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612 handelt es sich üm die die Vsrwaltun nicht empfiehlt die Fabrik von Wilk. Tillmann in Nmscheid iil jeder Hinsicht übertreffen, 2 ruck »an B Teubner IN Dresden Lciaiuworiiicher Redartem; I. G. Hartmann mi Hal Rei 3°! Tel Sri La. (W Tr, den tär lcdl die rick Tr, mei woi saii S Er Dr, St. Ei. »er r erf ein Ve Ta un eni UN bei so sac un au ve fli sie M Li hab Ani und He, Gr, lieh der und tei m ar w< B gr al A P ai ei saii der St Tri »o ter 2N, M. per M d< n S Geicvgcbung 1.. „ . „ Elsäsjsrn jetzt schon erwarten zu wollen, dazu sind wir nicht l>erca tzgi; waicrialisiische Vortheile allein könnten sie bewegen, jetzt schon in dies Haus zu treten Tie Controle des Cchul- oenwesens mutz dem Reichstage Vorbehalten bleiben, die Zeit des Provisoriums muss kurz bemesien sein. Redner schließt mil tvarmen Worten sür Elsaß. krimner uuä enxl. 8tvLke für Herrenbekleidung bei « k. k. tsierr. Hesichnrider ans Praß, vroack«», 8oblo»»»1e»»»« 23, l. kwg«. Jede Bestell,inq wird prompt, billigst be rechnet. ansgesübrt. Äbz. Wigard begreift nicht, wie man den neuen Landk- i. incn dcMichcs Wesen zusührcn könne, ohne ihnen alle Rechte cineu Dentjchen cinzuräumen. Die Silage, daß die Lande nicht i »mittelbar au Preußen übcrgegaugen seien, theilt Redner nicht. Ei le solche Annexion hätte die Zerrüttung der Verhältnisse des Bundesstaates herbcigesührt. u'sg. Wagener (Ncustcttin): Ich kann dem Abg. v. Treitschle nicht dahin folgen, wohin er uns in Betreff der Ov. aniianon von Elsaß und Lothringen hat führen wollen, e r l >.! sich in zwei Irrthümcrn. Dort ist nicht etwa i-ruiu r > und Lilles neu zu bauen und dann haben wir dort mehr al.- Gcietzc zn geben. Zn Elsaß finden wir eine sehr ausge bildete Verfassung und Organisation, zu der wir Stellung zu ne': nun haben. Wir haben nicht mit bestimmten Persönlich- Dpi»» MMn) 18S1 Beginn der Saison am 1. Mai. Sckluß am 31. October. Die ganz neue, ebenso elegante als aufs Komfortabelste eingerichtete Badeanstalt verfügt über unerschöpfliche Mineral-Quellen der heilsamsten Art und vereinigt alles den Badegästen nur irgend Wünschenswertste, wie: Wasser-Heil-Anstalt, Douche-, Dampf- und Sturzbäder re. rc. — Während der Dauer der Saison finden in den großen und schönen Sälen der Lockouts große Concerte, so wie allabendlich Bälle oder 801,60 änn^nntes statt. Zweimal täglich Musik der bekannten , ausgezeichneten Capelle, außerdem Schauspiele, ländliche Feste, Pfrrde-Nennen, Illumination u. s. w., wie , die reizendsten Ausflüge in die herrliche Umgebung. Ocftere tägliche Eisenbahn-Verbindungen nach allen Richtungen. die unvorikldtrtt Annahme I mit einer anderen Fassung ... nen Friede» Bezug nimmt lAntrag Reischrr). Ich wünsche, daß unsere Brüder nicht zu lange auf die allgemeine Wehr- Pflicht warten, aber auch hier übereile man nichts. Man denke an die einjährige Frist und an die vielen Einsteher au« Elsaß in der französischen Armee. sicht süddeutsche Elemente in feinem Jnnent, um zu erstarken. Darum war Redner früher für eine Annexion dr« Elsaß durch Preußen Rach der Ablehnung jeder Gebietserweiterung muß <r diese Ansicht ausgeben Die schwierige Aufgabe der Wieder- dr.slellnng deutscher Gesittung fei weniger durch theoretische Fragen, als durch Thaten zu lösen. Dar neuen Landsleute müssen als Deutsche behandelt werden, es müssen ihnen die deuischen Staatsrechte gegeben werden, und deren erstes ist die Monarchie, die die Deutschen in einem andern ernster» Sinne vc> stehen, als die Franzosen, als Napoleon. Zum deutschen Staaaisw.sen gehört, führt der schwerverständliche Redner wei- drS Regierungs-Entwurfs. vielleicht aanisVio« von Elsaß und Lothringen angeregt worden sind, des ß l, die auf den abgeschloffe- so würde ich Ihnen nur persönliche Meinungen mittheileu lAntrag Reischer). Ich wünsch«. können, und ich glaub« mir daS versagen zu muffen, denn all« di« kirr augrregten Organisationssrageu sind solch«, w«lch« zur Entschridung kommen werd«», sobald Sie durch das vorliegend« Gesetz di« verbündetru Regierungen damit beauftragt haben werden. Ich glaube aber auch auf die mehrfachen Beziehungen, welche von mehrern Vorl cdnern auf folgende Paragraphen de« Entwurfes gemacht worden sind, nicht eingehen zu fallen, ich will versuchen, mich fow«it als möglich an den ß l zu halten. B«vor ich ab«r darauf koinme, möchte ich auf eine Aeußerung des Abg. Windtholst zurückkommen, weil sie geeignet feio tvnnle, weit übrr die Grenzen d«s Hauses hinaus Unruhe und Be- sorgniß zu erregen. Es ist das die Aeußerung, daß er in Ber liner Dicasttriell vernommen hab«, mau gehe von der Rechts- auffaffung aus, daß nach Ueberuahme von Elsaß und Loih- ringen nuu plötzlich mit allen Institutionen r»b»l» ge- macht werden solle. Ich weiß nicht, woher der Abgeordnete diese Aeußerung hat, ich habe sie nicht vernommen. Wenu ich nun daraus eingeh«, waS sich unmittelbar au den 8 1 anschließt, so habe ich nur zwei Punkte zu erwähnen, einmal das Amende- ment, welches den 8 1 abändern will, und dann die eivleiten- den Bemerkungen des Abg Windthorst. Der Abgeordnete hat mit Recht hervorgehoben, daß es ungemein leichter wäre, wenn mau entweder einen selbstständigen Staat schaffte, oder die Länder einem andern Staate übergäbe. Der Abgeordnete hat voll kommen Recht; es wäre dieser Weg ein ungleich einfacherer, als derjenige, welchen die verbündeten Regierungen geglaubt haben, betreten zu sollen. Indessen wenn der Weg auch be- dequemer Ivar, fi> glaube ich dach nicht, daß er auch zweck mäßiger war. Dit formellen Schwierigkeiten können unmög lich davon abhalten, dem Lande eine Stellung zu geben, welche man für die richtige hält. Was nun die Frag, der Annexion betrifft, so wird nicht zu übersehen sein, daß zu einer Annexion immer zwei gehören, ein Staat, der anucclirt, uud ein Staat, der aunectirt wird. Wenn nun ein Staat nicht da war, der zu annectiren wünschte, so war damit die Frage erledigt. Lus die Frage des selbstständigen Staates will ich nicht weiter ein gehen, ich würde nicht mehr sagen können, als der Abg. v. Treilschke bereit gesagt bat. Es ist hier in der That das Richtige geschehen, um Elsaß und Lothringen eine Stellung zu geben, welche weder ein selbstständiger Staat, noch eine Annexion wäre. Es ist theils lobend, thcUS tadelnd der Reichs- Verfassung der Vorwurf gemacht, daß sie eine gewisse Elasticität besäße, und hier bewährt sich das auch wieder. Ich glaube, daß die Einfügung von Elsaß und Lothringen geschehen kann, ohne eine Bresche in die Reichsverfaffung zu legen und ohne die berechtigten Änsorderungcn von Elsaß und Lothringen zu beschädigen. Ich kann bei dieser Gelegenheit nur bestätigen, daß ich in der Umstellung der Alineas des Z s*) auch heule noch keine sachliche Aendcrung erblicke. Gehe ich hiervon aus, so kann ich nicht umhin, zu erklären, daß eine Stellung, wie sie die Vorlage in Aussicht nimmt, in keiner Weise zum Scha den der Reichsverfaffung dienen kann. Ich lasse die Frage unberührt, in welchem Maße eine Vertretung von Elsaß und Lothringen demnächst zu bilden.sein wird; man kann sie sich denken, wie man will, ich finde in der Reichsverfaffung Nichts, wodurch sie unzulässig sein sollte, und ich finde in der Ver tretung Nichts, was di« Reichsverfaffung verletzen könnte. Die Stellung des Kaisers ist dahin präcisirt, daß der Kaiser die zur Gesetzgebung gehörende» Rechte als Kaiser in Elsaß und Lothringen ausübt; auch darin kann ich keinen Widerspruch finden mit der Reichsverfaffung. Ich bin daher der Meinung, daß es vollkommen richtig ist, wenn man jetzt gleich durch den 8 t das Recht wicderherstellt, welches der FriedenSvrrtrag aus gesprochen hat, indem man einfach erklärt, Elsaß und Loth ringen gehören dem deutschen Reiche, und das will 8 t. Eine Aenderung in der Fassung des 8 t wird cintreten müssen, aber besser erst in der dritten Lesung, weil außer dem Frankfurter Frieden wahrscheinlich noch ein anderes Frankfurter Documeul zu erwähnen sein wird. Eine gebildete t «NT« »-IN«, mit den beste» Zeugnissen wünsche eine Stell« zum 1. Juli al« Erztehert». Dieselbe spricht Englisch nnd Französisch aelSnfig und grammatikalisch, spielt gut Klar, er und ertheilt Unterricht in alle» Msseuswiften. ^Adr N N kNN DreS» den« z-vite rvrlant« erbeten^ > 1er ans, die allgemeine Wehrpflicht, welche von den Elsässern nicht genug gekannt ist, woher sich auch ihre Abneigung gegen diese' P j! cht streik». Auch die Vortheil« der religiösen Bildung n usscu den neuen Landsleuten zugewendet werden, die Bor- theüe dcS Schulzwanges Eine Hochschule, reich dotirt, muß ihnen gewährt werden, — das Vaterland der deutschen Hu- m nisten wird dann ihr Stolz sein. Wir wollen den El- jasicr» ferner geben das deutsche Jndigenat, die deutsche Selbst- vcnvalinng. Nun sei auch gesagt, was wir ihnen nicht bieten wollen, wenn nicht die Sicherheit Deutschlands erschüttert wer- len soll Als Bismarck verhaßt war, habe ich ihn aus voller Seele verthcidiat; da kann ich jetzt die Wahrheit sagen. ES ist Wei'e großer Siaatsmanner, auf eine Kraft zu trauen und Instuulivuen ins Leben zu rufen, die nicht überall gefahrlos sind. Elsaß und Lothringen dürfen keine selbstständigen Staalcn werden, ja dieser Staal wäre die Wiege des halbdeutschen Par- ticul «riemus, wäre ein Schlag in unser eigene« Gesicht, die Elsasser werden hier vertreten sein, freilich nnr durch tu Stim men, aber diese Stimmen werden wichtiger sein, als ihre Zahl. Ta werden wir ihre Forderungen prüfen, gewähren; dazu braucht man nicht einen particularistischen Staat auszurichten. Wäre Elmß nnd Lothringen selbstständig, so würden sie ihr ebenes Bcamienlhum haben, und das taugt nichts. Mau muß ihnen zeigen, daß sie Deutschland angebvrcn, und das erreicht m..n durch Vcisebui gen Und ia keinen kleinen Hof in Elsaß; so ein kleiner Fürst ist ein schlechter Beamter, nicht mehr. Besser M begeht jetzt einen Mißgriff, als daß voreilige Mißstimmung Hervorrufe. Hingebung von den reuen zu rechnen, sondern mit der Persönlichkeit der Länder, die wir Deutschland einverleibcn wollen. Elsaß und Lothringen soll Rcichsland werden. Was ist denn Reichsland? Wissen wirs? Nein Ich kann heut noch keine positive Definilion geben, aber zwei negative sind möglich. Die Staatsgewalt . '.nn nicht identisch sein mit der Staatsgewalt des Reiches im Reiche. In Elsaß nnd Lothringen komme nicht die Gewalt des Sn'.nmcpislopats; wir werden hierzu Stellung zn fassen haben, wie zu der dortigen Schulvcrsassung. Ehe wir auf diesem Gebiete einen Schritt weiter machen, müssen wir wissen, wo die Reichsgcwalt im Reiche liegt. Ich will die neuen Lands leute in erster Linie als Elsaß-Lothringcr behandeln, und das- ist kein Gegensatz zu den andern Deutschen. Mit dieser Behandlung werden sic eher sich uns nähern. Nun sagt man: Alles wird gut werden, wenn sie erst hier sitzen. Das ist eine Täuschung. Der Gesetzentwurf ist schon zu srüh vorgelcgt, uud ein vorzeitiges Eintreten der Elsaß-Lothringer in den Reichstag wird die Einverleibung nicht beschleunigen, sondern sie verbittern nnd erschweren. Wer sind denn die Repräsen tanten der Staatsgewalt: der Kaiser und der Buudesrath. Nun sagen Sic, der Kaiser übt die Staatsgewalt aus! Wann übt er sic aus? Mit Einführung der Verfassung? Verstehen Sie so den 8 " nach Ihrer Verfassung? u. s. w Redner be handelt die Thesis, daß der Träger der monarchischen Staats gewalt in Deutschland nicht der Kaiser, sondern der Bundes rat!, ist. Und wenn das Kaisertdum einmal nicht mehr die Macht hat, ein Gesetz, das eS selbst nicht will, auch durch den Bundc-rath verwerfen zu lassen, so ist es gestorben. Meine Hoffnung sicht auf den Bundesrath und dessen Entwickelung zur Stärkung der monarchischen Gewalt. Mit schönen Reden und Verheißungen werden wir Elsaß-Lothringen nicht gewinnen, weä.l er durch die Tüchtigkeit und die Integrität des deut schen Beamtcnlhums. Man darf nicht versprechen, was man Abg. vr. Windthorst: Die Abtrennung von Elsaß- Lothringen von Frankreich ist eine vollendete Thatsache; die Vereinigung mit Deutschland versteht sich dan ch von selbst, und wenn der 8 1 nichts writer sagen soll, so bedürfte eS kei nes Wortes Aber der Paragraph kann nur in Verbindung mit dcu folgenden Paragraphen gedacht werden; darum hat jeder Redner aus diese ParagraplstN über,»griffen. D«r Vorwurf, die Commission habe sich zu viel mit theoretischen Fraaen bc- schästigt. ist nicht ganz gerechtfertigt. Unklarheit herrschte als Rester der unklaren Gesetzvorlage; diese Unklarheit ist brdaucr lich, denn sie sührt Mißverständnisse herbei. Die Warnung Trciischkc's vor particularistischen Institutionen war nicht von der Definition eines Particularstaales begleitet. Die einzige ge sunde Lösung der Frage wäre die Gründung eines eigenen Staates oder Vereinigung mit einem andern Staate. Wie jetzt die Sache gemacht wird, verdunkelt sie die Begriffe der Sou veränität und das kann zur Schraube werden, mit der man die Bundesversassung aus den Angeln heben kann. Das wäre bedauerlich, wenn es gelänge. Ich halte auch den 83 der Vor- löge sür bester als den der Eommisiionsbeschlüste. Redner wie derholt seine Acußerungen in der Commission und beleuchtet auch die Aeußerungen anderer Commissionsmilglieder und fährt dann fort: Im monarchischen Interesse kann ich es nur be klagen. daß es nicht möglich ist, die Frage mit Klarheit zu lö sen, und der Vorwurs trifft in dieser Beziehung mehr noch die Regierungen, als die Commission. Wir sind auf der schiefen Ebene der Volkssouveränetät schon weit gekommen; mögen wir nicht am Fuße derselben erwachen, wie hcute Frankreich! Darum will ich auch Alles der Initiative der Regierung überlassen. Ich meine, man könne heute noch nicht einen durchdachten Gcsammtplau aufstellen. Darum halte ich ein Provisorium sür wünschenSwtrlh, weil Elsaß-Lothringen berechtigt ist, zu erklä ren, «S will über seine Zukunft auch in Bezug auf die staatliche Verfassung gehört werden. Jetzt herrscht bei ihnen selbst viel leicht noch keine Klarheit darüber. Abg. v. Treilschke scheint mir die Selbstverwaltung auch etwas bedingt ins Auge gefaßt zu haben, wenn er nur an die Preußische Städteordnung ge dacht hat, und was die Verletzbarkeit der Beamten durch ganz Deutschland betrifft, so haben die anders wo gemachten Er- fahrungcn diesen Wunsch nicht gebilligt. Das Durcheinander- Würfeln hat Mißbehagen hervorgebracht und der Dienst hat darunter gelitten. Und wenn man schon würfeln will, so soll man nur süddeutsche Beamte nach Elsaß Lothringen senden; Tic werden rascher moralische Eroberungen machen, als die Norddeutschen. Abg. v Treilschke will die Departements mit der Ccntralstelle in Berlin, — ich wünsche ein solches Specimen von Selbstverwaltung nicht. In Preußen spricht man seit Jahren von Selbstverwaltung, die nichts weiter bedeutet, denn zuletzt ma chen die Geh. Näthe in der Wilhelmstraßt Alles Willman decen- tralisircu, so muß man die Competenz der Oberpräsidenten erwei tern. sonst hat man französische Präfeclen. Wollen wir Elsaß- Lothringen eine Wohltbat gewähren, so bilde man eine große Ccntralstelle in seiner Mitte mit großer Machtbesugniß. Ueber- haupt soll auch hier ohne Mitwirkung der Regierten nicht re giert werden; es soll keine Verordnung erlassen werden, ohne sie vorher gehört zu haben. Ich kann nicht dringend genug die Regierungen bitten, danach zu handeln. Auch soll man nicht an die kirchlichen und religiösen Dinge rütteln, so ist es in England. (Ruf: Irland!) Ja an Irland haben es die Englän der eben gelernt. Die Behandlung dieser Verhältnisse von Ber lin ans ist keineswegs erwünscht, die DeuUchalücktichmacherei mit großer Vorsicht zu üben. In ihren Gesetzbüchern müssen wir sie unangetastet lassen, sie in ihren Communalverhältnissen schonen, nicht zu rasch verfahren, damit sie scheu, daß eS in Deutschland gute Jnstsiutioncn giebt. Hält man den Rechts standpunkt fest, so kann nicht anders vorgcgangen werden. Der Friede ist abgeschlossen, das Patent wird erscheinen, das öffent liche und Privatrecht werden nach Brauch in Kraft bleiben. Ich betone dies, wtil man in Berlin in den Dicastcrien an derer Meinung zu sein scheint. Ich kann einem Ausschlusse des Reichstags von der Gesetzgebung nicht nachgeben, denn die Leichtigkeit, mit der man in Berlin Gesetze macht, welche tief eingreisen, ist ganz unglaublich, das können uns die Schles wig-Holsteiner, Hannoveraner, Nassauer bezeugen. Wenn die Regierungen Alles am besten machen können, wozu da noch die Constitution? Geben Sie einfach den Regierungen das Steiler in die Hand, die Elsässer müssen schleunigst die Wahl zum Reichstag vornehmen: sie werden schon Lcuic herschickeu, die wir hier durch deutsche Redlichkeit gewinnen uud sie werde» hier zu ihrem eigenen Nutzen Mitwirken. In einer volkreichen GegendBöhmen'S,' nahe der mährischen Grenze, etwa 2 Weg stunden von zwei Eisenbahnstationen ent fernt, und mit derselben durch Straßen verbunden, ist ein Recht: wir st«d »och mcht beruhigt genug, kennen dt/Berbält- niss« »och mchi Darum ist «io« Dictatur uoihwendig. Nun handelt eS sich am dl« Dauer der Dictatur. Hierbei dürfen wir nicht versuche», eine priuripitll« Vrrschukuhnt tzinuPpucaE nur um praktische Gründe kann eS sich haudeln. Die Art der Dictatur. wie der Reichstag Mitwirken soll, ist geradezu unzu lässig. Unser Recht ist hermleüet »ns dem Mandats Deutsch land zu v«rtr«te», aber mcht a»s d«m Mandat«, Elsaß und Lothringen während der Dictatur zu vertrete». Wir dürfe» »brr nicht mehr thu», al- w ir zu tmm im Stande sind. Die Verwaltung, sagen wir, soll vom Kaiser allein au-geübt werden, seine Gewalt ist unbeschränkt, unwiderruflich Da« wolltru wir klar an die Spitz« stellen, obue den Inhalt d«r Vorlagt zu verändern UrbrigenS braucht dieses Gesetz mit den Bestimmun gen der Reichsverfaffung gar nichr übereiazustimmeu D«r Kaiser hat ia Elsaß eine ganz andere Stellung, als sie ihm die Reichsversaffung anweist. Durch das Promwnum wird das Reich nicht geschad^gl Wir können es schon wagen. Abg. D«. Löwe: Der Reichskanzler hat uns davor ge warnt. uns bei dieser Frage auf staatsrechtliche Erörterungen über UnitariSmus, Föderalismus einzulasseu, aber web das Herz voll ist, detz läuft der Mund über, und der erste Redner hat seinem Hange »um UnitariSmuS freie» Lauf gelassen. Ich werde mich davon fern halten. Wir haben es hier nicht mit einem eroberte» Volke zu thu», nicht Gewalt sollen wir an- wenden. Nicht di« deutsche Nationalität Hilst uus in Elsaß- Lotbringen, sondern das deutsch« Stammesbewußtscin; wir wollen aber die Stammes«igrnlhümlichkeit anerkennen, und dos ist unser Anhaltcpunkt, der einzige in den neuen Landen. Bei dieser Richtung muß man anknüpfen, wen» man einen Hall gegen Frankreich gewinnen will. Darum handelt es sich hier allein, wenn man daS auch Particularismus nennt. Frank reich durfte diese Lande nicht behalten, auch wenn in den Vo gesen kein Mensch ein Wort deutsch verstände, auch wenn es der französischen Regierung gelungen wäre, das StammeS- bewußtscl» zu unterdrücken. D«r Neutralitätsgedank« durfte von Deutschland nicht angeregt, er konnte höchstens an Frank reich als Concession zugestanden werden. Es war ein weiser Act der Regierung, bas Laud als Reichsland zu lassen, um die Stammeseigenthümlichkeit zu schonen. Wir aber, wir müssen das Provisorium so kurz als möglich mache», und darin liegt gar keine Gefahr, im Gegenthnl. ui« ist der Moment, die Verschmelzung vorzuncbmeu, günstiger wie jetzt, wo die Ka tastrophe von Paris das Land zerschnitten hat. Jetzt haben die Agitatoren in Frankreich vollauf mit sich zu thu«; siud die Zustände geordnet, so werden die Agenten schon d«n Weg nach Elsaß finden. Wer in den Reichstag gewählt würde, läßt sich vor- herschen: Schutzzöllner, Vertreter kirchlicher Cvrporationen, eine Jntercsienvertremng, keine Revolutionäre, denn uns werden sie nicht zur Revolution bekehren wollen. Der von Paris durch ganz Europa gelegte Revolutivnssaden ist zerschnitten; das fühlen die Elsaß-Lothringer, und darum müssen wir sic jetzt an uns ziehen, und darum muß das Provisorium so kurz wie möglich gemacht, müssen Vertreter, sobald cs di« Verhält nisse erlauben, in den Reichstag gewählt werden. Der Rcvo- lulionswirtbschast in Paris muß der deutsche Rechtsstaat ge- genübergestellt werden, und das müssen die Elsaß-Lothringer erkennen. Die Verwaltung allein darf eS nicht thu»; lassen Sie den Gedanken dort nicht aufkommen: der Landrath ist nahe, der Kaiser ist weit. Gegen Beamte herrscht Mißtrauen, nnd mit neuen Beamten kommt kein guter Geist dorthin. Die Elsässer haben ja selbst vortreffliche Beamte, nameutlich Fi- nanzbcamte, und hätten wir diese besser benutzt, so wäre dies von Vortheil für unsre Kassen gewesen. DaS Zusammenwür- feln der Beamten werde d>e Versöhnung nicht fördern, uur erschweren. Bedauerlich ist die mißliebige Kritik Treitschke'S über die Thätiakeit des Hauses: wir arbeiten unter ungünsti gen Verhältnissen, aber wir arbeite», wie kein Parlament ar beitet. so ernst, mit so treuer Hingebung, und daS werden die Elsaß-Lothringer bald erkenne». Treues Arbeiten: — daS ist ja die Garantie für eine -roße Nation! Staatsminister Delbrück berichtigt die Aeußerung des Vorredners in Betreff der französischen Finauzbeamten. Die Abg. Lasker: Wir sind nicht berufen, geschäftlich die Or ganisation von Elsaß und Lothringen heute zu berathcu und zu beschließen. Wir solle» nur beraihen, was zu übersehen ist. Darunl trägt das Gesetz nur einen provisorischen Charakter, daran ändern dir Anträge nichts. Wir wollen durchaus nicht dieses Gesetz benutze», um die Idee der Reichsversaffung zu ändern, zu verdunkel». Dieser Vorwurf ist gegen dieNational- libcralcn gerichtet, damit würden wir aber, wäre es gerecht, eine schwere Sünde begehen; ich weise diese ungerechtfertigte Anschuldigung zurück, zurück im Namen der Majorität deS Hauses. Wir wollen den neuen Landen die beste Regierungs- Weise geben; das ist unser Ziel, darum muß auch ermittelt werden, was die Einwohner selbst wollen. Damit ist nicht gesagt, daß wir alle ihre Forderungen erfüllen; denn z. B. an 8 1 kann nicht gerüttelt werden; können wir die Ermittelun gen heute schon vornehmen? Nein! Die Elsässer sagen mit *) Während nach der Vorlage deS Bundespräsidiums der 8 » mit dem Satze: „Alle andern Rechte der Staatsgewalt übt der Kaiser auS" schließt, bat die Lommission vorgcschlagen, den 8 3 mit dem Satze: „Die Staatsgewalt in Elsaß und Lothringen übt der Kaiser aus" ein zu leiten. Postbeamten allein arbeiteten, alle andern wollten uicht mit der neue» Regierung arbeiten. Abg. Kryaer (Haderslcben) verliest eine auf Nordschles- wig bezügliche Erklärung zu Gunsten dcS Selbsthrstimmungs- rechtcS, das er auch sür die Elsaß-Lothringer reclanürt. Abg. v. NicgolewSki erklärt, die Pole» würden sich der Abstimmung enthalten. Er achtet da» Nationalgefühl auch für Deutschland, das so hoch gehoben ist. Die Discussion ist geschlossen. Referent vr. Lamey resümirt die Debatte; es folgen persönliche Bemerkun gen, Abg. Reischer zieht sein Amendement zurück, der K 1 wird mit allen gegen die Stimmen von Schraps und Sonnemann (Frankfurt) angenommen. Die Polen und Kryger (Hadersleben) haben den Saal verlassen. Schluß der Sitzung 3 Uhr LO Minuten. — Nächste Sitzung Montag 12 Uhr. Tagesordnung: Abstimmung über daS Gesetz wegen der Prämienanleihen, Fortsetzung der heutigen Berathung. Die Aktionäre der Aussig Teplitzer Eisenbahn werden auf die Wichtigkeit der bevorstehenden Generalversammlung und auf die Nothwendigkeit, sich durch Anmeldung ihrer Actien ms 22. dss. ihr Stimmrecht zu sichern, aufmerksam gemacht. Hiesige Anmeldestelle: Herr Uieliavl Itw8LvI. vr«is«ürdtg auS fret«r Hand zu ver kauf»». DaSstlbe besteht auS mehreren, vor we- nigcn Jahren errichteten, daher cm besten Bauzuftande befindlichen Fabriks- u. Wohn gebäuden, Schuppen und Magazinen, in nerhalb cincs abgeschlossenen Hosraumcs. Die sehr geräumigen FabrckSlocalitä- tcu enthalten eine vollständig eingerichtete Warmwaffcr-FlachSröste, zwei Flachsbrech- und vier Schwung Maschinen, eine Schrot mühle und Leinölprcsse sammt Zugehör, welche durch cine IS- bis Upserdige Dampf maschine betrieben wcrden. Eine Wasserleituna führt bedeutende Was- sermengcn zu, welche nicht bloö für die vorgenannte Fabrikation, sondern auch noch überdies zn einer etwa einzusührenden Stärke-, Trauben-, Zucker- oder Sprilfabr k vollkommen auSreichen würde. Tie Gegend baut viel Kartoffeln und Flachs und sind diese Produkte sowohl als auch Arbeitskraft in ausreichender Menge und billigen Preisen zu beschaffen lieber Verlangen dcS Käufers könnten an denfelben «». 300 bis 3lv Joch (etwa 700 preuß. Morgen) landwirthschastliche, nnmittelbarbei derFabrikanliegende Grund stücke pachtweise überlassen werden. Hieraus Reflectirmde wollen ihre Offerte mit It- <!. »7m bezeichnet, an Haa» f«»K«tn n. Vogler, Annoncen Expedltiou in Prag einsendr». VvpIiilL Mel gsi-ni unü Kaffee-8kllon beehre ich mich einem geehrten reisenden Publikum aufs Beste zu empfehle». »an-tllelt« LSI»»« werde« »aturgetren haltbar und schmerzlos, ohne die Wurzeln zu entfernen, bei mäßigen Preisen eingesetzt. Ebenso werde» Zähne gut plombirt, gereinigt, auch heraus,e«-mme» bei VrvtVSletbeU, WllNd» UNd Zahnarzt, Staatsminister Delbrück: Meine Herren! Ich glaube, Sie werden es verstehen, wenn ich der Versuchung widerstehe, hier auf die Organisation von Elsaß und Lothringen eivzu- ... ^,-.-0 gehen und einzugehen auf Gegenstände, welche bei den 88 2 Bcamlsnihums. Man dars nicht versprechen, was man und 3 eingehend werden besprochen werden muffen. Wenn ich ! altcn kann, nicht zuviel verheißen. Ich empfehle Ihnen eingehen wollte auf die Fragen, die in Beziehung auf die Or- Ab abrt von Dover um 9 Uhr 40 Morgens. Ä kunft in .Köln um io Uhr öS Abends. RacdtAbienst: Abfahrt von Dover 10 Uhr 40 Abends. Ankn ft in Köln 4 Uhr Nachmittags. Die Schisse warten in Dover aus die Ankunft der Expreßiüge von London um 7 Uhr 40 Morgens und » - Sü Abends. Alle diese Schiffe stehen t« Verbindung mit der Belaisehen Staat-eisen, bahn, >n,t der kiocääeutsoben kuoöoopoot, mtt der ^genv« konUnenkow edrr dem llontinentol Vally psroels txpro» (b» Q»n6o ) sür die Be- svrNluug von Packctcn und Lolli, Reisegepäck und Muster zu festen und billigen Tarissätzen. Brüssel, 1. Mai 1871. Der General-Agent: g s ier Staats Toft- und Nacyt- Postdienst rwisckkn 08lenäe unö Dove?. Große Verbesserung. I-! ende: Die ütiieudahn läuft von e«r Station nack dem La wo »ie Passagiere au« dev Wagen und in die Schiffe f . p rode so w»e in Dover auf dem AdmtraltvPirr-— Di« ans En» and einrrrffeuden Passagiere wrrdrn jctzt mit ihrem G pack vo» d.m Lauverlatz« au« in Eisenbahnwagen nach dee Lt»i on d.fördert, wosUcff sich auch «in Buffer-Rrstaurant, wie — in Ealai«, brfindrt. Vo> Um Lontinenl »gch Lnglunä. Tagesdienst: ?>bfal,rt von Osteude 9 Uhr Morgens. Autunit in Loudon b Uhr 45 Nachmittags. NuchlSbienst: Abf.hrt von Ostende 8 Uhr Abends. Ankunft in London 3 Uhr 55 oder « Uhr 13 Morgens. Die Schiffe warten in Ostende stets auf die Ankunft der Züge au» Kvlu um 11 Uhr 40 Morgens und . 10 - 30 Abends. Von Lngianll mich dm Lontinsnt. Bad Mildtnftrin ---- ! R izrnde grfchützt« Lag«. Herrlich» reiu« Luft. Vorzügliche Heilerfolge. ! 6u888iak>-Talent-I-Llien, welche alle bis jetzt bekannte ktARekvvkMIlMlLsien