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Prokofieff: 7. Sinfonie Kurz vor seinem Tode (1953) vollendete er noch seine siebente und damit letzte Sinfonie. Es ist bekannt, daß Prokofieff sich eine Zeitlang zunächst der individualistischen Weltanschauung der westlichen Welt zugeneigt und daß er später in heißem Ringen sich darum bemüht hatte, sieh selbst die Mittel anzueignen und sein Können dabin zu lenken, den sozialistischen Realismus in der Musik verwirklichen zu helfen. Die Früchte dieser Be mühungen und unablässigen Kämpfe waren eine große Anzahl von Werken, darunter die 7. Sinfonie. Über dieses Werk schreibt der sowjetische Musik wissenschaftler J. Nestjew folgendes: „Eine Krönung seines schöpferischen Suchens in den letzten Jahren stellt die 7. Sinfonie mit ihrer Fülle von nationalen Melodien dar, die den Hörer durch dm Menschlichkeit der Lyrik und den tiefen Humanismus des Inhalts immer wieder ergreift. Mancher sucht in dieser Sinfonie vergebens nach einem konkreten Programm, das die Charaktere und Gestalten der sowjetischen Jugend verkörpert. Es scheint, als sei der wahre Inhalt dieses heiteren lyrischen Poems ein Widerschein der seelischen Verfassung des Autors: seiner optimistischen Weltanschauung, seiner Liebe zum Leben und zu den Menschen, seines lebendigen Humors, der auch in den Jahren schwerer Krankheit nicht in ihm erlosch. Die 7. Sinfonie ist das Ergebnis jahrelangen humanistischen Suchens, der Gipfel des lyrischen Schaffens, zu dem der Künstler von seinen bereits in der Jugend geschriebenen Klaviersonaten und den .Vergänglichkeiten' über die menschlichste Lyrik: .Romeo und Julia' und der besten, ausdrucksvollen Stellen seiner Oper .Krieg und Frieden' gelangte.“ Th. Literaturhinweis: Kalbeck: Joh. Brahms; „Musik der Zeit“, Heft 5: Serge Prokofieff Textliche Mitarbeit: Job. Paul Thilman und Gottfried Schmiedel V orankündigungen: 19. und 20. Februar: Beethoven-Tschaikowskij-Zyklus, 7. Abend Sonnabend, 26. Februar, 19.30 Uhr: 8. Philharmonisches Konzert