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Sonnabend den 19 Juni 1915 abends Nr.139 81. Jahrgang Ausländers. l^fne der ständigen Klagen, die dL> ollen Ctatsbe- ratungen — im Reichstage sowohl als auch in den ein zelnen deutschen Landtagen — wie das Mädchen aus der fremde stets wiederzukehren pflegten, war die des Aus ländertunis an den deutschen Hochschulen. Es standen ich hier zwei Ansichten schroff gegenüber. Die einen be haupteten, die Wissenschaft sei international, sie sei geradezu auf den Austausch zwischen den Völkern angewiesen, und es sei deshalb nur recht und billig, wenn die Stätten der Bildung in den einzelnen Ländern jedermann und jedem Volke zugänglich seien. Es wurde auch darauf hinge- oiesen, daß Deutschland darauf stolz sein könne, wenn so viele Fremde an Deutschlands hohen Schulen den Grund siir ihr späteres Wissen legten. Man versprach sich nicht in letzter Linie davon ein Verstehenlernen der deutschen Volksseele bei den fremden Völkern und damit ein Steigen des deutschen Einflusses. Die anderen vertraten den entgegengesetzten Standpunkt, daß nämlich die deutschen Hochschulen zuallererst für die deutschen da seien und es gleichzeitig eine große Gefahr darstelle, wenn wir allzu vielen Fremden einen zu großen Linblick in unser Wirtschaftsleben gestatteten. Dies sei ganz besonders bedenklich auf dem Gebiete der Chemie md Industrie. Einiges wurde ja getan, um einem allzu poßen Ueberwuchern des fremden Elementes auf unseren Hochschulen entgegenzutreten. Aber man konnte sich doch nicht entschließen, tms Uebel mit der Wurzel auszurotten. Ser Deutsche hatte nun einmal eine Vorliebe für alles ssremde, und diese Neigung hat ja schließlich auch dazu geführt, daß gerade die Hauptstadt des Deutschen Reiches, ivenn man aus den Geschäftsaufschriften schließen wollte, säum noch den Charakter einer rein deutschen Stadt hatte. Wie berechtigt alle vorgebrachten Klagen waren, hat mn gerade dieser Krieg gezeigt. Trotz der vielen Fremden, lie alljährlich in Deutschland ihre Bildung genossen hatten, sahen wir auf einmal in der Welt einen Haß gegen alles S.'utsche auflodern, der geradezu erschreckend genannt verden muß. Die Art, wie unsere Feinde den Wirtschafts krieg gegen uns führen, zeigt uns außerdem, wie ver derblich es für uns sein muß, wenn Fremde unsere Stärke md Schwäche so genau an der Quelle studieren können. Sie Frage der Ausländer an deutschen Hochschulen wird deshalb auch nach diesem Kriegs eine brennende bleiben, über die Entwicklung der Dinge läßt die Hoffnung wach werden, daß diese Frage jetzt auch bei denen ein volles Verständnis finden wird, die ihr Ideal in der Inter- nationalität der Kunst und Wissenschaft sehen. Im „Tag" beschäftigt sich nun der bekannte Berliner Llaatsrechtslehrer Dr. Lornhak mit dieser Frage. Seine iusführungen sind sehr beachtenswert. Er steht im all» ^meinen auf dem Standpunkte, daß die deutschen Hoch- qulen in erster Linie den Deutschen gehören. Am sichtigsten scheinen uns jedoch seine Ausführungen da zu ein, wo er von den schädlichen Folgen für unser Wirt- chaftsleben spricht. Er sagt dort: Auf wictßhafüichem Gebiete werde» wir durch den Krieg immer nehr gezwungen, dos Ideal des Fichtescheir geschloffenen Han- ic»vsto,ales zu verwirkliche», der alle wirtschaftlichen Bedürfnisse » sich selbst befriedigt. Es wird auf geistigem Gebiete ähnlich chen. Sticht als ob wir uns in nationalem Hochmute abschlössen ege» dieErruugenschaste» sremderGeisleskultur.Das widerspricht voll» üvdig deutscher Teistesrichtung. Aber gegen die äußeren Beziehungen msse» wir etwas vorsichtiger sein und etwas mehr nationales ielbslbewußt'ein entwickeln, selbst auf die Gefahr hin, daß dadurch ie persönliche Eitelkeit einzelner nicht befriedigt wird, losere akademische Jugend braucht keine ausländischen Univer- täten, dafür bedanken wir uns aber auch für die ost recht zweifel- asten ausländischen Elemente. Mit unserer bisherigen Hochschul- olitik gegenüber dem Auslands habe» wir Schiffbruch erlitten. !ur wenn wir auch auf diesem Gebiete die nölige Selbstachtung oben, wird uns das Ausland achten. Diese Worte wird man voll und ganz unterschreiben innen. Es ist natürlich damit nicht gesagt, daß wir wabl- is jeden Ausländer von unseren Hochschulen fernhalten ilien. Das darf natürlich nicht von den Angehörigen der itaaten gelten, die in dieser schweren Stunde Schulter an ichulter mit uns ihr Blut für die gleiche Sache vergießen, liess werden uns immer willkommen sein. Dagegen muß mi ein Niegel vorgeschoben werden, daß in Zukunst mge Leute bei uns ihre Ausbildung genießen, die sie ann dazu verwenden, um uns unseren Platz an der ioune streitig zu machen. Daß Deutschland ein Eigen- iben führen kann und niemanden braucht, hat ja dieser sieg gezeigt. Deshalb gilt es, bei Beurteilung der ganzen frage diesen Punkt allein in den Vordergrund zu rücken. Von den Kriegsschauplätzen. -f- Meldung des türkischen hnupkquarkiers. Konstantinopel, 16. Juni. An der Dardanellen- ront bei Ari-Burnu feuerte unsere Artillerie wirkungs- Me Schüsse ab. Es wurde beobachtet, daß der Feind lisolge des von uns gegen eine seiner Artilleriestellungen rössneten Feuers ziemlich schwere Verluste erlitt. All ere tUisteabcMerie» bombardierten mit Erfolg die üansporischiffe des Feindes sowie seine Lager und !men Flugzeugschappen an der Küste von Sedd-ul-Bahr. - Einer unserer Flieger bemerkte in der kefalo-vucht us Imbrss ein Vcst.ize.schiff, dessen Typ an den des Agnmennon" erinnerte. Das Verdeck dieses Panzerschiffes >g säst unter der Meoresobersstiche und der Hintere Hornstein und Hintere Mast lagen vollständig unter Hasser. — Auf den übrigen Kriegsschauplätzen hat sich ichts Wesentliches ereignet. j- Ausfische „Ablenkungs- Versuche. Nachdem die russischen amtlichen Berichte vom 13. »d 14. Juni sich über die Niederlagen auf der Front Ülich Przemysl-Sieniawa ausgeschwiegen hatten, über rascht, wie dem Wölfischen Tel.-Bur. aus dem Großen Hauptquartier unterm 16. Juni geschrieben wird, die Ver öffentlichung vom 15. Juni die Welt mit der unbestreit baren Tatsache, daß sich am 12. und 13. Juni ein er bitterter Kampf zwischen Sieniawa und Mosciska entwickelt habe. Ueber den Ausgang wird hinweggehuscht; der Bericht gesteht nur zu, daß wir den Unterlauf der Lubaszowka zu überschreiten vermochten und den Russen den Ort Tuchla wegnahmen. Zur Ablenkung werden von den Russen kleine Ereignisse an anderen Steilen aufgebauscht, zu Siegen gestempelt und in den Vordergrund gerückt. Es ist aller dings nicht geschickt,, wie im Bericht vom 13. Juni ge schehen, das Scharmützel beim Romauy-Gehöft, an der Bahn von Mlawa, zum Opfer eines solchen Sieges zu wählen, wo unser Angriff unter schweren Verlusten zum Stehen gebracht sein soll. Tatsächlich hatten wir einen einzigen Leichtverwundeten. -s- Anser v-vook-krieg. London, 17. Juni. „Lloyds" meldet aus Milford- Haven: Der britische Dampfer „Strathnairn" (2812 Netto tonnen) wurde in der letzten Nacht auf der Fahrt von Penarth nach Archangelsk an der Küste von Pembroke shire torpediert. Der Kapitän und 12 Mann ertranken. -s- Ein schwedischer Dampfer aufgebracht. Göteborg, 16. Juni. Der schwedische Dampfer „Thorsten", der in regelmäßiger Fahrt zwischen Göteborg und Eng land verkehrt, wurde heute früh bei Binga von den Deutschen aufgebracht. Der Dampfer hatte Stückgut und sechs Passagiere an Bord; ein deutscher Hilfskreuzer führte den Dampfer in südlicher Richtung, wahrscheinlich nach Swinemünde. Deutsches Reich. -s- Vundesraks-Sihung. Berlin, 17. Juli. In der heutigen Sitzung des Bundesrates wurde den Vorlagen betr. Verarbeitung von Kartoffeln in den Brennereien; Verbot des Verkaufs der Ernte des Jahres 1915; Aende- rung der Grundsätze für die von der Reichsverteilungs stelle vorzunehmende Verteilung der Vorräte; Abgaben freiheit für Salz zum Einsalzen von Garneelen (Krabben) und dem zweiten Nachtrag zur deutschen Arzneitaxe 1914 zugestimmt. (W. T.-B.) Aeber die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses verlautet jetzt, baß sie am Dienstag, den 22. d. M., statt finden werde; in ihr soll der Bericht der Budgetkommis sion über die vierzehntägige Beratung der kriegswirtschaft lichen Maßnahmen und des wirtschaftlichen Kriegszustandes entgegengenomme» und erörtert werden. Die gemein same Schlußsitzung beider Häuser des Landtags dürfte dann am Mittwoch, den 23. d. M., stattfinden. Damit diese Besprechung nicht allzusehr eingeschränkt werde, soll diese Verlegung bestimmt worden sein. Versonaluoränderungen im höheren Verwaltungs- dienst. Berlin, 17. Juni. Regierungspräsident Graf v. Keyserlingk in Königsberg ist zum Ministerialdirektor im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ernannt worden. An seiner Stelle ist Regierungspräsident Dr. Gramsch von Gumbinnen nach Königsberg versetzt, der Oberpräsidialrat vr. jur. Frh. v. d. Wenge Graf v. Lambsdorff in Königsberg zum Regierungspräsidenten in Gumbinnen ernannt und der Oberpräsidialrat v. Buelow von Schleswig nach Königsberg versetzt worden. An dessen Stelle tritt Oberregierungsrat vr. jur. Johanssen in Gumbinnen. (W. T.-B.) Ausland -s- „Niedriger gehängt." Aus dem Wiener Kriegspressequarticr wird unterm 16. Juni gemeldet: „Eine ebenso gehässige wie lächer liche Nachricht bringt die „Nowoje Wremja" vom 19. Mai aus Warschau. Wie das führende russische Blatt zu melden weiß, hätten die Beziehungen zwischen den öster reichisch-ungarischen und deutschen Militärbehörden in Russisch-Polen „sich verschärft". Obwohl die Einfluß sphäre beider Staaten mit Hilfe der Linie der Warschau—Wiener Bahn abgegrenzt worden sei, sollen die Deutschen nickst aufhüren, sich in österreichisch ungarische Angelegenheiten einzumischen und auf österreichisch-ungarischem Gebiete zu Hausen wie im eigenen Lande. Unlängst Hütten Deutsche ihre Bundesgenossen zur Räumung von Noworadomsk genötigt und die Stadt besetzt, alle dortigen Hilfskomitees aufgelöst, die Woh nungen, in denen österreichisch-ungarische Offiziere gewohnt, durchsuch! und eine Reihe von Personen verhaftet, von denen 17 erschossen worden seien. So läppisch und hand greiflich erlogen diese Meldung sofort erschien, so charakte ristisch ist sie für das verzweifelte Bestreben der feind lichen Presse, unser sturmerprobtes, ehernes Bundesver hältnis mit Deutschland zu vergiften und bei dem neu tralen Ausicmde zu diskreditieren. Darum sollen derartige Nachrichten niedriger gehängt werden." Kleine politische Nachrichten. - s- Dem Stuttgarter „Staatsanzelgsr" zufolge wurde der w ü r t t e m b e r g i s ch e Landtag durch Königliche Verordinmg aus den 25. Juni einbcrusen. Die Tagung soll hauptsächlich den Etatsberatungen dienen. -s-Im Allgemeinbefinden des K ö n I g s K o n st a n t t n van Griechenland ist bisher keine Wendung zum Su)timmen eingelrclen, obwohl, wie aus Athen gcmeldei wird, die Krankheitssymptome sich M de» beide» letzte» Tage» wieder fühlbarer zu machen scheinen. - t- Wie das italienische Amtsblatt meldet, ermächtigt ein Erlaß das Fmanzmbiisterium zur Ausgabe weiterer zweihundert Millionen Lire in Saatsnoten zu zehn Lire. Der Nominalwert der neuen Ausgabe soll teilweise dazu dienen, die alten, bereits lange im Kurs befindlichen und zersetzten Noten zu erlegen. - f- Einer Meldung des Mailänder „Corrlere della Sera" aus Rom zufolge beschloß der Verband der römischen Kaufleute, ein« außerordentliche Versammlung einzuberufen, um die Richtlinien sestzulegen, denen die italienischen Kausleute während des Krieges in den Handelsbeziehungen zu den Zentral mächten folgen sollen. Der Versammlung werden bekannte Pro fessoren des Handelsrechts beiwohnen. st. Seit kurzem bringt das Londoner Reuterbureau wieder Meldungen über den Verlauf des schon mehrere Mal« vertagt ge wesenen Prozeßverfahrens gegen den Burengeneral Dewet. Bei der bekannten „Zuverlässigkeit" der Reuter-Mel dungen überhaupt lohnt es sich wirklich nicht, diese Prozeßberichte zu beachten; eine spätere Zell wird auch hiet der Wahrheit zum Siege verhelfen. Der Zahrhunderlkäg der Schlacht bei Belle-Alliance. 18. Juni. Wiederum fällt in den Krieg hinein ein bedeutsamer Iahrhunderttag, jener große Tag der deutschen Geschichte, an dem die Gewaltherrschaft Napoleons, die sich nach der Völkerschlacht bei Leipzig noch einmal zu unheimlicher Gefahr zu erheben vermochte, den Todesstoß erhielt. Am 18. Juni 1815, in der Schlacht bei Belle-Alliance, ging der Stern des gewaltigen Korsen unter. Der Marschall Vor wärts hatte die Entscheidung gegeben. Darum schloß die Rede, die ein hervorragender Geschichtslehrer wenige Tage nach Blüchers Großtat zur Siegesfeier in der Kieler Uni versität hielt, mit den Worten : „Heil den Deutschen, welche aus tiefer Not Errettung gefunden haben, und noch der späte Enkel rufe dankbar: Heil Blücher und den Streitern für das deutsche Vaterland!" Gedenken wir heute auch wieder der unvergeßlich wahren Worte, die vor hundert Jahren Blücher zu seinen siegreichen Helden gesprochen hat: „Ihr, meine hochacht baren Waffengefährten, Ihr habt Euch einen großen Namen gemacht. Solange es Geschichte gibt, wird sie Euer ge denken. Auf Euch, Ihr unerschütterlichen- Säulen der preußischen Monarchie, ruhet mit Sicherheit das Glück Eures Königs und seines Hauses. Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen l" Fürwahr: die Enkel von 1915 gleichen ihren Helden vorfahren von 18151 Blüchers Hoffnung erweist dieser Krieg als vollauf berechtigt: nie wird Preußen-Deutschland untergehen. Der Erinnerung an den 18. Juni 1815, den Sieg Blüchers, gibt heute d>e Tatsache ein besonderes Gepräge, daß damals die deutschen Sieger zusammen mit den Eng ländern unter Wellington gegen die Franzosen kämpften. Aber nicht ehrliche, treue Freundschaft mit Deutschland, sondern nur die gemeinsame Todfeindschaft gegen Napoleön hat England vor einem Jahrhundert zur WaffengeMein- schaft mit den Deutschen bestimmt. Echte Freundschaft hat England niemals gekannt, geschweige denn bewiesen. Gerade aus Anlaß des zusammen mit den Deutschen er fochtenen Sieges bei Belle-Alliance haben die Engländer genug gezeigt, daß nicht der Geist treuer Waffenbrüderschaft; sondern nur krämerhafte, kalt berechnende, treulose Selbst sucht sie beseelt. Wellington, den Blücher vor vernichtender Niederlage gerettet hatte, trachtete sofort nach dem 18. Juni danach, durch Betätigung der britischen Großmeisterschaft im Lügen den Sieg allein sich und England zuzuschreiben. , Der ehrliche Heldengreis Blücher nannte die Schlacht nach dem Orte La Belle-Alliance, erstens, weil er hier am Abend des Siegestages mit Wellington zusammengetroffen war, und dann, weil er durch den Namen, der zu deutsch „das schöne Bündnis" bedeutet, die deutsch-englische Waffen gemeinschaft ehren wollte. Wellington aber dachte nicht daran, der Wahrheit die Ebre zu geben. Eine Lüge war es, als er die Schlacht, die Blücher zum Siege gemacht hatte, nach seinem letzten Haupt quartier Waterloo nannte, das ganz abseits vom Schlachtplatze liegt, und als er in seinem Schlachtbericht behauptete, nur er habe die Schlacht entschieden. Bismarck, der wenige Wochen vor dem Schlachttage von Belle- Alliance geboren wurde, hat einmal geäußert: „Belle- Alliance I Das ist so recht deutsch. Die Engländer schämen sich der Gemeinschaftlichkeit des Kampfes, reden nie von unsrer Beihilfe, die doch entschied. Ihnen ist es eine üble Alliance. Sie sagen Waterloo. Mich empört es jedesmal, diesen Schlachtnamen zu hären." Das Empörende ferner, das der treulos - englische Schlachtname Waterloo in der Erinnerung in uns weckt, ist die Feindseligkeit, die die Engländer gegen Deutschland als unsre Wassengefährten bekundet haben. Ihnen ist es zu danken, daß die gerechten Forderungen des deutschen Volkes, die am entschiedensten von den Stegern von Belle- Alliance, von Blücher und Gneisenau, vertreten wurden, den Franzosen den Raub der Krcnzlande Elsaß und Lothringen wieder zu nehmen, unerfüllt blieben. Wellington ließ damals, rücksichtslos eigenmächtig, ohne die Verbünde ten zu fragen, den von Napoleon vertriebenen Bourbonen könig als Freund in Paris einziehen und vereitelte so, daß das nunmehr verbündete Frankreich das gestohlene Elsaß-Lothringe» auslieferte. Ganz im Geiste englischer Politik handelnd, hat Wellington die Deutschen um den Siegespreis von Belle-Alliance gebracht. Gneisenau sagte damals: England motte das europäische Festland in neue Wirren stürzen, damit dieses nicht Zeit habe, sich gegen die britische Handelspolitik zur Wehr zu setzen. Blücher rief angesichts des faulen Friedens, der dank den Engländern dem herrlichen Siege oom 18. Juni 1815 * - folgte, erbittert aus: „Preußen und Deutschland steht trotz seiner Anstrengungen immer wieder als der Betrogene vor der ganzen Welt da." Betrogen durch England. So hat sich England vor 100 Jahren als Freund und Bundes genosse seinem Wesen nach nicht anders betätigt denn heütö als unser Feind. ,