtcr haben sich in Zukunst darüber zu vergewissern, ob der Vater des Kindes dem von der Mutier angegebenen Namen zustimmt. Die Angestellten von Entbindungs-An stalten sind entsprechend zu belehren, damit sie den Müttern keinen falschen Rat geben. — Nach Höhenmessungen ist der tiefst- zugängliche Punkt im Königreich Sachsen die Sohle im Abraham- schacht der Grube „Himmelfahrt" bei Freiberg, 104 m tief unter dem Meeresspiegel gelegen. Der tiefste Punkt der natürlichen Oberfläche ist in Sachsen da« Elbbett unweit Riesa, das sich 88 m hoch über den Meeresspiegel erhebt, während der höchste Punkt Sachsens der Gipset des Fichtel- berge» im Erzgebirge, 1213 m hoch liegt. Der Bahnhof in Schandau liegt 129 m, der in Niedersedlitz 123 m, der höchst- Brrg der Sächsischen Schweiz, der große Zschirnstein, 561 m und da» Rathaus in Altenberg 750.m hoch über dem Meeresspiegel. — Mit Bezug aus die kürzlich auch von uns gebrachte Notiz, wie lange die Krankenkassen Beiträge zu zahlen sind, wird dem „A.A.f.Dr." geschrieben: Ich habe sogar sür einen Arbeiter noch bezahlen müssen, nachdem er längst gestorben war. Der Mann Hoti« sich krank gemeldet, und deshalb war die Abmeldung unterblieben. Natürlich wurden dann auch keine Krankenkassen-Beiträge erhoben. Ich hatte die Sache aus dem Auge verloren,' nach einem Jahr bemerkte ich aber, daß ich schon seit längerer Zeit wieder Beiträge sür ihn bezahlt hatte, und bei näherer Untersuchung des Falles stellte sich heraus, daß der Arbeiter inzwischen gestorben war. Die Krankenkasse sagte sich wohl, daß der Mann ja nun nicht mehr krank sei und daß sie deshalb mit Recht wieder Krankenkassen-Beiträge von mir fordern könne, denn abgemetdet sei er nicht Meine Reklamation blieb, obgleich die Krankenkasse von dem Tode des Mannes wußte, denn sie hatte ja an die Witwe das Sterbegeld bezahlt, erfolglos. Die Kranken- lasse bestand auf ihrem Schein, und auch von der höheren Verwaltungsbehörde wurde ich abgewiesen. — Minderwertige Soldatenuhren werden nach einem dem sächüschen Minister» m des Innern von der Gewerbe- kammer Chemnitz erstatteten Berichte auch in Sachsen vielfach in den Handel gebracht. Das Ministerium hat sich darauf, wie es der Gewerbekammer mitgeteilt hat, wegen einer Warnung der sächsischen Trupp-nteile mit dem Kriegsministerium ins Vernehmen gesetzt. Reichstädt. Hier wird auch eine Feier zum Geburts tage S. M. des Königs Friedrich August am Abend des 25. Mai im niederen Gasthofe gehalten werden. Alle er wachsenen Einwohner des Orts werden dazu eingeladen. Vaterländische Gesänge und eine Festrede werden dabei staltfinden Herr Kantor Brückner wird über das alle interessierende Thema: „Vie Entwicklung der deutschen Land wirtschaft in den letzten Jahrzehnten" sprechm. Eintritts geld wird nicht erhoben werden. Schellerhau. Im Versuchsgarten blühen jetzt ver schiedene seltene und schöne Pflanzen, darunter eine An zahl Primeln, meist von den Alpen stammend; ebenso verschiedene Steinbrecharten; Frititlaria (vamenbreltblume), Daphne (Kellcrhals aus Krain), Hyazinthella, Pulsatilla (Kuhschelle), weiße und gelbe Ranunculus (Hahnensuß); einige Arten Androsacen (Mannsschild), Trillium (Dreiblatt aus Amerika, besonders wohlriechend), Soldanella (Alpen- glöcklcin), Adonis vernalis, gelb, großblühend mit vielen Blüten (Frühlingsröschen), Epimcdium (Sockenblume), Gen tiana verna und viele andere. Dresden. Auf Befehl des Königs ist, soweit es die Verhältnisse gestatten, sein Geburtstag am 25. Mai in der selben Weise zu feiern, wie am 27. Januar die Feier des Geburtstages des Kaisers stattgcfunden hat. Altendorf. Am Dienstag nachmittag explodierte in der nahe im Eebnitztole gelegenen Kesfelschen Fabrik ein Siedekestel. Dabri trugen drei Arbeiter schwerere, einer leichtere Brandverletzungen davon. Die Verletzten konnten sich selbst zum Arzt resp. ins Schandauer Krankenhaus begeben. Chemnitz Eine amtliche Revision ter Keller und sonstigen Geschäftsräume der hiesigen Fleischer hat ergeben, daß keine Fleischvorräte zmückgrhalten worden sind. Gersdorf. Um sich arbeitsunfähig zu machen, hielt dieser Tage ein auf einem hiesigen Kohlenwerk beschäf tigter russtscher Kriegsgefangener seine Hände zwischen Fahrstuhl und Gestell Ein im Fahrstuhl mitfahrender junger Arbeiter von hier erkannte, bevor sich der Fahr stuhl in Bewegung setzte, die Gefahr und machte den Russen darauf aufmerksam. Dieser mißachtete jedoch die Warnung und schlug sogar den jungen Mann, als ihn dieser gewaltsam von der gefährlichen Stelle fortbringen wollte, mit der Sicherheitslampfe über den Kopf und brachte ihm mit dem an der Lampe befindlichen Haken eine tiefe Wunde am Arm bei. Dem Russen ist seine Ab sicht nicht gelungen, wohl aber erhielt er den richtigen Lohn für seine rohe Tat an Ort und Stelle von Arbeitskollegen des Geschlagenen gleich ausbezahlt. Außer dem dürfte die Sache sür ihn wohl noch ein Nachspiel haben. Stollberg. Am Sonntug erfolgte hier die Weihe eures 2 Meter hohen Wehrmanns, der die Züge des Fürsten Otto von Birma: ck zeigt. Dem Weiheakl schloß sich die Nagelung des Standbildes an. Vermach trL. * Stimmt! „Wer", fragt der Lehrer i» einer Mädchen schule, „kann mir sagen, welche drei Nahrungsarlen un bedingt erforderlich sind, um den menschl'chen Körper lebenskräftig zu erhalten?" Lange Stille, dann erhob eins der Mädchen die Hand und erwiderte: „Das F-ühslück, das Mittagessen und das Abendbrot." Kirchen-Nachrichten. Sonntag Jubilate, den 14. Mai 1916 Dippoldiswalde. Tert: Joh 12,24—26. Lied Nr. 412. Vormittags 8 Uhr Veichle und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Vormittags 9 Uhr Predigt- goltesdienst: Pastor Mosen. Nachmittags 2 Uhr Unter redung mit den Jungfrauen: Sup. Hempel. In Ruppendorf findlt vormitlaoz 9 Uhr die feier liche Einweisung des Pfarrers cles. Wächter statt durch Sup. Hempel. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Vormittags >/2l1 Uhr Kindergotlcsdienst. Abends 8 Uhr Frauendan! in Mäders Gasthof. Kipsdorf. Vormiltags 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgoltes dienst. Nachmittags 2 Uhr Benemannscher Stistsgottes- dienst mit Bibclorrtcilung. Nachmittags 3 Uhr Tauf gottesdier st. Oelsa. Vormittags 1/2 9 Uhr Lesegotterdienst. Poskendors. Vormittags 1/29 Uhr Beichte und Abend- mahlsfeter: Pastor Schneider. Vormittags 9 Uhr Predigt: Pfarrer Nadler. Nachmittags 1/22 Uhr kirchliche Unter- redung mit der konfirmierten Jugend aus Possendorf, Babisnau, Bärenklaus?, Brösgen, Kleba und Theisewitz: Pastor Schneider. Reichstädt. Vormittags 8 Uhr Stille Kommunion. Vormittags 1/2 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittags 2 Uhr G?bächtni»ftier zu Ehren des den Heldentod fürs Vaterland erlittenen Gefreiten Rudolf Metzelt beim 192. Inf-Reg. Sadikdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormiltags 11 Uhr Kindergollesdienjt.