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a»r 8S >s-a« la garq «wird, i durch «M«a, erlang« ,Dl«^ kdauch llilnlg« ebung: rlnger- ebungr 87. Zchneebrrgir rl, Wasserst». >ettinerstr.58. , Klrchstr. v. -r, Albertstr. rindenstrabt immerstr. 47. kestr. Marie ,er,Talstr.27 l haben bel ttel- -er egen bei ler, un- »'s lws »fiehlt vo.i elfte. 23. 'ffee n gesucht, sst. d. Bl. am, tum Lltt- Monal< n brenn»» r.mo l. d. «l. cht « hochsit'I allen and. t nenn, »Ile« »rtea ganteeten u. KInä.r »lliiatt in Md»! 7el. Sl» /luer Tageblatt MZM Mzeiger für das Erzgebirge «v»»», enthalt.»- -lr amtUchea 0.raaatmachll»gra Na»« t« «täte m>- »«' flmI.grNcht» Nu.. ft« --»>» »> >«« Ar. S12 20. Jahrgang Ireitag, cken N. September W2S Die Türkei verlangt BolksMimmmg in -er Mollmfrage. Ein türkische» 'Genf, S. Sept. Da- Memorandum, da- die türkt» sch« Delegation dem BölkerbundSrat überreicht hat, kümmt zu der Schlußfolgerung, datz eine Bolksabsttm- Mung im Mossulgebiet unbestreitbar Pa- beste Mittel zur Entscheidung der Streitfrage sei. Das Memoran dum wiederholt dann di« Forderung nach einer Volks» absttmMung und weist die Auffassung zurück, daß die Bevölkerung des Mossulgebiete- zu einer freien Mei nung-Äußerung und zu einer geordneten Polksabstim- mung unfähig würe. Di« ganze Bevölkerung des Mos- sulgebietes verlange, so wird am Schluß der Denkschrift ausgeführt, eine rasche Beendigung! der fremden Be setzung und die Aufrechterhaltung der alten Beziehun gen zu ihrem Mutterland«, für welches sie sogar be reit sei, den Kampf gegen die größt» Kolonialmacht der Welt anfznnehmen. Die Bedeutung des Angebotes der Türket auf Abhal tung einer Volksabstimmung werd« klar, wenn man Kablnettsrat über -le weitere Haltung Veutfchlan-s. Berlin, 9. Sept. Ministerialdirektor GauS ist von seiner Londoner Reise zurückgekehrt und hat nach Sich tung seines Materials Dienstag abend zunächst dem Staatssekretär des Auswärtigen Amte- von Schubert Vortrag über die Londoner Zuristenverhandlungen ge halten. Mittwoch vormittag war Gaus bet Minister Dr. Getzler, der zur Zeit den Reichskanzler vertritt, um ihm ebenfalls seine Eindrücke mitzuteiben. Gegen mit tag begab sich Dr. GauS zum Reichspräsidenten von Hindenburg zum Vortrag. Heute abend wird er sich mit Außenminister Stresemann, der seinen Urlaub an der Nordsee verbringt, und mit dem ebenfalls verreisten Reichskanzler Dr. Luther in Verbindung setzen. Erst nach dieser mündlichen Informierung der Mi nister wird ein Kabinettsrat einberufen werden, in dem man sich über die weitere Haltung der deutschen Regie rung schlüssig werden wird. ES ist möglich, datz der Kabtnettsrat noch vor den offiziellen Festlichkeiten im befreiten Ruhrgebiet stattfindet. Minifterbesprechungen kn Genf. Genf, 9. Sept. Chamberlain, Briand, Bandervelde und Scialoja berieten heute vormittag zum ersten Rial gemeinsam mit den alliierten juristischen Sachverstän digen über den von diesen Vvrgelegten endgültigen Be richt über die Londoner Besprechungen. Von englischer Sette wird versichert, datz diese Beratungen einen wei teren Schritt in der Richtung auf eine an Deutschland zu richtende Einladung darstellen, da in verschiedener Hinsicht eine weitere Einigung erzielt worden sei. Auf englischer Seite wird heute wiederholt der Annahme Ausdruck gegeben, daß die Mintsterkonferenz bald statt- finden werde. Zurzeit sind jedoch noch keine zuverlässi gen Angaben darüber zu erhalten, ob über Ort und Zeit ein endgültiger Beschluß der alliierten Minister vorliegt Zusammenkunft der Außenminister am LS. September. Nach einer Meldung der Schweizerischen Depeschen-Agen tur wird die Zusammenkunft wahrscheinlich am L5. Septem der in Lausanne stattstndm. v«r schwankende Mussolini. Di« heutigen Verhandlungen der alliierten Minister mit den Juristen werden nachmittag- und abend- fort gesetzt werden. Der Grund, warum bisher noch kein« formelle Einladung nach Berlin abgegangpn fei, scheint u. a. in einem .Mißverständnis" mit Italien über die Teilnahme Mussolini- zu liegen. Mussolini, der zu erst große» Interesse gezeigt hatte, an der Mtntstsrkon- ferenz teilzunehmen und sogar ihre Leitung für sich Le- änsprucht hatte, ließ vor einigen Lagen durch eine ita- lienisch« «gentur «in« Meldung verbreiten, daß er in- folg» sehr starker Beschäftigung mit Innerpolitischen An gelegenheiten an der Konferenz nicht werde teilnehmen können. Dafür haben die Alliierten hie»/beschlossen, keine besonderen Rücksichten mehr auf di« früheren Wün sch« Mussolini» zu nehmen und die Konferenz für den L8. September nach Lausanne «inzuberufen. Run soll aber Scialoja in den letzten Besprechungen mit den alliierten Ministern erklärt haben, daß ihm von einer Aenderung -er Absichten Mussolini» nicht» -ekannt sei, worauf die alliierten Minister erwiderten, daß auch sie an vielfache Beschäftigungen W-unden seien und nun mehr an Lausanne pW Kansemnzotzt feflhatten müßten. Memorandum. bedenke, daß die Mossulkommission des Völkerbundes anerkannt hat, daß das Irak keinerlei Recht auf daS umstrittene Mossulgebiet hat, daß ferner die Bevölke rung des Mossulgebiete« dte Türkei dem Irak vorztehe und daß man schließlich an eine Trennung des Mossul- gebietes von der Türkei nur für den Fall denken könne, daß inan zu anormalen Mitteln greifen würde, die je doch im vorliegenden Falle nicht ins Auge gefaßt seien, wie der türkische Delegierte dein! Nate bereits dargelogt habe. Rechtlich sei daS Mossulgebiet unter der Sou- veränität der Türket geblieben und angesichts dieser rechtlich so starken Stellung der Türkei müsse daS um strittene Gebiet logischerweise auch türkisch bleiben. Um aber die guten Beziehungen zwischen England und der Türket nicht zu trüben, schlage die Türkei die Volksab stimmung vor, die angesichts des im Mossulgebiet herr schenden Analphabetismus mit kleinen türkischen und englischen Fähnchen vorgenommen werden solle, die statt der Stimmzettel in die Urne gelegt werden sollen. Besprechung -es Berichts -es völkerbun-srats. Genf, 9. Sept. Die Völkerbundsversammlung ist heute in die allgemeine Aussprache über dte Tätigkeits berichte des Völkerbundsrats und des Generalsekretär riats eingetreten. Das brasilianische Ratsmitglied Mello Franco eröffnete die Debatte mit einem kurzen Nachruf auf das Ratsmitglied Branting, das während der Won Mello-Franco präsidierten Ratssession gestorben ist, und gab dann eine Würdigung der Völkerbundsarbeiten des vergangenen Jahres. Costa-Portugal, Prinz Arfa ed Tauleh (Persien) und Viscount Cecil (England) ge dachten ebenfalls in kurzen Nachrufen der Tätigkeit Branttngs^ des lettischen Ministerpräsidenten Meierowicz und des ehemaligen Ministerpräsidenten Viviani. Für dte Nachrufe dankte der schwedische Außenmini ster Unden und der lettische Gesandte in RoM Schumann. Nach dieser Kundgebung ergriff Zahle (Dänemark) das Wort. Er betonte, datz Dänemark in den Völkerbund, obwohl er ein noch junges Gebilde sei, volles Vertrauen setze, da er eine politische Notwendigkeit darstelle und deshalb auch von Bestand sein werde. Er besprach dann die verschiedenen Zusatzanträge Zu Artikel 4 und 16 des Bölkerbundspäktes, schilderte im Zusammenhang den bekannten dänischen Antrag: „Die Aufgaben des Völkerbundes zur Kodifizierung des internationalen Rechts" und trat dafür ein, datz die Bestimmungen des künftigen Sicherheitspaktes sich an die Bestimmungen des Völkerbundspaktes anlehnten, wobei er die unter den skandinavischen Staaten getroffene Konvention als Beispiel anführte. Tie Völkerbundsversammlung ver tagte sich darauf auf Donnerstag vormittag "10^2 Uhr zur Fortsetzung der allgemeinen Aussprache. Heute nachmittag treten die verschiedenen Kommis sionen der Völkerbundsversammlung zur -Aufnahme ih rer Arbeiten zusammen. Außerdem wird der Rat zu einer Sitzung zusammentreten, in der nur Fragen zwei ter Ordnung behandelt werden. Auch der heutige Lag steht vollständig unter dem Zeichen der Perhandlungen über dte weiter« Förderung des Stcherheitspaktes und der Frage eine» baldigen Zusammentritts der Minister- konssrenz. Genf, 9. Sept. Der Beschluß über dte Aufhebung der Finanzkontrolle in Oesterreich ist auf die Dezember- tagung de» Rate» verschoben worden. paknleves Ralfr ins Elsaß. Genf, 9. Sept. Ter französische Ministerpräsident Patnleve hat in Begleitung de» Unterstaatssekretürs j George» Bonnet heut« früh, Genf verlassen, um sich nach Maß-Lothringen zu begeben. Auch Vandervelde ist nach den heutigen Besprechungen äbgeretst. Pari-, 9. Sept. Ministerpräsident Patnleve ist in Mülhausen eingetroffen. Er wurde in der Handels- kammer und im Rathaus« empfangen und ist nachmittag» um k Uhr nach Kolmar wettergefahren. Kain Ausammanschluß -sv baltlschan Staaten. Genf, 9. S«pt. Am Dienstag vormittag hielten die maßgebenden Delegationen d«r balligen Staaten und zwar wiederum ohne Lettland, «ine Beratung ab, dte diesmal die Frag« de» Zusammenschluss«» d«r baltischen Staaten einschließlich Polen- betraf. Die Verhandlun gen sind ergebnislos verlaufen. Er wird hier der Mei nung Au»druck gegeben, daß damit dte Bemühungen de» «irländischen Außinrninist«r- yusta, der sich besonder» für den Zusammenschluß einft-t», als «ndgMig geschei tert angesehen mewa« müssen Das Misset Mossul. Mosul (Mossul) ist die Hauptstadt de» .etwa 76 000 Quadratkilometer großen WtlajetS /Provinz) gleichen Namen». Tie Stadt ist am Tigris, 460 Kilometer nordwestlich von Bagdad, nahe de- alten Ninive ge legen und war einst ein blühendes Handelszentrum. Be kannt geworden ist sie im Abendland durch zarte, leichte Baumwollstoffe, die in ihren Mauern »uerst gewebt wurden, und die man nach ihr „Mousselin" (Musselin) nannte. An dem rechten TigriSuser an der.Abdachung chern, amphitheatralisch ausgobaut. Tie Einwohnerzahl eines SindjarausläuferS ist dte Stadt mit flachen D-- wird aus etwa 60000, dte de- ganzen Wilajet auf 800 000 geschätzt. Geschichtlich gehört diese- Gebiet zu -en ältesten Kulturen der Erde. Am Euphrat und Tigris entstan den und versanken riesige Reiche. Wo heute dte Trüm mer von Ninive trostlos in die Wüste ragen, sah «inst der Herrscher des assyrischen Reiches. La» Land, um 1800 v. Ehr. von Babylon au- bevölkert, gelangte um 1800 zur Selbständigkeit. Unter seinem größten Herrscher Asarhaddan (281—608) unterwarf eS sich ganz Vorder- asten, konnte aber seine Macht nicht behaupten und Mußt» sich 606 wieder unter babylonische Herrschaft begeben. NM älter als Assyrien ist Babylon. Den Persern gv- lang es 538, diese beiden uralten Reiche zu unterwerfen, sie mußten aber Alexander dem Großen Weichen. Den Mazedoniern folgten die Römer, ihnen die Persischen Sassaniden, 636 die Araber, 1258 wieder die Perser und 1638 eroberten e- die Türken, dte es ungestört bi» 1918 behaupteten. Tas Wilajet Mossul war im Weltkrieg, da e» an die Jrakfront stieß, auch mehp oder weniger der Schau platz kriegerischer Ereignisse. Ten Türken gelang, e- aber, ihre Stellungen fast gänzlich zu behaupten, and stolz konnte der Kommandant der 6. Arme« ,Mi Zhfan Pascha im Herbst 1918 an den Großwesir melden: ,Me 6. Armee hat dem Vaterland einen sehr großen Dienst erwiesen, indem es ihm den größten Teil dä Mossul- gebietes erhalten hat." Tier Waffenstillstand.von Mud- raS war abgeschlossen, die Türket konnte als sicher an nehmen, datz das Wilajet Mossul unter türkischer Re gierung verbleiben würde. Um so erstaunter war Ge neral Ihsan, als er am 31. Oktober 1918 hörte, daß durch die Linie der 5. türkischen Division englische Ka vallerie rücke. Gleichfalls zeigte sich englische Kavat- . lerje westlich de- Tigris. Nachdem! der Waffenstillstand von Mudros in Kraft getreten war, forderte am' '1. November 1918 der Führer der englischen Vorhut Ge neral Cassel von General Ali Jshan, daß dte Türken unverzüglich „auf 5 Meilen hinter Mossul, tn der Richtung, welche Sie wollen" zurückgingen. Er teilt« fernerhin mit, daß englische Truppen in Mossul «tn- ziehen würden, um die Stadt vor allen Unruhen sei tens der Araber zu schützen. General Alt Jshan be richtete dem Großwesir sofor tdiese ungeheuerliche An maßung, dieser aber erwiderte, daß England die Macht besitze das ganze Land zu besetzen, da die Türken Über keine VerteidigungSmittel verfügten. Eine Zusammen kunft Generals Cassels mit Alt Jshan», zu der auch Ge neral Eamphell mit dem Flugzeug gekommen .war, öffnete den Türken noch mehr dte Mugen. General Eamphell kam im Auftrag de- Oberbefehlshaber- der Jrakfront und forderte nicht nur die Räumung Mossul-, sondern auch dte des Wilajet Dtabektr und der.Sand schaks (etwa unserer Amtshauptmannschaft entsprechend) Ursa und Gtrtd. General Ali Jshan sehnte dte For derung entrüstet mit den Worten ab: ,Jch töte wich eher, ehe ich mein« Truppen au-liefere." Am 9. No vember mußte er aber auf Befehl de- Großwesir» nach- geben und da- Gebiet verlassen. England gründete da- Küntgreich Irak und räumte sich in Mossul «tn Mandat ein, wie e» Yrankretch tn Syrien getan hat. Mossul ist Petroleumreich und England hat damit als» wieder eine- der wichtigsten Gebiete unter sein« Herrschaft ge bracht. Auf der diesjährigen PölkerbundStaguna for derte die Türkei dte Herausgabe Mossul», indem sie den widerrechtlichen Eingriff England» darlegt« und «ik di lange türkische Zugehörigkeit hinwie-. England da gegen spielt sich al« Vormund de» König» von Irak auf« per Mossul al» -um Irak gehörig 'beansprucht. Di« Bevölkerung de» Gebiet«» selbst wünscht wieder türkisch zu werden, wenn auch nicht geleugnet werden kamv daß sich manch« finden, dte die Zugehörigkeit -um Br« erstreben. Selbstverständlich wird, diese Richtung von englischer Sette au» unterstützt und gefördert. Ler nunmehrig« Vorschlag der Türken, die Zukunft de« Lande» ganz in die Hände der Ureinwohner zu le gen, durch Herbeiführung «ine» VoU-entschei-e», dürste Leiden Teilen gerecht werden. Man kann -»spannt sein, ob -er «ÜV-r-undseimn überparteilichen Charakter wahrt und -em Unsinn«» de« Regierung *sn «dr» stattgM. A»