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Das Krankenverfichenmgsrecht im Kriege durch eine Verordnung de» Reich-arbeit-ministerS sind kenhilse. Es bleiben jedoch die anderen Leistungen der S Icherte, igerS der Krankender- " " "">eren Träger mit Betkl«tt z» R««»er L« - - Der 6>ächii^e Erzähler Osnabrück, Deutschland, jüngste Grohstadt Nachdem Osnabrück den hunderttausendsten Einwohner bekommen hat, trat es als jüngste deutsche Großstadt in die Reihe der rund 60 größten deutschen Städte ein. Unser Bild zeigt das alte Rathaus von Osnabrück, das im IS. Jahrhundert erbaut wurde. Hier wurden eben» o wie in Münster die Verhandlungen für den Westfälischen Frieden geführt, der die unglücklichste Epoche des entzweiten Deutschlands ab schloß. (ScherlÄilderdienst-M.) kenhilfe. ES bleiben ledoch die anderen Leistungen der Kran« kenverficheruna, wie Sterbegeld, Leistungen an die Familien mitglieder bestehen. Bek-nntli- ruht die Beitragspflicht; eS wirb dabei kein Unterschied gemacht, ob der Einberufenefein frühere- Arbeitsentgelt ganz oder teilweise weitererhält. Eben so ruht die Krankenscheingebühr. Da natürlich die Kranken kaffen Leistungen (besonders für die Familienangehörigen) ohne entsprechende Einnahmen nicht gewahren können, erstattet daS Reich rund den halben Beitrag für jeden einberufenen ver sicherten. Der Unternehmer mutz die Einberufung der Kasse innerhalb der Meldefrist melden. Rotdlenfi und Meustverpfltchlele Besondere Regelungen wurden auch für die Krankenver sicherung der NotdiensHflichtigen und der Dienstverpflichteten getroffen. Im kurzfristigen Notdienst bleibt daS gesamte Sozialversicherungsverhältnis unverändert. Das gleiche gilt bei solchen langfristig Notdienstpflichtigen, die von ihrer bisherigen Beschäftigungsstelle ihre alten Bezüge Weitererhalten. Erhalt ein Notdienstpflichtiaer sie nicht, steht er aber in einem einem Ar- beitSverirag entsprechenden Beschäftigungsverhältnis, so finden auf daS NotdienstverhältniS die allgemeinen Vorschriften der Krankenversicherung Anwendung. Diejenigen langfristig Not dienstpflichtigen, die weder ihre alten Bezüge weitererhalten, noch in einem einem Arbeitsvertrag entsprechenden Beschäfti« aungSverbältniS stehen, erhalten BergÜtungSsätze für ihre persön lichen Aufwendungen. Sie unterliegen ausnahmslos der Kran kenverficherungSpfucht; sie müssen jedoch keinen Anteil am Bei trag tragen. WaS die Dienstverpflichteten anlangt, so gilt folgende Rege- lung: Ist ein Dienstverpflichteter unmittelbar vor seiner Her anziehung zu einer zeitlich begrenzten Dienstverpflichtung Mit glied eines anderen als beS für die Beschäftigung auf Grund der Dienstverpflichtung zuständigen Träger» der Krankender, sicherung, so ruhen die Mitgliedschaft bei dem früheren Trägei und die sich aus iHv eraevmden Rechte und Pflichten für di. Dauer der Dienstverpflichtung. Die Mitgliedschaft lebt also mi der Beendigung der Dienstverpflichtung ohne weitere- wieder auf, was besonders für weiterversicherte und freiwillige Mit glieder angenehm ist. Große deutsche Dirigenten, wie Arthur Nikisch und Felix Mottl, pflegten jedes Jahr in Moskau Gastspiele zu absolvieren und Wagner sowohl im Konzertsaal als auch in der Oper zu dirigieren. Der Erfolg war geradezu ungeheuerlich. Nach einer Lohengrin-Aufführung trugen Studenten den Dirigenten Ni kisch auf ihren Händen nach Hause. Nicht weniger stürmisch war der Empfang des Wagnerdirigenten Felix Mottl, von dem Co sima Wagner gesagt hat, daß er wie keiner die Absichten ihres großen Gatten zu verstehen Pflege. Die Wagneraufführungen unter Mottl waren, am ersten Tag der Ankündigungen ausver- kaufk. Das Publikum stellte sich bereits nachtS vor der Kaffe an. In Moskau war es auch, wo zum erstenmal in Rußland Wagner- wohl deutschestes Werk — „Die Meistersinger von Nürnberg" — zum klingenden Leben erweckt wurden. Ein rei cher Moskauer Kaufmann und Mäzen Simin gründete ein eige nes Opernhaus. Es war sein Ehrgeiz, zum erstenmal dem Mos kauer Publikum eins in der Großen Oper noch nicht aufgeführte Wagneroper vorzusetzen. Im Januar 1912 wurden die Mei sterfinger in neuer Uebersetzung des russischen Wagnerapostels Kolomitzeff und in mustergültiger Inszenierung erstaufgeführt. Es wurde wiederum ein großer Erfolg. Die Meistersinger wur den danach von einer Privatoper und von der kaiserlichen Oper in Petersburg übernommen. Bis zum AuSbruch beS Weltkrieges erfreute sich Wagner in Moskau einer ungeheuren Beliebtheit. Aber auch nach dem Kriege wurden Wagner-Werke in Auszügen in unzähligen Kon zerten gespielt. die Neuaufführung der Walküre ist daS Moskauer Publikum, wie die Zeitungen melden, äußerst ge spannt. Der ganze Ring soll daraufhin neu einstudiert werden. vr. A. von AndreevSky Der Mann ohne Sorgen Eine Anekdote um den Alten Fritz Von Fritz Ebers Der Alte Fritz kam «ine- Tage- von Sanssouci auS seinem „Hau- ohne Sorgen" Lurch Bornstedt bei Potsdam geritten und hielt erstaunt vor einem sorgfältig gepflegten Garten, in dessen Mitt« eine Tafel prangte: .Hier wohnt der Mann ohne Sor- gent" Aergerlich, daß em. anderer auf eine Eigenschaft Anspruch machte, die er eigentlich in Preußen nur allein gtt-achtet hatte, denn sein Schloß SanSsouci hieß ja eben ohne Sorge, ritt er Lurch Lie offenstehende Gartentür, um sich den Mann ohne Sor gen einmal näher anzusehen. Da kam ihn, auch schon ein würdi ger Pfarrer entgegen, der d-n König schon erkannt hatte und mge der Wagner-1 . Jawohl, Majestät!" Smaße deS Man- kommt eS. daß Er k:me stets «-verlauft'i Kvuia Hao« so viel Gorgen, daß ich oft > '7 > -"»EEIFW Freitag, de« 1V Aa«»ar 1V40 - L«S verlöre«« Bierfaß u«L Lie Militärurl-uber. Rollt da irgendwo in Westfalen ein Bterwagen über winterliche Straßen. Ein Fast des begehrten Gerstensaftes macht sich selb ständig, ohne daß Fahrer und Begleiter etwas davon merken. Später kommt eine Krau mit ihrem Sohn mit einer Hand karre an dieser Stelle vorbei. Sie sehen das Faß im Straßen graben liegen, laden eS auf und nehmen es mit nach Hause. Bei der sprichwörtlich geworbenen Ehrlichkeit der Westfalen melder der Ehemann Len Fund selbstredend der Brauerei an. Lie Antwort der Brauerei war sehr liebenswürdig. Man bedankte sich für di« Ehrlichkeit und betonte, daß das Faß der Brauerei wertmäßig wichtiger sei als der Inhalt. Zur Belohnung dürfte der Inhalt vom Finder nach eigenem Wollen verbraucht wer ben, während man daS Fatz bei Gelegenheit wieder abholen würbe. Was tat unser ehrlicher Ehemann? Er lud, schreibt die „Wests. Lanbesztg.", alle Soldaten deS OrteS, die zur Zeit im Urlaub in der Heimat weilten, zum fröhlichen Umtrunk ein. — Hoheit Lurch Diebstahl finanziert. Kann man auch ohne Geld Hochzeit machen? Man kann es, aber der junge Mann, der in Sichelsdorf in Böhmen seine Braut heiraten wollte, glaubte, eine Hochzeit, auf der es nicht hoch herginge, sei keine Hoheit. Da er selbst kein Geld hatte, stahl er bei einer günstigen Gelegenheit einen Betrag von rund 800 Mark. DaS hatte für eine flotte Hochzeit gerade gereicht — wenn man ihm nicht unmittelbar nach seiner Tat auf die Spur gekommen wäre. Nun wanderte er gleich für ein Jahr ins Gefängnis und kann darüber nachdenken, ob eine Hochzeit ohne Geld nicht bester gewesen wäre. — Ei« Federbett-Aufschlitzer. Es hat schon oftmals in früherer Zeit Zopfabschneider gegeben, und auch Kleideraui- schlitzer tauchen immer wieder auf. Von einem neuen Laster ist ein Mann besessen, der jetzt in Leitmcritz in Böhmen sein Un wesen treibt. Er hat eS auf Federbetten abgesehen. Alle Betten sind ihm glücklicherweise nicht erreichbar. Wenn aber Haus frauen, Lie zu ebener Erde wohnen, morgens ihre Federbetten zum Lüften in daS offene Fenster legen, so geschieht es des öfteren. Laß sie später, wenn sie die Betten wieder hereinneh men, einen langen Schlitz darin finden, aus dem die Federn herausguellen. Verschiedentlich hat man bei Betten gefunden, - baß sie, anscheinend mit einem Taschenmesser, kreuz und quer zerschnitten waren. Die Polizei sucht mit allen Mitteln nach eM-^^tti^villingsbruber Mar der Dieb. Wegen Meineids hatten sich in Belgrad drei Personen vor Gericht zu verant worten: Sie hatten beschworen, einen bestimmten Mann nachts n einer Straße gesehen zu haben, wo kurz vorher ein Einbruch tattgefunden hatte. Der Verdächtige war verurteilt worden. Nachträglich brachte er aber ein einwandfreies Alibi bei. Es !onnte festgestellt werden, Latz Lie Zeugen nicht diesen Mann, andern seinen Zwillingsbruder, der ihm vollkommen glich, ge- ehen hatten. Da der Irrtum entschuldbar war, wurden die >rei Angeklagten freigcsprochen. — Sturm wirft einen Zug um. Die abnorme Wetterlage dieses Winters ist auch in ganz Italien spürbar geworden. Sir wirkte sich in weiten Teilen besonders durch ungeheure Stürme auS, die zum Teil erhebliche Verwüstungen angerichtet haben. Man hat festgestellt, daß der Nordwind eine Geschwindigkeit von über ISO Km. pro Stunde entfaltete, wobei die Tempern- uren meist zwischen acht und zehn Grad Kälte lagen. In der Gegend zwischen Triest und Fiume wurde ein Äüterzug mit leben Waggons buchstäblich vom Sturm umgcworfen, wobei ser Zugführer beträchtlich verletzt wurde, in Fiume selbst wur den vier Wagen durch den Luftdruck umgeworfen. — Wolf-plaae i« Litauen. Die starke Kälte der, letzten Zeit hat sich, mit besonderer Heftigkeit in den baltischen Ländern ausgewirkt. Aus Litauen wird gemeldet, daß die Kälte zahl reiche Opfer gefordert hat, und daß in den Krankenhäusern täg lich Menschen eingeliefert wurden, denen erfrorene Gliedmaßen ampuriert werden mußten. Daneben macht sich fast im ganzen Lande, und besonders in der weiteren Umgebung von Wilna, sie Wolfsplage spürbar. Wölfe pflegen in diesen Gebieten im Winter des öfteren aufzutauchen, die Tiere ziehen sich dann mehr nach der Umgebung der Städte. Die harte Kälte der letz ten Wochen, die Wohl unter den Wölfen eine große NahrungS- not mit sich brachte, hat dazu geführt, daß sie immer weiter bis in die Ortschaften Vordringen und für die am Rande der Dür er Wohnenden Menschen eine beträchtliche Gefahr darstellen. Wiederholt sind Wölfe gewaltsam in Stallungen cingedrungcn und haben das Kleinvieh gerissen. l kommen kann. Er aber stellt hier eine Tafel auf, daß er keine Sorgen hat!" „Ja, dank Euer Majestät großer Güte habe ich diese schöne Pfarre hier bekommen und habe mein gutes Aus- und Einkom men, habe eine treue Gemeinde und bin gesund, ich habe wirklich keine Sorgen," „So? Damit Er aber wenigstens weiß, was Sorgen sind, hat Er mir bis morgen mittag auch welche! Er hat mir bis da hin folgende Fragen zu beantworten: Wie hoch ist der Himmel? — Wie tief ist der Müggelsee? — Wie schwer ist der Mond? - Was ist Euer König wert? — Und was denkt der König?" Danach drehte sich der König um und ritt wieder heimwärts. Ja, denkt nun der Pfarrer, jetzt hast du also auch deine Sorgen. Wie sollst du dem König nur die Fragen beantworten? Hättest, du doch die dumme Tafel niemals in den Garten gestellt! Auf seinem gewöhnlichen Spaziergänge am Nachmittag traf ihn der Schäfer auf der Weide und sah dem alten Herrn so gleich seine Sorgen an. Nachdem ihm der Pfarrer von diesen erzählt hatte, tröstete ihn der Schäfer und versprach, ihm zu helfen. Ms einzige Bedingung stellte er, daß ihm der Geistliche seinen Amtsrock leihe, damit er sich m ihm dem König als Pfarrer vorstellen wolle, während der richtige Geistliche an seiner Statt morgen die Schafe hüten müsse. Schweren Herzens willigte der Pfarrer ein, da ihm keine andere Wahl vorhanden zu sein schien und der Schäfer ihm auch sehr ähnlich sah. Am anderen Morgen kam der König richtig wieder nach Bornstedt hinausgeritten. Wieder trat ihm ein alter Herr ent gegen, um ihn zu begrüßen. „Na, kann er nur dre Frage» beantworte»?" „Jawohl, Majestät!" „Also: Wie hoch ist der Himmel?" „Eine TageSreise, Majestät!" „Warum eine TageSreise?" „Weil wir nur einen Himmclfahrtstag haben." „Gut! Wie tief ist der Müggelsee?" „Einen Sternwurf, Majestät." „Auch gut! Wie schwer ist der MonL?" „Ein Pfund.« „Warum ein Pfund?" „Majestät, der Mond hat vier Viertel." „WaS ist Euer König wert?" „Neunundzwanzig Silberlinge, Majestät!" „Warum neunundzwanzig Silberlinge?" „Ja, Majestät, um dreißig Silberlinge wurde Jesus ver raten, und die sind Euer Majestät nicht wert." , „Und was Lenkt der König?" Sorgen hat? Ich als Euer „Majestät denken, daß ich der Pfarrer bin, aber der hütet oft davor picht in den Schlaf I draußen die Schaf«, und ich bin der Schäker!" rungen etnaetreten. ES wurde die BersicherungSfreiheit auf alle Ruhe- und Wartegeldempfänger au-gedehnt, also auch auf solche Personen, die nicht al» Beamte, sondern B. als Aerzte, Zahn ärzte, Lehrer, Offiziere oder Angehörlge LeS ReichSarbeits- dienste» Ruhe- und Kartegeld beziehen, sofern sie wieder im öffentlichen Dienst verwendet werden. Für diese Au-dehyuug der Versicherungsfreiheit bestand wegen der vermehrten Wieder beschäftigung von Ruhe- und Wartegeldempfängern ein dringen, de» Bedürfnis. Denn sie mußten sonst wegen ihrer nach den gegenwärtige« gesetzlichen Vorschriften eintretenden Pflichtver sicherung entweder doppelte Beiträge zahlen (für die gesetzliche und die private Krankenversicherung) oder die private Versiche rung auf die Gefahr hin ausgeben, Latz sie diese später entweder wegen ihres vorgerückten Alter- überhaupt nicht mehr oder nur unter ungünstigen Verhältnissen (höhere Beitrage, neue Warte- zeiten usw.) erneuern können. Die nunmehr verordnete Ber sicherungSfreiheit für sie tritt kraft Gesetze» ein. Diejenigen Ruhe- und Wartegeldempfänger, die wieder in der Privatwirt- schäft tätig werden, haben da» Recht erhalten, Antrag auf Be, freiung von der Versicherung-Pflicht zu stellen. Richer» der Vettragspflichi keine Beiträge zu entrichten sind. Dadurch wird die Rechtslage in der Krankenversicherung der in der Arbeitslosenversicherung angeglichen. Die gleiche Bestimmung gilt für eine Versicherte, wenn und solange sie Wochengeld bezieht oder in den letzten sechs Wochen vor und in den ersten sechs Wochen nach der Nieder kunft infolge der Schwangerschaft oder der Niederkunft nicht Men Entgelt arbeitet. Dadurch sollen auch Schwangere und Wöchnerinnen, die keinen Anspruch auf Wochenhilfe haben, für die Zeit, in der sie infolge -er Schwangerschaft oder Niederkunft nicht gegen Entgelt arvmen, von der Beitrag-Pflicht befreit werden. Uebergaag von der private« in die gesetzliche Kranken versicherung Vielfach kommt e- auch vor, daß Personen, die bei einer pri vaten Krankenversicherung versichert find, versicherungSpflichrig bei der gesetzlichen Krankenversicherung werden (Angehörige freier Äerufe, die in ein Ungestelltenverhältnis eintreten oder Ehefrauen, die erwerbstätig werden). Um hier die Härten zu beheben, die sich bisher bei dem Uebergang von der privaten ,n die gesetzliche Krankenversicherung ergaben, hat -er Reichs- arbeitSminister durch Erlaß vom 6. Januar 1940 bestimmt, daß für Versicherte, die wegen Eintritts der Krankenversicherungs pflicht auS einer privaten Krankenverficherungsunternehmung auSscheiden, die bei einer solchen Unternehmung zurückgelegte BersicherungSreit einer Versicherung auf Grund der Reichsver sicherung gleichgestellt wird. DieS gut jedoch nur, wenn es sich um eine Krankheitskostenverficherung handelt, also wenn in dem mit der privaten Krankenverficherungsunternehmung abgeschlos senen Versicherungsvertrag Leistungen vorgesehen waren, die ihrer Art nach den Leistungen der Krankenpflege im Sinne der Reichsversicherungsordnung entsprechen. Diese Neuregelungen ergänzen sehr wesentlich LaS bereits gellende KraUkenveHcherunasrecht im Kriege. Der Krieg hat areade an die Krankenversicherung unll.Kre Träger viele neues Fragen und Aufgaben gestellt. Die wichtigste Aufgabe ist di« Betreuung der zum Wehrdienst einberüfenen Versicherten. Hier bei konnte auf bereits bestehende Bestimmungen zurückgegrif- fen werden, so daß von Anfang an die Leistungsgewährung sichergestellt war. .. vle Mitgliedschaft der Einberufenen bleibt aufrechterhallen Was das Verhältnis des Einberufenen selbst zum Träger seiner gesetzlichen Krankenversicherung anlangt, so ist besonders von Bedeutung, daß seine Mitgliedschaft zu seinem Kranken- versicherungstrager aufrechterhalten bleibt, gleichgültig, ob es sich um eine Pfltchtmitgliwschaft oder eine freiwillige Mitglied schaft hcmdett. Da der Einberufene Anspruch auf freie Heil fürsorge gegen die Wehrmacht hat ruht die Bersicherungskran- Richard Wagner in Moskau Boe 77 Jahre« dirigierte der deutsche Meiste« in der russische« Große« Oper — Rach „Walküre" und „Ring" i« Neueinstudierung Die'Nachricht von der Neuaufnahme Richard Wagners in den Svielplan der Moskauer Oper erweckt die Erinnerung an den ungeheuren Erfolg, den die Werke des Bayreuther Meisters bis zum Weltkrieg in Rußland hatten. Richard Wagner besuchte selbst im Frühjahr 1863 auf Einladung der russischen Musikge- sellschaft Moskau, um dort ein Konzert zu letten. Die deutsche Kolonie in Moskau, zu der viele führende Musiker sowie begei sterte MusiklieVhaber gehörten — der Vater Hans Pfitzners war Musiker in der Moskauer Oper — bereiteten ihrem Landsmann einen begeisterten Empfang. Bei der Probe in -er Großen Oper war Wagner von dem Spiel des Orchesters, daS den besten Ruf hatte„ nicht ganz befrie digt. Noch nie hatte man erlebt, daß ein Dirigent bet jeden Takt abklopte. Dazu zeigte Wagner dem-Publikum seinen Rücken. Bisher pflegte der Orchesterchef mit dem Gesicht zum Publikum gewandt und freundlich lächelnd den Takt zu schlagen. Deshalb erwartete man beim ersten Konzert einen Skandal. Trotzdem löste die erste Nummer des Konzerts deS Lohengrin-BorspielS wahre Orkane der Begeisterung aus. Die magische Kraft des klei nen Mannes, der mit seinem Adlerauge das Orchester bezwang, zog alles in seinen Bann. Unter den Konzertbesuchern befand sich ein seltsamer Mann. Es war ein Geheimagent der berüchtigten „dritten Abteilung" zu der Zarenpolizei. Wagner wurde nämlich wegen feiner Teil nahme an der Revolution 1848 unauffällig überwacht. Nach dem letzten Konzert legte der Agent eine Meldung vor, in der eS hieß: „Dsr Betreffende hat sich in keiner Weise auffällig benom men. DN» pflichtgemäß gehörten Musikstücke kamen mir sehr langweilig vor." Nach Wagners erfolgreichem Konzertgastspiel wurden seine romantischen Opern „Lohengrin" und „Tannhäuser" in den. Spielplan der Moskauer und Petersburger Oper ausgenommen! ES ist wenig bekannt, daß umdce Jahrhundertwende der Schwie gersohn des Bayreuther Meisters, Franz Beidler. als „Dirigent für Wagnerwerke" an die Moskauer Große Oper verpflichtet wurde. Er brachte mit großem Erfolg den. „Fliegenden Hollän der« heraus. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts ging man daran, den ganzen Ring in Moskau aufzuführen Bei gewissen Schich ten LeS Publikums, die an leichte italienische Kost gewöhnt waren, stießen die neuartigen Musikdramen zunächst auf Ablehnung. Man beklagte sich über die außergewöhnliche Länge der Wagner overn. Allmählich gewöhnte man sich km die Ausmaße d«S Man tischen Werk- und Wagneraufführungen waren ? " " "