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durch die Zroprline geschmälerte Ansehen der französischen LuMiegslnithI wieder zu erhöhen. Ein neuer Schritt des Vierverbandes , bei Rümanieit, - Au» Wien wird dem „Lokal-Anzeiger" berichtet: Die .Allgemeine Zeitung" meldet au» Sofia: Wie di« Buka rester „fiambana" berichtet, erschienen die Gesandten des Werverbandr» abermals beim rumänischen Ministerpräsi denten Bratianu, wobei der russische Gesandte die Beant wortung der da» deutsch-rumänische Uebereinkommen be- tresfenden an die rumänische Regierung gerichtete Note neuerdings verlangte. Bratianu entgegnete, er müsse den Tert der Antwortnote g nau feststellen. Die rumänische Regierung könne jedoch gar keinen Anlab sehen, sich bei der Festsetzung der Richtlinien für ihre Verhandlungen mit den mitteleuropäischen Mächten gegenüber von ande ren Mächten beeinflussen zu lassen. Die Gesandten des Bieroerbandes haben den Ministerpräsidenten augenfällig in schlechter Stimmung verlassen. Der Ertrag der neuen Reichssteuern nach dem Kompromiß. Berlin, 17. Mai. In parlamentarischen Kreisen schätzt man den Ertrag der indirekten Steuern, wie sie jetzt im Kompromiß vorliegen, auf etwa 720 Millionen Mark. Die Umsatzsteuer soll gegenüber dem ursprünglichen Ent wurf wesentlich abgemildert und d:r Ouittungssteuer mehr genähert werden insofern, als nur die eigentlichen Zahlungen besteuert werden. Der Ertrag der Kriegsgewinnsteuer, wie sie jetzt vorliegt, läßt sich natürlich auch nicht annähernd schätzen. Man rechnet aber damit, daß die Gesamtsumme höher als zwei Milliarden Mark sein wird. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, keine wesentliche Temperaturänderung, trocken. Zur Lage im Westen. Berlin. Der Kriegsberichterslaiter der „Voslischen Zig." Or. Osborne schreibt unterm 17. Mai: An der seit Be ginn der Verdunschlocht verlängerten englischen Front in Nordsrankreich hat sich in der ver gangenen Woche ein: sehr lebhafte Kampstäligkeit entwickelt, die sich gestern früh noch steigerte. Auf der kurzen Frontstrecke von Lille bis südlich der Somme nahm das Feuer der Artillerie an Heftigkeit bedeutend zu. Ueber- dies führten dieEngländer zahlreiche Sprengungen aus. Doch erreichten sie damit nichts, den er gelang den Unsern, die sämt lichen Trichter mit einer einzigen Ausnahme zu besetzen. Zu einem eigentlichen Angrifssstoße kam es nur an der Strecke zwischen Arras und Bapaume, wo der Feind unter dem Schutze von Gaswolken vorzudringeu versuchte. Dir Ansturm wurde abgeschlagen. Dos alles deutet darauf hin, daß die Engländer neuerdings wieder Wert daraus legen, ihren bedrängten französischen Freunden zu zeigen, daß sie sich bemühen, eine Entlastung der bei Berdun festgehaltenen französischen Heeresmassen herbei- zusühren. Ob das Austauchen einer größeren Menge französischer und englischer Schiffe vor Dünkirchen, das gleichzeitig beobachtet wurde, mit diesen Bemühungen im Zusammenhang steht, bleibt abzuwarten. Wieder etwas? Zünch. Die „N Z Z" meldet aus dem Haag: Der annrikanische Botschafter in Wien soll beauftragt worden s sein, sich zu erkundigen, ob unter den durch die Torpe- i dierung der „Dubrownic"-Beschädigten sich amerikanische Bürger besandin. Die irische Frage. London. Im Unterhaus? wurde eine Anzahl Fragen durch den irischen Nationalisten Ginne>I gestellt, welche zeigen, mit welcher Brutalität die englische Soldateska in Irland vorgegangen ist. Tennant hatte Mühe, beruhi gende Erklärungen abzugeben. Ginnell klagte die Be hörden an, sie hätten einen Beseh! erlassen, wonach Knaben und Mädchen auf der Straße abgefangen und erschossen wurden unter dem Borwand, daß sie Botschaften trügen. Tennant sagte, ein solcher Befehl sei nie erlassen worden. Er konnte jedoch die Behauptung nicht völlig widerlegen. Birrel wollte wisse., was m t den »irischen Gefangenen würde, die nach England gebracht wurden. Tennant gab zur Antwort, er hoffe, daß er ba'd nähere Mitteilung machen könne und gab die Versicherung, daß sie so nach sichtig wie die anderen Angeklagten behandelt würden. Aus einige andere Fragen konnte er nicht antworten, da die Unterlagen nicht zu erlangen gewesen seien. Aus Dublin erfährt die „Morning Post", daß das Gerücht umgeht, Sir Plunkee werde bei Lösung des irischen Problems wahr scheinlich eine große Rolle spielen. Ec Halle sich in Lon don aus und sei nach Dublin zurückgerufen worden. Man wolle ihm den Posten eines Sekretärs für Irland über tragen. Dem Steuerkompromiß haben Nationalliberale und Zentrum nach der „Bossischen Zeitung" bereits gestern ihre Zustimmung gegeben.! Die Reihe der Kandidaten, die für den Nachfolger des Reichsichatzsekretär» Helfferich in Frage kommen, wmn er tatsächlich zur Leitung des Reichsamts des Innern berufen würde, wird nach der „Boss. Ztz" um einen süddeutscher. Finanzminister ver mehrt, der als tüchtiger Finanzmann sich bereits einen Namen gemacht hat. Im Reichstage werden nach dem „Berliner Tageblatt" die Ausschüße, wie man erwartet, noch in dieser Woche die Beratung der Steuervorlage beenden, sodaß in der nächsten Woche die Steuerdebatt« im Plenum beginnen könne. Bis jetzt hofft man, diese schon bis zum 9. Juni (Freitag vor Pfingsten) zu Ende zu führen. Indessen ist es nicht ausgeschlossen, daß die Sitzungen noch nach Pfingsten fortgesetzt werden. Was sagt Wilson dazu? Haag. „Daily News" meldet aus Paris, daß jetzt nahezu sämtliche französischen Handelsdampfer mit Geschützen versehen seien. Die Blätter fordern die eng lische Regierung auf, die allgemeine Bewaffnung der englischen Dampfer durchzuführen. Da« sei der letzte Schutz zur Erhaltung der englischen Flotte im Unter seebootkrieg. In dem geheimen Rat für Irland ist nach Reuter Premierminister Asquith elngetreten. Da diesem zum ersten Male ein englischer Minister angehöre, sei das ein Beweis, daß Asquith keine Mühe scheue, die irische Frage zu lösen. Die Admiralität in London meldet, daß am 13. Mai im Mittelmeer der kleine Monitor „30" von feindlicher Artillerie vernichtet wurde. Zur Steuerfrage.j Berlin. Sämtliche Blätter berichten, daß die Ver handlungen im Bundesrate mit den Flnanzministern der Einzelstaaten zu einer Verständigung über die Steuer vorschläge geführt haben. An indirekten Steuern würden kommen: Die Erhöhung der Postgebühren, der Fracht urkundenstempel und auch die Tabak- und Zigarren- ein- schließlich Zigarettensteuer. Auch die Umsatzsteuer sei ge sichert, an direkten Steuern eine einmalige Abgabe vom Vermögen und die Kriegsgewinnsteuer. Die letztere solle rrhoben werden von jedem Zuwachs des Vermögens von 3000 Mark an aufwärts. Eine japanische Handelskommission, bestehend aus 60 bekannten Fachleuten, traf nach Amster damer Blättern in Makassa ein und reist nach Soerabaja, wo festlicher Empfang stattsand. Macht man sich aus diese Weise Geld? Petersburg. In den Sayansk-Bergen zwischen Sibirien und der Mongolei wurden reiche Gold-, Silber- und Kupserlager entdeckt, für die sich amerikanische Kapi talisten bereits interessieren Ein Stück Kupfer von 4 KZ und ein Stück Silber von 30 wurden gefunden. Die französische Kammer wird ihre Sitzungen morgen- wieder aufnehmen. Unter den Vorlagen befindet sich Ne Krrd Ifoide urg für das Dreioierteljahr ldI6, unter den Interpellationen eine solche Über die Handhabung der Zens rr und eine über die Um stände, unter welchen sich die Schlacht von Verdun ent wickelte, deren Behandlung dis Kammer nach dem „Temps" aber nicht zugeben wird. Sir Arthur Nicolsen, ständiger Untersekrelär' im englischen Auswärtigen Amte, bat zurückirelen zu dürfen, da er seit seinem RücktrillseM- schluß noch 18 Monate das Amt verwaltet habe Als Nachfolger schlug er den früheren Inhaber des Amtes, Lord Hardinge, vor, der einwilligte. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Expedition-tag Sonntag den 2l. Mai nachmittags V-3—b Uhr. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 21 Mai vcrmittags V-ll —12, nachmittags 3—6 Uhr. Aus aller Welt. -s- Erholungsbedürftige Krankenschwestern. Unter Vorsitz von BundesratHoffman» sand im Bundeshaus zuBern die Bildung eines Damenausschusses zum Zweck der Auf nahme erholungsbedürftiger Krankenschwestern kriegführen der Staaten statt. Zur Präsidentin wurde Frau Bundes rat Hoffmann gewählt. Vertreter des Hotelgewerbes machten die Mitteilung, daß zahlreiche Mitglieder des Hoteliervereins sich bereit erklärt haben, die Kranken schwestern kostenlos aufnehmen zu wollen. Mit der Auf nahme soll Anfang Juni begonnen werden. Es dürften etwa 2000 Pflegerinnen in Betracht kommen. Die Ein ladung an die verschiedenen Staaten erfolgt auf diploma tischem Wege. Nationalrat Ador hat in seiner Eigenschaft als Präsident des Internationalen Roten Kreuzes das Ehrenpräsidium übernommen. Ein Riesenhechk. In Södra-Dellen ist den „Stett. N. Nachr." zufolge von einem Fischer aus Delsbo in einer. Reuse ein Hecht gefangen worden, der nicht weniger als 1S Kilogramm wog. Er war etwa 1*/-Meter lang. Wie das „Swenska Dagbladet" zu berichten weih, ist dies der größte Hecht, der in den schwedischen Binnenseen bisher gefangen worden ist. Vor einigen Jahren glaubte man, mit einem Hecht im Gewicht von 13 Kilogramm den Rekord erreicht zu haben, der aber durch den neuesten Hechtfang nun erheblich geschlagen worden ist. -s- Zu Tasks Protest. Zu der Meldung über den Protest Tafts gegen die Behinderung der Medikamenten- aussuhr aus Amerika stellt Generalstabsarzt Professor Hochenegg in der „Neuen Freien Presse" fest, daß bisher Mangel an Medikamenten oder Verbandstoffen nicht fühlbar geworden ist und auch von drohendem Mangel nicht gesprochen werden kann. In dem Artikel heißt es weiter: Selbst Spezialitäten fehlen nns nicht. Nur im Hinblick aus eine mögliche lange Dauer des Krieges könnte ein wirksamer Protest gegen die Behin derung der amerikanischen Ausfuhr für uns von Be deutung werden, und deshalb sind wir an einem Erfolg der menschenfreundlichen Bemühungen Tafts, die bei allen Aerzten und Samaritern lebhaftesten Widerhall gefunden haben, interessiert. Indessen sehen wir im Bewußtsein unserer guten pharmazeutischen Rüstung dem Ausgange der Auseinandersetzung mit Ruhe entgegen. -ff Keip Waffenstillstand zum Zweck dee Token- ldentifiziernng. „Temps" bringt Antworten der krieg- führenden Staaten auf den Vorschlag des Roten Kreuzes, es möchte jeweils ein Waffenstillstand verabredet werden, während dessen die Sanitätsmannschaften die Toten auf nehmen und identifizieren könnten. Deutschland ant wortete, daß es die Frage von der Initiative der Gegner abhängig mache. Demgegenüber stehen die Antworten Rußlands, Frankreichs, Belgiens, Englands und Italiens, die sämtlich aus militärischen Gründen glatt ablehnen. Trotzdem bringt „Temps" es fertig, zu behaupten, daß offenbar, wenn Deutschlands Antwort günstig gewesen wäre, die gewünschte Vereinbarung hätte besprochen und zum guten Ende geführt werden können. . -ff Rückkehr aus England. Der Postdampfer aus England hat dreißig deutsche und sechzehn österreichische Zivilinternierte nach Vlissingen mitgebracht: zwei von ihnen mußten von Krankenträgern des Roten Kreuzes vom Schiff an den Zug getragen werden. Aus dem Äerichlssaal. Revision im Prozeß Allmann-Sonnenberg. Die beiden zum Tode verurteilten Mörderinnen der Martha Franzke, Ullmann und Sonnenberg, haben gegen das Urteil des Berliner Schwur gerichts l durch ihre Verteidiger, Iustizrat Gallandt und Rechts anwalt Iuliusberger, Revision beim Reichsgericht einlegen lassen. Aus Groß-Verlin. Selbstmord eines Kindes. In dem Hause Osnabrücker Straße 29 zu Charlottenburg verübte, wie dem „Tag" berichtet wird, die zwölf Jahre alte Schülerin Elisabeth Reetz Selbstmord. Das Kind war nach dem Tode der Mutter wegen angeblich schlechter Behandlung dem Vater entzogen und zu den Großeltern gegeben worden. Jetzt sollte das Mädchen aus Gerichtsbeschluß dem Vater wieder zugeführt werden, es zog aber vor, sich durch Gas zu töten. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Auf einen Zettel hatte das Kind geschrieben: „Lebt wohl, ihr liebe» Großeltern, Vater bat meine Mutter in den Tod getrieben und jetzt mich auch." Aus dem Reiche. -f- pakelsendnngen an Ularinenngehöriqe in der Türkei sind fortan nicht mehr an die Paletsammelslellen des I. Ersatzbataillons in Kiel und der ll. Torpedo-Divi sion in Wilhelmshaven, sonder» dem Militär-Pak^t Depot in Leipzig zur Weiterleitung zuzusühre». Die Pakete müssen dementsprechend neben der vollen persönlichen Adresse der Empfänger die Aufschrift tragen : „Durch Militär-Paket-Depot Leipzig". In den Versandbedingungen tritt eine Aenderung nicht ein. -ff Das verfüttern von Kartoffeln. Der Reichs kanzler hat auf Grund des 8 2 der Bekanntmachung über das Verfüttern von Kartoffeln vom 15. April 1916 (Neichs- Gesetzbl. S. 284) am 15. Mai 1916 eine Bekanntmachung erlassen, nach der Kartoffelbesitzer bis zum 15. August 1916 an ihr Vieh, also auch an Pferde, Ochsen, Kühe, ins- gesamt nicht mehr Kartoffeln verfüttern dürfen, als auf ihren Schweinebestaud bis zu diesem Tage nach dem Satze von höchstens 2 Pfund Kartoffeln für den Tag und das Schwein entfällt, mit der Maßgabe, daß an die ein zelnen Tiergattuugen jedoch nur insoweit Kartoffeln ver füttert werden dürfen, als an sie bisher schon Kartoffeln oder Erzeugnisse der Kartoffeltrockuerei verfüttert wurden, wobei jedoch Kartoffelstärke und Kartoffelstärkemehl von der Verfütterung ausgeschlossen sind. In einer Zeit, in der Weidcgang und Grünfuiter die Ernährung des Vieh bestandes erleichtern, wird mit der festgesetzten Menge auszut'ommen sein. (W. T.-B.) . s -ff Baumwollene Auslandsspinnstoffe. Von vielen Seiten wird darüber Klage geführt, daß die Preise für baumwollene Auslandsspinnstoffe und -Garne, die nach 8 3 Nr. 4 der Bekanntmachung betreffend Beschlagnahme baumwollener Spinnstoffe und Garne verwendungsfrei sind, neuerdings außerordentlich gestiegen seien. Auslandsspinnstoffe und -Garne sind von den Höchst preisen für Baumwollspinnstoffe und Bauniwollgespinste ausgenommen worden, weil bei den sehr verschiedenen Preisen, zu denen sie im Ausland erworben sind, die Fest setzung eines einheitlichen Grundpreises nicht möglich ist. Dieser Umstand berechtigt de» Besitzer jedoch nicht dazu, Phantasiepreise zu sorderii, die zu seinen eigenen Ge stehungskosten und zu dem Risiko, das er beim Erwerb gelaufen ist, in keinem Verhältnisse stehen. Wer sich des Preiswuchers mit freien Baumwollspinn stoffen oder -Garnen schuldig macht, setzt sich der Gefahr schwerer Strafe aus. Auch kann ihm der Handelsbetrieb untersagt werden. Wie wir hören, werden die Militär befehlshaber in sämtlichen Fällen, die zu ihrer Kenntnis gelangen, mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln gegen die Schuldigen einschreiten. -ff Loba für die Waschmittelindnskrie. Die im Interesse zweckmäßiger Bewirtschaftung unserer Fett- und Oelvorräte notwendig gewordene Einschränkung des Seifen verbrauchs hat eine stärke Nachfrage nach nicht fetthaltigen Waschmitteln erzeugt. Zur Herstellung des weitaus größten Teiles dieser Ersatzmittel,, wie Kristall-, Fein-, Bleichsoda usw., werden erhebliche Mengen Soda benötigt. Da auchs an Soda eine gewisse Knappheit herrscht, soll in Zukunft eine geregelte Verteilung auf die Verbraucher durch eine Zentralstelle für Sodaverteilung durchgeführt werden. Bei der Zentralstelle sotten die einzelnen Verbrancher gruppen durch Vertrauensleute vertreten sein, die den Bedarf ihrer Gruppe anmelden und Vorschläge für die Verteilung auf die einzelnen Betriebe machen. Für die gesamte Waschmittelindustrie sott der Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette diese Aufgabe übernehmen, da er bereits durch Zuteilung von Fetten usw. an die Seifenindustrie mit einem erheblichen Teile des in Betracht kommenden Kreises in dauernder Fühlung steht und om besten in der Lage ist, die wirklichen Be dürfnisse zu überseben. In ihrem eigenen Interesse wer- den daher alle Hersteller von nicht fetthaltigen Wasch-