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MHerih-Mung ÄMltW!IÄ Anzeiger siir WMnM Amekterg u. ll. NmlSdlllü fik die Köm^ Amtshauptmannschast- das Königliche Amtsgericht and den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mtt rr^ser». ^Illustrierten Unterhültmrgsblatt^ mrd Mqttcher AnterhattMWSbeUase. Wv di« Aufnahme eü a Inserat »«-^«nnter Stelle und «m bestimmten Lagen wird keine Garantie übernommen. Berantwo kicher Redaneur: Pau» Iehne- — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. H?— —Donnerstag den 27. Januar 1916 abends 82. Jahrgang Die ^Veltzerltz»Zeitung* erscheint täglich mit Aus- der Sonn- und mird am Spätnachnu^»^ ausge oeben. Preis vierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus- Wäger Vettel» Jnserat« werden mU 15 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJuserate Italien stellt den Schiffsverkehr im Adriatischen Meere ein. Wien. Das Neue Wiener Journal veröffentlicht eine Genfer Drahtung, wonach der gesamte Echissahrtsverkehr der italienischen Handelsschiffe im Adriatischen Meere ein gestellt wurde. In Bari und Brindisi tressen keine Schisse mehr aus Albanien und Montenegro ein. Die deutschen Fliegerangriffe waren erfolgreich. Haag, 20. Januar. Mi dem Fllcgrrangr.sf auf Dover fiel eine Bombe in einen Schuppen, in dcm Minen auf- bewahlt wmdcn. Die Minen cXplokier'm und richteten eine ungeheure Verwüstung im ganzen Umkreise an. Die Explosion erfolgte eist I5 Minuten nach dem Fall der Bombe, so datz in der Nähe befindliche Soldaten und Arbeiter die Bombe für einen Versager hielten. 39 Per sonen, darunter ein Osizier und 24 Soldaten, wurden gelötet. Fünf mit Proviant gefüllte Güterwagen wurden zerstört, die Eisenbahngleise wurden aufgerissen und eine Anzahl kleinerer Wohnhäuser stürzte rin, wobei mehrere Frauen und Kinder getötet wurde«. Ein -'m Hafen liegendes KUegstransporischisf wurde gleichfalls von einer Bombe getroffen. Das Schiss sank unmittelbar nach der Explosion. In einem Londoner Ho spital wurden 20 Schwerverletzte ausgenommen. Die eng lischen Abwchrflugzeuge waren nicht rechtzeitig zum Auf stieg bereit. Das Bier soll knapp werden. Berlin. Der Brnuereimdchtite steht eine weitere er hebliche Einschränkung ihrer Tätigkeit bevor. Noch im Laufs dieser Woche wird eine B'mdksratsverardnung er gehen, durch dis den Brauereien auserlegt wird, nur 45 Prozent ihrer früheren Fabrikation nuezuführen. Die Ver ordnung wird vorauchlchMch rück-virkende Krost bis zum I.Okiober 1915 erhalten. — Das Münchner Hvsbräuhaus kündigt an, daß in diesem Jahre kein Hofbräudockbier ge braut werde. Was von Montenegro übrig geblieben ist. Ro'terdam. Der monlenezrinische Oberst Lovowotz er klärte Meldungen aus Peterrburg zusolge, von der ursprüng lichen montenegrinischen Armee von 70000 Mann seien nur noch l5 000 übrig geblieben, welche fast mrhungert und ohne Kleidung waren. Für jedes Gewehr blieben nur 100 Patronen und für jede der 23 Kanonen nur noch 38 Geschosse. Ein Drittel der Bevölkerung sei am Hurigertode gestoiben, weil Hilfe von nirgendwo zu er warten war. Ein englisches Minenfeld los gerissen. Christianla, 26. Januar. Wie aus zahlreichen an der norwegischen Südwelt- und Westküste angetriebenen Minen hervorgeht, ritz der Sturm ein ganzes englisches Minen feld los. Franzosen und Serben in der Lovcenschlacht. Das 200 Mann starke französische Kontingent, das an der Verteidigung des Lovren teilgenommen hat, ist nach einer Meldung der römischen „Jnsoimaltone" bis auf zehn Mann bei der Erstürmung des Berges durch die österreichisch- ungarischen Truppen gefallen. Die 6. serbische Division, die nach dem Zusammenbruch der serbischen Armee nach Montenegro geflüchtet war, leistete ven Montenegrinern keine Hilse, sondern zog sich vor den enhcheidenden Kämpfen nach Albanien zurück. Lokales and Sächsisches Dippoldiswalde, 27. Januar. ,20 M Zinsen der Kaiser-Wilhelm-Stiftung kamen heute durch die Herren Bezirksvorsleher an Veteranen und Veteranen.Witwen zur Verteilung.' Schmttdeberg. Ueber die am 24 Januar im hiesigen Gasthofe unter zahlreicher Beteiligung und im Beisein des j Herrn Kurators stattgesi'.ndene Hauptversammlung des Fraurnoerein« ist folgendes zu berichten: Nach Eröffnung der Sitzung gedachte die erste Vorsitzende, Frau vr.Germar, zunächit mit dankbaren Worten der Wirksamkeit des in- folge Ueberlritt, in den Ruhestand aus dem Gesamtvor- stände au-geschiedenen H-nn Gemeindevorstand Thiele und brgrützte dessen Nachfolger, Herrn Gemtinde- vorstand Barthel. Hierauf verlas unter Punkt l der Tageeordnung der Echltf.sührer drn von ihm verfatzten Jahresbericht, der vom verflossenen Verelnrjahre 1915 Rsseroe-Jnfauteric-Rcftiment Nr. 103. 7. Kompanie. Schilling, Kurt, Einj-Gesr. aus Kipsdorf s. 2. Grenadier-Regiment Nr 101. I I. Kompanie. Jähnig, Martin, aus Borlas s. 16. Infanterie-Reg,ment Nr. 182. 6. Kompanie. Bormarm, Alfred, aus Grotzölsa, leicht verwundet, bei der Trupps. Arniisrungs-Bataillon Nr. 31. 4. Kompanie. Mühlbach, Hermann, aus Dippoldiswalde, leicht verwundet. Ehrentafel MMtMMMrm. Aus der VeMstMe Nr 249 der Königs. Sachs. Armee. solgendrn Rückblick gab: Nutzer der letzten Hauptversamm lung am 9. F-bruar fanden acht Mitgliederversammlungen und eine Vorstandssitzung statt. Oeifeniliche Vorlrä.e wurden abgehalte,>: Am 2. Mürz im hie igen Gasthofe über „Säuglingspflege', gehalten von Fräulein Gürtner aus Dresden; am 19. und 20. Juli im hiesigen Gasthofe ein Kochkistenkmsue, gehalten von Fräulein Arnold, Pirna. Die beiden letzteren Abende konnten sich eines sehr zahl reichen Besuches erfreuen. Reichliche Gelegenheit bot sich dem Verein in der Ausübung christlicher Liebestätigkeit, die durch die schwere Kriegszett bedingt ward. Repe Tätigkeit und Opferwiiligkeil der Mitglieder halfen diese Arbeit fördern. Dabei ist aber auch die Fürsorge für dir Armen des Ortes, gleichwie in Friedenszeiten, nicht ver gessen worden. Außerordentlich reiche Geldspenden, auch von Nichtmitgliedern wurden diesmal zur Konfürnunden- befcherung gestistet. Es konnten 27 Konsirmanden mit Kleidungsstücken und Schuhwelk ausgestattet werden. In der Sitzung vom 25. Februar errichtete man eine beson dere Kasse zur Unterstützung der Kriegsverstümmelten, in die bei jeder Versammlung freiwillige Gaben slietzen. Am 16. November trat man der Gründung einer Ortsgruppe für den „Frauendank' näher, nachdem vorher der Frauen- verein auch Mitglied vom „Heimatdank" geworden war. Während des vergangenen Sommers fanden in einem vom Schulvorstande bcreüwilligst überlassenen Schulzimmer allwöchentlich Frauenarbeitrabeude statt, an denen Charpic gezupft wurde. Seit Mitte November haben nun die längst schon geplanten Nähabende begonnen, die sich bis jetzt einer regen Beteiligung erfreuen konnten. Diese Neu einrichtung ward hauptsächlich dadurch ermöglicht, datz durch die König!. Amtshauptmannschafl kostenlos eine Näh- Maschine zur Verfügung gestellt und vom hiesigen Vau- verein ein Zimmer überlassen ward. Nutzer einer beson deren Gabe für» Nole Kreuz sandte der Frauenverein auch diesmal zu Weihnachten den bedürftigen Kriegern aus der Gemeinde Liebesgaben hinaus Ins Feld. Sonntag den 19. Dezember fand vom Frauenverein aus in der Wohnung des Herrn vr.Germar eine Kinderchrtstbescherung statt. Bei dieser Gelegenheit erhielten auch 16 erwachsene Personen Geldgeschenke. Durch Vermittlung der Königl. Amtrhauptmannschaft konnte der Frauenverein besonders im letzten Vierteljahre hiesigen Frauen und Mädchen loh nende Strickarbeit verschaffcn Insgesamt wurden 1044 Paar Socken gestrickt, für die die Königl. Amishauptmann- schast 590,15 M. bezahlte. Laut Abschluß der Jahres- rechnung betrugen die Gesamtemnahmen 1396,28 M. und die Gesamtausgaben 1 188,67 M. Satzungsgemäß schieden diesmal aus dem Gesamtvor,tande die 1. Vorsitzende Frau vr. Germar und deren I Stellvertreterin Frau Meitzner aus. Da keine anderen Vorschläge gemacht wurden, er folgte deren Wiederwahl einstimmig. Zum Schlüsse der Sitzung dankte der Kurator, Herr Pfarrer Birkner, noch allen denen, die die Arbeiten de» grauenveieins mit för dern halfen, insbesondere den Vorstandsmitgliedern, und knüpfte hieran die Bitte, auch weiterhin so wie bisher zU wirken, datz der Frauenverein nicht allein zunehme an Zahl seiner Mitglieder, sondern auch an seiner Opfer freudigkeit. Kreischa. Die von Gemeindevorstand Kubenke ge gründete Schulstiftung, die bei Trauungen, Taufen und sonstigen festlichen Gelegenheiten in Form „des goldenen Buches" immer von neuem in Erinnerung gebracht wird, hatte Ende 1915 den Beltand von 1331 Mark 26 Pfg. 1915 wurde eine arme Konfirmandin mit 25 Mark aus dm Zinsenerträgen beschenkt, während 17 Mark 72 Pfg. dcr Schule zur Verwendung bei Cchulausflügen zur Ver fügung «esiellt wurden. Für das Jahr 1916 stehen 45 Mark 48 Pfg. Zinsen zur Verwendung. — Mitchkarten sind von hiesigem Bemeindeamle bis her 20 Stück verausgabt worden und zwar zwei für er wachsene Krankr, 15 für neugeborene Kinder bez. Wöchnerinnen, drei für Kinder im Alter bis zu zwei Jahren. Radebeul Zu dem Mord wird noch folgendes mit- getcilt: Der Ehemann der ermordeten Frau Clausnitzer ist bei seinem Truppenteil eingetrosfen Infolge von Zug- Verspätungen, die ihn den Anschluß versäumen Netzen, kam er erst Dienstag abend 7 Uhr an. Der Verdacht der Täterschaft, der sich gegen ihn infolge verschiedener irrtüm licher Zeugenangaben richtete, dürfte sonach als hinfällig betrachtet werden. Vielmehr erhöht sich die Wahrschein lichkeit, datz ein Raubmord oorliegt. Nachträglich hat sich ergeben, datz eine lange, dünne Doubleekette der Toten fehlt. Chemnitz. Der Mangel an Schlachtvieh in unserer Stadt bildete den Gegenstand einer längeren Aussprache der ersten die-jährigen Versammlung der Fleischerinnung. Nicht nur die Preise für Schweine, auch die für Rinder, Kälber und Schafe sind derart gestiegen, datz nach Ansicht der Fleischer die bestehenden Höchstpreise für Wurst — Blut- und Leberwurst 1. Sorte zwei Mark, 2. Sorte 1,60 Mark, die besseren Sorten höher — nicht mehr ge nügen, die Selbstkosten zu decken. Viele Fleischer machen schon keine Wurst mehr, weil es auch an Spcck fehlt. Insbesondere wurde festgestellt, datz Schweins zu, den fest gesetzten Höchstpreisen nicht mehr zu haben sind; diese sind ausnahmslos den Landwirten ab Stal! zu bezahlen und der Fleischer Hai für Transport- und andere Kosten auszukommen und den Verlust zu tragen, der während des Transportes durch Gewichtsabnahme entsteht, die l2 bis 20 Pfund betragen soll. Es wurde beschlossen, einen eingehenden Bericht über die jetzigen Verhältnisse an den Stadtrat abgehen zu lassen. Aue. Trotz der wiclen Einberufungen der Steuer zahler und zahlreichen Gesuche um Steuernachlatz waren bis Ende des Jahres von 490 400 M. Sollbeträgen an städtischer Einkommen- und Grundsteuer doch 479 300 M. eingegangen, und von sämtlichen öffentlichen Abgaben für Staat und Gemeinde, die 886300 M. betragen sollten, sind bis Anfang Januar 841200 M. abgeliefert worden. So bietet der Geschäftsverkehr bei dem Steueramte «in immerhin erfreuliches Bild von der wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung. Reichenbach. Der hiesige Kirchenvorsiand beschloß ein stimmig, dem geplanten Verbände sächsischer Kirchgemein den zur Bildung einer Landes-Ruhegehalts-Kaise der Kirchenbeamten beizutreten. Neustadt. Ein fetter Konkurs. Der seit dem Herbst 1913 schwebende Konkurs über das Geschäfts vermögen der Firma Alwin Richter, Straußsedernhau«, in Neustadt ist beendet, und die Schlußverteilung hat statt- aefunden Auf die nichtbeoorrechtigten Forderungen ent fiel eine Dividende von 1,23 Prozent. Eine Stolpener Firma erhie't daher aus einen Rechnungsbetrag von 8,25 Mark die reichlich einprozentige „Dividende" gleich elf Pfennigen, abzüglich 10 Pfennig« für Porto, also «inen Pfennig durch Postanweisung. Stolpen. In den städtischen Anlagen ist ein Teil der alten, etwa drei Meter hohen Stadtmauer eingestürzt. Zittau. Eine Bekanntmachung des Siadtrat» ver bietet allen weiblichen Personen das zwecklose und auf fällige Umhertreiben auf den Straßen und Plätzen und den weiblichen Personen unter 18 Jahren den Aufenthalt in Kaiserhäusern, Gast- und Schankwirtschaften ohne Mit- anwesenheit der Angehörigen. Den Wirten wird Ueber- wachung zur Pflicht gemacht. Für ungenügende Ueber-