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im Verdienstleben, lein Heines Scharmützel, und dazu präparirt man sich besonders, alle Truppen der Re- Name müssen da ins Feuer geführt werden, um Bresche in die spröde Kausneigung des Publikums zu schießen. Das geht, wie gesagt, nicht ohne Vorbereitungen, dazu sind längere Konferenzen erforderlich, wie über des Zaren Friedens-Manifest. Und in diesem Jahre, wo Ernte und ErwerbSoerhältnisse befriedigend waren, verspricht das Weihnachtsgeschäft sich besonders zu rentiren. Also vorwärts! Die Vorbereitungen finden noch genügend natürliche Störungen. WaS zeitig be gonnen, kann auch genau in Bezug auf technische Aus gestaltung der Inserate besprochen werden. — „Ich warne Jedermann, meiner Frau etwas zu borgen." So ähnlich lauten die Inserate, in denen irgend ein vielgeprüfter Ehemann warnt, seiner Ehe frau Kredit zu gewähren, da er für nicht» auskomme. Eine solche Privat-Bekanntmachung ist rechtlich inso fern bedeutungslos, als sie die Haftung des Mannes für Schulden der Ehefrau, die sich auf den Haushalt beziehen, nicht beseitigen. Hat die Frau trotz der Warnung zu gewöhnlichen Haushaltungsgeschäften oder Nothdurften Maaren oder Sachen aus Borg ent nommen, so muß der Mann dergleichen Schuld als die seinige anerkennen. Will er sich dagegen wirklich schützen, muß er die Hilfe des zuständigen Amtsgerichts in Anspruch nehmen, welches dann eine bezügliche Bekanntmachung zur Verhütung künftiger Schulden dieser Art erläßt. — Bezüglich des Umbaues des königl. Residenz schlosses in Dresden wird von bestinformirter Seite entgegen ollen anderen Mittheilungen bestätigt, daß man im königlichen Hofbauamt einen Ausweg gesun den hat, um das Georgenthor so umzubauen, daß den Ansprüchen des Verkehrs gedient wird und die Ge mächer des Königs unverändert erhalten bleiben. Zu- nächsi werden alle drei Durchgänge durch das Georgen- thor erweitert, was dringend nothwendig ist, und server wird von der Westseite her ein neuer Durchgang ge schaffen, dessen Eingang mit dem alten, jetzt am Ein gänge zum Georgenthor befindlichen bildnerischen Schmuck verschönt werden soll. Das Bild des um gebauten Georgentbores wird also ein wesentlich an deres werden. Der jetzt am Obergeschoß befindliche Balkon wird durch einen gröberen ersetzt, doch wird derselbe nicht von mächtigen Karyatiden getragen wer den, wie von anderer Seite behauptet worden ist. — Lange Gesichter haben am vorigen Sonnabend Abend in Plauen i. B. eine Anzahl HochzeitSgäste ge macht, als ihnen der Hochzeitsschmauß von einem Wrthe verweigert wurde. Der Besteller des Schmauses, der dem Wirthe fast das Doppelte dessen geboten hatte, was der Wirth verlanate, hatte zufällig kein Geld bei sich und der Wirth war so un galant, vor Beginn des Essens nach der Bezahlung zu fragen. Der Hochzeitsaeber war gern erbötig, seinen Rock, ja seine ganze Wirthschatt zu verpfänden — nichts hals, der Wirth wollte sofort Geld sehen, und da er solches nicht bekam, mußte die Hochzeits- Gesellschaft mit leerem Magen wieder abziehen. Daß «S dabei allerhand böse Bemerkungen gab, läßt sich denken. Freiberg. Das Königliche Ministerium des Innern hat der deutschen Gerberschule hier zu Gunsten der Lehrgerberei in dankenSwerther W ise eine außerordentliche Beihilfe von 3500 Mk. bewilligt und damit die thatkräftige und wohlwollende Förderung der hiesigen Echulanstalten von Neuem betätigt. Die deutsche Gerberschule hat überdies im lausenden Jahre eine EtaatSbeihilte von 5000 Mk. erhalten. Mohorn. Der Z'egeleibesitzer Heinrich Richter hielt am Mittwoch auf dem von ihm e pachteten Re- viertheile Treibjagd ab. Bei früheren Jagden sind gerade auf diesem Reviere weit über hundert Hasen geschaffen worden. Wahrscheinlich mit den günstigen Hasenjahren rechnend, kaufte nun ein Händler dem Jagdpächter die Strecke für den Preis von 300 Mk. vor der Jagd ab. Geschaffen wurden nur 66 Hasen. Pirna. Ein-S der „Geldmännel", welche vor Kurzem in unserer Stadl mit Erfolg austraten, ist jetzt sesigenommen worden. Man schreibt dem „P. A." s ------ — SSL - . darüber: Auf der Dampfschifffahrt zwischen Wasewitz und Pillnitz fiel dem in Hosterwitz stattonirten Gendarm Morgenstern ein Passagier auf, in welchem er glaubte, einen Mädchenhänd er vor sich zu haben, da er in auffälliger Weise mit einem jungen Mädchen reiste. Angehalten, nannte sich der Unbekannte Finger, doch kam er bei dem Beamten damit nicht durch. Derselbe nahm ihn fest und ltefe-te ihn sammt seiner Begleitung beim Dresdener Gericht ein. Dort wurde der Un bekannte als der gesuchte angebliche Fleischergeselle Boxkahnl aus Böhm.n identifizirt, welcher vor einigen Wochen in Pirna und Umgegend als sogenanntes „Geldmännel" ausgetreten ist. Seine Begleiterin ist eine vor einiger Zeit ihren Eltern in Sörnewitz davon gelaufene jugendliche Person, welche auf Antrag der Eitern ebenfalls gesucht wird. Stolpen. Vor einigen Jahren wurden im Brunnen des Schlosses Stolpen auf Anordnung der säch sischen Regierung Ausgrabungen vorgenommen, wo durch eine Anzahl alter Geschütze, Laffetten, Ge wehre u. s. w. zu Tage gefördert wurd-n. Neuer dings ist nun die Aufmerksamkeit der maßgebenden Behörden auf das alte Burgverließ, oder den Hunger thurm gerichtet worden, dessen unterirdischer Kerker durch ein starkes viereckiges Brett von der Außenwelt abgeschloffen ist. Hebt man dieses Brett auf, so öffnet sich ein enges dumpsfeuchtes finsteres Loch, in dem in früherer Zeit die zum Tode Verurtheilten ge schmachtet haben sollen. Dieses Gefängniß, aus dem Niemand wieder herauskam, und das auch heute Nie mand betritt, soll 6 Ellen tief gewesen sein, während die heutige Tiefe nur 3 bis 4 Ellen beträgt. Man vermulhet, daß hier unten noch Manches verborgen liegt, was von historischem Interesse sein könnte. Wahrscheinlich sollen aus diesem Grunde schon im nächsten Frühjahr hier Ausgrabungen vorgenommen werden. Ebenso sollen im Schloßbrunnen nochmals Nachgrabungen veranstaltet werden, was allerdings eine sehr schwierige Arbeit sein dürste, da auf der Sohle das Wasser sieben Meter hoch steht. Jedenfalls kann man es nur anerkennen, daß unsere sächsische Staatsregierung nichts unversucht läßt, im Stolpener Schlöffe das an das Tag.slicht zu fördern, was Ausschluß über die früheren Schicksale des Schlaffes geben könnte. Großenhain. Ein selten großer Karpfen wurde dieser Tage im Lauchhammerschen See gefangen. Der selbe hatte ein Gewicht von 25 Pfund, eine Länge von 91 und einen Durchmesser von 19 Centimeter. Vor längerer Zeit wurde ein Karpfen im Gewicht von 36 Pfund gefangen. — Die alte Sage, daß der große Lauchbammersche See keinen Grund hätte, ist widerlegt. Du-ch Dampspumpen, die Tag und Nacht im Betrieb stehen, wird das Wasser herausgepumpt. Es verliert sich nach und nach und jetzt führt bereits ein Fußweg durch den großen See. In kurzer Zeit wird der ganze See ausgetcocknet sein. Zscheila. An der Zerkleinerung und Beseitigung der am Sonnabend herabgestürzten Gesteinsmaisen im Hänselschen Steinbruche wird gegenwärtig fl-ißig gearbeitet. Den Schätzungen von Fachleuten nach haben die herabgestürzten Steine einen ungefähren Verkausswerth von 1000 Mk. Der Pächter hat schon öfters in diesem Bruche derartige Steinrutschungen erlebt; diese kündigen sich immer vorher durch fort gesetztes Steinbrückeln an. Auch diesmal waren die Arbeiter auf den Sturz vorbereitet, und eS waren deshalb auch während der Mittagszeit zwei Arbeiter am Bruche geblieben, um die Paffanten aufmerksam zu machen oder zurückzuhalten. Der Umfang des Ab sturzes war natürlich vorher nicht zn berechnen. Wildenfels. Die vor einigen Monaten zer sprungene große Ktrchenglocke hier ist, nachdem sie elektrisch gelötet worden war und Anfangs befriedigend sungirte, wieder gesprungen. Es macht sich nunmehr die Beschaffung einer neuen Glocke nothwendig. Eingesandt. Für Eltern und Vormünder! Die in der Tarif gemeinschaft vereinigten Deutschen Buchdrucker-Prinzipale und -Gehilfen ersuchen uns auch in diesem Jahre wieder, Eltern und Vormünder daraus ausmerlsam zu machen, daß sie bei Zuführung ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen in den Buch druckerberus die nöthige Vorsicht bei Wahl der Lehrstätte ob walten lassen sollen. Die Buchdruckereien Deutschlands theilen die Angehörigen des Gewerbes nämlich in zwei Kategorien: 1. in tariftreue, welche den deutschen Buchdrucker-(Lohn) Tarif anerkannt haben, und 2. in tarifwidrige, welche ihre Gehilfen unter diesem von der Mehrheit der Prinzipale und Gehilfen vereinbarten Taris entlohnen. Der deutsche Buchdruckertarif ist nach Beschluß der Prinzipale und Gehilfen zum Lohngrsetz geworden, und es ist in demselben auch bestimmt, wieviel Lehrlinge zur Zahl der beschäftigten Gehilfen in den einzelnen Druckereien gehalten werden dürfen. Damit wird erreicht, daß der ordnungsgemäßen Zahl von Lehrlingen die nöthige Ausbildung zu Theil werben kann, und dann ist man bestrebt, durch Vermindern der Lehrlingszahl die im Gewerbe dauernd vorhandenen Arbeitslosen ihrer Beschäftigung wieder zuzuführen. Diejenigen Firmen nun, welche den deut schen Buchdruckertarif nicht anerkennen, sind es zumeist, die Lehrlinge in einer Ueberzahl beschäftigen, dieselben einseitig ausbilden und kurz nach beendeter Lehrzeit ihnen die Wahl einer anderen Arbeitsstücke eindringlichst empfehlen, um wieder einem neuen Lehrlinge Platz zu machen. Der jung Aus gelernte, für seine Leistungen als Gehilfe nicht genügend vor gebildet, wird nun entweder arbeitslos bleiben, oder aber zu einem Lohn arbeiten müssen, der ihn nicht in den Stand setzt, allen seinen Pflichten als Mensch und Staatsbürger zu entsprechen. Eine spätere Ausbildung ist ihm unmöglich ge macht, weil alle größeren und leistungssähigeren Firmen tariftreu sind und deshalb solche Gehilfen nicht be schäftigen dürfen. Die eingesetzte Tarisbehörde wacht strengstens darüber, daß diesem von der Vertretung der deut schen Prinzipale und Gehilfen gefaßten Beschluß auch überall entsprochen wird. Wer also sein Fortkommen als Buch druckergehilfe finden soll, muß von vornherein der richtigen Lehrstätte zugesührt werden; nur in der Lehre hinreichend ausgebildete Gehilfen können den später an sie gestellten An forderungen genügen, und letztere werden immer größer, je- mehr der maschinelle Betrieb sich auch im Buchdruckergewerbe einbürgert. Wem die Zukunft seines Kindes oder Mündels am Herzen liegt, wird gut thun, vor Ueberweisung des Kindes in eine Buchdrucker-Lehrstätte Erkundigungen einzuziehen beim „Tarifamt derDeutschen Buchdrucker" in München, Schmellerstraße 22, welches Auskunft über alle Buchdruckereien Deutschlands kostenlos ertheilt. x)resvuer vrovurreuvorie 11. November. An der Börse: Weizen, pro 1000 kx netto: Weihweizen, neuer 170—180 Brauweizen, neuer 75—78 kx, 165-171 do. klamm . 70—74 Ir^, 151—163 Weizen, ruff., roth 180—186 weiß .... 180—186 amerik. . . . 177—182 Roggen, pro 1000 Icx netto: sächsischer, neuer 73—74 bx, 153—155 do. (klamm),. 70—72 Ire, 145-151 preußischer, neuer, 73 - 75 Ire 156—160 do. russischer . 156—159 amerikanischer . 156—159 Gerste pro 1000 Irx netto: sächsische. . . 150—170 schlesische . . 160—175 böhm. u. mähr. 175—195 Futtergerste . . 120—130 Hafer pro 1000 kx netto: sächsischer, neuer 143—153 vo. fremder. . 143—153 Mais pro 1000 Irx netto: Cinquantine. . 130—140 rumän.,grobkörn. 114—120 do. amerik., weiß 111—115 do. mixed . . 115—118 La Plata, gelb. 112-116 Wicken .... 14S—153 Buchweizen pro 1000Ice netto: inländ. . . . 150—160 do. fremder. . 150—160 Oelsaaten pro 1000 bß netto: WinterrapS, sächsischer. Auf dem Kartoffeln, Ctr., 2.20—2.50 ! Butter (kx) . . 2.50—2.80 > trocken . . . 205—220 do. feucht . . Leinsaat, feinste . 215—225 Leinsaat, feine . 210—215 do mittlere . . 200—210 Rüböl pro 100 kx netto (mit Faß): raffinirt . . 56.00 Rapskuchen pro 100 Irx netto: lange 13.0 runde 12.50 Leinkuchen, pro 100 Irx einmal gepreßte. . 17.00 do. zweimal gepr. . 16.00 Malz pro 1000bz- (ohneSack): 26.00—30.00 Weizenmehl pro 100 Icx netto: Kaiserauszug . 32.50—33.50 Grieslerauszug 3050—31.50 Semmelmehl . 29.00—30.00 Bäckermundmehl 27.50—28.50 Grieslermund- mehl . . . 21.50—22.50 Pohlmehl . . 17.50—18.50 Roggenmehl Nr. 0 25.50— 26.50 do. Nr. 0/1 24.50— 25.50 do. Nr. 1 23.50— 24.50 do. Nr. 2 22.50— 23.50 do. Nr. S 19.50— 20.50 Futtermehl. . 11.80—12.00 Weizenkleie, grobe 9.40—9.60 do. feine 9.20—S.40 Roggenkleie. . 10.20—10.60 Markte: Heu (pro Ctr.) . 3.10—3.40 Stroh pro Schock 27.00—29.00 Hine ^VotmuuA mit 3 bez. s Zimmern, Küche, Keller unv Bodenraum in dem der Gemeinde Hennersdorf gehörigen, neu erbauten Hause ist sofort zu vermiethe». Dieselbe eignet sich besonders für einen tüchtigen Schneider, da ein solcher hier nicht vorhanden ist, oder auch kür jeden Privatmann^ Näheres zu erfahren beim Ge meindevorstand Reichelt daselbst. 10Ü-206 Liter Milch werden sofort gesucht Näheres Dresden, Freib. Str. 63, Molkerei Buhl. Gmimim«, in und außer der Fabrik, finden dauernde Arbeit bei H H Reichel. Gesucht ein Mädchen bis 16 Jahre alt, welches Lust und Liebe zu Kindern hat, per sofort oder später im Hotel Tellkoppe, Kipsdorf. «. 8. HV. wird durch mein austr. GuealyptuS Oel (unver ¬ fälschter East vom Fiberbaum) sicher geheilt, ä Fl. 1 Mk. All,in ächt bei r>ii«<»«I», Alt- chemnitz, Rößlerstraße 23, 2 ä.. Beschreibung gratis. Erdarbeiter sucht sofort Han elSgärtner Wolf, Kipsdorf.