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rrnegswochenschau. Die vergangene Woche hat uns aus der Westfront «ine ganze Reihe bedeutender Erfolge gebracht, von denen vielleicht der eine oder andere mehr als örtliche Bedeutung hat. Der größte Erfolg war der, Len unsere Truppen östlich der Maas, , nördlich von Verdun, errungen haben. Hier bedrohten seit anderthalb Jahren die starken Befestigungen der Franzosen unsere Verbin- dungsstraße nach dem Westen, die hier durch den nörd lichen Teil der Woevre führt. Zunächst waren namentlich !in den französischen Berichten heftige Artilleriegefechte ge° imeldet, die wahrscheinlich die Vorläufer des deutschen Angriffes waren. Dieser erfolgte denn auch in einer Vrette von reichlich 10 Kilometer und entwickelte eine solche Stoßkraft, daß dem Feinde die Stellung bis zu einer Tiefe von 3 Kilometer entrissen wurde. Der folgende Tag brachte dann dem Feinde noch weitere Einbuße, indem es nicht nur gelang, die gewon nene Stellung zu halten, sondern diese noch durch Erobe rung weiteren Geländes auszubauen. Die Grütze des Erfolges meht man an der Gesangenenzahl, die über 3000 Mann ibeträgt, und an der Tatsache, daß zahlreiches, zurzeit noch snicht übersehbares Material in unsere Hände gefallen ist. Dieser deutsche Sieg muh für die Franzosen um so schmerzlicher sein, als er direkt unter den Geschützen einer der stärksten Festungen der Welt errungen worden ist. Wenngleich die Franzosen in ihrem Bericht allerlei Ein swendungen machen, so müssen sie doch selbst ihre Nieder- tlage hier zugestehen. In der Nähe von Ipern S hatten wir den Engländern schon vor einiger Zelt in einer Ausdehnung von nahezu einem Kilometer ihre erste ° Linie eingedrückt. Diese neue Stellung haben wir nicht , nur gehalten, sondern es gelang uns, am Dser-Kanal ! nördlich von Ipern weitere 250 Meter Frontbreite der englischen Stellung mit stürmender Hand zu nehmen und alle Gegenangriffe des Feindes zurückzuweisen. Eiken ähnlichen Erfolg haben wir dann weiter südlich erringen können, wo wir zwischen dem Kanal von La-Bassee und Arras östlich von Souchez den Franzosen 500 Meter ihrer Stellung entreißen konnten. Auch bei diesen Unternehmungen ist eine ganz erhebliche Anzahl von Gefangenen in unseren Händen verblieben. Auf der Westfront hat außerdem zeitweilig auch eine erhöhte ÄprengtlMgleit stattgefunden, wobei wir auf der Eombres-Höhe einen Teil der französischen Stellung zerstören konnten. Einen S ebenfalls erfreulichen Fortschritt haoen wir dann im Obeeetfaß n zu verzeichnen, wo wir westlich von Heidweiler die fran» zösische Stellung in einer Breite vont 700 und einer Tiefe A von 400 Metern eindrückten. Wie in den vergangenen Wochen hat auch in dieser eins sehr rege Aliegertäti.,keii rß geherrscht, die sich in zahlreichen Luftgefechten äußerte, be- ! ,ö sonders hinter der feindlichen Front. Wir haben auch dabei unsere Ueberlegenheit im Lustkampf dargetan. So A wurde östlich von Peronne ein mit zwei Maschinenge- F wehren ausgerüsteter englischer Doppeldecker abgeschossen, ß Leider ist bei diesen Luftkämpfen ein deutsches Luftschiff bei Revigny dem feindlichen Feuer zum Opfer gefallen. Von dem östlichen Kriegsschauplatz ist im allgemeinen Wesentliches nicht zu melden. Aus der Nähe von Dünaburg und östlich von Wischnew werden rus- sischeAiigriffe gemeldet, die aber sämtlichin unserem Feuerzu sammenbrachen. Auch auf der österreichischen Front sind keine besonderen Ereignisse vorgefallen. Nordwestlich von Tarnopol wurden russische Vorstöße auf einige unserer vorgeschobenen Feldverschanzungen zurückgeschlagen, wäh rend es südöstlich von Kozlow an der Strypa den ver bündeten Truppen gelang, den Feind aus einer vorge- M schobenen Stellung zu werfen. Ein militärisch wie politisch bedeutendes Ereignis be reitet sich auf dem albanischen Kriegsschauplätze vor; dort haben unsere österreichisch-ungarijchen Bundes genossen und, mit ihnen zusammen operieren, albanische Freiwillige die nördliche Hauptstadt des Landes, Durazzo, fest eingeschlossen sowie einen großen Teil der Vorstellungen bereits erstürmt und dabei den Italienern samt den Essad- Leuten eine schwere Niederlage beigebracht. An der ttallenischen Fron» haben besonders im Küstenlande heftige Artttlerlekämpfe ftattgesunden, wobei hinter den feindlichen Linien vielfach größere Brände beobachtet wurden. Es gelang dann unseren Bundesgenossen, im Rombon-Gebiete wiederum etwas Raum zu gewinnen, ebenso hat sich die Beute bei Oslavija noch erhöht. Auch auf diesem Frontteil hat rege Fliegertätigkcit geherrscht. Ein italienisches Flugzeuggeschwader unrernahm einen Angriff auf Laibach, der aber einen kläglichen Verlauf nahm. Die Mehrzahl der Flugzeuge wurde gleich an der Kampffront zur Umkehr gezwungen, und nur drei er reichten Laibach, wo ihre Bomben aber keinen Schaden verursachten. Auf dem Rückwege wurde den Italienern noch dazu eines ihrer Großkampfflugzeuge von österreichi schen Fliegern abgeschossen. Dagegen gelang es einigen österreichischen Flugzeugen eines Fluggeschwaders, das Fabrikanlagen in der Lombardei angegriffen hatte, bis nach MailanS vorzudringen und dort beträchtlichen Schaden anzurichten. Alle Flugzeuge kehrten von diesem Ausfluge unver sehrt heim. Von den Kriegsschauplätzen. -s- Weiterer bedeutender Raumgewinn vor Verdun. — Bis jetzt über 10 000 Gefangene. Großes Hauptquartier, den 25. Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem rechten Maas-Ufer wurden auch gestern die schon berichteten Erfolge nach verschiedenen Richtungen ausgewertet. Die befestigten Dörfer und Höfe Champ- «euville an der Maas, Eotelettes, Marmont, Beau mont, Lhambreltes und Ornes wurden genommen, außerdem sämtliche feindliche Ktellungen bis an den Louvemont-Rücken gestürmt. Wieder waren die blutigen Verluste des Feindes außerordentlich schwer, die unserigen erträglich. Die Zahl der Gefangenen ist um mehr als 7000 auf über 10 000 gestiegen. Ueber die Beute an Material lassen sich noch keine Angaben machen. Seitlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B,) -st veschietzung der Hasenanlagen von Durazzo. — Oie bisherige Beute bei Durazzo. Wien, 25. Februar. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Stellenweise Geschützkämpfe. Italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen in Albanien haben gestern die tags zuvor östlich und südöstlich von Durazzo geschlagenen Italiener in scharfer Verfolgung auf die Landzunge westlich der Durs-Teiche zurückgelrieben. Die Hafenanlagen von Durazzo liegen im Feuer unserer Geschütze. Die Einschiffung von Mannschaft und Kriegsgerät wird erfolgreich gestört. Das Auf treten einiger italienischer Kriegsschiffe blieb ohne Einflutz auf den Gang der Ereignisse. Wir nahmen in diesen Kämpfen bisher 11 italienische Offiziere und über roo Mann gefangen und erbeuteten S Geschütze und 1 Maschinengeipehr. Konstantinopel, 25. Februar. Das Hauptquartier teilt mit: Am 23. Februar schleuderten an den Dardanellen ein feindlicher Flieger und zwei Kreuzer, deren Feuer durch Beobachtungsflugzeuge geleitet wurde, erfolglos einige Granaten gegen die Küste von Kilia und Palamutluk. Eins unserer Wasserflugzeuge trieb die feindlichen Flugzeuge in die Flucht. Ein anderes Linien schiff und ein Kreuzer schleuderten ebenfalls erfolglos einige Geschosse gegen Sedd-ul-Vahr und Teke- Burun und zogen sich darauf zurück. Von den verschiedenen anderen Fronten ist keine Nachricht über wichtige Veränderungen eingetrofsen. -st „Westburn" von der deutsche» Prisenbesatzung versenkt. London, 24. Februar. „Lloyds" melden aus Tene riffa: Der britische Dampfer „Westbucn" wurde von der deutschen Prisenbesatzung aus dem Hasen auf die hohe See hinausgesührt und versenkt. Amsterdam, 25. Februar. Einem hiesigen Blatte zu- ! folge melden die Londoner „Times" aus Madrid, daß der von den Deutschen beschlagnahmte britische Dampfer „Westburn" britische und französische Kriegsschiffe passierte. ohne V-rvacht zu erregen. Als er m Santa Cruz an- > kam, begav sich ein britischer Kreuzer, der im Hasen lag, sofort aus die offene See, um das Schiff zurückzuerobern, falls es die spanischen Gewässer verlassen sollte. Als je doch die 206 Gefangenen der sechs anderen feindlichen Schiffe an Land gebracht waren, verließen die Deutschen binnen 24 Stunden den Hafen und ließen die „West- burn« in Lie Lust fliegen. Die Prisenbesatzung kehrte hierauf in Booten nach Teneriffa zurück. -j- win naltenischer personendampser zum Angriff bewaffnet. Die „Köln. Ztg." vom 24. Februar bringt eine Nach richt der „Neuyorker Staatsztg." vom 2. Februar, in welcher es heißt: Gestern traf der vierte bewaffnete italienische Personendampfer „Caserta", von Genua aus Neapel kommend, im Neuyorker Hafen ein. Er führt zwei dreizöllige Marineschnellseuergeschütze, die hinten aus dem Bootsdeck ausgestellt sind, von sieben italienischen Marine artilleristen bedient werden und nach allen Richtungen feuern können. Zwischen Genua und Neapel wurden Schießübungen aus in einer viertel Meile Entfernung auf das Wasser geworfene leere Fässer vorgenommen. Die Schiffsossiziere erklärten ganz offen, daß ein Faß etwa so groß sei wie das sichtbare Ziel, welches «in Tauchboot darbiete, und hinter den Tauchbooten sei man her. Bon einer bloßen Verteidigung nach der bekannten Washingtoner Theorie war keine Rede. Dies ist, so bemerkt die „Köln, Ztg." hierzu, eine schlagende Bestätigung, daß außer England auch seine Bundesgenossen ihre Handelsschiffe für Angrissrzwecke be waffnen. Auch ihnen gilt daher der kommende verschärfte Tauchbootkrieg I Deutsches Reich. -st Bnndesraks-Vesthlüffe. In der Sitzung des Bundesrates vom 24. Februar gelangten zur Annahme: Der Entwurf einer Verordnung über das Verbot der Ein fuhr entbekrlichrr Gegenstände, eine Aenderung der Ver ordnung über die Regelung der Preise für Gemüse und Obst vom 11. November 1915, der Entwurf einer Bekannt» machung über den Verkehr mit Leimleder, eine Er gänzung der Verordnung über die Höchstpreise für Er zeugnisse der Kartofseltrocknerei vom 16. September 1915, eine Aenderung der Verordnung über die Regelung des Absatzes von Erzeugnissen der Kartoffeltrocknerei vom 16. September 1915, sowie der Entwurf einer Bekannt machung über das Verbot einer besonderen Beschleunigung des Verkaufs von Strick-, Web- und Wirkwaren. (W. T.-B.) 4- Tod ein^s preußischen Landtagsabgeordnelen. Der freikonseroative Landtagsabgeordnete. Amtsvorsteher Henning Paulsen, der den Wahlbezirk 6 Schleswig-Holstein vertrat, ist gestorben. Es gehörte dem Abgeordnetenhaus« seit dem Jahre 1902 an, stand im 66. Lebenswahre und war früher Landwirt. Als Feldzugsteilnehm r gegen Frankreich hatte ^r sich 1870/71 das Eiserne Kreuz er-i worben. / Kleine politische Nachrichten. In oer Ersten Kammer der holländischen General» staaten wurde vor Beratung des Budgets die Erklärung ab gegeben, daß der Budgetausschuß zur Ueberzeugung gelangt seh daß vorläufig von einer Demobilisierung oder Verminde rung der holländischen Wehrmacht keine Rede sein könne. -st Der deutsche Gesandte in Kristiania, Gras v. Oberndorfs, wurde am 24. d. M. vom König Hakoon empfangen, dem er sein Abberusungsschreiben überreichte; der Gesandte nahm dann an der königlichen Takel teil. -s- Wie die Pariser Agence Havas aus Tomon mewer, wurven der österreichisch-ungarische Konsul und der Vizekonsul, die in Saloniki bzw. Mytilene festgenommen worden waren, nach Genf befördert, wo iie ihre Lreibeit wiedererbalten sollen. -t- Am Schlüsse der letzten Konferenz des fran zösisch-britischen Ausschusses wurde beschlossen, ein« ständige Fühlung zwischen den beiden Parlamenten ausrechtzu» erhalten und eine Zusammenkunft in London während der ersten Hälfte des April zu veranstalten. -st In 14 Tagen wird in Paris — so weiß wenigstens das Londoner Reuter-Bureau zu melden — eine interparlamen tarische Konferenz abgehaiten werden, die über die Vor bereitungen zu einem Abkommen zur Regelung der Handels beziehungen beraten soll. -t- Wie das Londoner Reuter-Bureau erfährt, wurden von der Briefpost des heimkehrenden holländischen Dampfers „Hollandia" 1265 Pakete und von der Briefpoft der „Ielria" 1290 Pakete Rohgummi beschlagnahmt. -st Aus Schanghai meldet das Reutersche Bureau, der Pa la st des Gouverneurs inSchangscha sei am Montag nachmittag überfallen worden. Einzelheiten fehlten noch; es sei aber der Belagerungszustand verhängt worden. — Schangscha liegt in der chinesischen Provinz Hunan. ' ,.Buren"'Heftpflaster, 9« j gesch., Brief 10 Pf., in Drogerien»,. Mu Frisenrlehrling oder Lehrfräulein welch« das Damensnsteren auch mit er lernen kann, findet Ostern unter günstigen Bedingungen Aufnahme. Friseur Enße'monn, Schmiedeberg. "Zainab März ein saubres, zuverlästi es Kinder-Mädchen im Alter von l4 di« I5 Jahren zu ein jährigem Kinde gesucht O selten bitte in oer rseschöstsst d. Bl. u L Ü 54 wederzul. köggvn Kaufst nocd ÜWMMöN Asi»«, kalsmükls MppolilisMsIcks. Während der Kriegszeit ist es von hohem Volks- Z » wirtschaftlichem Wert, ausländische Wertpapiere abzustoßen. Der Anes unserer Währung im Aus- § lande wird dadurch günstig beeinflußt. A K. 3 bis 4 Kälbchen, ziika >/2 bis I Jahr alt, wobei l Bullen kalb «uvkr zu kaufen K Gutsbesitzer, Cunnersdorf bei Schlott-Litz. W-8M- llllS Wtll-SkWtMI! Butterfässer in versch. 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