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schnitt« geltenden Preisen berechnet haben, wenn die ganzen Würste rin geringeres Gewicht als ein Pfund hatten. Eine derartige Preisftellung ist unzulässig. Vielmehr gelten die sür den Verkauf von Würsten im ganzen festgesetzten Preise ohne Rücksicht auf das Gewicht, also auch für Würste unter einem Pfunde. Verstöße gegen diese Vorschriften können al» Uebcrschreitung der Höchstpreise angesehen werden und Bestrafung mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 M. nach sich ziehen. Freiberg. Bon der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hier ist verurteilt worden der Arbeiter Johann Rrspondek in Hirschbach wegen Rückfallsdiebstahls zu 3 Monaten Gefängnis. Meißen. Das „Meitzner Tageblatt" meldet: Der zwi schen Wilsdruff und Meißen verkehrende Frühzug, der gegen 3/4 7 Uhr auf dem Tribischtalbahnhof einzutreffen pflegt, hatte gestern eine größere Verspätung. Infolge in der Nacht eingeiretener Derwchunoen war der Zug zwi schen Klipphausen und Ullendorf im Schnee stecken geblieben, bi« die Gleise durch Ausschaufeln freigelegt wurden. Nach Meißen fahrende Schüler trafen aus diesem Grunde ver spätet in ihren Klassen ein. Döbeln. Auf dem Bezirkstag der Kgl. Amtshaupt mannschaft Döbeln wurde beschlossen, außer der üblichen Bezirkssteuer von 3,3 Prozent noch eine Kriegssteuer von 6,7 Prozent zu erheben. Neu eingerichtet ist eine Fürsorge für arbeitslos gewordene Textilarbeiter. Leipzig. Von einer Zigeunerin um 1400 Mark ge< geprellt. Dem alten Zigeunerknisf mit dem Zwirnsfaden, in den 3 Knoten geknüpft werden, die in der Hand der Zauberin verschwinden, ist kürzlich in Lcipzig-Möckern wiederum eine Kriegersehesrau zum Opfer gefallen. Mit dem Gelingen dieses Zauberschwindels sollte die Prophe- zeihung zutressen, daß der Gatie im nächsten Monat auf Urlaub hcimkommen werde. Wie üblich, verlangte dis Gaunerin das vorhandene Geld de? Betörte» zu sehen. Vertrauensselig holte diese ihre Briestasche mit 1400 M. Papiergeld und übergab sie der Fremden. Die „Zauberin" ließ die Schemc unter Gebetmurmeln durch ihre Finger gleiien, gab die Tasche zurück und verschwand, nachdem sie der Leichtgläubigen noch volles Schweigen über den Vor gang geboten hatte. Zwei Tage später erkannte die gut- gläubige Kriegerssrau mit nicht geringem Erstaunen, daß ihr Geld wirklich verzaubert war. Sie brauchte diesmal nur dis „000" zu zählen. Hossentiich bring! dieser Vorfall wieder einmal alle Gläubigen des Zigeuncr-Wahrsagens zur Besinnung. Leipzig. Die Leipziger Stadtverordneten berieten in ihrer Sitzung am 23. Februar über den Haushaltplan für 1916 und nahmen eine Festsetzung des städtischen Steuer satzes aus 165 Prozent in Aussicht. Der Steuersatz betrug bereits im Vorjahre 145 Prozent. Vergleichweise sollen z. B. in Berlin die Steuersätze von 100 aus 160 M. er höht werden. Aötha. In der jüngsten Stadtgcmeinderats-Litzung wurde beschlossen, um eine gerechte und gleichmäßige Ver teilung des Fleisches aus alle Bevölkerungskreise zu gewährleisten, an zuständiger Stelle Anregung auf Ein führung von Fleischkarten analog den Brot- und Butter karten zu geben. Burkhardtsdorf i Erzg. Megen des Krieges beschloß der hiesige Gemeindcrat von der Abhaltung des Frühjahrs- jahrmarktes abzujehen. Johanngeorgenstadt Die kleinen Viehbisitzer des Erzgebirges müßen immer mehr von ihrem geringen Bieh- bepande abßoßen, denn es mangelt an Futter. Die Staats- waldungen bergen Tausende von Zentnern bester, Vieh- futieis, aber es muß verderben. Lietze man das Vieh in den Hochwald, so könnten viele Viehbesitzcr durchhalten und wären nicht zum Verkaufe nicht schlachtreife» Viehes gezwungen. Der hiesige landwirtschaftliche Verein hatte an das hiesige Forstamt ein Gesuch um Befürwortung der Hutweide eingereicht, erhielt aber keine Antwort. Elterlein. Der hiesige Sladtgemeinderat wählte in einer außerordentlichen Sitzung den Bürgermeister Römer, vormals Raissekreiär in Mylau, in allseitiger Anerkennung seiner bisher ersolgreichen Tätigkeit einstimmig auf Lebenszeit. Aus Feldpostbriefen. (kk.) Serbien, den 17. I. 16. Liebe und werte Kameraden in der Heimat! Vorgestern, den 15. Januar IY16, erhielt ich Ihre Weihnachtssendung und beiliegende Wünsche fürs neue Jahr. Wenn es auch etwas spät ankam, so habe ich mich doch recht gefreut und danke recht herzlich dafür. Urbrigens kann ich Ihnen verraten, daß Ihre Sendung das erste Weihrachtspaket war, was ich erhielt, die ande ren werden wir wohl zu Ostern in Konstantinopel be kommen. Trotzdem ist aber die Stimmung gut, hauptsäch lich wenn kein Regen ist. Und das wäre sehr wünschens- wert für uns, denn wir haben von morgen an zehn Marschtage und müssen biwackieren. Ich bin jetzt Go't fei Dank immer gesund geblieben, nur wenige von Dres- den aurgedrückte Kameraden sind noch da, viele neue. Hier in Serbien haben wir grötzere Strapazen gehabt als rm Osten und Westen. Sollte ich gesund heimkommen, so kann ich Ihnen viel erzählen. Wir haben von Weih nachten und Neujahr wenig gemerkt, denn wir hatten, wie jeden Tag, zu fahren. Die Einwohner sind jetzt säst gefällig gegen am Anfang. Herrlich ist hier die Gegend von Leekowac nach Uerküb, besonders bei Abrndbeleuch- lung. Ich bin froh, bei der hier stehenden Armee zu sein, denn da bekommt man doch etwas zu sehen. Von Se- mrndria sind wir das ganze Morava-Tal dursahren. In L Ehrentafel Le lMe MM Mim. Au« der Verlustliste Nr. 258 der Kömgl. Sächs. Armee. Grenadler-Nsfevve-Regiment Nr. 199. 4. Kompanie. Jungnickel, Oswald, aus Niederfrauendorf, leicht verwundet, bei der Truppe. Grenadier-Landwehr-Regiment Rr. 100. 1. Kompanie. Liebscher, Paul, aus Neubau, leicht verwundet, bei der Truppe. Landwehr-Jnsanterie-Reglment Ne. 10l. 10. Kompanie. Teichert, Erich, aus Dippoldiswalde, erneut schwer verwundet. . Landwehr.Jnfanterie-Regiment Nr. IV3. 8. Kompanie. Bach, Georg, aus Geising s. 2. Futzartillerie-Regiment Nr. 19. Ersatz-Bataillon 5. Batterie. Jäppelt, Fritz, Unterofsizier aus Kreischa, infolge Krankheit t. Res.-Laz I, Dresden s. Reserve-Fußartillerie-Bstaillon Nr. 19. l. Batterie. Schneider, Johannes, aus Schmiedeberg, schwer verletzt. dem Engpaß von Leskoooc sind schon 20 Tage sehr viele Armierungssoldaten belchüfiigt, um den schrecklich zugerich teten Weg (den einzigen, den es gibt) wieder fahrbar zu machen. In der HoffnuriG, daß uns das mue Jahr Sieg und Frieden bringt, grüßt alle bestens Ihr ergebener W Pinder. * Ein Wunsch. Ein wackerer Bauernjunge aus der Gegend von Hordt schrieb seinem im Felde stehenden Oberlehrer folgende Zeilen: „Lieber Herr Lehrer! Wir alle freuen uns, daß Sie noch am Leden sind, und beten für Sie. Wir bitten Sie, hauen Sie di« Franzosen noch besser durch als uns, damit wir endlich siegen. Ihr dankbarer Schüler Mar" Sportasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 27. Februar nachmittags VrZ—b Uhr. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditionstag: Sonnabend den 2d. Februar nachmittags ron 2—S ALr. 'ZMrkkM Zu BippoLlkiSwtüldv. Lwedrttonr-Etunorn: Sonntags: nur am letzte» Lsnn.a. des Moats von '/-4 Uhr, an allen Wochentagen r« Um und 2 dir >/r5 Uh:, Sonnudendsuuu « ne» Y bis 2 Uhr. Gemeindevsrbands- spar rasse Schmiedeberg Erpebitlonstoue- An allen Wochentagen bis Freitag von 8 bis I und 3- 5 Uch Sonnabends von 8 Uhr. FerkrlM«r!t M Dippoldie-waM vom 26. Februar. Von den ansgetriebenen 27 Ferteln rombe» 18 vertäust zum Preise von 60—l lO M. vro Poar. letzte MchnMm, Es geht um Uerdnn. Großes Hauptquartier. (Amtlich.) Die Pan zerseste Douaumont, der nordöstliche Eckpfeiler der permanenten Hauptbesestigung der Festung Verdun, wurde gestern nachmittag durch das brandenbur gische Infanterie-Regiment Nr. 24 erstürmt und ist jetzt in deutschen Händen. Oberste Heeresleitung. Englische Zweifel an der <8edeutung des Erzerum-Erfolgss. Die „Timos" meldet, in englischen Murinekttism warne man vor der Ueberschätzung des rassischen Erfolges in Lrzernm, der beinahe von den Türken strategisch gewollt erscheine. Ein englischer Oeldampfer in der Nordsee versenkt? Stockholm, 25. Februar. Nach Meldungen trieben an der schwedischen Weslküsie in den letzien Tagen zahlreiche Wrakslücke von Oelfässern an. Laut „Dagblad" lallen die aufgefundeurn Rettungsringe vermuten, daß es sich um einen in der Nordsee von einem deutschen Ö-Boole ver senkten endlichen Oeldampser handelt. Die Kämpfe in Galizien und Wolhynien. Berlin, 26. Februar. Dem „Berliner Tageblatt" wird aus dem K. K. Kriegrpresseguartier unterm 25 Februar gemeldet: An der ostgnlizischen und wolhynlschen Front sind die enormen Schneewehen des Nachwinters durch die Arbeit unserer Leute nunmehr bewältigt worden. Damit hat auch die zwangsweise ruhende Kampstätlgkeit wieder eingesetzt. So kam es auf verschiedenen Abschnitten zu kleineren Artilleriegefechten, in denen die ojterreichisch-unga- rischen und die deutschen Batterien gute Erfolge erzielten. Vonseiten der beiderseitigen Infanterien sind kein« Unter nehmungen zu verzeichnen Rückkauf russischer Kreuzer durch Ruhland. Paris, 25. Februar. „Petit Journal" meldet aus Petersburg: Die russische Regierung beendete soeben mit Erfolg die mit Japan angeknüpften Verhandlungen über den Rückkauf von vier Kreuzern, die der rnssischen Flotte während des russisch-japanischen Krieges abgenommen worden waren. (Die Nachricht bedarf jedenfalls ihrer Bestätigung. D. Red.) Ein neues Seegefecht? Kopenhagen, 25 Februar. An der Nordspltze Jütlands war während des ganzen heutigen Vormittags eine hes- tlge Kanonade aus der Richtung de» Kattegat hörbar. Der Kanonendonner war zuweilen so heftig, daß die Fenster scheiben und Lampen klirrten. In nordöstlicher Richtung wurden dicke Rauchsäulen bemerkt, die, wie man annimmt, von Kriegsschiffen herrühren. Keine Hilfe sür Kut-el-Amara. Wie der Amsterdamer Vertreter der„Vossischen Zeitung" aus London erfährt, können nach dort eingetroffenen Meldungen General Aylmers Ersatziruppen nicht zu der von den Türken in Kut-el-Amara eingcfchlossenen Armee des Generals Townshend stoßen. Der Bericht spricht die Befürchtung aus, daß bei einem Türkenangrisf den Eng ländern rasch der Munitionsvorrot zu Ende gehen könnte. Daher beabsichtigt General Aylmer eine fortgesetzte Flieger- verbtndung mit dem Lager Townshend einzurichten. Die Geländeschwierigkeiten haben sich angesichts der ungünstigen Witterung nicht gebessert. Die Schweizer an die Adresse Englands! Vern, 25. Februar. An die Adresse Englands und Lord Lansdowns richtet die „Zürcher Post" folgende Worte: Es zeugt von einer ungeheuerlichen Minderwcrtung der Neutralen, wenn Lord Lansdown nn Oberhaus« erklärte, England dürfe mit Vertrauen von den Neutralen vertan- gen, ihm zu helfen in der Unterscheidung des gesetzlichen Handelns und des ungesetzlichen, der dem Feinde erlaubt, den Krieg fortzusetzen. Bei oller Hochachtung vor Seiner Loidschas! müsse doch festgrstellt weiden, daß die Neutra lität Schweizer Pn-chung sich scharf dagegen wehren muß, daß einer der Krugsührenden ihr gegenüber von einer Hilfsleistung spncht Was die Unterscheidung zwischen ge- ßtziichem und ungesetzlichem Handeln betrifft, so dürfe doch wohl die Frage a>Ut cworfen werden, aus welcher Rechts- quelle dieses Gesetz fließe und ob es sich nicht vielmehr um ack boc zu eigenem Gebrauch erlassener Gesetzesformeln handele Das geheimnisvolle deutsche Kaperschiff. London, 26.F>bcuar. Wie eine Meldung desReuterschen Bureaus aus Teneriffa berichtet, erzählte der Kapitän eines der Schiffe, die von dem geheimnisvollen deutschen Schiff zum Sinken gebracht wurden, folgendes: Das deutsche Fahrzeug hatte etwa einrn Inhalt von 2000 bis 2500 Tonen und war mit 6 15 cm-Kanonen und zwei Torpedolancier Rohren versehen. Die Deutschen erklärten, dok das Schiss 17 Knoten laufe. Die Besatzung zählte 200 bis 250 Köpfe. Kommandant war ein Graf zu Dohna. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, zu warm, keine wesentlichen Nieder- schläge. Kriegspreise in Freiberg. Die Stadtverordneten bewilligten gestern abend eine Erhöhung des Taxpreises um I Pf. pro Kubikmeter sür die Dauer des Krieges. Münzgasmesjer haben eine Grundgebühr zu zahlen. Ferner wurde eine Erhöhung der Schlachthosgebühr gutgeheißen. Eie macht auf das Pfund Fleisch 1/4—>/2 Pf. aus. Gaswerk und Schlachthof arbeiteten jetzt mir Zuschuß Als Automatendiebe erwischte man in Freiberg mehrere Schuiknaben, die ihr Handwerk offenbar im großer- betrieben hatten. Einen Fackelzug brachte dl« Jugend von Koburg dem König der Bulgaren. Zu den Vorschlägen für die neue Reichssteuer wird im „Berliner Tageblatt" geschrieben: Populär ist nur die Kriegsgewinnsieuer. Weiter wird eine stärkere Heran ziehung von Tabak und Zigaretten zu erwarten sein. Der Ouiltungsstempel wird nicht nur «ine Belastung, sondern auch eine Belästigung des Verkehrs. Zur Schlacht bei Verdun. Rotterdam. Nach dem „R. C." enthalten alle Lon doner Blätter Leitartikel zu dieser Schlacht. Die „Times" sagt: Den örtlichen Erfolgen der Deutschen können die Franzosen mit voller Ruhs zusehen. Die französische Front sei ungebrochen. Bern. Die deutschen Erfolg« bei Verdun werden von sranzösischen Mtlitärkritikern anscheinend nach gemeinsamer Richtlinie betrachtet. Neben der Betonung der deutschen Verluste steht die Geringschätzung der deutschen Erfolge. Unverkennbar jedoch ist auch anderes herauszulesen. Der „Temps" sagt: Die Deutschen haben nicht die Be lagerung von Verdun begonnen, sondern mit lebendiger Krost das Feldherr angegrisfen in einem Gelände, das zur Verteidigung wie geschossen ist. Selbst wenn der Feind dort alle Hindernisse überwinden würde, so würde der Sieg kein eütschiedenrs Ergebnis sein. Der Feind hat einen Steg nötig, der unverzüglich Erfolge gibt; und solche wird er bei Verdun nicht sinden.