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/ !s» !nigeg. ged« «everk «In» ins IrlekokI» la > unä bitt« u». Llnrel« emaer >Veg. NSk tter eWm nm Bahn« e Firma- m , zur Sr« Bei Be- Stellung, ltscmgabe s Blattes- !lsw<1rtig«n ler Scbletferet Anaebot- zu richten. der IM Lohn -osten. Erzg. An -rik und »ptstr.g. u mehr ' täglich >. Neben- grati,.. Verlag, zstlich u. autsitt. : -«Irak, Ünb an- T. SS6 erbet«. -luer Tageblatt MZB- Anzeiger für -as erzgebirge MM I^««, «MH,»«» «» «üllch«, v«la»»t»<>cho>>§m> «« Noe« »« ««-< »0« -»» n«. »» «, >— Nr. 2S IS. Jahrgang Montag, äen 4. Februar 1024 o Wockrow Wilson gestorben. Wovdrow Wilson ist.am Sonntag gestorben. AI» Todesursache ist einwandfrei Fischvergiftung.sestgestellt. Um Freitagvormittagchatte er nojch.-en «Obersten House 8« sich! bitten lassen, mit dem er einiges über seine Me moiren verbandelte. Nm anderen Morgen traten di ersten Bewußtseinsstörungen ein. Wilson hatte am 28. Dezember v. I. ein Mter von 67 Jahren erreicht. Er ist.in Stauton in Virginia geboren. Erst.Rechtsanwalt übernahm er 1879 eine Professur für Geschichte, und Volkswirtschaft in Brhn Mawr, , dann in Baltimore und zuletzt in Princeton, wo er 1902 zum Rektor der Universität gewühlt wurde. 1911 wurde er Gouverneur in New Aerseh und hier begann seine eigentliche Poli tisch« Laufbahn. Sein Kampf um den Präsidentensitz war zähe und schwer, besonders gegen die Fortschritts partei Roysevolts. Endlich, am 7. Juni 1912, .siegte Wilkon bet den Präsidentenwahlen in 40 von 48 Staa ten. . ( - Der ehemalige Präsident ist sicher ein Idealist ge wesen, und hat alles das, was er über den Völkerbund und internationale Gerechtigkeit sagte, auch selbst ^ge glaubt. Wir Deutschen allerdings Md durch ihn arg enttäuscht worden: denn hinter allen diesen schönen Worten stand keine Tat, keine sich, durchsetzende Kraft. Gleich zu Anfang -es Krieges erklärte sich Wilson für neutral: und dennoch ist Amerika der Munitionshauvt- lteferant der Entente gewesen, .ehe es in den vfsenen Kampf gegen uns eintrat. Aber auch! die Ententepoli- tikvr sind durch- .Wilson enttäuscht worden. Man hatte ihn bedeutend überschätzt und erwartete auf dem Ver sailler Kongretz Großes von ihm. Aber Wilson, dem! Gelehrten mangelte alle praktische Erfahrung, und so vermochten ihn die kühlen Realpolitiker, .die sich dort zusammensanden, mit Leichtigkeit zu Überwinden. So Ä es gekommen, dah der Mann der 14 Punkte, dieser 14 Versprechen, die er nicht hielt, überraschend schnell I zur völligen. EtnflußlosWeit zurücksank, .ja in Vergessen- I beit geriet. I Englisch-amerikanische I Annäherung. 1 Kater dem Eindruck der Nachricht, -atz .Präsident / Wilson im Sterben liege, erklärte Ministerpräsident Maedovald, .der bet dieser Gelegenheit in Anwesen heit des gleichfalls geladenen englischen Thronfolgers zum ersten Male seit seiner Ernennung, .also in offiziel ler Eigenschaft eine Rede hielt.-atz die Bezieh un-t gen zwischen England und AMvrika niemals so herzliche gewesen seien wie heute. Amerika habe das Geheimnis entdeckt, guter Nachbar zU sein. England und Amerika seien verbunden durch große moralisch« Kräfte deren Wirkung nur eingeschränkt würde, wenn man sie zu Papier brächte. Beide Länder seien bereit, Sette an Sette zu stehen, nicht in politischen Bündnissen, sondern in einer Genossenschaft.sich gegenseitig zu hel. fen. Amerika und England hätten.wie eine glücklich« Familie ihre Zwistigkeiten gehabt, sie hätten wie di besten Freunde Meinungsverschiedenheiten gehabt, aber in jeder großen Frage hätten sie eine aufrichtige Freund in schäft für einander empfunden. Unsere ganze Zivilisa tion bestehe aus Vernünftigkeit, Ehrlichkeit und freund schaftliche Rücksichtnahme des einen aus den anderen, indem man die Streitfragen den Beteiligten entziehe und sie der Entscheidung Unbeteiligter unterwerfe. Diese Entdeckung müsse noch gemacht werden, aber Ame rika habe bereits einen großen Schritt getan, um sie zu machen. , Der neue amerikanisch« Botschafter Kallos- er klärt«. daß nach dem Fall von Rom, nach dem dreißig« jährigen Krieg und nach! der französischen Revolution keine so ernste Krisis und keine so schweren wirtschaft lichen und sozialen Störungen eingetreten seien wie in der Gegenwart. Zu einer Zett, .in der Europa durch jahrhundertelange Rassenkämpfe, durch wirtschaftliche Zwistigkeiten und nationale Eifersüchteleien gespalten fei und manche» Land zusammengebrochen und dem Ruin und der Hungersnot pretsgegjeben sei, zeigten heute Amertka und England ein Beispiel gerechter Staat», kunst für di« Behandlung internationaler Fragen, die x Aufrechterhaltung her Helligkeit und der Unverletzlich» kett de« Verträge und «ine Behandlung, aller Rationen, der grotzen wie kleinen, in demselben G«ist« der Gerech tigkeit und der Aufrichtigkeit. Wir müssen unser eige ne« Hau» in Ordnung halten, indem wir die Grund sätze^ auf denen unser- Regierung gMebaut sind, auf recht erhalten. Der Botschafter befürwortet« im verlaufe feiner Rede di« veilegung tnternatidnaler Strettlra- W aen durch ein Schiedsgericht und erklärt«, die westlich» Zivilisation würde eine« zweiten gwchen Krieg nicht überleben. Die Frag« der Beschränkung der Rü stungen werde Wetter die Aufmerksamkeit der Regierun gen erfordern, bi» die großen Lasten, die zur Zett viele Länder zu tragen hätten, beseitigt seien. Er werde al-, les tun, was in seinen Kräften stehe, um die engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und Amertka aufrecht zu erhalten. ' Die Besahungskosten. Nur 40 Millionen monatlich iragSar. Tie Frage der Besatzungskosten ist -ie Schicksals frage der besetzten Gebiete. Bis Ende 1922 betrugen dis Besatzungskosten insgesamt 4,6 Milliarden Gojldmark, und zwar diejenigen welche Deutschland unmittelbar zu leisten hatte, sowie die. welche auf die andere Seite entfallen. In der Zett vom 1. Januar 1923 biS Ende Oktober 1923 betrugen die unmittelbaren Ausgaben Deutschlands an Besetzungskosten 207 Millionen Gold mark. Das sind im altbesetzten und im Ruhrgebiet über 30 Millionen Goldmark monatlich. Die Anforderungen an Deutschland für Kasernen. Ställe, .Kasinobauten. Unterbringung von Faiyilien französischen Militärs usw. stellten sich, auf über 2ki Millionen Goldmark monatlich. Ter Reichsfinanzminister hat die.deutschen Besatzungs kosten rationiert und monatlich! 40 Millionen Goldmark zur Verfügung gestellt, als den höchsten Betrag, den Deutschland leisten kann. Kasernen für di« Franzosen. Die sogenannte unsichtbare Besetzung deS Ruhrge- btetes stellt folgende neue Anforderungen r Für Bochum; Eine Mrtilleriekas-rne; für Düs seldorf: Artilleriekaserns und Lagerschuppens für Dortmund: eine .Artilleriekaserne und Ställe; für M-ttmänn: Kasino» und Wohnungen; für Lennep; eine Kaserne; für Wülfrath: eine Kavalleriekaserne und für Reck1tngh.aus.eN eine Kaserne. Wenn sich dann einmal die Franzosen in diesen Kasernen häuslich! niedergelassen haben, wird dis Be setzung „uns.ichtbar" fein! Di« erst, Aktivität de» Kabinett» Macdonald. Ms „TimeS" melden: Das Kabinett Macdonald hat in seiner FreitaMitzuW beschlossen, -atz -ie Ko sten der Ruhrbesetzung nicht den allgemeinen Be - satzungskosren zuzurechnen seien, deren Rückerstat tung nach dem Versailler Vertrag Deutschland obliegt. Dio „Times" nennen den Beschluß deS Kabinetts die erste Aktivität des neuen Kabinetts in der Ablehnung der Ruhrbesetzung. Sin neue« Mieum-Vertrag. Narb einer HavasMeldung aus Düsseldorf ist «in neues Abkommen zwischen der Micum und den Edel stahlwerken unterzeichnet worden. ES ist eine Herab setzung der Ausfuhrabgabe um sieben Achtel der derzei tigen Tarife, .daneben jedoch! eine Kontribution vorge sehen die sich auf das Doppelt« der Herabgesetzten Aus fuhrabgabe beläuft und deren Ertrag zur Bezahlung etwaiger Restlieferunge« aus ReparationSkynto Ver wendung finden soll. ' Skn «euer Winkelzug -er Separatisten. Der rheinische Separattstenführer Matthes hat an Tegoutte und Ttrard eine von der Zentralkommission der Separatisten angenommene Entschließung übermit telt. Darin wird die Absendung einer neutralen Kom mission. bestehend au» einem Irländer, einem Tschechen und einem Schweizer nach Rheinland und Westfalen gefordert, um folgende Untersuchungen anzustellen r 1. Bedeutung der separatistischen und autonymisti- sch-n Bewegung. Organisation der Partei, Zahl ihrer Anhänger politische Aeutzerungen ihrer Beamten, Ar beiter. Bürger und Angestellten, di« der Partei ange- hüren. 2. Tätigkeit der nationalistischen Organisationen ihrer Propaganda, ihrer Aufreizung -um Revanchekrteg, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Druck der pr-u- tzisch-n Behörden. S. Finanzielle Unterstützung der nationalistischen und anttseparattstischen Organisationen durch gewisse englische Kreis«. ES ist nicht bekannt, wa» Degoutte und Ttrard auf diesen diplomatischen Schritt antworten werden. G» ist sehr bezeichnend, datz Matthe» vorschlägt, .in dies« „neutrale" Kommission einen Iren und einen Tschechen zu nehmen. Der Ire als stiller Gegner Eng- land wird den Punkt 8 sehr einwandfrei beurteilen der Tscheche ist fowtefo «In Deutschenhasser und wird fein« Urteil« gam zugunsten der französischen Politik adüedsn, die diesen Schritt de« SeparatistenhäuMing» anaezettelt hat. weil ihr jedeS Mittel zu» Be»Mvstw0 deS deutschen Reiche» recht ist. Vas Programm -er Vanztger Negierung. Genatsprästdent Dr. Sahm gab auf-em Volks tag das Programm der neuen Regierung Hekannt. di» nach -en VolMagSneuwahlen im November v. I. ge bildet wurde. GS heißt in dieser Erklärung u. a<r „Die Außenpolitik DanMS ist bedingt durch dis Be stimmungen de» Instrument« von Versailles und dadurch begrenzt in ihrer Aktivität. Der Schwerpunkt ihre« direkten Betätigung li-B in der Gestaltung de« Vev- hältnisse zum Völkerbund und zur Republik Mole«. Der Senat erklärt seinen festen Willen, die in dem Vev- trage von Versailles und der Pariser! Konventton be gründeten und noch im vergangenen Jahre erneut durch den Rat des Völkerbundes bestätigten Abmachungen Mit der Republik Polen aufrechtzuerhalten, M erfüllen und zu vertiefen." Der SenatSprästdent führte dann Wetter mrtzl „Wir bekunden unser Mitgefühl mit unseren, in Not und Unglück geratenen Volksgenossen im Deutsches Reich. mit denen wir durch die Gemeinsamkeit de» Blu tes. der Sprache und der Geschichte unlöslich Verbunds« sind und mit denen wir auch, weiterhin innige kul turelle Beziehungen pflegen werden. Der,i« der Antwortnote der alliierten und assoziierten Mächte vom Jahre 1919 anerkannte deutsch« EHarakter Danzigs der in der Geschichte der nunmehr siebe« Jahrhunderte alten Hansastadt seine ausreichend- Erklä rung und Bestätigung .findet, ist erneut durch die W November v. I. stattaefundenen Volkstagswaülen vor aller Welt einwandfrei festgestellt worden." Vle Sol-notenbank. Der.„Corriere della Sera" meldet au» Berlin; Das von der Sachverständigenkommission angenommen« und dem ReichSbankprästdenten Dr. Schacht zur-Med- nungsäußerung vorgeleste Projekt einer Goldnotenbauk für Deutschland weicht von dem Schachtschen Programm wie es Dr. Schacht in der Sitzung am Mittwoch ent wickelt hatte, in allen wesentlichen Punkten ab. Hin sichtlich des Inhaltes kann nur gesagt werden, .datz Grundkapital und Leitung der Goldnotenbank international sein werden. Die Kommission Kält diese beiden Punkte für zwingend, wenn man eine Wie derholung der deutschen Finanzgebarung die die einstige Goldmari zu einer Pavtermark systematisch entwertet«, verhindern will. Auch! hinsichtlich der GoldnoteoÜarB wird die Entscheidung erst in ParjS fallen. wte Sozialöemokraten für -eu völkerfrleüea arbeiten. Im preußischen Landtag kam am Freitag ein« An gelegenheit erneut Mr Sprache, .die den Sozialdemo kraten in Anbetracht der bevorstehende» Wahlen außer ordentlich peinlich ist. Es handelt sich um da» Abkom men der deutschen und dänischen Sozialdemokratie we gen der endgültigen Anerkennung der jetzigen dänischen Grenzen, -aS die Deutschnationalen zum Gegenstand einer großen Anfrage machten. Die Redner der bürger lichen Parteien wiesen mit Recht darauf.hin, -atz di deutsche Sozialdemokratie durch ihr Verhalten aus der Einheitsfront gegen die dänisch« Propaganda ausscheide. Gegenüber den von sozialdemokratischer.Seite angeführ ten Argumenten, man habe nur dem Bölke'rsrteden dienen wollen, wurde mit Nachdruck -erlangt, -aß -er Wille zur Völkerversöhnung endlich! auch einmal vom Ausland dem deutschen Volke gegenüber bewiesen wer de. Um de» lieben VölkerfrtedenS willen braucht man noch lange nicht an eigenen Vol-kSajenvssen einen halben Verrat zu Üben. Um den vernichtenden Eindruck ihre« unerhörten Treiben» abzuschwächen, .stellten di- Sozial demokraten den Ministerpräsidenten Braun -und den , Minister Se-ering.als Redner, -ie sich vergeblich bo- ! mühten, Pie Sach« harmloser davzustellen, al», sie in Wirklichkeit ist. Es ist aber immerhin bemerkenswert daß Ministerpräsident Braun zugab, -atz er vom Stand- punkt der Moralität die jetzigen Grenzen al» nicht ge- ! rechtfertigt anerkenne. Dies« seien uns durch den Vev4 sattle« Vertrag aufg-zwunaen und bedeuten ein Unrecht da» al» Recht nicht anerkannt werden könnte. ! VrmokratljHe Warnung an -k Unternehm«. D«r Arbeitsausschuß der Deutschen Demokratischen Partei hat in seiner letzten Sitzung folgende Resolution angenommen: Der ArbeitnehmrrauSschuß der Deutschen Demokratischen Partei steht in der Erhaltung und dem planmäßigen Ausbau der Sozialpolitik, der sozialen Versicherung und aller demo kratischen Einrichtungen zur Sicherung de» sozialen Frieden», insbesondere der Schltchtungßormmng, der Dmifvrrträge und .... t——. n