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» wünscht worden ist, wurde durchgeiprochen und erläutert. « Trotz der mannigfachen Schwierigkeiten, die damit ver bunden sind und der den Krankenkassen und Arbeitgebern erwachsenden Mehrarbeit, steht zu erwarten, dah die Kassen auch den in Frage kommenden Arbeitern ihre Fürsorge angedeihen lassen werden. Ausgeschlossen ist nicht, datz die Bestimmungen für das ganze Königreich Sachsen Gel- tung erhalten. Schmiedeberg. Im verflossenen Jahre 1915 wurden in Schmiedeberg 30 Kinder geboren, darunter sind 2 Tot geburten. Ferner erfolgten (ohne Rücksicht auf Konfession) insgesamt 9 Eheschließungen und 37 Sterbcfälle. In letzterer Zahl sind jedoch die auf den Schlachtfeldern Ge fallenen aus der Gemeinde nicht mit inbegriffen. Seit Kriegsbeginn sind bis jetzt auf den beiden in der Kirche angebrachten Ehrentafeln 31 Krieger verzeichnet, die den Heldentod fürs Vaterland erlitten haben. Das heilige Abendmahl empfingen 511 Personen. Konfirmiert wurden 40 Knaben und 2b Mädchen Possendorf. Aus dem kirchlichen Leben der Parochie Possendorf im Jahre 1915 ist folgendes mitzuteilen: Ge boren wurden 145 Kinder (81 Knaben und 64 Mädchen). Unter diesen 145 Kindern befinden sich 128 eheliche, 17 uneheliche, 6 totgeborene (4 Knaben und 2 Mädchen). Davon entfallen auf Possendorf 26 eheliche, 5 uneheliche, Welschhufe 26 eheliche, 3 uneheliche, Hänichen 15 eheliche, l uneheliches, Rippien 15 eheliche, 1 uneheliches, Wilms dorf 13 eheliche, I uneheliches, Kleincarsdorf 7 eheliche, 1 uneheliches, Wendischcarsdorf 7 eheliche, 2 uneheliche, Börnchen 7 eheliche, 1 uneheliches. Quohren 7 eheliche, l uneheliches, Theisewitz 2 eheliche, Bärenklause 1 eheliches, 1 uneheliches, Babisnau und Brösgen je 1 eheliches. In Kleba kam keine Geburt vor. Ihren Kirchgang hielten 38 Ehefrauen. Konfirmiert wurden 175 Kinder (95 Knaben und 80 Mädchen). Getraut wurden 28 Paare, darunter 23 Kriegstrauungen. Gestorben sind 94 Per sonen; es wurden 3 Personen von hier nach auswärts und 9 Personen von auswärts hierher beerdigt. Unter den in hiesiger Parochie Verstorbenen befinden sich 39 Kinder (21 Knaben und 18 Mädchen), 8 ledige Personen (3 männliche und 5 weibliche), 23 Eheleute (13 Ehemänner und 10 Ehefrauen), 24 verwitwete Personen (9 Witwer und 15 Witwen). Selbstmord kam 1 vor. Von den Ver storbenen kamen auf Possendorf 17 Personen (4 Kinder, l led. Person, 6 Eheleute, 6 verw. Personen), auf Welschhufe 16 Personen (2 Kinder, 2 led. Personen, 6 Eheleute, 6 verw. Personen), aus Hänichen 13 Personen (7 Kinder, 3 Eheleute, 3 verw. Personen), auf Rippien l 1 Personen (3 Kinder, 2 led. Personen, 2 Eheleute, 4 verw. Personen), auf Wilmsdorf 9 Personen (4 Kinder, 3 Eheleute, 2 verw. Personen), auf Kleincarsdorf 9 Personen (7 Kinder, 2 verw. Personen), auf Börnchen 8 Personen (6 Kinder, l led. Person, 1 Ehefrau), auf Quohren 4 Personen (2 Kinder, 1 led. Person, I Ehrmann), auf Wendischcarsdorf 3 Per sonen (2 Kinder, 1 led. Person), auf Theisewitz 3 Personen <2 Kinder, I Witwer), auf Bärenklause 1 Ehemann. In Kleba, Brösgen und Babisnau kamen keine Todesfälle vor. Kommunikanten waren 1576 (536 männliche und 1040 weibliche), darunter 76 Privatkommunikantcn. Die Katechirmusunterredungen wurden von 230 Jünglingen und 362 Jungfrauen besucht. Die Summe der Kirchen kollekten betrug 360 M , die Gustav Adolf-Hauskollekte 266 M., die Kollekte für die Heioenmission 110 M. — Vor 50 Jahren wurden 286 Geburten (außerdem 21 Totge burten) und 174 Sterbefälle gezählt. Vor 100 Jahren wurden 114 Kinder geboren, 45 Paare getraut m.d 80 Personen beerdig!. Im Vergleich zum Jahre 1914 wur den im verflossenen Jahre 54 Kinder weniger geboren, Konfirmanden waren 3 mehr, Kommunikanten sind 154 weniger an den Tisch des Herrn getreten, 26 Paare wur den weniger getraut, 7 Personen sind weniger gestorben. Möge der Herr der Kirche auch im neuen Jahre über unsere Kirchfahrt walten. Crimmitschau. Eine große Freude wurde der Familie des Postschaffners Mar Rothe hier zuteil. Der 25 Jahre alte Sohn des Genannten, Herr Oswald Rothe, der vor seiner Einberufung als Postbote in Limbach tätig war, galt bereits seit Ende Oktober 1914 als vermißt. Da nichts näherer über dessen Verbleib zu ermitteln war, mußte man den Angaben eines in englischer Gefangen schaft sich befindlichen Kameraden Rothes Glauben schenken, der gesehen haben wollte, wie Paul Rothe bei einem Sturmangriff im Westen am 28. Oktober 1914 gefallen sei. Dieser Tage, also beinahe I l/4 Jahre nach diesem Gefecht, traf nun zur unbeschreiblichen Freude der Familie Roche eine Mitteilung des internationalen Komitees sür Kriegsgefangene in Genf bei ihr ein, daß sich Oswald Rothe seit 7. November in Marmande (Dep. Garonne als Kriegsgefangener befinde. Chemnitz. Der Allgemeine Konsumverein Chemnitz und Umgegend vollendete am 6. d. M. sein 50jähriges Bestehen. Der Rat und die Handelskammer beglück wünschten den Verein. Mit 34 Mitgliedern trat er am Hohenneujahistag 1866 ins Leben. Jetzt zählt er über 18000 Mitglieder und 44 Verkaufsstellen. Der letzte Jahresumsatz betrug 5>/2 MM. M. — Der Rat teilt in einer amtlichen Bekanntmachung .mit, daß bis aus weiteres kein Verkäufer von Butter aus die Buttermarken, die zum Bezüge von höchstens einem DicrlelPsund berechtigen, mehr als ein Achtel-Pfund, also rin viertel Stückchen abgeben darf. Die städtischen Behörden sind bemüht, al« Erlatz für die knappe Butter in größeren Mengen Fett zu beschasten. — Der Rat hat beschlossen, nach Gehör der Preisprüsungsstelle Höchst- prei!<! für Süßwasserfische sür die Stadl Chemnitz festzusetzen. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 12. Januar 1916. Dippoldiswalde. Abends 7 Uhr Kriegsbeil! und«: Sup. Hempel. Donnerstag den 13. Januar 1916. Kreischa. Abends 8 Uhr: 67. Kriegsbetstunde. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Abends 8 Uhr Jungmädchenabend im niederen Gasthof. Oelsa. Jungmädchenabend. Vermischtes. ' Ka k. k. Kakao... Einem kranken Kaiserjäger hatte der Arzt Kakao verordnet. Aber das Kommißgetränk aus der Lazaretlküche schmeckte dem Kaiserjäger nicht. Als nun die Pslegeschwester ihm einmal eine Tasse reichte, die sie von ihrem eigenen Vorrat gekocht, meint« der Kaiserjäger: „Man mirkl's halt glci', daß dös ka k. k. Kakao is!" Letzte Nachrichten. Wird Rußland auf Beharabien verzichten? Budapest, 10. Januar. Nach Bukarester Nachrichten erregt in rumänischen Kreisen das soeben erschienene Buch des gewesenen russischen Untenichtsministers Kasso großes Aufsehen, worin er ausführt, daß Rußland nunm hr ernst lich mit der Notwendigkeit eines Verzichts auf Beßaradien rechnen muß. In dem Buche wird ausgesührt: Beßaradien is! ein Fremdkörper geblieben. Sein Besitz bedeutet viel mehr Unannehmlichkeiten für Rußland als Vorteile. Das Abstößen der dortigen Rumänen wäre für Rußland eine Erleichterung. EXplosionskatastrophe in einer amerikanischen Pulverfabrik, Neuyork, 10. Januar. (Meldung des Reutsrschen Bu reaus.) Ein Telegramm au« Philadelphia meldet, daß eine furchtbare Erp osion in der Pulverfabrik Dupont in Carneyspoint staltgefunden hat. Sechs Arbeiter sind ge tötet, viele verlctzt. Die Fabrik beschäftigte 15 000 Arbeiter in Tag- und Nachtschicht bei der Herstellung von rauch losem Pulver und Pikrinsäure. Die Ursache der Explosion ist noch nicht sestgestelit. Eine Erschütterung des Londoner Abkommens in Sicht? Die „Kölnische Volkszeitung" meldet ans Zürich: In maßgebenden politischen Kreisen Frankreichs verfolgt man, wie die „Neuen Züricher Nachrichten" aus Genf nach Pariser Nachrichten melden mit größter Spannung die Entwicklung der englischen Wehrpflichtfrage. Man verhehlt sich nicht, daß der bisherige Verlauf eincn ungünstigen Eindruck macht, glaubt aber, daß die Sache schließlich doch zu einem guten Ende kommt, da man in England wisse, wie un geheuer viel von der Frage abhängt. Versage England, so erleide auch das Londoner Abkommen eine Erschütterung. Die Vorbereitungen am Suezkanal. Lugano. Der „Cccolo" erfährt aus Port Said über die Verteidigungsmaßnahmen am Suezkanal: Fortwährend treffen neue Truppen ein. Der Kanal ist bereits von zahl reichen kleinen Kanonenbooten bevölkert, die samt ihren schweren Geschützen gelb angcstrichen sind. Am Kanal entlang sowie in der Richtung zum Kanal sind breite Fahrstraßen angelegt. Allmorgendlich wird der Kanal nach Minen adgesucht und von Hydroplancn über flogen. Unruhen in Irland. Aus Amsterdam wird der Berliner „Morgenpost" ge meldet: Die „Times" berichten über Unruhen in Irland. In Carridemore in der Grafschaft Tyrone ist es zu blu tigen Zusammenstößen zwischen irischen Gruppen gekommen. 50 bewaffnete Gendarmen wurden schleunigst herbeigeholt und griffen ein. Ls kam zu einer regelrechten Schlacht in der Nähe des Schulhauses. Die Iren kämpften unter Hochrufen auf Kaiser Wilhelm. Als die Ruhe hergestellt war, war das Schulhaus eine Ruine. Die Befestigung Chalkidikes. Budapest, 11. Januar. Aus Athen wird berichtet: Die Vierverbandstruppen arbeiten fieberhaft an der Be festigung der Halbinsel Chalkidike. Man beabsichtigt, Kassandra als Basis zu benutzen. Zunehmende englische Befürchtungen betreffs Griechenlands Amsterdam, 11. Januar. Aus London wird gemeldet, daß sich in englischen Militärkreisen die Befürchtungen zuspitzen, Griechenland könne das Aegäische Meer durch Minen absperren, wodurch das Erorditionsheer in Saloniki völlig abgeschnitten würde, während durch die Gefahr, die den Kriegs- und Transportschiff-»! durch die O-Boote droht, das Geschwader zur Untätigkeit verurteilt ist. Wenn Griechenland feindselige Absichten trage, würde nicht ein Mann von den Truppen der Verbündeten entkommen. Italienische Sorgen um Montenegro. Lugano, I I. Januar. Die letzten Nachrichten über Montenegro lauten für die Montenegriner wenig erfreu- I ch. „Jdea Nazionale" stößt deshalb einen Alarmruf aus, der Lowcen könne in die Hände der Österreicher fallen, was für Italien eine schwere Gefahr bedeuten würde. Der Vierverband habe wieder einmal seinen Leicht sinn an den Tag gelegt. Die Pslicht Italiens sei es, den Montenegrinern schleunigst zu Hilfe zu kommen und sie zur Offensive und Defensive zu befähigen. Neue Truppeulandungen in Saloniki. Genf, 11. Januar. Der Lyoner „Progres" meldet, daß in Saloniki neue Truppenlandungen stattfanden, besonder- indischer Kavallerie von Gallipoli. Die Beilegung der Amerika-Zwischenfälle. New York, I I. Januar. Die Zeitungen drücken ihre Befriedigung darüber aus, daß nunmehr jegliche Schwierig keit in den Verhandlungen zwischen Amerika und den Zentralmächten beseitigt sei, obgleich die Abmachungen zwischen beiden Parteien noch nicht bekannt gemacht worden seien. Die „World" preist den deutschen Botschafter v. Bernstorff als den Mann, dem das Hauptverdienst bei der glücklichen Lösung der Disserenten zufalle. Zur englischen Wehrpflichtverordnung. Sofia, 11. Januar. Ein bulgarischer General äußerte sich einem Vertreter der Telegraphen-Union gegenüber zur Wehrpflichtbill in England: England, das den Krieg be gann, um den deutschen „Militarismus" zu vernichten, ist jetzt selbst gezwungen, rein nach preußischem Muster die allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Armeen kann man nicht aus dem Boden stampfen und deshalb wird Asquiths neue WehrreformbillEngland weder auf dem Balkan noch in Aegypten vor der Katastrophe retten. Was England früher sagte, gilt heute nicht mehr. Washington. Staatssekretär Lansing bereitet eine Note an England vor, in welcher eine Abschwächung der Blockade nachgesucht wird. Die Note begründet dies mit einer früheren Elklärung Englands, daß Lebensmittel nicht als Banngut betrachtet werden können. Vorbereitungen des Angriffs aus Saloniki. Genf, 11. Januar. Der Korrespondent des „Matin" in Saloniki drahtet: L)ie Zusammenziehung sehr bedeuten der bulgarischer Sirnilräste in der Nähe der griechischen Grenze wird eifrig forigesetz'. Türkische Truppen trafen über Dedeagatsch ein und sammeln sich aus bulgarischem Gebiet nördlich von Kawalla. Wettervorhersage. Meist trüb, kälter, zeitweise Niederschläge. Die Kämpfe an der bukowinischen Grenze. Berlin. Nach einer Bukarester Meldung der „Vossischen Zeiiung" dauerten die Kämpfe an der bukowinischen Grenze trotz des ortodoren WeihnachiLseites fort. Die Russen hatten ihre Sttllunzen sehr verüärkt, ihre Truppen den besten Offizieren überantwortet und in den letzten Tagen Unmengen von Knegsmunition verschwendet, ohne ein Er gebnis zu erzielen. Papierne Beschlüsse der Vierverbands-Griechen. Paris 11. Januar. Agence Havas meldet: Der helle nische Kongreß zu Paris hat folgende Resolution ange nommen: I. die konsütulicmeilen Freiheiten und Befugnisse Griechenlands zu erweitern; 2 daß es im Interesse Grie chenlands liege, seine Neutralität auszugeben und sich an dis Seite des Viervcrbandes zu stellen; 3. daß der Kon greß nicht eher aufgelöst weroen soll, bevor seine Ausgabe beendet ist und daß deshalb die Bcfagntsse des Kongresses inzwischen einem ständigen au-führenden Kongreß über tragen werden soll. Generalpostmeister Samuel ist nach einer Londoner Meldung an Stelle Simons zum Staatssekretär des Innern ernannt worden. Professor Guido Baccelli, ein Mediziner und früherer italienischer Minister, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Zur Räumung Gallipolis meldet die „Kölnische Zeitung": Bei Seddul Bahr ver suchte der Feind, unter dem Schutze dreier Kreuzer die Einschiffung von Soldaten zu bewerkstelligen. Die Türken, welche die List merkten, machten einen Bajonettangriff, der d.n Engländern blutige Verluste beibrachte. Das tür kische Hauptquartier bezeichnet den Erfolg als sehr groß. Generalstreik. Madrid Age» ce Havas meldet den Generalausftand der Metallarbeiter in Barcellona. Alba sagt, al« er die Leitung des Ministeriums des Innern übernommen habe, hätte er vertrauliche Mitteilungen der Arbeiter erhalten, daß internationale Agenten das Land bereisten und den Generalstreik für den Beginn des Jahres 1916 vor bereiteten, um eine Auswanderung in ausländische Fabriken zu begünstigen. Die Regierung sehe, daß dieses Piogramm verwirklicht werden solle. Sie werde demgemäß handeln. Wie England die Neutralen achtet. Berlin. „Deutsche Tageszeitung" meldet: sIn der Nacht zum 7. Januar erschien ein Schiff vor Mytilene mit 800 Mann. Nach der Landung erfolgte die Besetzung wichtiger Gebäude, 13 Personen wurden verhaftet, darunter der deutsche und österreichische Konsularoerlreter. Altertumsmussum. DeSffnet: Sonntags von 11—12 Uhr Im Nathanse