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Z72 netenhnase», Ghyczy, destättgt sich. Wie die „Polit. Corr* erfährt, soll der Wechsel im Präsidium noch vor den Osterferien erfolgen. Hr. v. Szlavy gab bereit» formell dir Einwilligung zur Uebernahme des Präsidium» und wünscht, die Jenen zu benutzen, um die Agenden in aller Ruhe an sich zu nehmen. Die Unabt>angigkeit»paNei candidirt Jranyi, während die gemäßigte Opposition noch leinen Landldaten norm- min hat. Die Wahl Szlavy's ist außer allem Zweifel. Pari», l. April. Die Debatte über da- Eisendahngesetz hat gestern dir ganze Sitzung der Deputirtenkammer ausgefüllt, und sie ist noch nicht beendigt. Ls gilt 191 neue Eisenbahnen zu schäften und zu clafsiren, und es sind nicht roemger als 250 Amendements von den Deputaten eingebracht worden, welch« den projectitten Bahnlinien eine andere Rich tung geben möchten, die besser dem speciellen Interesse ihres Wahlbezirk- entspricht. Alle diese Redner ver- theidige» ihr Amendement wenigsten» mit einigen Wortrn, obgleich sie im Borans gewiß sein können, abaewiejrn zu werden, und e- gehört für die Kammer nicht wenig Geduld dazu, sich durch diese monotone Debatte hindurchzuai beiten. Ein Mal erschien auch der Fiuanzminister aus der Tribune, um für die Auf rechthaltung der Bahnstrecke Blanc-Argent einzulreten. Er habe, jagte er, die strategisch« Wichtigkeit einer sol chen Bahn im Kriege von 1870 ermessen können. Die Verlhodigung vou Orleans wäre iveit leichter ge wesen, wenn diese Bahnlinie damals existirl hatte. — In der algerischen Lolonie ist eme französische Truppenabtheilung, bestehend au- Zuaven, Chasseurs und Lirailleur», 755 Mann und 22 Offiziere stark, auf dem Marsche von Omal nach Bogar von einem so heftigen Schneestnrme überrascht worden, daß 19 Mann der Lolonne dem Frost und der Müdigkeit erlegen sind. Brüssel, 1. April. (Tel.) Der König und die Königin sind gestern Abend von London hier e»nge- troffea. Die Königin ward in London von emem Un wohlsein befallen, doch scheint dasselbe, soviel hier be kannt. keinen ernsteren Charakter gehabt zu haben. Rom, 31. März. Ein Telegramm der „Pr." meldet: Der Minifterrath hat beschlossen, sämmtliche republikanischen Bereine und Kränzchen Italiens aufzulösen, und wird von nnn an anch das öffentliche Tragen eines republikanischen Abzeichens streng ver boten sein. — Garibaldi spricht sich in emem Schreiben gegen die prvjectirte italienische Ansiedlung auf Neu guinea aus und ermahnt die Jugend, in Italien zu bleiben, das deren Arme für die noch schwebenden in neren und äußeren Fragen braucht. Zur Grieutfrage. Konstantinopel, 31. März. Einem Telegramm der „Polit. Lorr.* zufolge unterliegt es keinem Zwei fel, daß die Pforte im Princip dem auf eine gemischte Occupatio» Ostrumeliens bezüglichen Prostete, ivennglelch unter mancherlei, die eventuelle Durchfüh rung desselben betreffenden Borbebalten, zugestlinmt hat. Unter diesen Borbehallen soll si h der Anspruch befinden, daß türkische Truppen, deren Betheiligung an der Occupallon außer Frage ist, auch an der Be setzung der Balkanpässe partrcipiren. — Gestern hat ans der Pforte ein Minifterrath über dir neue, der Convention mit Oesterreich-Ungarn zu gebende Fassung stattgefunden. — Die Mitglieder der bisher in Phi- lippopel versammelt gewesenen internationalen Commission für Ostrumelien sind heute m Kon- stantuwpel elngerroften und werden am 5. April eine Sitzung halten, m welcher das von ihnen beendigte organische Statut für Ostrumelien zur letzten Lesung gelangen wird. — Die Demission des Großwesirs Kheireddin Pascha ist vom Sultan nicht angenom men worden Konstantinopel, 1. April. (Tel.) Der Sultan hat einen Zradeh unterzeichnet, durch welchen der Pa triarch Hassun al» christliches und bürgerliches Ober haupt der armenischen GlaubenSgenossenschaften aner kannt wird — lieber die finanzielle Krage schweben die Verhandlungen mit Paris und London noch; d«r von den britischen und französischen Com- miftaren beanspruchte entscheidende Einfluß bietet gegen wärtig die Hauptschwierigkelt. — Die Pforte hat ein besonderes Reformproject für die europäischen Pro vinzen ausgearbeitel. — Der französische Botschafter, Mr. Fournier, ist gestern vom Sultan m Abschieds- audienz empfangen worden. Ernenmmgtn, Versetzungen u. iiu öffentlichen Vienke. Departement der Finanzen. Bei der Forstverwaltung ist der zeitherige Hilfsbeamte aus Neudecker Reviere im Forstbezirk Auerbach, Unterforsler Karl Adolf Klitzsch in bleicher Eigenschaft auf da- Augustusburger Revier im Forstbezirte Zschopau versetzt worden. Innere Angelegenheiten. Lehrcurse in der mikroskopischen Fleischbeschau bei der rhierarzneischule in Dresden betreffend. Es ist schon in der heurigen Nummer 31 dieses Blattes daraus aufmerksam gemacht worden, daß die Einrichtung von Lehrcursev in der mikroskopischen Fleischbeschau bei der königl. Lhierarzneischule zu Dresden in Aussicht genommen worden sei. Sicherem Bernehmen nach ist nun diese Angelegen heit inmittelst dergestalt geordnet worden, daß die ge dachten Lehrcurse von hrner an in da- Leben treten tverden. Nach dem darüber aufgestellten, vom kömgl. Mi nisterium der Innern genehmigten Regulative werden die Lehrcurse in den Monaten Ängust und September und während der 14 tägigen Weihnachtsferien bei der königl. Lhierarzneischule unter der Aufsicht eines Lehrer- an der letzteren von den an der Lhierarznei- schnle al- Assistenten fungirenden Lhierärzten abge- haltea werden und »n theoretischem Unterrichte über da- Mikroskop, über Trichinen, Finnen u. s. w., sowie in praktischer Unterweisung und Uebung in der mikro skopischen Fleischuntersuchung bestehen. Sie sind ans die Dauer von 8 Tagen berechnet. Zur Theilnahme an den Lehrcursen wird zugelasjen werden, wer gewöhnliche Elementarschnlbüdung besitzt und gesunde Augen hat. Wer Theil nehmen will, hat sich dazu schriftlich, unter glaubwürdigem Ausweis über ferne Persönlich keit, bei der Direction der königl. Lhierarzneischule anzumelden. Auf Grund dieser Anmeldungen erfolgt sodann die Einberufung zu einem bestimmten Termine. Jeder Lheilnehmer muß im Besitze eines für den Unterrichtscursus brauchbaren Mitroskopes sein, wegen dessen Beschaffung übrigens der mit der Aufsicht über die Lehrcurse beauftragte Lehrer an der königl. Thier- arzneijchule Jedermann auf Ansuchen beirälhlg sein wird. Am Schluffe des Lehrcursus findet eine Prüfung durch den mehrgedachten Lehrer Statt Wer dieselbe besteht, erhält ein, von der königl. Commission für da- Beterinärwejen ausgestelltes Zeug niß über seine Befähigung zur mikroskopischen Fleisch beschau. Jeder Lheilnehmer am Lehrcursus hat vor Beginn desselben 15 M. und für die Prüfung vor Beginn derselben 5 M zu entrichten. Die Zulassung zum Cursus wie zur Prüfung ist von der vorherigen Erlegung der nurgedachten Beträge abhängig. Für solche Personen, die im Gebrauche des Miko- ftopes bereit- genügend unterrichtet und m der mikro skopischen Fleischbeschau schon geübt sind, werden, be hufs der blosen Erlangung eines Prüfungszeugnisses d«r odgedachlen Art, besondere Prüfungen ohne oor- auSgegangenen Lehrcursus ftattfinden. Um die Zu lassung zu emer solchen Prüfung, für die vorher 10 M. zu erlegen sind, Haden sich die Betreffenden bei der Direction dec königl Lhierarzneischule schriftlich, unter Beibringung glaubwürdiger Ausweise über ihre Per sönlichkeit, anzumelden, worauf ihre schriftliche Einbe rufung zur Prüfung erfolgt. Dresdner Nachrichten vom 2. April. — Sr. Majestät der König hat heute Vormit tag 10 Uhr die Gewerbeschule des hiesigen Gewerbe- Vereins ^Schützenpi.^ Nr. 8) besucht und die daselbst ausgestellten Schülerarbeiten in Augenschein genom men. Ihre Majestät die Königin Hal am Nachmit tag de- 31. März die Ausstellung von Arbeiten der Leubnitzer Strick- und Nähschule zu Neuostra mit Allerhöchstlhrem Besuche zu beehren geruht. Ihre königliche Majestät nahm von den ausgestellten Gegen ständen, unter denen sich auch Arbeiten der Leubnitzer Volksschule befanden, mit lebhaftem Interesse Kenntniß und geruhte über die wahrnehmbaren Fortschritte Allerhöchstihre Freude auszusprechen. aopel gestifteten Prei- auf Borschlag der philosophisch- Mlologischen Klasse folgend« zwei Aufgaben: 1) »n Wiederholung de- im Jahre 1877 gegebenen Themas. »Umgehende Untersuchung über den Umfang, den In halt nnd den Zweck der auf Veranstaltung de- Kaljer- Konstantinos VII. PorphyrogennetoS gemachten Samm lungen von Excerpten aus den Werken älterer griechi scher Schriftsteller,* 2) als neue Aufgabe: „Eme aus Grund neuer kritischer Hilfsmittel veranstaltete Bear beitung der Chronographie de- Theophanes nebst Un tersuchungen über die Quellen und Fortsetzungen dieses Werke-.* Der ElnsendungStermln der Bearbeitungen, welche nur entweder in deutscher oder in lateinischer oder in griechischer Sprache geschrieben sein dürfen, ist der 31. December 1880. Der Preis beträgt für das erste Thema 1500 M , für das zweite 2000 M. Bei beiden »st die eme Hälfte des Preise- sofort nach der Zuerkennung, die andere Hälfte erst dann zahlbar, wenn der Verfasser für Druckveröffentlichung seiner Arbeit genügend« Sicherheit geboten hat. * Die neueste Nummer der im Berlage von Schott länder in Breslau erscheinenden, von Paul Lindau redigirten Zeitschrift „Nord und Süd* enthält einen trefflich geschriebenen Artikel von Karl Beck über Petösi. Die Person und der Charakter de» ungari sehen Lyriker» findet hier manche neue Beleuchtung. * In der österreichisch-ungarischen Botschaft zu Paris haben am 29. und 30. März MaNnäenzum Besten der Szegediner stattgefunden. Da- zweite Con- cert ist, nm» den Besuch betrifft, noch glänzender aus gefallen, als da- erste. Alle Sale waren überfüllt, und man konnte, wie die „Frz. Corr * wohl etwas hyperbolisch bemerkt, nur bedauern, daß Graf Beust nicht den Industriepalast bewohnt, der für alle An Meldungen, die noch in den letzten Stunden emliefen. nicht zu groß gewesen wäre. Unter den Mitwirkenden trugen diesmal die Pianistin Frau Zzarvady (Wilhel mine Clauß) und die Vlöllnvirtuofin Bertha Hast die Palme davon, die Erstere mit Compositionen von Chopin, Mendelssohn und BrahmS, die Letztere mit einem Bravourstück von Bazzlni. In beiden Loncerten kamen auch mehrere Composittonen des Festgebers zu Gehör. Der citirte Bericht schließt mit den Worten: „Graf Benst kann sich rühmen, em gute- Werk mit dein Tacle eines Gentleman und dem Gejchmacke eines Kunstkenners Allen zu Danke ausgeführt zu haben * * In der Provinz Valparaiso in Chile sind reiche Goldlager gefunden worden, denen optimistische Stimmen eine mindesten- ebenso große Entwickelung prophezeien wie den kalifornischen Sowohl im Lchutt- lande von Flüssen, als auch anstehend in Quarzadern ist Gold unzweifelhaft nachgewiesen und für die ersteren Hal man bereit- einen Durchschnitt-gehalt von Doll, per Kubtkyard angegeben, was den Ertrag mancher callfornischen Goldlager bei hydraulischer Bearbeitung bedeutend übertreffen wurde. Die Dicke der hauptsäch lichsten bl» letzt untersuchten Ablagerung in einem alten Flußbette der genannten Provinz wird zu 30 bis l20 m angegeben. Eine Hanptschwlerlgkeli ist die Beschaffung von Wasser für die Wäscharbeiten. Bereit» hat sich eine Anzahl von Gesellschaften zur Äu»beutung dieser neuen Goldlager gebildet und „prospectirende* Gold sucher durchstreifen da- Land in allen Richtungen. Der „Globus* stellt noch weitere Detail» über diesen Fund in Aussicht. — Das am vorigen Sonntage im königl. Hof» tHeater zum Besten der so schwer heimgesuchten Be wohner von Szegedin veranstaltete Loncert hat einen Reinertrag von 2400 M. ergeben, welche an die hie sige k. k. Gesandt,chail abgeltestrt worden sind (vgl. die Quittung im Juserateutheilc). —»eb. Durchd«aJahresbericht der städtischen höheren Töchterschule wird zugleich zu den am 3. und 4. April stattfindenden öffentlichen Prüfungen eingeladen. Die seit kurzer Zeit vollständig neu or- ganlsitte Anstalt ist auf einen lOjährigen LursuS be rechnet, die Aufnahme der Schülerinnen erfolgt normal mit dem 6., und die Unterrichtsdauer findet mit vol- leiidetem 10. Lebensjahre ihren Abschluß. Der Unter richt beschränkt sich auf die Vormittagsstunden von 8—1 Uhr, für die Turuabtheilungen bis 2 Uhr, jedoch ist übergroßer Anstrengung durch entsprechende Pausen vorgedeugt. Die Schule ist noch m fortwährendem Wachsen begriffen; denn während 1876 die Zahl der Schülerinnen 173 betrug, ist sie jetzt mit 333 ver zeichnet, und es macht sich bereit» die Zuziehung des Vorderhauses für die Zwecke der Schule nölhig. —sali. Aus dem Programm der Lehr- und Erziehungsanstalt de. Directors Paul Moch mann ersehen wir, daß die Anstalt (jetzt Räcknitzstr. Nr. 3) vom 1. Juli ad ein eignes Haus Christianstr. Nr. 8 beziehen wird. Die Schule besteht aus 3 Ele mentarklassen, einem Progymnasium und Realllassen und nimmt Knaben von deren vollendetem 6. Lebens jahre au in die Elementarklassen, vom 9. resp. 10. Lebensjahre an in die Gymnasial- und Realklassen aus. Die Prüfungen werden in den Lagen des 3. und 4. April adgehalten und der neue Cursus beginnt den 21. April. — Laut der ausgegebenen Geschäft-Übersicht der Sparkasse zu Dresden betrugen im Monat März d. I. in deren Hauptexpedition m Altstadt die Ein lagen 2234l3 M in 4332 Posten, die Rückzahlun gen 315976 M. m 5484 Posten; m der Füialexpe dition in Neustadt die Einlagen 94 578 M. .n 184'.« Posten, die Rückzahlungen 127 593 M. in 2198 Posten. Hiernach wurden die Einlagen von den Rückzahlungen um 125578 M. überstiegen. yropMMluachiichüu. Leipzig, l. April. (L. Z.) In der gestrige» Sitzung des Vorstand- des AlbertzweigvereinS Leipzig wurde den Pflegerinnen Mane Agnes Kramer, Laura Agnes Häntzschel und Ernestine Louise Püning die von Ihrer Majestät der Königin gestiftete und den Vorgenannten gnädigst verliehene Dienstauszeichnung für Albertine- nnnen feierlich ausgehändigt. — Zum Besten des nur geoachten Vereins veranstaltet morgen Abend die Di rection des hiesigen Stadttheaters unter gütiger Mit wirkung der Frau Marie See dach eine Aufführung des Laube'schen „Graf Essex* im alten Theater. Nach Ausweis seines letzten Rechenschaftsberichtes hat der Verein nahezu 200«) M von seinem Baarvermoaen zur Deckung der laufenden Ausgaben verwenden müssen. — Wie da- „L. Tgbl." berichtet, erfolgte heule die Uebernahme der Universitätsquästur durch den neuernannten Vorstand dieser Behörde, den bisherigen Rentamtskassirer K. August Beer An seine Stelle tritt nun der bisherige Controleur und Calculator Kari Bernhardt, seinerseits ersetzt durch den ersten Expedienten I. Michaelis. x Zwickau, 29. März. Dem von dem Rector des hiesigen Gymnasiums, Herrn Prof. Or. Erler herausgegebenen Jahresberichte über das Schuljahr von Ostern 1878 bis Ostern 1879 geht eine Abhandlung des Herrn Oberlehrers Or. Häbler „Astrologie im Alter thum" voran. Inhalts des Jahresberichtes selbst be steht das Lehrercollegium zur Zeit im Ganzen aus 23 Lehrern, während die Anstalt »m verflossenen Jahre überhaupt von 297 Schülern besucht worden ist und die Zahl derselben beim Drucke des Berichtes 287 betrug. Bon den mit dem Schlüsse des Schuljahres zur Universität gehenden l6 Zöglingen der Anstalt beab sichtigen 4 Theologie, 4 Iura, 2 Medicin, 1 Medicin und Naturwissenschaften, l Philosophie und deulsche Philologie, 3 Philologie, 1 Geschichte und Philologie zu studiren. Außerdem wurde an Michaelis eine außer ordentliche Reifeprüfung mit einem Schüler abgehalten, welcher sich dem Studium dec Theologie gewidmet hat. — Das Vermögen der Kranerstiftung (Unterstützungs- foud für würdige und bedürftige Gymnasiasten) hat im Laufe des Jahres einen Zuwachs von 711 M. erfahren und beträgt gegenwärtig in Summa: 88 321 M., während sich das Vermögen der Lehrer-Wittwen- und Waijenkasse im Lause des Jahres um 237 M. vermehrt hat und zur Zeit 7200 M. beträgt. x Zwickau, 30. März. Der von dem Realjchul- director, Prof, vr Oertel, herausgegebene Jahresbe richt über die hiesige Realschule I. Ordnung auf das Schuljahr l878/1879, womit derselbe zu den dies jährigen Osterprüfungen entladet, enthält in seinem ersten Theile eine Abyandlung des Herrn Oberlehrers Or. Kirchner: „Parömiologische Studien". — Wie sich sodann aus den Schulnachrichten crgiebt, so sind von den mit Ende des Schuljahres l877,'78 nach bestan dener Maturitätsprüfung abgegasigenen 18 Schülern der Anstalt 2 auf das Polytechnikum übergegangen, während sich 3 dem Studium der Mathematik, 3 dem der neueren Sprachen, 3 dem Postdienste, 2 dem Eisen bahndienste, l der Forstwirt)schüft, l dem Studium der Chemie widmen, 2 zur Steuer gegangen sind und 1 Seemann wird. Die Lehrmittel sind inhalt» de» Berichte- auch im abgelaufenen Schuljahre nicht uner- .heblich vermehrt worden. Au der Anstalt wirken zur Zeit einschließlich der Turnlehrer 25 Lehrer; der Be stand der Schüler belief sich am Ende de- Schuljahres 1877 78 auf 378 und betraft gegenwärtig 356, wo von 201 au» dem Schulorte selbst und 155 von aus wärts sind. — Der Lapitalbestand der Itreitstistung incl. der mit derselben verwalteten Stiftung de- Real- jchuloderlehrerS Zimmermann >m Betrage von 300 M. belauft sich aus 4064 M. 50 Pf., wohingegen die Kellerstiftung zur Zett einen Lapitalbestand von 1180 Mark 25 Pf. aufweist. x Zwickau, 1. April. Aus dem von d«m Ge- sammtdlrectorlum der hiesigen Bürgerschulen herauS- gegebenen 3. Berichte über die Volksschulen hiesiger Stadt auf da» Schuljahr 187H79 ergiebt sich, daß »u der emfacheu Knaben- und Mädchenbürgerfchule in 43 Klassen 2097, m der mittleren Knaben- und Mäd chtnbürgerschule in 49 Klaffen 1843 und in der höhe reu «naben und Mädchenbürgerschult m 31 Klaffen 956, in allen drei Schulen zusammen also in 123 Klassen 4896 Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden Die Gesammtzahl d«r an diesen 3 Anstalten wirkenden Lehrer und Lehrerinnen beträgt l06. Außer dem ist die unter oer Leitung des Director- der ein fachen Knabenbürgerschule, Meier, bestehende allgemeine Fortbildungsschule, an welcher 17 Lehrer wirken, >»» verflossenen Schuljahr« vou 633 Schülern in 18 Klassen besucht worden. D»e Lehrerbidliothrk ,st in Halts des Berichtes theils durch Ankaus, thetts durch Schenkung nicht unwesentlich erhöht worden; auch die Schülerbibliotheken der einzelnen Schulen, sowie die Lehrmittel haben zum Theil eine vich» unerhebliche Vermehrung erfahren. (srimmitschau, 31. März. jZ. W.) Ein ganz ungewöhnlicher und hier wohl noch nicht vorgekomme ner Fund ist am vergangenen Sonnabend in der hie sigeu Bahnhofsrestauration gemacht worden. Man entdeckte nämlich am späten Abend im Wartezimmer 3. Klasse einen Handkorb, welcher von einer ungekonn ten Person, die wahrscheinlich mit d«m 8- oder ^9 Uhrzuge weilergefahren, daselbst zurückgelassen worden ivar, und fand dann zur größten Ueberraschung einen, in ein wollenes Tuch und eine Windel eingewickelten, neugeborenen, lebenden, munteren Knaben. Da- arme kleine Wesen war derartig in den Korb eingezwängl daß der letztere zerschnitten werden mußte. Nach so fort auf der Polizeiwache erstatteter Anzeige wurde aus Anordnung des schnell herbeigerufenen Hrn. Stadt raths Or. Schmid das Kind vorläufig nach dem Krankenhause geschafft. Wo sich die lieblose Mutter des armen Kindes befindet, kouute bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Annaberg, 29. Marz. (O. Z) Die Gemeinde des nahe von hier gelegenen Neudorf erhielt kürzlich die Summe von 600 M. auSgezahlt, welche der emerttirle Lehrer Hartenstein derselben mit der Bestimmung testa menlarisch ausgesetzt hat, daß die Zinsen diese» Lapi tals jährlich armen Confirmanden zustießen sollen. Meißen, 1. April (M. L.) Der l4jährige Schüler der Bürgerschule, Richard Dietzmann, Sohn eines Schuhmachers hier, hat im letzten Examen die achte und höchste Prämie für Fleiß und gutes Bettagen erhalten. Pirna, 1. April. (P. Ä.) Heute Mittag hat die feierliche Einholung der neuangeschafften Glocken für unsere Nachbargemeinde Struppen in würdiger Weise stattgefunden. Sechszehn festlich gekleidete Reiter, sowie der dortige Militärverem empfingen die drei, mit Blunten und Kränzen reichlich geschmückten Glocken, die auf zwei edensall« decorirtcn Wagen von Dresden an kamen, und geleiteten dieselben nach ihrem Bestim mungsorte, wo sie unter entsprechenden Feierlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Glocken unserer Sladlkirche sandten den neu angeworbenen Kameraden ihre ehernen Grüße. Gerichtsverhandlungen. ü) Lre-den, 2. April. SchwurgerlchlSoer- handluugeu. (Fortsetzung.) X. Die Schlußverhandlung gegen den Dienstknecht Karl Craft Hensel aus StemigtwolmSoorf wegen Meineide- fand unter Ausschluß der Oeffenttichkett Statt. Aus Grund des bejahenden Wahrspruchs der Geschwornen wurde der Angeklagte zu 2 Jahren Zuchthaus, 3 Jahren Ehrenrechtsverluft und dauern der EideSunfähigkeit verurtheilt. Xl. In Privatanklagsachen der königl. Poliz«»- direction gegen den Antiquitätenhändler und Möbel- fabrikanten Ernst Wilhelm Großmann hier leistete der Letztere den ihm anferlegten Reinigungseid dahin, daß er die den Gegenstand der Prtvatanklage bildende Aeaßerung gegen den Gendarm Herkner oder in Be ziehung auf denselben nicht gethan habe. Den Anlaß zur Prwatanktage bot ein am 30. August 1877 aus der Salzgasse hier vorgekominener Vorfall. Don hatten mehrere Kinder, darunter ein Sohn de» Ange klagten, mit Armbrust nach einem am gegenüberliegen den Gebäude befestigten Stern geschossen, und deshalb kam es zu einem Wortwechsel zwischen Großmann uns dem Gendarmen Herkner. Hierbei sollte nach Inhalt der Privatanklage Großmann auf die von dem Gen darmen gerügte Unzulässigkeit de» Gebühren- der Kin der sich iu beleidigender Weise dahin ausgesprochen haben, daß der Gendarm hier gar nichts zu sagen habe, während Großmann auf die Insinuation des Gendarmen, er, Großmann, solle den Kindern das Schießen untersagen, nur entgegnet haben will: Jagen Sie die Kinder doch selber fort, so gut übrigens hier Wagen stehen, wird auch das Schießen nichts scha den rc. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme hatte jedoch d,e Aeußerung Großmann s keineswegs diesen harmlosen Charakter gehabt, vielmehr schien der selb« allerdings in dem gerügten Sinuc sich ausge sprochen zu haben. Indessen ergaben sich für die An nahme, daß Großmann nicht wissentlich, sondern nur fahrlässig etwa- Falsche- beschworen habe, mehrere nicht unwichtige Gesichtspunkte. Die Geschwornen erachteten unter Verneinung dec auf Meineid gerich teten Frage den Angeklagten des fahrlässigen Falsch- rides für schuldig, weshalb derselbe zu 6 Monaten Gesängniß verurtheilt wurde. XU Am Sonntag den 24. November v. I. Nach mittag» vernahm der Gutsbesitzer Ryffel au» Ditters bach, während er im Walde bei Wilschdorf auf dem Anstand war, mehrere dumpfe Schläge, welche klangen, al- wenn Holz gehackt würde. Ryssel konnte durch da» Stangenholz hindurchsehen und nahm m der Ge gend, aus welcher die Schläge erdröhnten, wahr, wie eine Mannsperson auf eme andere, ,m Graden des Äolmsdorf-Ditter-dacherCommunicationswege» liegend« Person mit voller Gewalt lo-schlug. Ryssel lief eilig durch da» Holz und befand sich noch »n einer Entfer nung von fünf Schritt von dem Thatorte, al- der Mann die Person, auf welche er während de» Heran nahen» von Ryssel noch immer lo-gefchlagen hatte, unter den Schultern faßte und nach dem Walde zu zerren suchte, aus welchem >n diesem Augenblicke Ryssel herau-trat. Der Thäter und Ryssel ftaudeu einander