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— 449 — Prüfungen zur Erlangung der Berechtigung zum einjährigen freiwilligen Militärdienste ab.ehalten werden. Diejenigen, nach 8 20 der Militär-Ersatz-Jnstruction für den Norddeutschen Bund vom 26. März 1868 im Dresdner Regierungsbezirke gestellpflichtigeu jungen Leute, welche noch in diesem Jahre die Berechtigung zu erlangen wünschen, haben, vorausgesetzt, daß sie da« 17. Lebensjahr vollendet, das dienstpflichtige Alter aber noch nicht erreicht haben, ihre bezügliche Anmeldung bis zum 26. August dieses Jahres mittelst schriftlicher Eingabe zu bewirken und letztere unter gleichzeitiger Beifügung ») eines Nachweises der Staatsangehörigkeit, d) eines Geburtsscheines (Taufzeugnisses rc.), o) eines Einwilligungsattestes des Vaters oder beziehendlich Vormundes, ä) eines Unbescholtenheitszeugnisses, welches für Zöglinge von höhern Schulen von dem Director der betreffenden Lehranstalt, für andere junge Leute von der Polizeiobrigkeit des Wohnortes auszustellen ist, an das Bureau der Commission (Schloßstraße Nr. 15, I. Etage) gelangen zu lassen. Im klebrigen wird auf die Vorschriften in den ßtz 20, 148 — 155 der Militär-Ersatzinstruction verwiesen. Dresden, den 1. Juli 1871. Königliche Prüfungs-Commission für den einjährigen Freiwilligendienst. Stclzner, Geh. Negierungsrath. Schörmer, Oberstlieut. Am 20. vorigen Monats haben zwei unter näher beschriebene Mannspersonen aus einem Gehöfte in Kleinkautzsch 9 Thaler in Silbergeld und ein Paar neue rindslederne Halbstiefeln gestohlen, auch in einem Gehöfte zu Großkautzfch einen Victualiendiebstahl versucht, und wird solches zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände und Ermittelung der Thäter bekannt gemacht. Der eine Mann war ein mittlerer Zwanziger, 70" bis 72" groß, mit braunem Rock, schwarzen Hosen und braunem Hut bekleidet; der zweite stand im Anfänge der zwanziger Jahre, war mittelgroß, hatte ein dickes rothes Gesicht und war mit grauem Rock und dergleichen Hosen, auch mit grauem Filzhute bekleidet. Dippoldiswalde, am 1 Juli 1871 Königliches Gerichtsamt. In Stellvertretung: Assessor Herold. Erledigung. Der unterm 6. Juni d. I. hinter den Handarbeiter Ernst Wilhelm Louis Claußnitzer aus Nieder pöbel erlassene, in Nr. 45, Seite 396, dieser Zeitung zu lesende Steckbrief hat sich durch Einlieferung Clauß- nitzers erledigt. Dippoldiswalde, am 4 Juli 1871 Königliches Gerichtsamt. In Stellvertretung: Assessor Herold. Bekanntmachung. Der Oberbau des von hiesiger Stadtgemeinde angekauften Riedrich'schen Hauses Nr. 95 des Brandcatasterö soll -en 12. Juli -s. Js., Vormittags 1l Uhr, an Rathsstelle allhier unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden zum Abbruche verkauft werden, und werden deshalb Erstehungslustige zum Erscheinen am gedachten Tage und Eröff nung ihrer Gebote hiermit eingeladen. Dippoldiswalde, den 29. Juni 1871. Der Stadtrath. Voigt, Bürgermeister. Vöimüblto empfolllöu 8iclr nur bitzrckurolr OttCili' FÜ86r, KÜ86r, 86b. Leger, üippoläisvaläs, nin 4. 3uli 1871. vLUli. Vom Grabe unseres vielgeliebten Sohnes und Bruders, Moritz Jungnickel, zurückgekehrt, können wir nicht unterlassen, den herz innigsten Dank ausznsprechen für die große Theilnahme, die dem selig Entschlafenen bei seiner schweren Krank heit, sowie bei dem Begräbnisse, zu Theil wurde. Ganz besonders gilt dieser unser herzinniger Dank Sr. Hoch- ehrw. dem Herrn Pastor Stichart in Reinhardts grimma für die erhebenden TrosteSworte am Grabe des selig Entschlafenen, sowie dem Hrn. Lehrer Quaas in Reinhardtsgrimma und Herrn Lehrer Franke in Cunnersdorf für die, unseren Herzen so wohlthuenden, tröstenden Gesänge. Herzlichen Dank allen seinen Jugendfreunden und Freundinnen von nah und fern, die seinen Sarg so überaus schön mit Blumen schmückten, ihn zur letzten Ruhestätte trugen und hoch ehrten, sowie allen Denen, die seine letzte Ruhestätte mit so reichen, sinnigen Gaben der Liebe schmückten; die ihm die besondere Ehre erwiesen, denselben mit Trauermusik zu beerdigen und am Abend vorher ihm ein Ständchen zu bringen! Auch können wir nicht unterlassen, Herrn vr. Pollack in Dippoldiswalde unfern Dank hier auszusprechen für die gewissenhafte Bemühung, die derselbe an den Tag legte, unfern theueren, geliebten Sohn und Bruder uns zu erhalten. Der Herr segne Sie Alle für viese große Liebe und Theilnahme und behüte Sie vor ähnlichen Schick salsschlägen! Cunnersdorf, den 5. Juli 1871. Wilhelm Jungnickel. Christiane Jungnickel Clara Jungnickel, verehel. Schmidt. Emilie Jungnickel, verehel Knauth. Maria Jungnickel. Wilhelmine Jungnickel.