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uer Nr. 2S2 Ireitag, äen io. November IS22 17. Jahrgang 1 el g» 7 I W - -i. > - ng. erre. Tageblattes chung wird Tollwut und und daß zum 81. Lien«»»" I >e verloren. I i Uni lernen I fich gehen I chnetdenden I nur über- I kann, wenn I nd nüchtern I en" unter- I i und mit- I irrt billigst ;r Zeit »augvp mfabrlk, Aue nWettinplatz »ftn. Elt »Wdol! M. 4800 M. 4800 M. SOOO M. 2750 Pantoffel, und Schuhe, ! all« anderen Auewahl u. !N Qualitäten len «mpflehlt binskq, ichostr. 12. NW braucht orieilhaft bei Fischer, zlal-Deschäst, k Strohe v. gestattet. Laden- Nach äem 9. November. , Was denkt wohl heute die sächsische Regierung, nachdem durch sie da, Sachsenvolk entgegen dem Willen de» halben Volksteils gestern gezwungen mar, der Arbeit fern zu bleiben. Wir möchten nicht in» Innenleben der Regierungsmänner sehen. Wir würden etwa» ganz anderes al» Freude über dies« Regierungsarbeit entdecken. Aber der Masse mutzte doch «was geboten werden. Sie mutzte doch an etwas erkennen, datz „ihre Leute" seht die Gewalt haben und Gesetze nach ihrem Gutdünken machen können. Was sollten sie auch sonst bringen? Alle Erfüllungen der sozialistischen Programme, der bunten, aber jedenfalls süßen Versprechungen stoßen sich an den harten Tatsachen und Wirklichkeiten, die sich nicht nur jetzt, sondern für immer naturnotwendig Utopieen, manchmal auch — bedauerlicherweise — allgemein herbeigesehnten Ideal» zuständen entgegenstellen. Feiertage machen — das ging leicht. - Das kostet nichts, wenigstens machts der Negierung keine Kosten. Dagegen blutet dafür das Volk. Der Lohn ausfall geht in di« Hunderte von Millionen Mark- Dazu gesellt sich der Ausfall der so bitter notwendigen Produktion, über deren fortwährenden Rückgang täglich überall Weh klagen, berechtigtes Klagelied angestimmt wird, deren Vermehrung neben der Milderung der Versailler Vertrags, lasten der einzige Weg zur Besserung der Lebensverhältnisse des deutschen Volkes ist. Nicht zuletzt erleidet das Prestige eines Volkes unermeßlichen Schaden im Ansehen der anderen Völker, wenn es, tief niedergebeugt von drückendster Not, noch Lust empfindet, Feiertage! einzuführen, deren Notwendigkeit von der übergroßen Mehrheit des Volkes nicht nur nicht eingesehen wird, sondern deren Einführung ein Faustschlag ins Gesicht diese» Volksteiles ist. Die Reparationskommission in Berlin hat über ihre Ansicht über diesen Feiertag keinen Zweifel ge lassen und es muß mit besonderer Freude anerkannt werden, daß die Berliner Gewerkschaften dqs notwendige Verständnis für die Lage des deutschen Volkes gezeigt und es abgelehnt haben, am 9 November der Arbeit fernzubleiben. Datz wir eine republikanische Verfassung haben, dessen freuen wir uns trotz der Schwere der Zeit täglich, aber den Bestand der Republik zu feiern ist ein anderer Tag auszu suchen als der S. November. Dieser Tag ist der 11. August und die Feier braucht nicht in Arbeitsruhe zu bestehen. Es ist auch kein Vorrecht der sozialdemokratisch Denkenden, Republik zu feiern, es ist geschichtliche Tatsache, daß wir es mit einer Revolution am S. November 1918 im eigentlichen Sinne nicht zu tun haben. Das Haupt der Regierung floh aus Anlatz de« verlorenen Krieges und in die freien Sessel setzten sich di« neuen Machthaber. Im Gegenteil gibt der 9. November Veranlassung zu tiefer Trauer. Es ist der Tag, von welchem an die Gewaltherrschaft der Entente datiert, es ist der Tag, von dem an der wirtschaftliche Niedergang des deutschen Volkes begann und unaufhaltsam in die tiefsten Tiefen führte. Dieser 9. November ist in Sachsen Feiertag geworden. Will !ten Bahn- sofort !lrnsdors,Sa I. 1874. idebera 829 rnsbors 24. einprägsam 'und nachdrücklich hon Männer« aU maß geblich und richtungweisend verkündet, di« im Ausland nicht derselben Geneigtheit zu Mißtrauen begegnen werden, wie es den deutschen Sachverständigen Md« immer noch' entgegerttritt.. ' < Ueber die praktische Bedeutung d«e Denkschrift wird im einzelnen in den nächsten Tagen noch außerordentlich viel gesprochen und geschrieben werden. Wa« aber sv- gleich wirksam werden wird, da» ist der moralische Effekt dies« Aeutzerung hervorragender 'Fachleute. Lie ser moralische Effekt lieg- darin, daß dis Mahnungen und Forderungen dqr Denkschrift in ihrer Bedeutung garnlcht Unterschätzt Werden können. Sie sind ein« ent schlossene und mutige Lat, Und solcher Entschluß und , Mut war noch immer fein« Wirkung sicher. Tie Denk schrift, die Mr die Praktische Durchführung ihrer.Vor schläge zu einem Zusammenwirken der deutschen ünd der internationalen finanziellen 'Kräfte aufsordert, er kennt klar Und gibt mit derselben unerschrockenen Klar bit dies« 'Erkenntnis Ausdruck: nur bet Erfüllung einschneidender Voraussetzungen find diese Praktischen Vorschläge durchführbar und lassen Erfolg «hoffen. Much diese Voraussetzungen sind an und für "sich Von den Männern der Firmnzkonferenz entdeckt Und in ihrer einschneidenden Bedeutung rum ersten Mal darge- tellt worden. Ülnd trotzdem ist es von allerhöchster WÄH-- igkeit und eine Tat, die in Deutschland aufrichtigster Anerkennung sich« sein darf, daß die VerfaMr d« Denkschrift mit solcher Entschlossenheit Und Folgerich- tigkeit diese Voraussetzungen Uli« Welt Vor Augen stellen. Das gilt in «Her Linie naturgemäß für dis äußeren Voraussetzungen, Nämlich Wr ein vollständiges Moratorium, das Deutschland auf eine länger« Frist von allen Leistungen Wr Reparationszahlungen, SM- lieferungen «nd Ausgleichszahlungen befreit. Me,Sach verständigen unterstreichen nicht nur die Notwendigkeit eines solchen Moratoriums an und für sich, sondern zu gleich, auch die nicht Mind« entscheidende Notwendig keit sein« Ausdehnung auf einen längeren Zeitraum, den sie selbst aUf mindestens zwei Jahr« bemessen, wo mit sie tzUgebeü, daß auch diese Frist unter Umständen noch zu kurz sein kann. Auch- den Gedanken der inter nationalen Anleihe «örtert die Denkschrift in klaren Darlegungen, doch gewinnt Man den Eindruck, daß die Verfasser eine solche Anleihe im Vergleich zu dem Mo ratorium als eine Angelegenheit von geringerer Bedeu tung betrachten. Sie sehen darin augenscheinlich in erst« Linie ein Mittel zur Behebung de» Mißtrauens innerhalb Deutschlands selbst und zur Unterstützung eigen« deutscher Maßnahmen^ Die große internationale Anleihe, deren Notwendigkeit di« Denkschrift nicht be streitet. «scheint den Sachverständigen erst dann spruch reif, wenn man imstande ist, die Lage Deutschlands nach Ablauf des Moratoriums Aar zu erkennen. Neben den äußeren Voraussetzungen ' betont die Denkschrift mit nicht gertng«em Nachdruck die inner deutschen Notwendigkeiten, denen gerecht zu werden Pflicht der deutschen Regierung ist, wenn sie daÄ Ihrige zu den Voraussetzungen für eine Stabilisierung der Mark tun Will. Ti« Denkschrift fordert von der deut schen Regierung ein Entschlossenes Vorgehen auS eige ner Kraft, die Zielsichere Inangriffnahme einer aufbau enden Politik, unbekümmert um die Fähtnisse, di« sich dabei in den Weg stellen könnten. Die Sachverständigen äußern in diesem Zusammenhang «in Maß von Ver trauen in die wirtschaftlich« und finanzielle LeistungÄ- fähtgkett Deutschlands, da» Manchen verzagenden deut schen Beurteile« beschämen mich. Sie geben d« Ueber- zeugung Ausdruck, daß Unter d« Voraussetzung ein« Befreiung vün den Lasten des Versailler Vertrage» und bet der Wiederherstellung Her Gleichberechtigung für Deutschland tm iUternattonalen Handel ein Ausgleich d« .deutschen Zahlungsbilanz ebenso gewiß zu «reichen sein wird, wie die Schaffung d«S Gleichgewichts im Retchshau-halt. Lite Sachverständigen glauben, daß be der Erfüllung dies« Voraussetzungen das Vertrauen tn pW deutsche wirtschaftliche Kraft zurückkehren wird und daß ein« sofortige Stabilisierung der Mark alsdann erreicht wurden kann. MeHaben «inen ungefähren Kurs für diese Stabilisierung festgesetzt und weisen darauf hin, daß bet der Annahme dieses Dollarkurses von etwas. 8V00 Mark der Goldbestand d« NeichKbank doppelt so groß wär« wie d« Wert de» Notenumlaufes, eine Sicherung, die einen Zusammenbruch der deutjchvn Währung völ lig »««schließen müßte, Zn den praktischen Pichtlinten für die Stabilisierung d« Mark wird dann im einzel nen beigelegt, wie eine -ei der Retch-bank z!u erricht tende unabhängige und gegen jeden Eingriff geschützte wähvungSstrHe, gestützt auf »inen Teil des RetchSbank. ' golde», arbeiten Wi Vie neue Note cker Deichsregierung. Gest«»» wurde der Wortlaut des Notenaustausches zwischen de» ReichSregterung und d« ReparattonStom- nission veröffentlicht. Am 4. November wurde von dep Reichsregierung der ReparattonSkommtssion d« Vorschlag Ur «in« Stabilisierung der Mark übergeben, ks handelte sich, um die Anregung, unter Mitwirkung «r RetchSbank «in internationales Syndikat zur Be- chaffung eines internationalen Bankkredits von zntnde- tens 500 Millionen Goldmark tzu schaff«, um die Mark zu stützen Und ihren Stand zu bessern. Am 6. November «folgte die Antwort der Repa» rationskommisston. Die ReWsvegievung hat der Ro> mrationStvmmission gestern «ine neue Note Überreicht. Sie stützt sich einevseitÄ auf da» Gutachten der «ngli- chen Und amerikanischen Sachverständigen, andererseits aus zwei Gutachten d« Bankiers unter den Sachver-, tändigen, nämlich de» Präsidenten der niederländischen Sank Vtssering, des Schweiz« Bankiers Dubois und deS Londoner Bankiers Brand, des Mitinhabers der Bank firma Lazard Broch. Nie entscheidenden Sätze tn d« aus der Grundlage dies« Gutachten auSgearbsiteten deutschen Note haben folgenden Inhalt: * 1. NW deutsche Regierung wiederholt ihre bereit» früher ausgesprochene Bereitwilligkeit, die vom ihr nach dem Memorandum vom 18. Juli d. I. gegenüber deut Garantiekomitee übernommenen Verpflichtungen in H- rer Gesamtheit zu verwirklichen. St« hat bereits all» hierfür notwendigen Maßnahmen getroffen. : 2. Die deutsche Regierung erklärt erneut, daß^ste ein« Festigung und Besserung des Markkurses al» dl« augenblicklich wichtigste und dringlichste Aufgabe ihre« Politik betrachtet. Sie erlaubt sich ihrem Borschlag.sür eine Stabilisierung der Mark vom 4. d. M- folgend«» hinzuzufügen: ES muß nochmals Mit Nachdruck darauf Angewiesen werden, daß alle», was jetzt zum Zweck de» Stabilisierung der Mark geschehen kann, immer nur ein Hilfsmittel ist, Um ein gewisses Vertrauen des deutschen Und deS ausländischen Publikums in die Zukunft d« deutschen Wirtschaft und d« deutschen Finanzen wie» d« Herzustellen. Ein dauernd« Erfolg h« Matznah. men, die setzt unternommen werden können, wird NUN dann verbürgt, wenn die endgültige Lösung de» ge^ samten Reparationsproblems alsbald in Angriff genom men Und mit größter Beschleunigung zu Ende geführt wird. Immerhin ist es nach Ansicht d« deutschen Re gierung nötig und möglich, schon jetzt im Wege der Zu sammenarbeit eines ausländischen BankenshndtkatS Mit der Reichsbank Maßnahmen zur Stützung der Mark zu «greifen. ' ' Dre deutsche NegAruttg empfiehlt den Plan der aus ländischen Banksachverständigen der ernstesten Beachtung der Reparationskommission Und bittet, ihn al» Grund lage für die weitere Behandlung der Stabilisierung»- frage zu*benutzen. ' i ! Die erste Bedingung, die di« Sachverständigen stel len, geht dahin, daß während de« Tätigkeit d«S Syndi kat» und bis zur vollständigen Rückzahlung der vom Syndikat geleisteten Vorschüsse Deutschland von jeder Barzahlung auf Grund de« Vertrages von Versailles sowie von allen Naturallieferungen für Reparations zwecke vorübergehend befreit werden müsse- Lie deutsche Regierung ist jedoch, wie sie bereit» der Reparation«- kommtssivn erklärt, hat, bereit, Lieferungen für den Wiederaufbau d« zerstörten Gebiete auch während de» GtabilisierungSprozesseS zu Übernehmen, insoweit «S möglich ist, diese Leistungen ohne Vermehrung der schwe benden Schuld au» dem Budget oder durch Innere Au- leihen zu bestreiten. das Gutachten -er auslünüischen Sachverftän-lgen. Der deutsche ReichSftnanzmintster hat die Frag« an un» gerichtet, wie wir über die Intervention eine» internationalen Syndikat» zur StabttisieruiU der Mark denken und pnter welchen Bedingungen ein« solche In tervention nach unserer Ansicht erfolgen könnt«. Die Ursache für die Ungeheure Entwertung der beut- schen Währung, die während der letzten Monate eingr- treten Ist, Und die sich noch täglich verschärft, scheint un» vor allem aus einer Erschütterung de» vertrauen» tm In- und Auslande zu beruhen. Au» diesem Grund ist eine Mttwwkung de» Auslandes wünschenswert. Da ch« -sprechen wir un» dahin au», daß es zweckmäßig sein würde, unter Mitwirkung (sang loi.auspiee») der No« parattonskommWon sobald wie möglich «in« Versamno , lung von VanNeuten au» Staaten mit normaler Wäh rung einzuberufen, d. h au», dett ««einigten Staaten, England, Holland, Schweden und de» Schweiz. Veite» könnten vankleute au» and«en Ländern daran ftttmh» men, »ie hu» Mitarbeit beveft find. Ni» vanktmde hät ten dft Frag» der Brandung »ine« tnftrnatwnal« Ahn» ioltzeiabt. l u. Verlag Aue. Die Wegweiser. lvon unserem Berliner Mitarbeiter.) Nie Denkschriften der Sachverständigen, di« alS Er gebnis deK Berlin.« Internationalen Finanzkonferenzon ausgearbettet worden sind, find am Mittwoch.der Reich«- regterung Übermittelt würden^ ES handelt sich, um drei Gutachten, die ab« kn Wen HauptrtchMnien den glei chen Gedankengängen folgen Und sich nur in Minzel- fragen voneinand« unterscheiden. MS «fte Denkschrift wurde di« überreicht, die von den Sachverständigen Brand, Cassel. JenkS Und 'KehneS ausgegrbei- tet worden ist: in spät«« Stunde, ist dann das zweit« Gutachten gefolgt, da» von Ken drei Bankier» d« Kon ferenz Viüss «ring, Dubvi» Und Kamenka stammt und sich, hauptsächlich Mit .per Frage eine» internatto. naken Finanzshndikats befajßtOund al» dritte» Gut achten folgt eine Arbeit deS bereits an d« ersten Denk schrift beteiligten Londoner Bankiers Brand, der sich namentlich mit d« Frage der Sicherheit für ein« .intev. nationale Anleihe beschästsigt. Die «ste Denkschrift, die v««ttzt am MittwoÜ> abend p« deutschen veffenytchkeit zugänglich gemacht w«d«n konnte, ist Natzrygemäß schort in den Mittel punkt der Diskussion gerückt wchden. Ste zerfällt tn zwei Tetjw, von drnen d« «tue oft allgemeinen Grund sätze für eine Stabilisierung V«r deutschen Währung auseinanderfetzt, wahrend der Zweite di« spezialisierten Richtlinien dafür gibt. Mo« Mindert den Wert dich« Arbeit um nicht» herunter, wenn man schtftellt!, daß Vie tn iHv «^ebenen praktischen Und technischen Vorschlag«! fast nur Ling« auSeinandersetzen, die jedem Fingnzsach- verständigen in d« Diskussion der letzten Wochen Und Monate zu Selbstverständlichkeiten tzckvdrden sind. Eben Ed« klaren Wtd eindringlichen Zusammenfassung die- ft» Richtlinien durch international anerkannt» Finanz« tmm« wwd« MßMprochm worden. vmdenvft» I e-II--««»i.z-.,4,« WA AWWW^ WHWANA W^ MAMlXWMWW^WAW^ ».tt, ßeenspeech - ftoffhluß tt». -s, «»»»» Itle,eamme, Lagttiatt Enthalt,«- -ft amtlich»« Stkaantmachuntzta -,» Naft» -« Bta-t ua- -»» ftmt»-«tchft ftu». ft«i Leipzig «,. ise, .bUttgstMrld, »nlage,SliI,r- grlhelm, Sa. mke Op«ration u. hellt werden, -chstund« otel Merkur, m ia. No». Uhr. »ot»o, «r,t, iruchletden, lankestr. e» Laab,). WkL «iso», Alt- all« ArM chslen Tag«»- waßnar» »strab« S-