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irWt Glesi-H n. — ksurt a. M. -- iann, s H » !ien. — 191^ er Fron? ff abge dllch der sz ka b u da« des Fein, e f a n g e n e rzweiseh chon Ver> ler eüigj vorfen. - ch Iarosj jestr wei bor wen, dtguiigs, — „L ')! c i - B u c II h scheu Ani ! üdtrrol. arische Gel er italienü ren Erfolg n Truppen er 70 OW schwieriges licht genuH zeigt dasi !S8 KZS iZe mxZ uZe !IN KÜUlit. . I ?eit en, -Passage) Wo, zu s Blattes. Ulen Jehue i». Mik KtÄKr M Aklßmy FrMin» Nr. 114 Donnerstag den 18. Mai 1916 abends 82. Jahrgang wewervespione. Das Berliner Polizeipräsidium teilt mit, es sei bekannt geworden, daß in industriellen Betrieben Personen erschiene» seien, die sich als Vertreter der staat lichen Aufsichtsbehörden (Gemerbeiuspektion, Polizei behörden) oder von Heeresbehürden (Generalkommandos, Kriegsgesellschaften usw.) ausgaben, ohne einen be hördlichen Auftrag zur Vornahme von Revisionen gehabt zu haben. Es wirb darauf hingewiesen, daß alle, die in irgendeinem dienstlichen Auftrage erscheinen, einen mit Siegel und Unterschrift vollzogenen Ausweis bei sich führen und angewiesen sind, ihn stets vor Beginn der Revision oder vor dem Betreten der Betriebsräume u n - aufgefordert vorzuzeigen. Es ist daher gegen wärtig Pflicht der Vetriebsinhaber, die Vor legung dieses Nachweises zu fordern und mit Ausweis nicht versehenen unbekannten Personen, gleichviel ob sie in Uniform oder Dienstkleidung erscheinen, den Zutritt oder irgendwelche Auskünfte zu verweigern. Dum-Lum-Geschosse bei den Russen. In einem Feldpostbrief wird der „Tägl. Rdsch." geschrieben: „Es interessiert die Allgemeinheit vielleicht, daß das 25. russische Infanterie-Regiment bei unserem letzten siegreichen Vorstoß am Narocz-See (am 28. April) wieder Dum-Dum-Geschosse grausamster Art verwendet hat. Ich selbst habe bei meh reren toten Russen Gewehre gefunden, die sie bis zuletzt gebraucht hatten, und an deren oberem Ende sich die be kannte Vorrichtung zum Abschneiden der Spitze des Jnfanteriegeschosses befand. Daneben lagen mehrere Rahmen mit Geschossen, von deren Spitzen mehrere Milli meter abgeschnitten waren. 100 000-Marl-Skisiung. Anläßlich seiner silbernen Hochzeit stiftete der Geheime Kommerzienrat Max von Guilleaume in Köln 100 000 Mark für die Ma ffenspeifung der bedürftigen Kölner Bürger. AusHllerwt'lt. -s- Die vlerle österreichische Kriegsanleihe. Wiener Blättern zufolge ist das Ergebnis der am 15. Mai mit tags geschlossenen Zeichnung auf die vierte österreichische Kriegsanleihe, wenn es auch noch nicht vollständig zu über sehen ist, jedenfalls wieder außerordentlich günstig. — Der „Neuen Freien Presse" zufolge sind die Emissions- institute am Montag dahin verständigt worden, daß sie von der Finanzvermaltnng ermächtigt sind, auch über den 15. Mai hinaus, bis zum 23. Mai, Zeichnungen entgegen zunehmen. Nach einer vorläufigen Zusammenstellung er reichten die bisher gemeldeten Zeichnungen ungefähr den gleichen Betrag wie bei der ersten Zählung der Zeichnungen auf die dritte Kriegsanleihe. Zahlreiche Meldungen, beson ders aus der Provinz, sind noch ausständig. Da noch un unterbrochen Anmeldungen bei allen Zeichenstellen ein laufen, viele Zeichnungen auf Grund von Hypotheken darlehen noch schweben und andere Zeichnungen erst in der Abwicklung begriffen sind, hat der Finanzminister, wie erwähnt, die Zeichnungsfrist verlängert. Nach einer Meldung aus Konstantinopel sind bei der dortigen Zweiganstalt des Wiener Bankvereins auf die vierte österreichische Kriegsanleihe 1 200 000 Kronen gezeichnet worden. Ein Fehlbetrag in Monte Carlo. Die Spielbank in Monte Carlo schließt zum ersten Male seit ihrem Be stesten mit einem Verlust ab. Der Verlust beträgt sechs einhalb Millionen Franken sür das Jahr 1915. — Das wird den edlen Fürsten Albert von der Spielbank Gnaden mächtig schmerzen. Vielleicht entschließt er sich zur Auf nahme einer Kriegsanleihe bei seinen zahlreichen „Unter tanen" oder auch bei den von ihm Gerupften. -f- Vie Sommerzeit in England. Das englische Unterhaus nahm am Montag die Gesetzesvorlage wegen Einführung der Sommerzeit in dritter Lesung einstimmig an. -f- Verkehrsschmierigkeike» in Rußland. Das Presse bureau des russischen Ministeriums des Innern teilt mit: Verkehrsminister Trepow tritt am 15. Mai (russischer Zeit) eine längere Reise durch die Provinz an, um von den Ergebnissen der Untersuchung über die Korruption auf den Eisenbahnen Kenntnis zu nehmen und neue Abwehrmaßnahmen dagegen einzuleiten. Das selbe Pressebureau teilt mit: Die Aufmerksamkeit des Bertehrsmiuisteriums ist darauf hingelenkt worden, daß die Lebensmittelzufuhr nach Petersburg sich beträcht lich vermindert hat, obwohl in letzter Zeit der Eisenbahn verkehr sich regelmäßig abwickelt. Eine Untersuchung hat ergeben, daß große Lebensmittelsendungen aus ihren Auf gabestationen nicht verladen worden sind. Das Berkehrs- ministerium hat die schleunigste Verladung aller für Peters burg bestimmten Lebensmittel angeordnet. (Bezeichnender weise unterläßt das Pressebureau eine Mitteilung über die Ursache der Nichtverladung der Lebensnütteljeudungen- und wer daran Schuld trägt.) Vroßsener in einer französischen Wachskerzen- sabrik. Nach dem „Lyoner Nouvelliste" brach in den Baulichkeiten der Wachskerzenfabrik Fournier in Marseille Großfeuer aus. Ein Speicher mit ungefähr 2 Millionen Kilogramm Kerzen wurde ein Raub der Flammen, die übergreifend auch die Böttcherei völlig zerstörten. Die Feuerwehr rettete unter dem Beistand gelandeter englischer Truppen die gefährdeten Nachbargebäude, wo große Mengen Sulfate und Oele lagern. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. I Lie Aahrungsmillclversorgnng in Rußland. Nach einer Meldung bei „Nativnaltidende" aus Peters burg hat eine Versammlung von Vertretern sämtlicher Börsen und der verschiedenen Erwerbszweige Rußlands über die Versorgung des Landes, besonders der Groß städte, mit Lebensmitteln beraten und eine Anzahl von Resolutionen angenommen, in denen umfassende Maß nahmen zur Bekämpfung der herrschenden Teuerung und zur Verbesserung der Transportverbältniiie, eine voll ständige Neform der Lebensmittelversorgung der Städte und eine durchgreifende lenderung in der Regelung des Handels mit Getreide und anderen Nahrungsmitteln ge fordert werden. Die Geisteskrankheiten bei den Japanern. In früheren Jahrhunderten war die Zahl der Irren verhält- ! nismäßig gering, und bei vielen Völkern des Altertums l galten die Geisteskranken sogar als die Freunde der s Götter. Heute noch werden bei den Mohammedanern die ! Irren als Heilige verehrt. In der Tat scheint es, als ! stünde die Zunahme der geistigen Erkrankungen in direkter ! Beziehung zu den Fortschritten der Zivilisation. Der Direktor des Tokioter Hospitals Aojama, Saito, erklärte, ; daß dieser Zusammenhang besonders in Japan nachweis- s bar sei. Vor fünfzig Jahren noch, sagte er, sei in Japan s Wahnsinn so gut wie unbekannt gewesen. Die geistigen j Erkrankungen begannen vor etwa 30 Jahren an Umfang ! zu gewinnen und nahmen zur Zeit des Krieges in China ! beträchtliche Ausdehnung an. Diese Zunahme wurde noch ! stärker nach dem russisch-japanischen Kriege. Die Haupt- s Ursache dieser Erscheinung ist in Japan wie anderswo die i mit jedem Tage zunehmende Härte des Daseinskampfes, s die wieder eine Folgeerscheinung der fortschreitenden s Zivilisation ist. I Gartenbau. Vodenbearbeilung und Bodenverbosserung im Gemüsegarten. > (Nachdruck verboten.) Kurz vor der Bestellung werden die im Herop l ff zegrabenen Beete flach umgeworfen und singeebnet. Bei i der Bearbeitung muß der Boden abgetrocknet sein. Schwerer Boden darf feucht nicht betreten werden. Ist s im Herbst die Bearbeitung versäumt, ist die tiefe Be- j arbeitung im Frühling so bald als möglich nachzuholen; doch soll sich der Boden vor dem Pflanzen möglichst setzen s können, wenn auch nur einige Tage. Sollen zur Aus dehnung des Anbaues neue Ländereien herangezogen werden, so wird die ganze Fläche gepflügt und die Sohle ! der Furchen von unmittelbar dem Pfluge folgenden Ar- beitern mit dem Spaten umgegraben, wodurch eine i Arbeitstiefe von etwa 45 Zentimeter erreicht wird. Für ! alle Kohlgewächse (mit Ausnahme von Blumenkohl), j Knollen- und Rübengemüse, Spinat, Salate, Hülsenfrüchte, Gewürzpflanzen genügt die mit zwei Pferden zu erreichende i Pflugfurchentiefe von 24 bis 28 Zentimeter. Tiefen- s bearbeitung erfordern unbedingt: Gurken, Melonen, Kürbis, Tomaten und Stangenbohnen; erwünscht ist sie allen Kohlgewächsen. Nach der Pflugbearbcitung, kurz vor der Bestellung, wird über Kreuz geeggt. Zwiebeln dürfen nur eine sehr flache Frühlingsbearbeitung erhalten, s um willig Zwiebeln zu bilden. s Oft gilt es, leichten Boden wasserreicher, und schweren durchlässiger und wärmer zu machen. Kompost ist dazu s das beste Mittel. In seiner Ermangelung dient Torfmull, s Es entfallen dann im Mittel auf je 1 a 1 bis 2 Ballen, ! die etwa 100 Kilogramm wiegen und 3—4 zu kosten ! pflegen. Cr kann zuerst als Stalleinstreu verwendet wer- j den. Sonst wird er auf einem Erdsieb zerkleinert und i gründlich mit verdünnter Jauche getränkt, dann flach aus ¬ gebreitet und.beim Graben mit untergebracht. Kraut von Hülsenfriichten soll weder verfüttert noch kompostiert wer den, ist vielmehr flach in grünem Zustande unterzugraben. Gärten, die seit mehr als fünf Jahren eine Kalkdüngung nicht mehr bekommen haben, erhalten auf je 1 a zirka 50 Kilogramm Düngekalk. Alle Gärten erhalten mit Vor teil einen fingerstarken Uebertrag guter Ackererde, da es ihnen infolge der häufigen Stallmistdüngung recht oft an mineralischen Nährstoffen fehlt. Eine Vorratsdüngung von 15—20 Kilogramm Thomasmehl auf je 1 » ist nur mzuraten. I—s. , Die ersten Früchte des Sieges von Kut-el-Amara. Neue türkische Erfolge im Kaukasus. Zu den erfolgreichen Kämpfen der osmanischen Truppen gegen die russische Kaukasusarmee wird uns von unserem militärischen dlpr.-Mitarbeiter geschrieben: Nach der Gefangennahme der 13 300 Engländer des Generals Townshend bei Kut-el-Amara war die feindliche Presse eifrig bemüht, diesen großen Sieg unserer tapferen Verbündeten als strategisch unbedeutend hinzustelle». Im Verfolg dieser Bemühungen stützten sie sich vor allen Dingen auf die Behauptung, daß die Einnahme von Kut- i el-Amara nur ein rein lokaler Sieg sei, der in keinerlei s Beziehung zu den Ereignissen auf den wichtigeren Kriegs- i schauplätzen stände. Außerdem wäre die Irakarmee des Generals Gorringe noch völlig intakt und bedrohte nach wie vor Mesopotamien. Im Gegensatz zu diesen nur allzu durchsichtigen ten denziösen Beruhigungsversuchen mußten einer objektiven Betrachtung vor allem zwei wichtige Folgeerscheinungen des Sieges in die Augen springen: einmal, daß die doch schon durch die Schlachten um die Fellahiestellung in ihrer Hauptstoßkraft völlig gebrochene Armee des Generals Gorringe nunmehr jede Hoffnung auf ein weiteres Vor dringen in das Innere Kleinasiens aufgeben mußte und sich jetzt einem noch stärkeren Gegner gegenübersah; an dererseits war die Hoffnung des Vierverbandes, daß die über Erzerum und Trapezunt vorgetragene russische Kau kasusoffensive des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch ihr Ziel Bagdad erreichen könnte, durch das Freiwerden der^ türkischen Einschließungsarmee in einer neuen Richtung enttäuscht worden. Zwar versuchte die russische Heeres leitung gerade nach dem Fall von Kut-el-Amara durch an»! aebliches weiteres Vordrinaen ,.in Richtung aus Bagdad und! Diabekr" die Bedeutungslosigkeit des türkischen Sieges zu dokumentieren. Bei allen einsichtigen und mit der Technik der russischen Kriegsberichterstattung vertrauten Politikern war dieser spezifisch russische Ausdruck „in Richtung auf" aber schon von den europäischen Kriegsschauplätzen her nur zu bekannt, als daß er imstande gewesen wäre, eine ernste Besorgnis zu erwecken. In der Tat gelang es den Türken auch durch die entscheidende Niederlage, die sie den Russen in dem Abschnitt des Kopeberges am 8. Mai beibrachten, wobei sie 6 Offiziere und über 300 Mann zu Gefangenen f machten und 4 Maschinengewehre erbeuteten, die Russen 15 Kilometer weit ostwärts zurttckzuwerfen und dadurch den russischen Vormarsch bis auf weiteres völlig zu unter binden. Dieser Schlacht am Kopeberge folgte am nächsten Tage ein erfolgreicher Ueberfall auf das feindliche Lager bei Baschkjöi südöstlich von Mamahatun. Man muß bei der ganzen Betrachtung der russischen Offensive die Tatsache nicht aus dem Auge verlieren, daß sie niemals mit einem nennenswerten Treffen gegen i osmanische Armeen verbunden gewesen ist. Selbst die^ russischen Berichte konnten niemals von einer siegreichen ! Schlacht, sondern nur von erfolgreichen Scharmützeln und Gefechte» sprechen. Je weniger Erfolge der Vierverband auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen hatte, mit desto größerer Genugtuung verzeichnete er die imponierenden Kilometerzahlen des russischen Vormarsches. Eine Zeitlang verfing dieses Mittel, weil man das Gelände in Armenien und im Irak »ach europäischen Maßstäben beurteilte, weil mau vetgah, daß es sich um ein unzugängliches, unwirtliches Hochgebirge handelt, das nur einer dünn gesäten Bevölkerung von Kurdenstämmen zum Wohnort dient. Die Freude über den beständig zunehmenden Geländegewinn ver-! dunkelte völlig die Einsicht in die damit rapid wachsende! Gefahr für den russischen Aufmarsch. Von dem strate-i gischen Eisenbahnnetz des russischen Kaukasusgebietes weit entfernt und einem tapferen Gegner gegenüber, der durch neue Truppen verstärkt worden ist, wird die russische Heeresleitung zwar noch oftmals von Erfolgen und Ge fechten „in Richtung Bagdad" zu sprechen wagen, sich aber, wie schon so häufig in der letzten Zeit, durch die amtlichen türkischen Berichte Lügen strafen lassen müssen. Ein so schöner und starker Erfolg, wie ihn die Türken zuletzt über die russischen Armeen davongetragen haben, dürfte jedenfalls die beste Garantie sein für den weiteren Ver lauf der Kämpfe, und er dürfte zugleich auch die Bedeutung f des Sieges bei Kut-el-Amara in ihrem wahren Umfange f erkennen lassen Wucherverordnung und Reichs gericht. Daß die Ausbeutung des Reiches und der Bevölkerung durch gewissenlose Spekulanten mit allen Mitteln bekämpft werden muß, ist ein Sah, den selbstverständlich alle an ständigen Kreise in Handel und Gewerbe mitunterzeichnen. Die Schwierigkeiten beginnen nur da, wo es sich darum handelt, die erlaubten Gewinne von den übermäßigen und wucherischen zu scheiden. Daß hier Schlagworte sehr verderblich wirken können, namentlich dann, wenn die Entscheidung darüber, was wucherisch und was nicht wucherisch ist, nicht in die Hände unabhängiger und be sonnener Männer gelegt wird, ist eine Wahrheit, die man, i so selbstverständlich sie ist, doch wiederholen muß. Nicht i nur über ungerechte Vorwürfe könnte der ehrliche i Handel Anlaß zu Beschwerden finden, sondern auch f darüber, Laß es der Gesetzgebung in der sog. Wucher verordnung nicht geglückt ist, eine Form zu finden, die den reellen Handel vor dem unberechtigten Vorwurf schützt, daß er das Gebiet des Wucherischen betreten habe. Es ist ein außerordentliches Verdienst des Reichsgerichts, daß es in einer neueren Entscheidung vom 10. März 1916 eine Abgrenzung des Erlaubten vom Unerlaubten vorge nommen hat, die sicherlich die Billigung aller anständigen Kreise finden wird. Die für das ganze Wucherproblem hochwichtige Entscheidung ist, wie uns von den Äeltesten der Kaufmannschaft von Berlin mitgcteilt wird, in der i Spruchbeilage zur Iuristenzeitung (Verlag Otto Liebmann) ' Seite 538 abgedruckt. Zwei Ansichten standen sich bisher gegenüber. Die eine Ansicht geht dahin, daß der Handel, der billig ein- gekaust habe, nur den Gewinn zu fordern berechtigt ist, den er auch im Frieden erzielt haben würde. Er muß. also billiger verkaufen als seine übrigen Konkurrenten, wenn es ihm gelungen sein sollte, billiger einzukaufen als sie. Die andere Ansicht geht dahin, daß der Kaufmann berechtigt ist, diejenigen Preise zu fordern, die aus dem Markt herrschen. Das Reichsgericht hat sich dahin entschieden, daß weder das eine noch das andere unbedingt maßgebend ist. Be ruht der Marktpreis auf einer Marktlage, die durch un lautere Machenschaften und ein Handeln wider die guten Sitten im Verkehr zustande gekommen, also rechtlich zu mißbilligen ist, so kann der Marktpreis selbstverständlich nicht als maßgebend für die Frage des Uebermaßes an Gewinn bei einer Preisforderung berücksichtigt werden. Das Zustandekommen eines solchen Ge winnes beruht auf einem Mißbrauch und wird nicht dadurch zu einem vom Gesetz zu berücksichtigenden Ge brauch, daß er allgemeine Verbreitung gefunden hat. Die vom Gesetz geforderte richtige Berücksichtigung der Markt lage erheischt in diesen Fällen geradezu ei» Herunter gehen unter den Marktpreis. Beruht der Marktpreis auf einer wucherischen Preistreiberei, so hat das Strafgericht davon abzusehen, diesen Marktpreis zugrunde zu legen,! wenn er durch die Lage und durch die Verhältnisse nicht gerechtfertigt war. Man kann wohl daraus schließen, ausdrücklich ist es allerdings nicht gesagt, daß, wenn die Marktlage auf ein- f wnndsreier Grundlage beruht, der Handel berechtigt ist,^ die Marktpreise zu fordern. f