Volltext Seite (XML)
Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, «. Juui. Die EreizMe am Soanlasmirgeu Aufruf de» -ührers an da» deutsche Volk — Erklärung der Reichsregierung über den Verrat Mo»kau» au Luropa Da» deutsche Volk hat am 22. Juni wieder «Inen Taa erlebt, der denkwürdig in seiner Geschichte bleiben wird. Ll» wir in früher Mor genstunde oes Sonntags den Lautsprecher einstellten, waren wir ge bannt, als der Aufruf de» Führer» an da» deutsche Volk angekündigt und von Reichsminister Dr. Doebbel» SLÜ Uhr über alle deutschen Sen der verlesen wurde. Zorn und Verachtung erfüllte irden Hörer über dk« verräterische Sowjetregterung, die trotz der deutschen Verständigungs politik und des Freundschostspaktes in Zusammenarbeit mit England insgeheim gegen Deutschland gefährlichste Machenschaften betrieb. Der Führer nahm den Kampf gegen den Moskauer Verrat auf und legt« da» Schicksal und die Zukunft wieder in die Hände de» deutschen Soldaten. Wir haben die Gewißheit: Auch diesen Gegner wird unsere unvergleich liche Wehrmacht bezwingen und ihn für seinen Verrat strafen, den Mos kau nicht nur an Deutschland, sondern an ganz Europa beging. Der Reichsminister de» Auswärtigen von Ribbentrop, gab um 6 Uhr in Anwesenheit der Vertreter der deutschen und ausländischen Presse im Bundesratssaal des Auswärtigen Amte, den Text einer Not, des Auswärtigen Amtes an die Sowjetunion bekannt. In dem umfangreichen Schriftstück wird «m einzelnen bewiesen, wie die Sowjetregierung ihre gegen Deutschland und Europa gerichteten Zersetzungsversuche verstärkte, wie sie in immer steigenem Maße ihr« Außenpolitik gegen Deutschland feindlich «knstrllte und wie sie ihre ge samten Streitkräfte an der deutschen Grenze sprungbereit aufmarschie ren ließ. Wörtlich heißt es in der Erklärung der Reichsregierung: „Damit hat die Sowjetregierung die Verträge und Vereinbarungen mit Deutschland verraten und gebrochen. Der Haß des bolschewistischen Moskau gegen den Nationalsozialismus war stärker als di« politische Vernunft. Da bolschewistische Moskau ist im Begriff, dem nationalsozkalfftischen Deutschland in seinem Existenzkampf in den Rücken zu fallen." Zum Schluß wird darauf hingewiesen, daß es in den kommenden Kampf darum geht, die gesamte Kulturwelt von den tödlichen Gefahren des Bolschewismus zu retten und den Weg zu einem wahren sozialen Aufstieg in Europa freizumachen. —* Kunstvoll geschnitzte Wegweiser. Seit einiger Zeit hat das Verkehrsamt der Stadt MschofSwerda an versDedenen Stellen der Stadt Holzwegweiser ausgestellt, die allgemein ge fallen. Die Lolzwegweiser am Bahnhof und am Herrmann- Stift weisen nach unserem schönen Stadtbad, in dem setzt jeden Tag großer Betrieb herrscht. Die Wegweiser an der Post meilensäule und am Schützenhaus zeigen den fremden Wande rern den Weg in unseren herrlichen Stadtwald. Dis Weg weiser wurden von erzgebirgischen ArbeitSmannern geschnitzt, die früher im hiesigen Arbeitsdienstlager waren. Dis kunst vollen Sckmitzwerke wurden dann von Malermeister Pelocke während seines Wehrmachtsurlaubs farbenfreudig bemalt. —* Dem deutschen Afrikakorvs neue Gedenkmünze an» staatlichem Meißener Porzellan. Während keusches Soldaten tum vor Tobruk ein neues Heldenbuch deutscher Geschichte schreibt, ist eine Gedenkmünze erschienen, die ein Erinnerungs stück auch an diesen Teil des gigantischen Ringens unserer Tage sein will. In der Staatlichen Porzellan-Manufaktur wurde, wieder in Böttgersteinzeug und in weißem BiSkutttporzellan, eine Gedenkmünze auf die Kämpfe in Afrika geprägt. „Wir werden England schlagen, wo wir es treffen", dieses Führer wort umrahmt Schwert, Eichenlaub und Tropenhelm. Auf der andern Seite der Münze, auf der die Umschriftung auf den Kampf des deutschen Afrikakorps hinweist, sehen*»wir unter Pal men Panzerwagen und Kamelreiter, darüber eine Flieger staffel, die alle dem Briten Tod und Vernichtung bringen. mehrerer MuSI eng nebeneinanderlaufe» g von bestimmten elektrischen bei de^Ändeutigkeit des N» feineren von anders -u meiden. I schon gusam- ne da» beim Alkos rde, heim feineren träcktliche Störung e Leistungen um l», « mm, sei es nun bei einer beim Führe« einer Linie ' ' oder Sei paraten. Es e» der nachtei- riffe eine bäk in avm elnm Bettteben tt beim Lerstell« lcht ost die Frag kommen eine- M genossen in dm Andere GeschM langen. Hierbei da- rasche Zusta Parole stlr vlenilag, den 24. Zank Die wahre Shrliebe ist die Quell« all« heldrnmütiaen Handlungen rmb aller nutzbaren Unternehmungen, die auf der Welt geschehen. Freiherr vom unb^nm Stein. Neukirch (Laufitz) und Umgegend Neukirch (Lausitz), 23. Juni. S5 Jahre treue Mitarbeit. Bet der Firma Gebr. Lehmann, Kofferfabrik, wurden am vergangen« Sonnabend in einer Feierstunde drei Arbeit»- kameraoinnen au» Anlaß ihrer Äjährigm Betrieb-zugehörig- reit besonder» geehrt. Es waren die» die Kameradinnen Frieda Hein, Ida Kümmel und Selma vrrw. Richter. Nach einem gemeinsamen Gesang sprach der Betriebsführer, Walter Lehmann, den Dank der Firma für die treue Mitarbeit au» und anschließend übermittelte der FaMchaftswalter für Leder und Bekleidung, Pa. Herrmann) Bächen, den Juvilarm die herzlichsten Glückwünsche im Namen der DAF. und über reichte ihnen die Diplome für 25jährige. trVle Arbeit im Be triebe. Er hob dabei hervor, daß e» gerade für eine Frau eine vorbildliche Leistung sei, so lange Jahre in einem Betriebe mit- zuarbeitsn. Am Ende der Feierjurnde daUkten die Jubi larinnen für Geschenke und Ehrungen. Demitz-Thumitz, 23. Juni. Oberlehrer i. R. Häntzschel so Jahre. Am Dienstag, 24. Juni, bWeht der in weivm Krei sen bekmmte und allgemein bttiebte Oberlehrer i. R. Oswald Häntzschel die 80. Wiederkehr seine» Geburtstages. In Hohnstein bei Schandau geboren, besuchte er da» Lehrerseminar zu Annaberg und kam als Schulamtsvikar nach Riesa. Nach der 1883 abgelegten Wahlfähigkeitsprüfung amtierte er in Pohla, wo er noch heute bei vielen seiner ehemali«» Schüler und Schülerinnen in guter Erinnerung steht. Von Pohla au» lernte der junge Lehrer unseren ausblützenden Ort kennen und bewarb sich um die am 1. Januar 1890 freiwerdende ständige Lehrerstelluna in Demitz-Thumitz, die ihm auch übertragen wurde. Während seines mehr als 50jährigen Aufenthaltes im hiesigen Schulbezirk hat Oberlehrer Häntzschel sich jederzeit Mr die Belange der Gemeinde Demitz-Thumitz und der Nachbar- orte eingesetzt. In den Weltkriegsjahren war er den Angehö rigen vieler Kämpfer hilfsbereiter Berater und Helfer. Seine Verdienste wurden durch Verleihung des Verdienstkreuzes an erkannt. Unermüdlich trat er als Berichterstatter unserer Hei- matzeituna „Der Sächsische Erzähler" für Gemeinde und Um gebung em, vor allem auch für daS Ansehen der heimischen Steiniudustrie. Zahlreiche Abhandlungen und Berichte von ihm erschienen im „Sächsischen Erzähler" und zum Teil auch in an deren Tageszeitungen. Auch im Vereinsleben hat er eifrige Tätigkeit entfaltet. So war er Mitbegründer-der Freiwilligen w offen gesagt, aber sie der gleichen Kraft und lch gesehen, wie sehr er erwidere. Sie er m vM . Gl"s^nn"Ue Jugend irrt und sich im andrren täuscht, Frau, deren Haare schon grau werden, darfst dich nicht se tausch ' Roman von Liss 7u n y - l. 1 n ck e m s n n (32. korlsetrung.j (diaepärurk verboten.) „-Laß es gut sein, Martin", sagte sie versöhnlich, „wenn ich dir Unrecht tat, so bitte ich es dir in dieser Stunde ab. Ich glaube, du wirst cs nie zu bereuen haben, daß du dein Geschick an das meine gebunden hast" — und ihre Wange an sein Ge sicht lehnend, fügte sie hinzu: „und auch das glaube ich, baß dich keine andere Frau so uebt wie ich." Martin schwieg. Er dachte an Gini, die ihm mit erwar tungsfrohen Augen entgegengestürmt war, als sie hörte, daß »r gekommen sei, und die ihn dann so herb und stolz abgewiesen hatte, als er ihre Frage, ob er mit Anna gesprochen habe, nur mit einem armseligen Nein beantworten konnte. Gini war für chn verloren. Vielleicht verachtete sie ihn . . . und warum? Weil sr Anna nicht sein Wort brechen wollte! — War das so verdammens wert, konnte ein junger Mensch das noch nicht verstehen? Zornig, gekränkt und enttäuscht war er von ihr gegangen, hatte sich viele Stunden ziellos in der Stadt herumgetrieoen und war dann heimgefahren. Hier war sein Platz. Seine Arme schlossen sich um die Frau, die neben ihm stand, doch als sie ihn küßte, sah er Ginis Lippen, und wußte, daß es vergeblich sein würde, die Süße dieses geliebten Ant litzes jemals zu vergessen. Das Jahr schritt weiter. Ueberall auf den Wissen schafften fleißige Hände. Hier trocknete noch das Grummet in der Sonne, dort fuhren schon die hochgetürmten Wagen zu Höfen. Auf dem Wendlerhof brachten sie die letzte Ladung herein, schwankend und knarrend ratterte der Wagen über dis Tennen brücke in das Dämmerlicht der heuduftenven Scheune. Martin kam jeden Tag. Was er schaffte, überstieg fast da- Maß seiner Kräfte, aber er wollte eS nicht anders haben. Die Arbeit half ihm über vis quälenden Gedanken hinweg, die ihm während der kurzen Muße keine Ruhe ließen. Draußen in der Sonne, unter den Lasten, die seine Arme stemmten, fühlte er sich wieder als Mann, ungehemmt, cntschlußfest und sicher in allem, was sr bestimmte. Zu Anna war er gleichmäßig freundlich, und sie war es zufrieden. Sie forderte nicht mehr von ihm als er zu geben vermochte, denn mit feinem Gefühl spürte sie, daß er litt und Zeit brauchte, sich zu ihr zurückzufinden. Regina hatte ihr einen Brief geschrieben und sie noch ein mal für alles Leid, daS sie ihr ungewollt angetan habe, um Verzeihung gebeten. Sie wünschte nichts inniger, als daß Anna glücklich werde, und sie solle sich um sie keine Sorgen machen. Sie sei jung und könne arbeiten. Sie werde sich schon damit avkinden, auf ein Glück verzichten zu müssen, da» nicht für sie bestimmt gewesen sei. Such für Martin hatte sie gute und ver ständnisvolle Worte gefunden und fast mütterlich für ihn um , »uulur Itogc» inuqen, ohne einen t«, ohne ein Kind, La» zu ihr gehörte. schwieg nicht. icht ein Kind gewonnen, deines Mannes Kind, das um deinetwillen leidet? Ist nicht auch Martin dein Kind, und ist es so schwer, ihn anders zu scheu: Nicht als den Ge liebten, nicht ÄS den Herrn deine» Hofes? Du wehrst dich, du witlst e» nicht wahr hrRn, daß.du in der letzten Zeit,«« . . . .... —"nflcherheit fühltest, manchmal te Hand, die ibn führt. Er icht, man muß chn zu seinem selRr , daß da» Schwanken und di« ilt künden und Kampf um Anna war daraufhin für einen Tag fahren und hatte sich mit Regina auSgej dieses Mal ohne Scheu und mit kindlich geschlossen hatte. Ja, sie liebe Martin, glaube nicht, daß er ihr Unbedingtheit an dem Hof hänge, wie darum müsse er dort bleiben, wohin ihn sein Geschick gestellt habe. Und noch eines hatte sie gesagt, was Anna lange nach ging: „Ich bin nur ein junges, unreifes Ding, Tante, und du kannst ihm so viel mehr sein und geben al» ich." Seit Anna wieder daheim war, hatte sie viel über diese Worte nachgedacht. War es wirklich so? Konnten ihre Reife und Erfahrung, ihre Liebe und Freund schaft dem geliebten Mann mehr geben? War Regina noch so zung und unreif wie sie meinte? Die letzte Begegnung mit ihr hatte Anna eines Besseren be lehrt. Ein Mensch hatte ihr gegenüSergestanden, dessen wei ches Kinderantlitz vom Leid und Kampf der Selbstüberwin dung gehärtet und umaeformt worden war. Regina hatte ihr Herz und alle eigensüchtigen Wünsche bezwungen. Sie war stärker und tapferer als bi» Frau, die ihr, wenn auch unwissend tich, den Geliebten genommen hatte, und der sie ihn nun frei willig und ohne Neid überließ. Als Anna sie gefragt hatte, woher sie die Kraft zu einem solchen Verzicht nähme, Mte sie sich ihr an die Brust geworfen und weinend gesagt: „Wttl ich Martin ltebhabe und weil ich glaube, daß er bei dir und auf dem Hof alle» das finden wird, waS ihm sein Leven lang lebenswert machen kann." Wie ein geliebtes Kind' hatte Anna da» Mädchen in ihr« Arme geschlossen, bewrgt und beschämt von der Größe eine» Herzens, an daS ihr eigenes nicht heranreichte. Ein« mahnende Stimme hatte in ihr gesprochen: Tritt du zurück . . - verzichte ... verhilf der Jugend zu ihrem Recht. Noch ein traar Jahre, und der Hof gehört nicht mehr dir, ihr werbet ihn aufg»ben müssen, du und Martin, und wa» dann? Sie hatte nicht den Mut, weiterzudenken, und nicht die Kraft, zu verzichten. Ihr graute vor der Einsamkeit und vor dem Älter, das sie ganz allem würde tragen mitssi sich um sie keine Sorgen machen. . ... , „ ttn. Sie werde sich schon damit avkinden, auf ein Glück verzichten zu müssen, da» nicht für sie bestimmt gewesen sei. Auch für Martin hatte sie gute und ver- cheduld und Nachsicht gebeten. wach, die mit einem Schrei in die Höhe fuhr und sich zur IsM ^narrisch wordn, ha? — Laß «i au», sag t dir, sonst ..." Sie keuchte und stemmte sichren ihn, aber die Arme des Mannas waren stärker. Bei drei holte die Rest au» und langte ihm eine kräftige ^Ättl" saatt sie vefrwigt. „Und i-tzt sind wir auttt. Von mir au» kannst Li binhockn und wa» verzähl«. Wch giLt'S Neue», Toni? I» bald Höchst auf« Wendlerhof -der net?" Der Toni rieb sich die brennende Wange «nb schmollte eine Weile. ' , naufpappt?" Der Toni lächelt« pfiffig. — „Ja mei. gut Dina will Welle zeit gebn, wenn wir keinen Krieg net Ham derweil." Mit einem Ruck setzte sich di« Rest auf. ^Ktteg? — Geh zua, wa» redst denn für a areislichc I glaub'» net, Toni ... und ... maßt du dann (Fortsetzung folgt) Zeige dich groß, tritt zurück «nb weise Lenjungen Men- schen den Weg- WaS du verlierst, wirst da auf andere Weise zurückgewinnen. Gib dich auf, liebende Fvw, und du wirst eine geliebte Mutter werben. Sohn und Tochter wirst du haben und gesunde Enkel. Der Hof wird blühen und Frucht tragen, und bi» zu deinem LrbarSende wirb er dir Heimat sein. Unaufhörlich mahnte die Stimme in ihrem Innern, ost und oft hörte AnnadaS leise W^kren Regina»: „Glaube nicht, daß es mir leicht wich ... aber wenn ich nur an Martin denke, werde ich schon damit fettig werden." Ich weiß, Regina, wie schwer «»ist. Aufgeben, verzichtm zurücktrettn . . .ichkannesntcht, Kind, ich kann auch nicht nur an Martin denken. Ich schäme mich meines kleinen Herzen», aber es hat viel Leid erfahre». Jetzt will e» seinen Antznl äM Glück haben, und wenn e» auch nur ein bescheidener ist. nur so Vitt, Laß ein paar Lände da sind, die mit mir schasten, ein MmL, der freundliche Worte zu mir spricht, eine Feierstunde am Äbenb, eine Nacht voller Frieden und Geborgenheit, und ein SnM, das sich am Mor gen über mich beugt, da» Gesicht eine» Menschen, der mir, ge hört, mir allttn. * « Die langen Beine des Burglehner - Toni schwänge« sich über das Gäter. ^ Der.Bursch hatte Lie WÜofeAiefl erspäht di« im Schatten de» Birnbäume» lag, die Hande unter dem Kopf gttreuzt.