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gierung^ergeben sind, schreiben tagtäglich: Man hat Ein käufe gemacht, heute kommt Brot an, gestern Iras eine Sendung ein. Dies alles ist Sand in die Anaen. Es gibt weder Mehl noch Brot. Wir fragen, warum dies so ist. Sagt uns, von wem dies abhä gt und wer die Schuld trägt, damit wir allein gehen, un,cr Schicksa! zu entscheiden. Länger dulden wir dies nicht. Vorpostengefechte am Schatt-el-Arab. „Agence Milli" erfährt aus Bagdad: Am Sonnabend hat zwischen einem Vorposten des ticken türkischen Flügels und englischer Infanterie und Kavallerie ein Zusammen- stotz statlgefunden. Die englischen Truppen zogen sich unter Zurücklassung von 17 Toten auf dem Kampfplätze zurück. Auch den Truppen des rechten Flügels der Türken gelang es trotz des feindlichen Geschütz- und Maschinenge- wehrseuer», dis an den Dattelwald bei Kornu heranzu kommen. Der Feind ist vollständig demoralisiert. Die Türken hatten nur fünf Verwundete. Bei anderen An griffen gelang es den Türken, die kleine Festung Pirindi zu besetzen. Dabei vielen ihnen 500 Kamele als Beute in die Hände. Italienische Sorgen um Rumänien. Köln. Laut Kölnischer Zeitung versichert das Giornale d'Jtalia, die Italienische Regierung habe von Deutsch and und Oesterreich-Ungarn Erklärungen über ihre Absichten gegenüber Rumänien verlangt und die Versicherung er halten, datz von diesen Mächten nichts gegen Rumänien unternommen würde. Das römische Blatt will weiter wissen, di« italienische Anfrage habe in Berlin eine viel freundlichere Form gehabt als in Wien, wo man be stimmte Erklärungen verlangt habe. China und Japan. Amsterdam Aus Peking wird der „Times' gemeldet: Der chinesische Gesandte in Tokio hat der Regierung in Peking miigeteilt, daß Japan sich weigert, seine Haltung gegen China zu ändern. China scheint entschlossen, die Verhandlungen über die japanischen Forderungen nicht logleich führen zu wollen. Nur die Forderungen über die Ostmongolei und Südmandschmei sollen sogl-ich verhandelt werden. China erklärt, es werde nach dem Ende des europäischen Krieges bereit sein, über die Schantung be< treffenden Flügen zr. verhandel... E»N r ASM ÜfsLüsi' L '.ii. Kopr chagen Der militärische Mitarbeiter der „f rmes', Oberst Maude, schreibt heute: „Wenn die Lage der Russen bedrohlich werden sollte, werden die Verbündeten im Westen unzweifelhaft zur Offensive schreiten, um dem deutschen Druck auf der russischen Front entgegen zu wirken. Ohne Zweifel ziehen die Russen gegenwärtig ungeheure Verstärkungen heran. Gleichzeitig erhalten auch wir beständig große Verstärkungen, sowohl von England als auch von überseeischen Ländern. Die allernächste Zukunft wird zeigen, an welcher Front die Verbündeten eine größere Aktion einleiten." Ein Mißerfolg des russischen Finanzministers in Paris. Wie der Brüsseler Mitarbeiter der „Magdeburgifchen Zeitung" meldet, benutzte der russische Finanzminister Bark seine Pariser Anwesenheit, um mit dem Credit Lyonnais wegen Unterbringung einer russischen Schatzscheinanleihe in Höhe von 1000 Millionen Francs zu 5 Prozent zu unterhandeln. Infolge des unbefriedigenden französischen Geldslandes konnte aber der Credit Lyonnais das Geschäft nicht machen. Teuerung in Petersburg. Die „Nowoje Wremja" stellt fest, datz in Petersburg bereits riesige Teuerung herrsche Das Brot sei bereits doppelt so teuer als srüher. Es herrscht auch großer Ge- treidemangel, weil die Eiporteure dasselbe zurückhalten, um von dem befreundeten Auslande höhere Preise zu «rzielen. Ebenso stände es mtt den sibirischen Lebens- mitteln. Die ich rief, die Geister... Der „Köln Ztg." zufolge soll nach Mitteilung hollän discher Bankkreise die englische Regierung über 50 Kabel- telegramme von den bedeutendsten englischen Farmen in Ostallen und Ostindien mit dem dringenden Ersuchen er halten haben, alles auszubieten, um Japans Forderungen an China und Japan» Linflutz aus China einzubämmen, da grotze politische Verwicklungen und eine schwere Schä digung englischer Wirtschastsinteresse» in Frage kämen. Auch Frankreich führt neutrale Flaggen. Rotterdam. Die französische Admiralität erließ,, wie die Blätter melden, für alle nach der Nordsee und dem Kanal verkehrenden französischen Schisse den Befehl zur Führung neutraler Flaggen. Die Ruffen vor Czernowitz. Au» Bistritz in Siebenbürgen wird gemeldet: Die ur sprüngliche Annahme, die Russen würden Czernowitz kampflos aufgeben, erweist sich als irrig. Die verfolgten Russen machten im Umkreis von 20 Kilometern südlich Czernowitz halt, wo sie, da sie stark mitgenommen waren, Verstärkungen aus dem Norden erhielten, um mit den Ssierreichischen Truppen den Kamps auszunehmen. Diese aus der südlichen Bukowina vorgerückten Truppen stehen bet der Stadt Sereth und bei Storozynetz am Sereth- stutz, während die au« der Marmaroser Gegend gegen Ätsnitz am Czeremosch vorgestoßenm Truppen in nördlicher Richtung gegen den Pruthflutz, in östlicher Richtung gegen Czernowitz stehen. Die Russen sind von den verfolgenden Truppen demnach halbkreisförmig umschlossen, so datz die voraussichtliche Schlacht auf der Linie östlich und südlich von Czernowitz zwischen Hlinitza Michalcze und Terescheny sich abspielen dürste. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Landeskollekte für Ostpreußen — gesammelt am Sonntag Septuagesimae — hat in hiesiger Ephorie ergeben: 940 M. 35 Pf., als Dippoldiswalde 165, Altenberg 9, Zinuwald-Georgenfeld 8,50, Bärenstein 9, Börnersdorf 23,50, Breitenau 15, Burkersdorf30,50, Ditters bach 12, Ditiersdorf 28,35, Döbra 5, Frauenstein 15, Fürstenwalde 5, Fürstenau 5, Geising 19, Glashütte 20, Hartmannsdorf 35, Hennersdorf 10, Schönfeld 3, Herms dorf 15, Höckendorf 14, Johnsbach 35, Kreischa 90, Lauenstein 24, Liebenau 35, Nassau 20, Oelsa 14,50, Possendors 35, Pretzschendorf 82, Rechenberg 16, Reich städt 20, Reinhardtsgrimma 25, Ruppendorf 20, Sadis dorf 25, Schellerhau 6, Oberbärenburg — (am Kollekten tag kein Gottesdienst), Schmiedeberg 17, Kipsdorf 9, Seifersdorf 20 M. — Am Sonntag abend war es, datz man uns eine so verfängliche Nachricht telephonierte, daß wir sie nur durch einen einzigen Aushang veröffentlichen; sollte doch ein russischer Generalstab, man hatte sogar den Großen russischen Generalstab daraus gemacht, gefangen genommen worden sein, so lautete die Privalmitteilung, eine Meldung, die bis heute nicht bestätigt, sondern der von mancher Seite sogar direkt widersprochen worden ist. — Da war die heutige Nachricht vom erneuten Siege des Generalseidmarschall Hindenburg, die wir als amtlich zuerst mittelst Sonderblatt veröffentlichten, so recht nach dem Herzen des deutschen Volkes. Flaggenschmuck und Glockengeläuts feierte den Führer und seine Helden und auch wir alle wollen unserm Gott Dank sagen für seine Gnade! Dazu wird in der heutigen Kriegsbetstunde die nächste Gelegenheit sein. — Aus dem Jahresbericht unserer Kinderbewahr- Anstalt entnehmen wir, daß dieselbe im vergangenen Jahre an 260 Tagen geöffnet war und während dieser Zeit von 11 224 Kindern besucht worden ist, das sind 1250 Kinder mehr als im Vorjahre. Die Frequenz der Anstalt betrug durchschnittlich 43 Kinder Einer Einnahme von 353»,: < M. stand ein- L-tNgaL: nn 3-^ gegenüber. Der für die Anstalt erforderliche A-swand b- trug 1325,3. M, Wirtschafts-Aufwand zur Beköstigung der Kinder und des Hauspersonals, 7ll,L4M. für Ge hälter und Löhne; 109,76 M. für Steuern und Abgaben auf das Hausgrunds ück; 48,60 M. kostete dasselbe in bau lichem Zustand zu erhalten. Zur Beschaffung von Licht und Heizung waren 311,15 M. erforderlich; 203,90 M. wurdm an Freistellen gewährt; 257,30 M. betrug die Ausgabe zur Christbescherung für 60 Kinder; 136,68 M. die Instandhaltung des Inventars und 67,79 M waren an Versicherungsbeiträgen zu entrichten. Diese Bedürfnisse konnten gedeckt werden durch folgende Einnahmen: 220 M. Mitgliederbeiträge von 80 Mitgliedern: 1079 M Ver- pflegungsbeiträge von den Kindern; 537,55 M. Zinsen und Legate; 592,72 M. anderweitige Beiträge und Ge schenke, darunter 150 M. Jahresbeitrag von der Stadt; 30 M. aus der König Albert-Jubiläum-Stiftung; 110 M. Beitrag aus der Jäkel-Stiftung und 5 M. Spende aus dem Militärverein, sowie 5 M. von dem Männergesang verein „Liederkranz" aus einem gegebenen Konzert und 240 M. betrug die Einnahme zur Christbescherung. — Auch in der Kriegszeit hat unsere Kinderbewahr-Anstalt ihre Aufgaben und Verpflichtungen treulichst nachkommen können und die Mittel dazu sind ihr auch während der Kriegszeit ungeschmälert zu teil geworden, wofür die An- statt ihren lieben Gönnern und Freunden herzlichst dankbar ist. Wir wünschen unserer Kinderbewahr-Anstalt ein ferneres fröhliches Blühen und Gedeihen und daß ihr Segen und Wohltat für unsere Stadt immer mehr an erkannt werde. — Nächsten Freitag abends >/<9 Uhr veranstaltet der Wohltätigkeitsveretn „Sächs. Fechtschule" im Saale der Reichskrone einen Unterhaltungsabend, bei dem außer der Ansprache des Herrn Oberkirchenrat Hempel durch Herrn Bohr aus Dresden Lichtbilder über „Kriegseindrücke aus Ost undWest" geboten werden. — AmMittwoch den 24. Februar abends >/49 Uhr wird der Gewerbeverein im Saale des Schützenhauses ebenfalls einen Ltchtbilderoortrag bieten, rn dem Herr Geh. Hosrat Prof. Or. Rinne aus Leipzig über „Eine Reise nach Java, Celebes und Tsingtau" sprechen wird. — Während der Fechtverein ein Eintritts geld von 20 Pf. fordert, ist beim Gewerbrverein der Eintritt frei, doch werden freiwillige Beitrage gern entgegen genommen. — Die Erträge beider Borträge fliehen unsern tapferen Kriegern zu. — Sechs Wochen sind nur noch bi» Ostern. Für Ostern kaufen jetzt schon viele Leute die mannigsachjten Bedarfsartikel ein. Für die Geschäftsleute wird es nun mehr Zeit, mit der Aufgabe von Inseraten in der „Weißeritz Zeitung" zu beginnen, wenn sie ein gutes Ge schäft machen wollen. Grünhain. Die Stadtverwaltung hat 1400 Zentner Kartoffeln angekaust, die zu billigen Preisen an die Ein wohner abgegeben werden sollen. Oschatz. Rittergutsbesitzer Händel aus Saalhausen hat dem Militärverein Thalheim und Umgegend 10 000 M. für bedürstige Veteranen vermacht. Plauen i. B. Seit Kriegrbeginn sind hier 10 Mil lionen Mark in Gold eingezahlt worden, in letzter Zeit fast durchschnittlich 70000 M. täglich. KetzteMachrtchteu t Wachsende^Gärung^unter den Aegyptern. Mailand. Der nach Aegypten entsandte Sonder berichterstatter der „Slampa" hat den Eindruck gewonnen, daß unter den Eingeborenen eine dumpfe Gärung gegen die Engländer besteht, die nur einen türkischen Sieg am Suezkanal brauche, um völlig zum Ausbruch zu kommen. Der englische Oberkommissar Mac Mahon sei bei einem ofsiziellen Besuch in Alexandria von starken Gruppen Ein geborener mit höhnischer Gebärde und Hochrufen auf Abbas empfangen worden. Der Ansporner Blumenthal. Pari». Wie aus Lyon berichtet wird, hat Blumen thal jetzt wieder in einer öffentlichen Versammlung gesprochen, um dem französischen Volke klar zu machen, daß es bis zum Schlüsse durchhalten müsse und kein Opfer scheuen dürfe, um Elsaß-Lothringen wieder dem französischen Vater land zuzuführen. Ernste Stimmung in England. London. Die „Times" schreibt in einem Artikel über das Heeresbudget unter anderem: Wir dürfen uns keinerlei Illusionen über die Informationen machen, welche die deutsche Regierung besitzt. Sie kennt nur allzugut die schwachen Punkte in dem Panzer der Allierten, und wenn wir nicht gerade zu der drastischen Maßregel greifen wollen, ganz kurz sämtlichen Verkehr zwischen England und den neu tralen Staaten an den Grenzen Deutschlands zu schließen (?), dann bleibt die Wahrscheinlichkeit groß, oder besser gesagt, die Sicherheit groß, daß das ossizielle Deutschland voll kommen auf dem laufenden hinsichtlich des Anwachsens unseres neuen Heeres bleibt und daß die deutsche Regierung auch vollkommen weiß, über welche militärischen Kräfte wir im Inland zu verfügen haben. General Pau in Athen. Athen. „Agence Havas" meldet: General Pau ist auf der Reise nach Rußland gestern abend an Bord eines fran zösischen Torpedojägers hier etngetrosfen. Der französische Gesandte gab ihm zu Ehren ein Diner, an dem auch Venizelos und die Gesandten der Drelverbandsmächte Teilnahmen. „Petit Porisieu" meldet ai! Pont-:'-L-.m.H'.n das beinah täglich von deutschen Fliegern überflogen wird, die Bomben und Pfeile abwersen: Vorgestern wurde durch eine Fliegerbombe ein Brand verursacht, der aber bald gelöscht werden konnte. Infolge dieser Flieger angrisse und täglichen Beschießung der Stadt ist beinah die ganze Bevölkerung schon abgewandert. Der Schaden in Ponta Mousson ist ungeheuer. Amerikanische Getreidesperre. New Pork. Die Kommission, weiche unter dem Vorsitz des Bürgermeisters von New Porl über die Lebensmittel teuerung beriet, empfiehlt als Schutzmaßnahme eine Sperre für den Getreideerport. Die Maßregel soll besonders die Verteurung des Brotes verhindern. Ein Bericht in diesem Sinne wurde an Präsident Wilson gesandt. Wettervorhersage. Südliche Winde, meist heiter, nachts kalt, am Tage mild, vorwiegend trocken. Ein vernünftiges Kriegsgerichtsurteil. Paris. Das 2. Kriegsgericht des Gouvernements Pari» hat sämtliche deutschen Arzte und Sanitätssoldaten eines Lazaretts, die der Plünderung und des Diebstahls ange klagt und vom I. Kriegsgericht verurteilt worden waren, fretgesprochen. Tätigkeit der österreichischen Flotte. Berlin. Der Berliner Lokalanzeiger meldet au» Mailand: Am 15. Februar trafen ein österreichischer Torpedobootszerslörer und zwei Torpedoboote in dem montenegrinischen Hasen Antioari ein und beschossen die von der französischen Flotte mit Waren versehenen Schuppen. Auch ein montenegrinisches Segelschiff wurde getroffen. Luftkämpfe. Berlin. Der Londoner „Daily Erpreß" meldet über die Luftkämpse unter anderem: Trotz heftigen Sturme» entwickelten am 15. Februar zahlreiche deutsche Flieger eine lebhafte Tätigkeit. Ein Versuch französischer Flieger, die Deutschen zu verfolgen, verlief ergebnislos Zwei französische Flugzeuge stürzten ab. Zwischen Brügge und Ecloe wurden bei einem Luftkämpse zwischen deutschen und britischen Fliegern zwei britische Flugzeuge schwer beschädigt und zur Landung gezwungen. Die andern ergriffen die Flucht. England hält die Schiffahrt zum Teil aufrecht. London. Die „Times" melden, daß der englische Dampferbetrieb zwischen englischen, sranzösischen und holländischen Häfen nicht eingestellt werden wird. Zum Anschlag des britischen Gesandten» Berlin. Die „No dd. Allg. Ztg." schreibt: Wie wir erfahren hat Sir Robert Casement dem Staatssekretär de» Auswärtigen Amtes eine Abschrift seine» an Sir Edward Grey gerichteten Briefes übermittelt, der den gegen Str Robert Lavement geplanten Anschlag de» britischen Ge-