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xmkarmlm^vitMkkWM 17. NN» deckte irr, ung. Aus Bischofswerda und Umgegend »tschofSW-rbo, 1«. M«i Lied der Heimat — Band der Herzen Wtt schon ^so oft biSherhat daS " " dem Ech meister ; Rundreil licht worden, auch nach dem 1. Mai, dem Tage des Verbotsbe- ginns , die im Verkehr befindlichen Bilderschccks einzulösen. Der Zigarettenbilderdienst kann seine bisherige Funktion bis zum 1. Oktober 1942 ausübcn und cingesandte Bilderschecks cin- Humor Tischgespräch. „Die Suppe, liebe Elli, schmeckt ja prächtig." „Ich habe sie auch selber gekocht, lieber Kurt." „Trotzdem — wirklich ganz ausgezeichnet!" Musikalischer Tee. Hausherr: „Ich sah Sie soeben weinen, mein Herr, als meine Tochter das ungarische Volkslied sang — sind Sie vielleicht Ungar?" „Das nicht — aber Gesanglehrer!" Vorsorge. In der Narkose werden ost die größten Geheimnisse »erraten. Brösig muß sich operieren lassen. Als er schon auf dem Operationstisch liegt, sagt er zu dem Chirurgen: „Und nicht wahr, Herr Professor — was ich etwa über meine Steuererklärung erzählen tollt« — bitte behandeln Sie das "reng vertraulich!" Er war so erschöpft, daß er nicht wetter konnte. Man mußte ihm in Seitschen Obdach gewähren, und hier war es auch, wo ihn der Tod ereilte. „ver kluge MSnch von Samen," — so hieß er allgemein — starb ln seitschen. Sein Todestag war der 2S. März 1864. „Der Himmel war mit düste ren Wolken bedeckt", heißt es in zeitgenössischen Berichten, „und «in schrecklich Unwetter entlud sich. Cs schien, al» trauere die Natur selbst um ihren Priester, der ihre Kräfte so genau gekannt." Viele mein ten im Blkck auf dieses Unwetter sogar, daß ihn der Teufel geholt habe, denn die Zeit war noch voller Aberglauben, und das Wissen und Können des Verblichenen dünkte vielen unheimlich. Der „kluge Mönch von Kamenz" hieß mit seinem bürgerlichen Namen Matthäus Rudolph. Seine Herkunft war in Dunkel gehlult. Niemand hatte seine Eltern gekannt. Selbst sein Geburtsort war nicht mit Sicherheit festzustellen. Es wurde lediglich angenommen, daß Ru dolph aus Annaberg stammte. Studiert hatte er in Leipzig, und seine Studien erstreckten sich hauptsächlich auf Magie, Alchimie und ähnliche Wissenschaften. Ursprünglich im protestantischen Glauben er zogen, war er später zum Katholizismus übergetreten und hatte die Mönchskutte der Franziskaner angezogen. Anscheinend ist er in jungen Jahren auch verheiratet gewesen, denn die Fama weiß zu berlchken, daß er nach seinem Glaubenswechsel sein Eheweib vergiftet hätte. Im Mönchsgewand betrieb er weiterhin mit Eifer das Studium der Naturwissenschaften. Weit scheinen seine Beziehungen gereicht zu haben, denn in Paris erhielt er den Meistergrad. Die übrige Zeit verbrachte er jedoch in seiner engen Zelle des Klosters zu Kamenz, in dem er oft die Besuche von Neichen und Armen empfing, die seine Hklfe beanspruchten. Er heilte durch Formeln und Wundersprüche, Wurzeln, Steine. Kräuter und Pflaster. Auch sonst betrieb er verschiedene Künste, die den Schleier des Geheimnisvollen, der ihn umgab, noch dichter woben. Heute wissen wir, daß wir in Matthäus Rudolph, dem „klugen Mönch von Kamenz", einen der namhaftesten Naturwissenschaftler der Lausitz zu erblicken haben. Bei den großen Gelehrten seiner Zekt war er in die Schule gegangen, und bahnbrechende Erkenntnisse und Einsichten hatte er mit in seinen heimatlichen Wirkungskreis gebracht. In so mancher Beziehung teilte er das Schicksal seines großen Zeitgenossen Paracelsus, der einst verkannt sind verlästert durchs Leben ging, der ebenfalls ein Wanderleben führen mußte und dessen „bedeutendste Er scheinung der nordischen Renaissance" erst die neuere Zeit zu würdigen wußte. Einsam und verlassen starb der kluge Mönch von Kamenz in Seitschen, fernab der Hilfe, die er einst so vielen anderen gebracht. Am Tage nach seineni Tode kamen drei Ordensbrüder von Kamenz, um den toten Bruder heimzuholen. Und diese Heimfahrt erfolgte in einem Düngerwagen. Die Chronik von Seitschen verzeichnet aber das Schicksal eines Großen aus dem Reiche des Geistes, der, wie Paracelsus, seiner Zeit weit voraus war. zu schließen. Hilfskräfte aus der Stadt (im Kreis Bautzen nur Bautzen und Bischofswerda) fordert der Bauer über den Orts- Lauernfiihrer beim Kreisbauernführer an. Aus Grund vorlie- gcndcr Listen auf dem Bann 103, dje die Rektoren und Schul leiter eingesandt haben, stehen nach Anforderung der Kreis bauernschaft oder des Arbeitsamtes jederzeit Jungen und Mädel zum Einsatz bereit. Der Mädeleinsatz, der besonders zahlreiche Anforderungen bringen wird, wird von der Bauernmädelführerin Zschiegner geleitet. Anforderungen gehen ebenfalls über die Kreisbauern schaft und das Arbeitsamt. Durch diese klare Organisation wird es möglich sein. Jungen und Mädel im Soforteinsatz innerhalb einer Stunde cinzusetzen. Steinigtwolmsdorf. Der Tonfilmwagen kommt morgen. Die Gaufilmstelle führt Freitag im Erbgericht Steinigtwolms dorf den Tonfilm „Kampfgeschwader Lützow" vor. Beginn 20 Uhr. — Derselbe Film wird am Sonnabend in Ringenhain Gasthaus Belke zur Vorführung'gebracht. Beginn ebenfalls 20 Uhr. An beiden Tagen findet am Nachmittag eine Kinder vorstellung statt. Beginn 16 Uhr. Elstra. Standesamtsnachrichten. Geburten keine; Ehe schließungen: keine; Sterbefälle: Gastwirt August Scholz, Gödlau (64 Jahre), Geschäftsinhaber und Postagent Otto Paul Prescher, Rauschwitz (49 Jahre). Bautzen. 2« Jahre Schulsternwarte. Die Bautzner Stern warte an der Wilhelm-V.-Polenz-Schule kann in diesen Tagen ihr 20jähriges Bestehen feiern. Sie wurde im Frühjahr 1922 von Studienrat Franz gegründet. Unter seiner Leitung ent wickelte sich die Sternwarte dank der tatkräftigen Unterstützung durch Lberstudicndirektor Dr. Kleber, durch die städtischen Der heilige Schlaf Kleine Geschichte von Marü Stahl Die Wirtin war eingeschlafen, nachdem sie den Wein ge bracht. Eben noch hatte sie mit den Männern gesprochen, die ihren Weißherbst lobten, sowie sie es seit zwanzig und mehr Jahren jeden Abend taten, eine Höflichkeitsfloskel, die allen Teilen Wohltat. Aber mitten im Satz war sie verstummt. Ihr bräunliches Altfrauvngestcht unter dem weißen Haar sank ein wenig vornüber. Ihre Hände, hart und knorrig wie der Reb stock, an dem dieser Wein Trauben getragen hatte, der jetzt als dunkelgelber Wein im Glase schimmerte, waren gefaltet. Sofort begann die Runde am Tisch ihre Stimme zu dämp fen. Sie wußten nur zu gut, wie müde man am Abend sein kann. Es war auch eben Nicht viel, was sie zu sägen wußten vom Wetter und dem See zumeist. DaS, was sic wahrhaft bewegte, und ihr eigenstes Leben ausmachte, darüber sprach man nicht, daS war ihren verschlossenen Naturen zuwider. Die Fra« hinter ihrem unbewegliche» Gesicht träumte. Auch unter der äußeren Ruhe des Schlafs bargen sich Hast und Geschäftigkeit. Sie stieg Kellertreppen Wit leerem Krug hinun- ter und mit vollem herauf, bedachte den kleinen Gärten zwischen Stall und Scheune beS Nachbarn mit ihrer Mühe und deckte den Wintersalat mit Tannenreisig zu. Sie ordnete das Geschirr, ärgerte sich ein wenig über die Magd und ihre Verschwendung, ließ die Katze herein und den Hund heraus, setzte sich an den Tisch, tauchte die Feder umständlich in die Tinte und begann einen Brief an ihren Sohn, den Panzermann. Aber auch wah rend des ÄriefschreibenS ließ sie kein Auge von den Gästen, stand ab und zu auf, um die Hungrigen und Durstigen zu be dienen, immer bereit, mit einem freundlichen Wort auf den Lippen. Etwas von diesem Lächeln trat auf ihr Gesicht, während sie schlief, und die Leute am Tisch quittierten cs ebenfalls mit einem stummen Lächeln, als wüßten ste, daß sie selbst der Gegenstand dieser freundlichen Regung wären. Dann stand einer nach dem anderen auf, dämpfte vorsichtig das Geraüsch der schweren Schuhe auf den weißen Dielenbrettern, stellte dfn Stuhl so lautlos wie möglich auf seinen Platz zurück uitd schob die Zeche leise, ohne mit den Münzen zu klappern, vor die schlafende Fran, ehe er schwerfällig auf den Zehenspitzen zur Tür balanzierte. Nur der Fremde am Ofen im Herrgottswinkel blieb zurück. Er lehnte den Kopf an die grünen Kacheln und genoß die wun derbare Stille des Raumes. Die uralten Zinnteller von 1418 blinkten schläfrig vom Bord. Die Fuchsien und Geranien am Fenster blühten schwarzrot vor den weißen Gardinen; die Katze vor dem Ofen schnurrte leicht und sah aus grünen Augen ab wechselnd zur Frau und zum Fremden hinüber. Die ganze altertümliche Einrichtung des Zimmers ließ die Zeit sanft durch einander geraten, und man konnte auf den ersten Blick nicht sagen, in welchem Jahrhundert man sich befand. Ebenso plötzlich, wie sie cingeschlafen war, erwachte die Wir tin. Sie sah betreten die leeren Stühle und die Zeche der Gäste und den Fremden, der sich ebenfalls schlafend stellte, im Ofen winkel. Sie erhob sich mit steifen Gliedern, strich das Geld ein, nahm die Gläser fort und ging leise und vorsichtig dabei zn Werke, um den schlafenden Gast nicht zu Wecken. . Der aber reckte.sich, tat, als erwache er eben erst und habe ihr Einschlafen und Erwachen gar nicht bemerkt. Beide lächelten sich verlegen a», zwei harmlose Schauspieler, deren größte Kunst rhr Herzenstakt war. Versunkenheit Von einem unserer deutschen Denker erzählt man sich Bei spiele von Versunkenheit, die uns, die wir uns immer wacher Sinne rühmen, drollig anmuten. Es soll G. CH. Lichtenberg gewesen sein, der'sonst so Witzige, dem sie passierten, aber solcke Anekdötchen laufen um und zieren genau so gut irgendeinen änderen mehr oder minder Berühmte». Lichtenberg chekam sein Mahl vorgesetzt und ließ den Teller lange unberührt stehen, in seiner Nachdenklichkeit befangen. Die Hauskatze machte sich Vic Stille zunutze, hüpfte auf Stuhl und Tisch und begann den Tellerrand abznlenken. Der Weist- sah dem Schauspiel eme Weile zu, dann stellte er fest: „In diciein Hause scheint die Gepflogenheit zu bestehen, daS Geschirr zn rei nigen, bevor man noch gegessen hat!" steckte er in seiner Verlorenheit statt ver Schnupftabakdose sein Reisetintenfaß zu sich. Bei der An ¬ wandlung, eine Prise zu nehmen, bemerkte er die Verwechslung und tröstete sich: ,-Der Effekt ist der gleiche. Den Meisten Spaß macht doch das Auf- und Zuklappen der Dose." Einmal stürzte ein Blumentopf aus Lichtenbergs Fenster auf die Straße. Das Ereignis verursachte einige Aufregung. Nicht, daß etwas geschehen war, aber cs hätte etwas geschehen können, und die Möglichkeit wiegt bekanntlich viel schwerer. Der Philosoph erfuhr davon und entschuldigte sich geziemend Er hatte von einer Zimmerpflanze ein welkes Blatt entfernt, nach her das Blatt als Lesezeichen benützt und in der Vorstellung, daß er doch etwas hatte wegwerfen wollen, den Blumentopf durch das Fenster befördert. Eine Dame schließlich, die ihn besuchte, fand ihn über seinen Arbeitstisch gebeugt, auf dem neben Tintenfaß, Kiel und Schreibblatt einer seiner Schuhe stand. Sie merkte, daß der Schuh einem der bestrumpften Füße, fehlte. Der Mann schämte sich, als er das Unpassende seiner Lage empfand: „Verzeihen Sic, meine liebe Frau N. Sie müssen wissen, daß ich an den Füßen fror und um mich zu erwärmen, den Stiefel.m die Höhe zu mir stellte, weil cs in den oberen Schichten bekanntlich erträglicher ist als unten." Die Dame sah ihn verwundert an und lachte. Er lachte mit und gab vermutlich eine seiner bissigen Weishei ten von sich. Doch diese bezeugte gewiß nicht mehr seine Ver geßlichkeit und wurde darum in seine Schriften ausgenommen. Robert Knotek —* Das Platzkonzert, das gestern mittag ein Musikkorps der Wehrmacht auf dem Marktplatz in Bischofswerda ausführte, hatte eine zahlreiche Zuhörerschaft herbeigelockt. Ein Militär konzert ist immer ein besonderes Ereignis, und mit Genuß lauschten auch gestern die beifallsfreudigen Zuhörer den schnei digen Märschen, den mit flottem Rhythmus gespielten Walzern und bis ins feinste ausgefeilten Ouvertüren. Die Einwohner schaft würde es mit Freuden begrüßen, wenn ein derartiges Konzert einmal sonntags stattfinden würde, um jedem Gelegen heit zum Zühören zu geben. —* Auf den Appell der Politischen Leiter der Ortsgruppe Bischofswerda morgen Freitag, 20 Uhr, im Saal der Volks schule sei nochmals hingewiesen. —* Zigaretten ohne Bildcrscheck. Im Interesse des mög lichst sparsamen Umgangs mit Rohstoffen während der Kriegs zeit hat die Reichsstelle für Papier- und Verpackungswesen ein generelles Verbot für Zigarettenbilder, Zigarettenbilderschecks und Sammelwerke (Sammelalben) erlassen. Es ist jedoch ermög- r»d^vkvla ver opllirr oca lieber den Landeinsatz der Jugend Bautzen. In diesem Sommer wird sich die Hitler-Jugend besonders aktiv an der Sicherstellung der Ernte und allen ivei- teren Hilfsdiensten aus dem Lande beteiligen. In einer Be- prechung aller am Landeinsatz beteiligten Stellen in der Dienst telle des Bannes 103, an der in Vertretung des Kreisleiters stg. Rössigcr teilnahm, wurde von OLerstammführcr Suck als Beauftragten des Kreisleiters der Landeinsatz erläutert. Die Organisation des Einsatzes aller Landschulen verbleibt wie bis her, d. h. der Bauer fordert die benötigten Hilfskräfte direkt beim Schulleiter an, der ermächtigt ist, drei Tage die Klassen Zweimal kam der schlicht« Landort Gritschen, bekannt »l» Aus gang»- oder Endpunkt für Au»flüae in ein« schone Umgebung und vor allem durch leine reizvoll« Skala, in engste Beziehungen zu den großen Naturwissenschaften. Dke erste Periode solcher Beziehungen liegt noch gar nicht io weit »»rück. Da» war zu der Zeit, als Michael Rostock in der Schul« zu Dretschen lebte, wirkte und forschte. Er war nur ein einfacher Dorfschulmelfter, aber darüber hinau» ein Naturfreund und Heimatforscher mit reichen Kenntnissen der heimischen Pflanzen- und Tkerwelt, ein Mann von außergewöhnlichen naturwissenschaftlichen Qualitäten, dessen Wissen und Leistungen ihn mit den größten.Natur wissenschaftlern Deutschlands, Rußlands und Schwedens in Verbindung brachten. 1821 in Ebendürfel bei Bautzen geboren, wirkte er zu nächst einige Jahr« in S ö d a und dann von 1844 bis 1884 in Dret- schen. Im Mer von 72 Jahren starb er am 17. Septbr. 18V3 in (Laußig, wo er noch neun Jahre km Ruhestande gelebt hatte und wo er auch begraben liegt. Die SV Jahre seines Schaffens umschließen ein reiches Forscher- um Sammlerleben. Kein Strauch, kein Baum, kein Grashalm der heimischen Landschaft war ihm unbekannt. Cs gab kein Insekt, auf dem nicht sein scharfer Forscherblick geweilt hätte. Dretschen, Dkehmen, Saußia, Seitschen, der Picho und der Valtenberg waren seine Forschungsgebiete, und der schlichte Vahnhof Seitschen wurde in ganz Deutschland und darüber hinau« bekannt. Rostock unterhielt nicht nur eine ausgedehnte wissenschaftliche Kor respondenz, sondern wurde auch häufig von Gelehrten aus aller Her ren Ländern aufgesucht. Sie nahmen dann ihren Weg über Seitschen, wanderten über GäUßtg, wo der berühmte Schloßpark ihre erste Auf merksamkeit sand, bevor sie kn dem unbekümmerten Junggesellenheim Michael Rostocks landeten. Stunden eifrigen wissenschaftlichen Aus tausches und köstlichen Naturgenusses sind ihnen hier beschieden ge wesen, und hochbefrtedlgt traten sie ihren Heimweg an, wobei die Reife ske abermals über Seitschen führte. Da» zweitemal, wo ein Großer aus dem Reiche der Naturwissen schaften über die Fluren von Seitschen ging, war mehr eine Episode. Aber eine Episode ganz eigener Art. Es war um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Naturwissenschaften und Philosophie fühlten sich noch durch allerhand mystische Beziehungen verknüpft. In der Lausitz schwang die Theosophie des Görlitzer Schusterphilosophen Jakob Böhme. Theophrastus Bombastus Para celsus von Hohenheim durchleuchtete und durchkämpfte seine letzten Lebensjahre. Cs war die Zeit, da die herrschende philosophische Lehre annahm, daß die Metalle wie die Menschen Körper und Seele hätten und daß man durch eine höhere Entwicklung der Menschenseele auch ein unedles Metall in ein edleres verwandeln könne. Da zog — im März 1864 — auf der uralten Handelsstraße von Böhmen her ein armseliger Franziskanermönch seines Weges. Er kam von jenseits der Grenze, wo er wieder seiner alten Liebhaberei, Kranke zu heilen, gehuldigt hatte Nicht nur in der ganzen Oberlau sitz und im Meißner Lande, auch in Böhmen, war er als ein Wundermann von seltenen Fähigkeiten bekannt. Die Kranken riefen ihn von allen Sekten, arm und reich gleichermaßen, denn seine Kunst stand in hohem Ansehen. Aber jetzt war er selbst hilfsbedürftig. Ihn, der so vielen Kranken Hilfe gebracht, hatte jetzt selbst das Gespenst der Krankheit gepackt. . .... daS Heimatwerk Sachsen auch e seine besten BolkStumSgruppen aus ( Vogtland unter der Leitung von Lied- f, Buchholz im Erzgebirge auf eine ... Sachfengau gelegenen Reservelazarette geschickt. In unermüdlichem Einsatz aeyt eS von Lazarett zu Lazarett, um den Verwundeten frohe Stunden zu bereiten, und um sie im Sachsengau, dessen Gaste ste. für kürzere oder längere Zett geworden sind, recht heimisch werden zu lassen. Die mit der Betreuung beauftragten Lied- und Mufikgruppen führen gleiökeitig eine besonders schönö neue Buntuchtbilderserie aus dem Sachsengau vor. In diesen Tagen sind auch wiederum einige hunderttausend neue Heimatpostkarten durch daS Heimatwerk Sachsen an Feld truppenteile wie Lazarette zur Verteilung gelangt. Wie bei den früheren Serien sind die schönsten Motive auS den sächsi schen Städten erkßt. Sie find so recht geeignet, das Bild der schönen Heimat Überall hin zu unseren Soldaten zu tragen. > Keine unnötige« Reisen zu Pfingsten ! Da die Krieg-Verhältnisse in verstärktem Maße die Reichs bahn vor Transportaufgaben stellen, die nur unter restloser Ausnutzung der ÄetriebSanlagen, aller Betriebsmittel und Per sonale erfüllt werden können, muß auch zum bevorstehenden Pfingstfest die Bevölkerung aufgerufen werben, die Reichsbahn in ihren Anstrengungen, Lokomotiven, Wagen und Personale in gefordertem Umfange für unsere Truppen bereitstellen zu kön nen, tatkräftig zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgt am wirksamsten durch die Ent lastung deS Personenverkehrs, indem über Pfingsten alle Reisen, die nicht unbedingt nötig sind, unterbleiben. Reisen lassen sich meist ausschieben, kriegswichtige Transporte aber nicht. Schwerste Strafen bei Diebstahl von Gartenfrüchten In der Verordnung gegen die Bolksschädlinge vom 5. Sep tember 1S3S, Reichsgesetzblatt 1, Seite 1679, ist eine ausrei chend« Handhabe gegen Diebstähle von Feld- und Gartenfrüch- ten gegeben. Der Paragraph 4 dieser Verordnung lautet: „Wer vorsätzlich unter Ausnutzung der durch den Kriegszustand verursachten außergewöhnlichen Verhältnisse eine sonstige Straf tat begeht, wird unter Ueberschreitung des regelmäßigen Straf rahmens mit Zuchthaus bis zu 15 Jahren, mit lebenslängli chem Zuchthaus oder mit dem Tode bestraft, wenn dies das ge sunde VolkSemPfinden wegen der besonderen Verwerflichkeit der Straftat erfordert. In der Rechtsprechung sind bereits ver schiedene Falle nach dieser Bestimmung beurteilt worden. Einsatz ausländischer Arbeiter im Reichsgebiet Um di« Anwerbung und den Einsatz ausländischer Arbeits kräfte zu ordnen, bat der Generalbevollmächtigte für den Ar beitseinsatz, Gauleiter Sauckel, eine Anordnung herausgegeben, die alle die ausländischen Arbeiter betreffenden Fragen wie Anwerbung, Betreuung, Unterbringung, Ernährung und Be handlung klärt. Nach diesen neuen Bestimmungen obliegt der Deutschen Arbeitsfront die gesamte Betreuung der ausländi schen nichtlandwirtschaftlichen Arbeitskräfte innerhalb des Reichsgebietes. Verdunkeln von Donnerstag 21.4S bis Freitag 4.4S llhr Ein Alchimist starb in Seitschen / """"