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Vettage M »r. AB dB Pu« Lageblatte» und »yt-« für da» «ezgebt^e. Freitag, dm 11. September Iststk. MrlledaMtke Runälcbau der IVIK der T W «rchofic schunj »ung. ch suche rrtret» erdrauchr rivat», b chen sink n ds» <v» Brk »r, §o// M<7/7 M/? «/sm ^>rss/'/s/'s/7 «ru/^ö>s/7? Ein englisches Blatt hat auf diese für die Geschäftswelt wichtige Anfrage! folgende Antworten von seinen bedeutendsten Kunden erhalten: 1. Wenn die Bevölkerung aufhört, sich zu vermehren, wenn keine Generationen mehr nachkommen, die nie von euch gehört haben. Z. Wenn ihr jeden, der euer Kunde sein könnte, über zeugt habt, daß eure Waren besser und eure Preise billiger sind als die der anderen Firmen. 3. Wenn ihr bemerkt, daß die Leute, welche nicht anzeigen, ihre Konkurrenten überflügeln. 4. Wenn iHv den Rat der gescheidesten und erfolgreichsten Geschäftsmänner vergessen habt. 5. Wenn jedermann ein solcher Gewohnheitsmensch ge worden! ist, daß er ganz gewiß dieses Jahr am gleichen Ort wie letztes Jahr kaufen wird. 6. Wenn keine jüngeren und frischen Konkurrenten mehr austauchen und die Zeitungen benützen, um der Welt zu verkünden, daß man vorteilhafter bei ihnen als bei euch kaust. Mit einem Wort: Man soll nie aufhören zu inserieren' Ein» Veltwirtschaftskonferenz. Genf, S. Sept. Die französische Delegation beab« sichtigt, der diesjährigen Völkerbund-Versammlung die baldige Einberufung einer großen wirtschaftlichen Welt konferenz, Ähnlich der im Jahre 1920 in Brüssel ab gehaltenen Wirtschaftskonferenz vorzuschlagen. Diese Anregung geht vorwiegend auf Jouhaux, den General sekretär de« allgemeinen französischen GewerkschastSbun- de- zurück, der wiederholt, z. B. auch aus der letzt- jährigen Völkerbund-Versammlung eine genaue Prüfung der sozialwirtschastlichen Zusammenhänge und die Schaf fung einer internationalen Organisation zur Rohstoff verteilung gefordert hatte. Gleichzeitig, wird bekannt, daß das WirtschaftSkomitee des Völkerbünde» einen Ent wurf für eine internationale Vereinbarung zwecks Ab schaffung der Einfuhrverbote und Einfuhrscheine aus gearbeitet hat. Ter Entwurf liegt bereits dem Bölker- bundsrat zur Genehmigung vor. für Spr! S-1 Licht A. VerNirev Vserse vom 10. September. Tendenz: Matt. In den Mittelpunkt des Interesses rücken immer mehr einige Spezialmärkte, nachdem der Auftragseingang seitens des Publikums wieder fast völlig fehlt und daher für eine all gemeine Kursbewegung keine sichere Grundlage vorhanden ist. Die Hauptaufmersamkeit der Börse wurde nach Bekannt gabe der Jnteressen-Bereinigung der beiden großen Oelkon- zerne in erster Linie auf diese Werte gelegt, die bei Beginn ds Geschäftes lebhaft umgesetzt wurden. Eine weitere Kurs steigerung verzeichnen diese jedoch nicht, da die Einzelheiten der Transaktion schon in den letzten Tagen an der Börse be' kannt waren. Hernach fand etwas regerer Umsatz am Markt der ausländischen Renten statt, namentlich in türkischen Werten. Die Kursverhaltung der Schutzgebietsanleihe, über deren künftige Verhandlungen seitens der neuen Kolonial- Verhandlungen gewisse Hoffnungen gehegt werden, konnten sich zunächst halten. > Am Geldmärkte traten keine Veränderungen ein. .Die Lage bleibt gleich, so daß für tägliches Geld 8 bis 9 bezw. soweit öffentlich« Geldgeber in Frage kommen, darunter. Monatsgeld unverändert monimesi 10 bis 11)4. Es be stehen an der Börse Erwartungen über eine eventuelle Her absetzung der allgemeinen Bankztnsen. er Ku Puder- tomz I Küuf mttetnd listung, ü dm lunftwe Ile Set leinfühl trensetr »lösten, betse ve reich de icherwei !atur H nd dün ischm - end« in ufällige iZapierd: elle,s Oi nieprofe Hoffman )offman valk, M Plauen, ? kemnitz chneide Lchwarz, Annaber Rolf Di In die Stai Kunst. ! Schüler leiten ur lernen, Wandstof arbeiten, Filetarbe tcte For der Schu schmackes klöppelt: Gupurtec hervorzui schritt de Diy« tilindustr armen « ntwicklv Vorbild» deswegen bildung i tion-losei der jung, Patriot, 1 werbende die dem S-t, Stell«, der seiner künftigen Firma kein« Erscchrung« und Kenntnisse au» gleichartigen anderen Betrieben Nachwei sen kann. Tin geringe» Matz von Kenntnissen wird im allgv- meinen von Registratur- unk kaufmänischen BetrtebSbeamten verlangt. Fleiß unk Ordnungsliebe vermögen in solcher Stellung ein Fortkommen zu sichern. In großen Zügen ist hiermit gesagt, wie nach der Be fähigung und dem Können des Einzelnen über den Eintritt in Ken Beiruf zu entscheiden ist. Daneben spielen natürlich körperliche und seelische Gesichtspunkte eine große Rolle. Füv junge Leute, die geistig nicht vollkommen frisch, sondern matt, zerstreut, vergeßlich und umständlich sind, gibt es unter den Kaufleuten keinen Platz; ungeeignet sind auch ner vöse und übermäßig schüchterne Menschen. Im Geschäfts, leben herrschen nicht immer diejenigen Grundsätze, die das Elternhaus unk die Schule dem Kinde eingetmpst haben. Der Kaufmann ist Rücksichtslosigkeiten ausgesetzt und muß unter Umständen auch einmal rückstchsitslos sein. Dem einfachen, zur Bescheidenheit erzogenen Manne wird es ost bittet schwer, sich durchzusetzen oder seine eigenen Vorurteile zu überwtn- den; hiernach aber und nicht allein nach Fähigkeiten und Kenntnissen richtet sich zu einem guten Teil der Erfolg. r« e-lg) s, Sschkfab Schütter zu nehmen.) Man unterlasse nicht, seinen Sohn von einem Lehrer oder einer anderen berufenen Person prü fen zu lassen, wenn man nicht selbst unbedingt Scher in Ker Rechtschreibung ist. Handelt e» jfich nur darum, bah der junge Mann zwar keine Fehler im Deutschen macht, dagegen schwerfällig im Ausdruck ist, dann eignet er sich auch kaum s.ür den Beruf de» Korrespondenten, er sei keim, daß kein anderes Ziel erreicht werden!soll, als ein Briefschreiber nach Diktat zu sein. Wich tig ist, eine bewegliche Hand zu besitzen, um in der Steno- graste, die heute jeder Korrespondent beherrschen rmG di nötige Fertigkeit zu erlangen. Steht fest, daß es der junge Mann als Korrespondent wahrscheinlich nicht weiter als bis zu dem Posten eines Ste notypisten bringen würde, dann ist eS ratsam, bet sonstiger Eignung für den Beruf die Ausbildung vorwiegend auf ein anderes Gebiet zu erstrecken, vielleicht das des Buchhalters oder Kalkulators. Nur in ganz kleinen Betrieben Äbt es noch Angestellte, die alle Arbeiten verrichten müssen. Daraus folgt, daß schon bald nach Beendigung der Lehrzeit jeder Kaufmann sich notwendigerweise einer ganz bestimmten Be- schäftigungSart -uwendet und dafür das größtmögliche Maß von Spezialkenntnissen zu erwerben sucht. Nach einer Reihe von Pahren, meistens zu spät, stellt eS sich bet dem einen oder anderen jungen Manne heraus, daß ein ungeeignetes Fach gewählt wurde, daß auf einem anderen Gebiete nach Veranlagung, Befähigung und persönlichen Eigenschaften Besseres hätte geleistet werden können. Groß ist die Zahl derjenigen, die sich abmühen in deutscher und fremdsprach licher Korrespondenz, ohne je einen befriedigenden Grad der Vollkommenheit darin zu erreichen, die aber als gute Rech ner auf einem Posten als Buchhalter, Kalkulator oder Finanz- Verwalter Hervoragendes leisten würden. Eine Spezialisierung muß frühzeitig auch inbezug auf den Geschäftszweig Platz greifen. Es ist nicht. ratsam, die Branche häufig zu wechseln. Heute findet kaum jemand eine trauten Beziehungen zu ihr stand, näheres hatte ich nie er kundet, kaum vernehmen mögen, es war mir die Vorstellung peinlich und störend genug, daß der knochige plumpe Mensch, > dem die schwarze Kneiferschnur übers Ohr und der borstige > Schnurrbart über den Mund hing, mit der bei aller Steifheit — die ich nicht übersah — Jugendlich-Anmutigen in häus- - licher Gemeinschaft sollte leben dürfen. Seit ich damit be- - belligt war, hatte ich den sonst so süß-schauerlichen Weg an den - Fenstern der ebenerdigen Wohnung vorüber geradezu gemic- - den, besonders da wirklich einmal der verhaßte Kopf des be- haglichen Nebenbuhlers statt der mit so vielen Schwierigkeiten Verehrten darin aufgetaucht war. Die Sommerreise sollte mir Gewißheit verschaffen darü ber, daß mir trotz allem Gunst beschicken sei. An das Postamt jenes kleinen Seedorfs hatte ich in einer nicht mißzuver- stehenden Epistel Antwort erbeten. Während mein Gefährte seine Habseligkeiten aus dem Koffer packte, eilte ich an den Schalter, der, wie ich hoffte, mir die ^freudige Botschaft bewahrte- Auf meine Frage suchte der Beamte lange in einem Fachwerk unter gestempelter Brief- ! post. Plötzlich zögerte sein Umschlag um Umschlag wendender Finger, von mir beobachtet, stockte; er beugte den Hals, verlas halblaut mein Zeichen, brachte den Brief. Ich hielt ihn sprachlos in der Hand. Mein Kopf brauste. Ich taumelte von hinnen . . . Draußen an der gelben Mauer riß ich die sanft- violette Hülle von der länglichen Karte und las: „Wollen Sie die Belästigungen des Fräulein endlich einstellen. Sonst würde man Mittel finden, die Ihnen unangenehm wären." Vor mir lag der See im Abendsonnenschetn. Ein Segel blinkte fern. Musik klang gedämpft herüber In met- nem Herzen sickerten Tränen der Scham, der Wut. Seither sind mehr als dreißig Jahre vergangen. Jener alte Sänger ist längst i gestorben. Aber meine grausame Ge liebte von damals lebt. Ich sehe sie sogar sehr oft, geh« an ihr vorüber und blicke sie kaum an. Nicht aus Verachtung, sondern — aus Scheu. Sie ist immer noch so steif aufgerich tet wie einst. Auch ihre großen blaugrauen Augen sind die selben- Aber sonst ist sie doch etwas verändert. Ob sie mich kennt? Es ist eine ländere Stadt in der wir einander begeg nen. Sie hat ihre Bühnenlaufbahn schon seit Jahren hinter sich. Ein junge» Mädchen geht meist neben ihr her, das ihr in Ker Haltung vielleicht auch in den Zügen gleicht. Aber die Hochaufgertchtete ist schwarz. . . - Ich kann mich, in lebhaften Vorstellungen befangen — meine Erinnerung ist erfüllt von deutlichen Bildern — des Gedankens 'nicht erwehren, es wäre, wie Ronsard singt, nicht nur schöner, sondern Keffer gewesen, die Rosen zu pflücken, «he sie wellten. den Hals trug, aber mit der Macht dieses jüngsten Liebes zaubers f waren die früheren Erlebnisse nicht im entferntesten zu vergleichen. Wenigstens schien es mir so, zumal wenn ich bedachte, daß es sich diesmal nicht um ein.Mädchen gewöhn-- lichers Art, sondern um ein Wesen aus der höheren Welt des Theaters handelte. Nachdem ich.während mehrerer Monate in wohlabge messenen Fristen Lieder der Sehnsucht an die Adresse der An gebeteten befördert hatte, ihr auch so oft wie möglich auf dem Wege in» Theater zufälligerweise begegnet war, und beglückt von der freundlichen Erwiderung meines scheuen Grußes den Rausch der Erfüllung geträumt hatte, war ich kühner geworden und hatte meiner huldvollen Göttin manchmal Blumen linier die Bühne geschickt — eS war im Mai und der Aufwand also erschwinglich —, ja, ich hatte eS sogar einmal versucht, vom Logengang aus ihre Garderobe zu erreichen, war auch wirklich unangefochten bis an ihre Türe gelangt, hatte ange klopft, ein „Herein" vernommen,, sie im Glanze vieler Lichter v!or dem (Spiegel sich schminken, zugleich aber auch einen so zürnenden Blick der Ueberraschten mitten in mein tollkühnes Unterfangen blitzen sehen, daß ich die behutsam eröffnete' Pforte zum -Abenteuer erschrocken fahren ließ und mich mit den Gefühlen des ertappten Einbrecher» in das Dunkel meiner Anbetung zurückflüchtete, ptach diesem Mißerfolg hatte ich mir die sonst womöglich Tag für Tag erneuten Begegnungen eine Weile versagt, mit den Blumenspenden jedoch fortgesay- ren und es sogar einmal zu betörendem Entzücken erlebt, daß die Unerreichbare meine Veilchen — es konnten und durften nur meine sein — vor versammeltem Hause im Rampenlichte vn einem rosa Kleid vorgesteckt auf dem Leibe trug und sogar daran roch. Nun war mein Entschluß gefaßt, am nächsten Lag« würde ich sie in den Anlagen vorm Theater ansprechen. Da» bevorstehende entscheidende Ereignis nahm in meiner Phantasie ungeheuerliche Formen an. Aber obwohl ich schon eine halbe Stunde vor der gewärtigten Begegnung, fieberhaft erregt, mich zwischen den Fliederwänden des vertrauten Wege» eingefunden und wohl an die fünfzig Male die kurze Strecke immer ungeduldiger durchmessen hatte, sie kam nicht, und ich überzeugte mich erst im Nachhinein am Theaterzet- tel, den ich bet beginnender Dämmerung in seinem vergitter ten R^men neben dem Eingang in das umworbene Gebäude Überla», daß sie an jenem Abend gar nicht aufträte. Und nachdem ich e» noch mehrere Tage hintereinander mit einiger- maßen abgestumpftem Mute chatte darauf ankommen lassen, erfuhr ich, daß sie bereit» in die Ferien gefahren sei. Ich wußte, Katz ein nach weinen Begriff« alter Sänger, ein schwarzbürtiger Bassist, deck dir beliebte Sängerin, Kind snm für; ihrs NrMldkkg verschuldet war, in brr- di« -Ts -«ruft». Di« nachstehend« Zeilen find Ratschlüge und Hinweise eine« Kaufmann«», der im Laus« der Jahre an einer großen Zahl von Mitarbeit«« und Untergebenen, aber auch an sich selbst, die Hemmungen vahrgenomm« hatp durch die beson der» de« Minderbemittelten da» Fortkommen im kauf männisch« Berufe erschwert wird. ED .'ist im allgemeinen in anderen BerufSkretsen wenig bekannt, welche Arbeitsteilung im Geschäftsbetriebe besteh» und welche Befähigung die einzelnen Beschäftigungsart« vorauSsetzen. Häufig wird der kaufmännische Beruf nur des halb gewühlt, weil die irrige Meinung verbreitet ist, eS fände jeder Junge mit einiger Fertigkeit im Schreib« ,und Rech- n« darin sein Auskommen. Noch zahlreicher sink die Fälle, in denen die 'Elte« die Fähigkeit« ihres Jung« überschä tz« und dann dessen Ausbildung in ganz falsche Bahn« leit«. Mit großem Eifer wird zum Beispiel im die Er- lernung fremder Sprachen heranaegang« in der Absicht, den jungen Mann einst eines Stelle im Auslande oder in einem der großen Handelshäuser in Hamburgs Bremen usw. an nehm« zu lass«, ohne daß der Betreffende einen einfachen Brief in der eigen« Muttersprache fehlerfrei schreib« könnte. Eine Lehrstelle zu finden, ist heute schwer. Nur verein zelt wird eine Wahl zwischen zwei oder mehr Stell« mög- ltch sein. Dennoch sollte von vornherein Klarheit darüber herrsch«, ob eine Ausbildung zu erwarten ist, die der Ver anlagung und Befähigung de» jungen Anwärters Rechnung trägt. Man bedenke, daß die Bezeichnung.'Kaufmann ein Sammelbegriff ist, innerhalb dessen e» viele Berufe gibt. In ihnen allen bewandert zu.sein, bedingt eine Begabung, wie die Natur sie nur wenigen Menschen verlieh« hüt. Die hauptsächlich« Berufe sind die des Verkäufer» im Einzelhandel des Dekorateurs, Lageristen Geschäftsreisenden, Korrespondenten, Kassenbeamten, Buchhalters, Kalkulators, Spediteurs, Betriebskaufmcmnjes, Registrators, Statistikers, Verwaltungsbeamten. Die Einführung in diese Berufe er folgt im Ladengeschäft, auf dem Lager oder im Büro. Die Lehre im Büro als die vermeintlich vornehmere, wird meist vorgezog«. Dadurch entsteht leicht ein- große Lücke im kaufmännischen Wissen, die später schwer auszufüll« ist. Es fehlt jegliche Warenkenntnis. Diese aber ist so wichtig, daß gerade dem begabt« jungen Manne die Lehre im De tailhandel mindestens gleich gute Aussichten wie eine solche im Büro bietet. Das gilt .vor allem, wenn der Charakter und die Umgangsform« des Lehrlings ihn für den Beruf des Geschäftsreisenden erschein« lass«. Aber auch Uebergang aus einer guten Lehre im Detailhandel zu spä terer Bürotätigkeit ist seinem begabten jungen Manne nicht übermäßig erschwert, wenn der Wechsel alsbald nach be endeter Lehre vollzogen wird. D« Verkäufer müssen auSzeichnen Gewandtheit, Ge nauigkeit, schnelles und sicheres Rechnen. Ein gutes Fortkomm« findet der geschickte Dekorateur. Für ihn wie für den Werbefachmann der Industrie kommt es auf Talente an, die sich in der Schule zeigen müssen und die besondere Achtung verdienen. Für den kaufmännisch« Büroangestellten, der sich in ein« gehobene Stelle emporarbeiten will, ist es unerläßlich, ein guter Korrespondent zu sein. Normalerweise gibt es in Ein- und < Verkaufsabteilungen kein Fortkommmen für Ken, der nicht selbständig ein« fehlerfrei« Brief mit gutem Satzbau schreib« kann. Eindringlich muß deshalb davor ge warnt werden, Mängel in der Rechtschreibung auf die leichte Junge Liebe. Tine Halbwegs melancholische Erinnerung von Richard von Schaukal. Als ich 17 Jahre zählte, durfte ich in Begleitung eines älteren Gefährten zum zweitenmal eine Ferienreise unter nehm«. Das harmlose Ziel war ein Kärntner See. Aber ich hatte mit dem lieblichen Ort noch ein anderes, innigeres verbunden. Seit geraumer Zett nämlich war mein Herz heiß entflammt und dürstete nach Erhöhung. Die erste Soubrette des Stadttheater» hatte es mir angetan. In ver schied«« Roll« war mir ihre berückende Erscheinung aufge gangen, seitdem ich sie aber auf einem Schulveretnsfeste ken- n« gelernt hatte, ihr Aug in Auge gegenüber gestand«, ja sogar ein paar Worte mit ihr gewechsät hatte, war sie mir zum Schicksal geworden. Jene Begegnung freilich hatte sich fast prosaisch «gelassen und sich darauf beschränkt;, daß ich mit klopfenden Puls« tm Getränkezelt, wo sie, reizend wie immer, ihre- Schenkenamtes waltete, sie um ein Glas Cham" pagner ansprach. Errötend nahm ich daS gefällig kredenzte in Empfang, leerte eS bebend und bat alsbald um ein zweites. Auch dieses goß ich, die Aug« unverwandt auf die Angebetete gerichtet, in die von Bangigkeit verengte Kehle, hinab und begehrte ein dritte». Da sagte die Holdselige die sich van einem beneidenswerten jungen Manne die Flasche au» dem Kühler hatte reichen lass« — sie trug ein neckische Häubchen und hatte eine Spttzenschürze vorgebunden —: „Sie werden ja einen Rausch bekommen!" Mir,schoß da» Blut in den Kopf, und ich stammelte: „O nein!" Hierauf bezahlte ich hastig meine Schuldigkeit ^und stolperte hinweg, so etwas wie dm Tod au» Schmach tm Busen. Insbesondere vor jenem jung« Manne, einen der obern Zehntausmd, die längst nicht mehr in die Schule gtngm, sondern ein Leben führten wie Don Juan und AlktLtade», schämte ich mich bi» zur Gelbstverntchtung. Seit jmem Sonntag Nachmittag war mir die Unver gleichliche, wie gesagt, zum Schicksal geworden. Ich hatte seit meinem sechsten Jahr bereit» mehrmals geliebt,,zuerst die Schwester eine» Schulfreunde«, die, während die zusammenge- ladeye Knabenschar lärmte, feengletch entrückt, auf der Schaukel saß, sodann die Freundinnen meiner Schwester und wvet Lcmzstundenbekannte, «blich eine junge Dame, die al» Pag« in weißem silbergestickten Brokat bet einer Liebhaber aufführung mttgewirkt unk in diesem märchenhafen Gewand« schlank uno blond wie ein Elf, am spät« Abend schweigend mtt mir getanzt hatte. Ich hatte mehrere dieser Schönen be- sungeN, von einer, da st« in ein« entfernt« Pension ab ging, ein goldtnes Herzchen empfangen, kn» ich einig« Mvnäte um kN Schäftem