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Weißentz-Zeitung 81. Zayrgang Mittwoch den 17. Februar 1915 Nr. 38 Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzelle 30 Pf. Die «w-G-rltz-Zeitung* «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am TWOU md AUM siir HMlM SWekkrg u. ll Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseittgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt'* und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zette 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserats mit entsprechendem Auf- Spätnachmittag ausae- aeben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei monatlich 1 Mark, ein» monatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Grohes Hauptquartier, 16. Februar vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Feindliche Angriffe gegen die von uns bei St. Eloi genommenen englischen Schützengräben wurden abgewiesen. Sonst ist nichts besonderes zu Melden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Verfolgungs-Kämpfe an und jenseits der ostpreuhischen Grenze nehmen weiter einen sehr günstigen Verlaus. In Polen nördlich der Weichsel besetzten wir nach kurzem Kampfe Vielst und Plozt. Etwa 1000 Gefangene fielen in unsere Hand. In Polen südlich der Weichsel hat sich nichts wesentliches ereignet. I " : In der ausländischen Presse haben die aben teuerlichsten Gerüchte über unermeßliche Verluste der Deutschen in den Kämpfen östlich Bolimow (Anfang Februar) Ausnahme gesunden. Es wird festgestelit, daß die deutschen Verluste bei diesen Angriffen im Verhältnis zum erreichten Erfolg gering waren. Oberste Heeresleitung. Die Vernichtung der 10. russischen Armee. Grohes Hauptquartier, 16. Februar abends. (W.T.V. Amtlich.) In der neuntägigen Winter schlacht in Masuren wurde die 10. russische Armee, die aus mindestens 11 Infanterie- und mehreren Kaoalleriedivisionen bestand, nicht nur aus ihren stark verschanzten Stellungen östlich der masurischen Seen platte vertrieben, sondern auch über die Grenze geworfen und schließlich in nahezu völliger Ein kreisung vernichtend geschlagen. Die Neste sind in die Wälder östlich von Suwalki und Augustow entkommen, wo ihnen die Verfolger auf den Fersen sind. Die blutigen Verluste des Feindes sind sehr stark. Die Zahl der Gefangenen steht noch nicht fest, beträgt aber sicher weit über 50000 Wann; mehr als 40 Geschütze und 60 Maschinengewehre sind genommen, unübersehbares Kriegsmaterial ist erbeutet. Se. Majestät der Kaiser wohnte den entscheidenden Gefechten in der Mitte unserer Schlachtlinie bei. Der Sieg wurde durch Teile der alten Osttruppen und durch junge für diese Ausgabe herangeführte Verbände, die sich den alt bewährten Kameraden ebenbürtig erwiesen haben, errungen. Die Leistung der Truppen bei Ueber- Windung widriger Witterungs- und Wegeverhält nisse in Tag und Nacht fortgesetzten Märschen und Gefechten gegen einen zähen Gegner sind über jedes Lob erhaben. Generalseidmarschall v. Hinden burg leitete die Operationen, die von General oberst v. Eichhorn und General der Infanterie v. Below -in glänzender Weise durchgeführt wurden, mit alter Meisterschaft. Oberste Heeresleitung. Die russischen Gefangenen aus den Bukowinakämpfen. Budapest. „Pesti Hirlap" meldet au« Bistritz: Die russischen Gefangenen aus den letzten Kämpfen in der Bukowina stammen in der Mehrzahl au» dem 136. und 287. Infanterie Regiment. Biele von ihnen sind deutsche Bauern aus der Dongegend. Vorstellungen der nordischen Staaten. Kopenhagen. Amtlich wird bekannigegeben: Die dänische, norwegische und schwedische Regierung haben sich ouf ihren in Stockholm abgryaltenen Verhandlungen da- hin geeinigt, gegenüber der britischen und deutschen Re gierung Vorstellung«, zu erheben anläßlich der Gefahren, Neferve-Jnfanterie-Regiment Nr. 241. 7. Kompanie. Erler, Oskar Bruno, Soldat aus Dittersbach s. 16. Infanterie-Regiment Nr. 182. l. Kompanie. Klebe, Mar, Ers.-Res., zuletzt in Dippoldiswalde s. Schützen-(Füsilier-)Regiment Nr. 108. 7. Kompanie. Schwenke, Bruno, aus Bärenstein s. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. 6. Kompanie. Peukert, Emil, Soldat aus Bärenstein s. Mühle, Otto, Gefreiter aus Bärenstein Ehrentafel jSrdMrWM lMm Aus der Verlustliste Nr llO der König!. Sächs. Armee. 2. Grenadier-Regiment Nr. 101. 8. Kompanie. Bernhardt, Ernst Emtl, Grenadier der Res. aus Hänichen, verwundet und am 6. Oktober in Recklinghausen f. 3. Jnfanterie-Regiment Nr. 102. 5. Kompanie. Mathe, Richard, Ers.-Res. aus Glashütte, leicht verwundet. 10. Infanterie-Regiment Nr. 134. 10. Kompanie. Reichel, Ernst Herm., Wehrm. aus Ulberndorf s. Mende, Karl Gustav, Wehrmann aus Altenberg, leicht verwundet, Kopf. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 241. 2. Kompanie. Klemm, Mar Alfred, Ers.-Res. aus Bärcnklause, im Lazarett s. 6. Kompanie. Junker, Wilh., Soldat aus Glashütte, vermitzt. 8. Kompanie. Vogel, Georg Kurt, Gefr. aus Dönschten, schwer verwundet, rechte» Bein, linker Arm. 1. Pionier-Bataillon Nr. 22. 2. Kompanie. Appelt, Otto Paul, Pionier aus Börnersdorf, ist verwundet in fianz. Gefangenschaft in Orleans. die der nordischen Schiffahrt drohen, teils wegen der von dem britischen Ministerium des Aeußern verösfentlichten Mitteilung über die eventuelle Anwendung der neutralen Flagge auf britischen Handelsschiffen, teils anläßlich der militärischen Maßnahmen in den Gewässern um die bri tischen Inselgruppen, die deutscherseits in Aussicht gestellt wurden. Die drei Regierungen werden, jede für sich, die Noten, die gleichen Wortlaut haben, den beiden krieg führenden Mächten zuslellen. China und Japan. Kopenhagen. Die „Nowoje Wremja" meldet: Die chinesische Regierung hat dem japanischen Botschafter er öffnet, sie sei nicht in der Lage, ohne Zustimmung des chinesischen Parlaments Beschlüsse bezüglich der japanischen Note zu fassen. Der japanische Vorschlag, daß zur Reor ganisation der chinesischen Armee und Flotte nur japa nische Instrukteure verwendet werden sollen, sei für die chinesische Zentral-Regierung auf Grund der chinesischen Verfassung unannehmbar. Aus Irkutsk wird der „Rjetsch" gedrahtet: In vielen Städten Chinas, sogar in dem Chardin benachbarten Fudsjadan werden Proklamationen angeschlagen, in denen die letzten Forderungen Japan» erörtert werden. Die Proklamationen verkünden, daß Japan, den europäischen Krieg benutzend, chinesisches Ge biet annektieren will, wobei olle aufgefordert werden, da» Vaterland zu verteidigen. Rußland wird al» Freund Japan« bezeichnet. Große Hoffnungen werden auf Amerika gesetzt. Die Stimmung in China ist im höchsten Grade erregt. Unter den Deutschen herrscht sehr lebhafte Bewegung. Die japanische Presse ist über den von Yuanschikai geleisteten Widerstand entrüstet und fordert die rücksichtslosesten Maßnahmen. Das Verhältnis zwischen Japan und China ist von Grund auf verändert. Die ostasiatische Presse ist über die maßlosen Forderungen und den Ton der japanischen Erklärungen erstaunt. >Artillerietämpfe und ^Sturmangriffe an Karpathen- und Nidafront. Berlin. Der Spezialkorrespondent des „Berl. Tagbl." Leonhard Adelt, meldet aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspressrquartier vom 15. Februar: In den Artillerie- kämpfen an der westlichen Karpathenfront gelang es sechs österreichischen Batterien, sich auf zwei russische Batterien einzuschießen. Der Feuerüberfall zwang die Bedienungs mannschaften zur Flucht. Bis zum Abend waren beide russische Batterien gänzlich zugedeckt. Russische Gegen- versuche ähnlicher Art mißglückten, da ein russischer Ossizier, der sich als Beobachter hinter den österreichisch-ungarischen Schwarmlinien geschlichen hatte, abgefangen wurde. Auch an Viola, Dunajez und Nida beschossen die Russen die österreichisch-ungarischen Stellungen mit 17,5 Haubitzen. Bei Lzarkow fielen innerhalb weniger Stunden 156 Ekrasit- granaten in die Deckungen und verschütteten sie. Durch diese« drei Tage dauernde Bombardement wurden eine Anzahl Soldaten getötet. Als die Russen die ösierreichisch- ungarischen Stellungen sturmreif glaubten, gingen sie zum Sturmangriff über. Die österreichisch-ungarischen Truppen ließen sie bis an die Drahtverhaue herankommen und schossen sie dort ab. Nach abgeschlagenem Angriff lief der Korporal Simonitsch dreimal ungedeckt zu den feind lichen Schützengräben hinunter und warf Handgranaten hinein. Korporal Szanya drang in die russische Deckung ein und nahm 70 Mann, darunter 31 Unoerwundete, ge fangen. England, Japan und China. Berlin, 15. Februar Aus den aus London einge gangenen Nachrichten ist ersichtlich, daß das Vorgehen Japan« gegen China nicht nur Verstimmung, sondern ge radezu Bestürzung hervorgerufen hat. Es werden For derungen erhoben, wenn möglich, auf Japan elnzuwirken und es zu veranlassen, seine Forderungen in entsprechender Weise zu modifizieren. Gegen die Regierung erheben sich kritische Stimmen, die erklären, es sei voreilig gewesen, Japans Hilse in dem europäischen Kriege in so weit gehendem Maße in Anspruch zu nehmen. Sonntaa hat der russische Botschafter mit Str Edward Grey eine Unter redung gehabt, die, wie es heißt, der japanischen Ange legenheit galt. Rußland solle gleichzeitig auf Japan freundschaftlich einzuwirken versuchen, eine Besserung der chinesisch japanischen Beziehungen herbeizusühren. Verschärfung des Standrechts in Bosnien. Terajewo. Die „Bosnische Post" meldet: Der Komman dant der Balkanstreitkräfte hat das bereits zu Beginn des Krieges verkündete Standrecht neuerdings in Erinnerung bringen lassen, und zwar in einem Anhang, der das Stand recht als verschärft erscheinen läßt. Darin wird jeder Ver such, Banden zu organisieren, zu unterstützen oder ihnen behilflich zu sein, mit den schwersten Standrechtsstrafen bedroht. Die neue 5 Milliarden-Anleihe. Voraussichtlich wird der Bundesrat in dieser Woche schon die Bedingungen beschließen, unter denen die neue 5 Milliarden-Anleihe ausgegeben werden soll. Die Schädigung der neutralen Schiffahrt durch unsere Gegner. Sofia. Der „Kambana" wird au» Dedeagatsch ge meldet, daß das französilch - englische Geschwader den dortigen Hafen bewacht und die Ausfuhr von Feldfrachten nach Italien hindert. Christiani«. Die Besatzung de» Dampfer« „Habil", der in Stavanger von Blyth angekommen ist, erzählt, daß die dort liegenden englischen Schisse übermalt und ihre Echornsteinzeichen verändert worden sind. Das serbische Volk verlangt Brot. Das serbische „Malt-Journal" schreibt. Przemysl, da» seit mehreren Wochen belagert ist, hat Mehl und Brot, das freie Belgrad aber nicht. Di« Blätter, die der Re-