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370 Zinn. Dui’chmesser der zu bildenden Röhren hat, in die, von einem Bügel ge halten, ein Dorn oder Kern von der Weite der Oeflhung der Röhre hin einragt, mit geschmolzenem Blei und drückt dies mittelst eines Stempel im Cylinder durch die ringförmige Oeffnung hindurch, wobei diese so kalt gehalten wird, dass das Blei erstarrt hervortritt •)■ Zur Darstellung von Schrot (Hagel) wird Blei mit einem Zusatze von Arsen angewandt. Man nimmt 0,3 bis 0,8 Proe. Arsen, weniger, wenn das Blei Hartblei (antimonhaltiges) ist, mehr, wenn es reines Blei ist. Die Fabrikation besteht im Wesentlichen darin, dass man geschmolzenes Blei in Tropfen eine bedeutende Höhe herunterfallen lässt, man hat dazu also entweder Thürme oder Schachte nöthig. Der Zusatz der geringen Menge Arsen macht, dass die Tropfen eine reiner sphärische Gestalt annehmen. Man schmilzt das Blei unter Zusatz von Arsen, und schöpft es mittelst Löffel in einen Durchschlag aus Eisenblech, in welchen man vorher die Haut des schmelzenden Bleis gedrückt hat, um eine Art Filtrum zu bil den. Das geschmolzene Blei dringt aus den Oeffnungen des Durchschlags in Tropfen hervor und diese fallen die Höhe hinab in ein mit Wasser halb, gefülltes Gefäss. Da grössere Tropfen langsamer erstarren, so muss gro-1 bes Schrot eine grössere Höhe durchfallen als feines. Es versteht sich von selbst, dass man für die verschiedenen Nummern des Schrots Durch schläge mit entsprechend grossen Oeffnungen anwendet. Die 'tropfen neh men nicht alle gleiche Grösse an, man findet deshalb in dem Wasserkasten Körner von verschiedener Grösse, welche durch Siebe sortirt werden. Um die nicht gehörig runden Körner zu sondern , bringt man das Schrot auf eine Tafel, welche ein wenig geneigt ist, und welche in horizontaler Rich tung hin und her bewegt wird, die völlig runden Körner laufen herab, die I anderen nicht. Schliesslich werden die Körner geschliffen und geglättet, indem man sie mit Graphitpulver in eine Tonne bringt, die sich um ihre Axe dreht. 2. Metalle, deren Oxyde durch Isomorphie mit der Magnesia gruppe verwandt sind. Vorzugsweise Säuren bildende Metalle. i n n. Literatur: Proust; Scherer, allgem. Journ. d. Chem. Bd. VIII, S. 481; ferner: Gehlen, Journ. f. d. Chem. u. Phys. Bd. I, S. 249; auch Gilbert, Ann. d. Phys. Bd. XXV, S. 440. — Berzelius; Schweigger, Journ. f. Chem. u, Phys. Bd. VI, S. 284; ferner: Trommsdorff, neues Journ. d. Pharm. Bd. II, Stück II, S. .359. — J. Davy; Schweigger, Journ. f. Chem. u. Phys. Bd. X, S. 321.— Gay-Lussac; Ann. de Chim. et de Phys. [2] T. I, p. 40. Zeichen: Sn (Stannum). — Aequivalent 58 oder 725. Mu Id er 2 ) kam durch Oxydation von reinem Zinn zu- Oxyd, durch Salpetersäure, zu der Zahl 725,7; Vlaanderen zu den Zahlen 725,7 und 729,2. Berzelius hatte früher das Aequivalent 735,3 gefunden. Ohngeachtet -gewöhnlich gesagt wird, dass das Zinn schon den He- 1) Dingi, polyt. Journ. CXXX, S. 170 — 2 ) Journ. f. prakt. Chem. XLVI1I, S. 31.