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74 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Uedaction. 15. Januar 1901. jeweils so lange gewartet werden müfste, bis das Ausstol'sen beendet ist und die Ausstofsmaschine dem Stampfkastenwagen Platz machen kann. Ferner würde die Anordnung der stationären Füll station auch eine wesentlich längere Disposition der ganzen Ofenanlage veranlassen, indem die Füll- und Stampfstation mindestens um die Aus- stofsmaschinenbreite zuzüglich der Stampfkasten wagenbreite von der nächstgelegenen Ofenzelle entfernt sein mufs. Gerade die neuesten Anord nungen zeigen durchweg die Verbindung der Aus ordnung der Ausstofsmaschine auf dem Stampf kastenwagen ist die in England allgemeine und unseres Wissens ausschliefslich angewendete. Die im eingangs erwähnten Artikel be schriebene Anordnung entspricht nicht nur an nähernd, sondern absolut genau den nach Quaglios Patent, das erst im August 1900 abgelaufen ist, von der Sächsischen Maschinenfabrik und anderen Werken erbauten Ausdrück- und Beschick maschinen. Der Brinck & Hübnersche Stampfer hat gegen ¬ über der Maschine von Kuhn vor allen Dingen den Vortheil, dafs statt der Zahnstangen ein Frictionshammer angewendet wird, wie er als Fallhammei - seit vielen Jahrzehnten bekannt ist und sich vorzüglich bewährt hat. Sämmtliche vorkommenden und möglichen Bewegungen des Hammers werden mit nur einem Hebel mit gröfster Leichtigkeit ausgeführt. Der Hub des Hammers kann in einfachster Weise innerhalb weiter Grenzen verstellt werden. Der Antrieb erfolgt mittels Schnecke und Schnecken - - ■i rad direct auf die Hauptwelle. Der An trieb ist absolut staubdicht eingekapselt . und die Schnecke läuft im Oelbad. Der Motor hängt unter der gufseisernen Platte, die den Antrieb trägt, was den grofsen Vorzug hat, dafs der Motor nicht gekapselt zu sein braucht, leicht zugäng lich und dabei doch gut geschützt ist, so dafs Staub und Flugasche nicht leicht auf die beweglichen Theile gelangen können. Der Vorschub des Stampfer wagens erfolgt automatisch und wird der Wagen selbstthätig umgesteuert, sobald er am Ende des Stampfkastens an gelangt ist. Die Gröfse des Vorschubes läfst sich innerhalb weiter Grenzen ver ändern, wodurch man es in der Hand hat, die Intensität des Stam pfens auch bei gleich bleibendem Hub des Hammers zu verän ¬ dern. Eine kräftige stofsmaschine mit der Stampfmaschine, wobei die Kohlen über den Ofen weg nach dem jeweiligen Stand der Ausdrück- und Stampfmaschine ge bracht werden. Diese Anordnung empfiehlt sich nicht nur aus Sparsamkeitsrücksichten, da ge nügender Platz für die Ausdrückzahnstange auf dem Stampfkastenwagen ohnedies vorhanden ist, und derselbe Antriebsmechanismus, der die Böden des Stampfkastens in den Ofen bewegt, ebensogut zum Betriebe der Ausdrückvorrichtung benutzt werden kann, sondern sie hat auch noch den Vortheil, dafs auch während des Ausdrückens einer Ofenzelle das Stampfen möglich ist. Solche auf vorstehender Zeichnung veranschaulichte An- Bremse verhindert, dafs der Stampferwagen nach Beendigung des Vorschubes vermöge der ihm innewohnenden Bewegungsenergie weiterläuft und dadurch der inzwischen herabfallende Hammer den eben gestampften Kohlenkuchen wieder aufreifst. Ein weiterer Vorzug dieses Stampfers be steht darin, dafs sich der ganze Stampferwagen nicht über dem Stampfkasten, sondern neben demselben befindet, wodurch der nicht unwesent liche Vortheil bedingt wird, dafs die Maschine nach den Fülltrichtern zu keinen Raum beansprucht, was z. B. den Einbau der Kuhnschen Stampfer an bestehenden Anlagen sehr erschweren wird und