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eines solchen Verfahrens ganz ab, überlassen die Erörterung dieser Frage den Fachmännern. Nach den vorläufigen Erkundigungen bei mehreren deutschen Eisenwerken zu urtheilen , scheint dieser Vorschlag praktisch kaum durchführbar, durch seine Vorbereitungen zeitraubend und kostspielig; der Werth des Gusses zweifel haft. Wir möchten hier hervorheben, dafs sich die ökonomische Frage voraussichtlich anders stellt, wenn es sich um Massenlieferungen für ein und denselben zu befestigenden Ort handelt. Würde z. B. dasjenige Eisenwerk, welches den Auftrag erhielte, für die Neubefestigung von Bukarest 40 Panzerthürme zu liefern, oder für die Be festigung von Spezia 20 Küsten-Panzerthürme und Batterieen, nicht überlegen, ob die Anlage einer provisorischen Giefserei daselbst nicht billiger sein wird, als der Transport der ungeheuren Eisenmassen von Deutschland oder Frankreich nach Bukarest bezw. Spezia? Bei der ausgedehnten Verwerthung des Eisens und Stahles im Festungsbau, wie wir sie uns denken, d. h. bei dem Ersatz eines grofsen Theils des Mauerwerks durch Eisen oder Stahl, werden aber noch viel gröfsere Massen erforderlich sein und deren Construction sehr beeinträchtigt werden, durch die Rücksicht auf das Normalprofil der Eisenbahntunnels, sowie durch die Tragfähigkeit der Brücken und Viaducte. Wenn auch viel gröfsere Massen Roheisen und selbst Kohlen transportirt werden müfsten, aufserdem die Oefen, Converter, Walzstrafsen und Dampfhammer, so ist dies doch noch vielleicht billiger und leichter, als der Transport der vielen Panzerblöcke und Platten. B. Der Grundrifs. Nimmt man an, dafs ein grofses Festungs geschütz einen Raum von 4 m Breite, 6 m Länge und 2,5 m Höhe zu seiner Aufstellung und Bedienung bedarf, und dafs eine Eisenstärke von ungefähr 0,6 m für die Endwiderlager dieser gewölbten Geschützhalle genügen , so würden auf einer Frontlänge von 30 m ungefähr 7 Geschütze nebeneinander aufgestellt werden können und die ganze Batterie eine Länge von 30 m, eine Tiefe von 7 m, eine Höhe von 3,5 m, einschliefslich des 0,5 m starken Ge wölbes erhalten; die Front mit den Scharten würde, den noch anzustellenden Schiefsversuchen entsprechend, etwa 0,6 m stark sein und die Rückseite nur durch eine Blechwand geschlossen werden. Die Frontlinie einer solchen Batterie könnte eine gerade Linie bilden, oder einen ausspringen den stumpfen Winkel bezw. einen Bogen. In einer thurmartigen Construction von 30 m Durch messer würden, bei 90 m Umfang, 22 Geschütze in einem Stockwerk aufgestellt werden können. C. Das Profil. Bessemer giebt in seinem Vorschlag die Höhe der Flufsslahlbatterie zu 4,9 m an, hat also wohl 2 Stockwerke im Sinn, die auch überall da militärisch wünschenswerth sind, wo auf beschränktem Raum, wie z. B. bei Küsten- und Gebirgs- Befestigungen bezw. in Festungs gräben , möglichst viele Geschütze aufgestellt werden sollen, wo der Angreifer keine schweren Geschütze in der Nähe zur Wirkung bringen kann, oder das Schiefsen der feindlichen Ge schütze durch das Schwanken des Schiffes erschwert wird, auch das Baumaterial , hier Flufseisen, hinreichend widerstandsfähig ist. Die Zwischendecke beider Stockwerke könnten aus Walzeisen, Wellblech und Beton bestehen und würde hier wohl eine Stärke von 0,3 m genügen, während die obere Etage gegen Dynamit-Geschosse eine bombensichere Wölbung erhalten mufs, deren Stärke durch praktische Versuche zu ermitteln ist. Eine flache Wölbung wird wohl jedenfalls der horizontalen oder dach förmigen Decke vorzuziehen sein, um so mehr, als sie sich bei den Gruson - Panzerthürmen so gut bewährt hat. — Die äufsere Oberfläche der Decke kann auch die Wölbung beibehalten oder dachförmig sein, nur ist für den Abflufs des Tagwassers nach vorn oder hinten zu sorgen. Erdüberschüttungen sind zum Schutz der Eisen wölbung nicht nothwendig, wohl aber zum Auf fangen der auf der Panzerwölbung zerschellenden Langgranaten gezogener Mörser. Die Front soll nach Bessemer, wahrscheinlich gegen Schiffs kanonen, 900 mm Stärke erhalten. Die Scharten und Dampfabzüge liefsen sich beim Gufs leicht aussparen. D. Die Kosten. Nimmt man, wie vorstehend erwähnt, an, dafs ein Festungsgeschütz einen Raum von 4 m Breite 6 m Tiefe erfordert, wobei die Mittelwiderlager ganz wegfallen können, für die Stirnpanzer und das Kuppelgewölbe eine mittlere Stärke von 0,5 m, für die Rückwand 0,25 m genügen, auch Fundamentplatten von 0,5 m Stärke und 0,5 m gröfserer Breite, als die zu tragende Eisenwand ausreichen, so wird eine solche aus Flufsstahl gegossene Geschützcasematte etwa 138 600 kg wiegen und 9900, rund 10 000 kosten, zu welchem Betrag dann noch die Un kosten des Transports von Roheisen, Kohlen, aller Maschinen und Apparate treten. Eine ge mauerte Casemalte mit 2 in starker Stirnmauer, 1 m starken Mittelwiderlagern, Rückwand und Bombengewölbe bezw. ebenso tiefem Fundament, kostet 5000 46, also halb soviel als die eisernen. — Bei 2-stöckigen gemauerten Geschützcasematten kosten die 2 übereinander stehenden Räume zusammen 6600 eN6, der Raum jedes Geschützes im Durchschnitt also 3300 •N6. Bei 2 stückigen Flufsstahl - Geschützcasematten wiegen die 2