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reißender Wirkung ist. Rachmaninow konnte für Klavier schreiben, weil er das Instrument genau beherrschte. Siloti, einer der bekanntesten und begab testen Schüler Liszts, hatte ihn in die letzten Geheimnisse der Technik dieses Instrumentes eingeweiht. Serge Prokofjew: Suile Nr. 2 aus dem Ballett „Romeo und Julia“ op. (52 Prokofjew schrieb 1935 das Ballett „Romeo und Julia“. Es ist seit jeher in Komponistenkreisen üblich, Ballettmusiken auch für den Konzertsaal ein zurichten. Prokofjew hat aus dem abendfüllenden Ballett drei Suiten für Orchester zusammengestellt. Die 2. Suite bearbeitete er 1936, die 3. Suite 1944, während er die erste sofort nach Erscheinen des Balletts zusammen stellte. Prokofjew war darauf bedacht, jeder Suite einen musikalischen Ablauf zu geben, der das Drama der unglücklich Liebenden wiedergibt. So sind auch die Sätze der 2. Suite in der Lage, kurzgefaßt die Fabel widerzu spiegeln. Der Gegensatz der Geschlechter Montague und Capulet, der sich bis zur Blutrache steigert, kommt ebenso zum Ausdruck wie die Lieblichkeit und Innigkeit Julias, wie das unerbittliche Geschick des Bruders Laurenc. Höfische Tänze und Mädchentänze sind mehr schildernd als charakterisierend. „Romeo am Grabe der Julia“ läßt das Drama düster ausklingen. Lyrische Zartheit und schicksalhafte Wucht stehen so nebeneinander und geben dem Drama erhöhte Umrisse und Konturen. Textl. Mitarbeit: Joh. Paul Thilman und Gottfried Schmiedel Vorankündigung: 5. und 6. Dezember: 4. Philharmonisches Konzert mit Prof. Fischer 13. Dezember: ,, Meister werke des 20. Jahrhunderts“, 4. Abend Dirigent: Otto Gerdes, Kölii; Solist: Rolph Schroeder, Kassel 3711/11 P| lll-P-5 1153 0,65 It 10627/53