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Geigerwettbewerb der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Prag den 1. Preis. 1952 errang J. Sitkowjetzkij auf dem Internationalen Wieniawski-Geiger- wettbowerb in Poznan den 2. Preis und auf dem Issay-Geigerwettbewerb 1955 in Brüssel ebenfalls den 2. Preis. Seit 1945 führt er eine systematische Konzorttätig keit durch und trat mit Erfolg in vielen Städten der Sowjetunion und im Ausland — Polen, Rumänien, CSR, Ungarn und anderen — auf. Seit 1953 ist Julian Sitlco- wetzkij 1. Geiger des jungen sowjetischen Kammerensembles — des Staatlichen Tschaikowskij-Streichquartetts. Julian Sitkowetzkij ist einer der talentierten Vertreter der jungen Generation sowjetischer Geiger, die sich in der Nachkriegsperiode auf der Konzcrtestrado hervortaten. Er ist ein sich noch entwickelnder Künstler mit einer deutlich aus gedrückten gediegenen Individualität. Sein Spiel zeichnet sich durch ein breites emotionelles Ausmaß, große Virtuosität und jene innere freie Interpretation aus, die ein Geheimnis der künstlerischen Ausübung ist. Friedrich Smelana „Aus Böhmens Hain und Elur“. An einem schönen Sommertag stehen wir in der weiten böhmischen Landschaft, in deren Blütenpracht, regsamer Bewegung und duftender Atmosphäre der Geist in schwärmerische Erregung versetzt wird. Aus dem allgemeinen Jubel ragt der frische und schlichte Widerhall der ländlichen Zufrieden heit hervor. Von dem menschlichen Lärm abweichend, treten wir in den ruhigen schattigen Hain hinein. Durch ein leichtes Lüftchen rauscht ein Zweig nach dem anderen, bis der ganze weite Hain durch Brausen widerhallt, mit welchem sich der unend liche schwirrende Jubel der Vögel vereinigt. In diesem Hymnus der Natur ertönt aus dem entfernten Forst der verträumte Ton der Waldhörner. Ein mächtiger Windstoß unterbricht diese feierliche Ruhe, zeitweise unserem Gehör das Geräusch der übermütigen menschlichen Fröhlichkeit bringend. Diese Geräusche nähern sich schnell. Nach einer kurzen Weile umgibt uns fröhliche Dorffestlichkeit, durch Tanz und Gesang erfreut sich das tschechische Volk des Lebens, und seine Seligkeit breitet sich in Gestalt des tschechischen Volksliedes durch die fruchtbaren Felder aus. Jean Sibclius Bei der Nennung des Namens Jean Sibelius denkt der Hörer zunächst und in erster Linie an seine sinfonischen Dichtungen, die ihm zur Weltberühmtheit ver halten. Aber Sibelius hat auch als Komponist der absoluten Musik ihren Tribut gezollt und Werke geschaffen, die seine meisterliche Größe verraten. Das Violin konzert op. 47 in d-Moll ist ein solches Werk von absoluter Haltung, das also ver sucht, durch musikalische Wirkungen allein den Hörer anzusprechen. Das Violin konzert ist dreisätzig. Der erste Satz hat zwei große musikalische Gedanken, die