Volltext Seite (XML)
Dienstag. 99 18. December 1860. Ers-beint , V«i« Dienstag« un»WM^>M M WU * M p"" ^»art«l MMnßerÄz-Ieitung.ZK. IM-- und Mchk-PlM »er Kinigliche» Verichli-Imler »«d Sl-dlrälhe j, MMltismlde, MsnM, »d Allenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Anzeigen für die Weihnachtsfeieetage, namentlich auch Einladungen und dergl., werden für die nächste Nummer dieses Blattes (welche Freitag, den 21. December, erscheint) erbeten und bis Donnerstag gegen Mittag- angenommen. Dienstag, den 25. Decbr., erscheint keine Nummer dieses Blattes; — die letzte in diesem Jahre am Freitag, den 28. December. Dippoldiswalde. Etzp^dition der WeLßeritz Zeitung. Tages gefch echte. Dippoldiswalde. Das GebnrtSfest Sr. Maj. unseres Königs am 12. December wurde bei uns in den Vormittagsstunden durch eine Fcstmusik vom Rath« bauStburme, der mit den Fahnen in deS Landes« und Stadtfarben geschmückt war, sowie durch eine Parade des hiesigen Schützencorps auf dem Marktplatze, bei welcher ein, von dem Commandirenden, Hrn. Zimmer meister'Schmidt, ausgebrachtes Hoch ertönte, festlich begangen. — In Frauen stein wurde u. A. des festlichen Tages bei Gelegenheit einer theatralischen Aufführung durch einen Prolog gedacht, an welchen sich ein Hoch auf Se. Maj. den König schloß, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Dippoldiswalde. Wir haben den Lesern der Weißeritz-Zeitung einen schmerzlichen Unfall zu berichten, der den in der Druckerei des Herausgebers derselben an gestellten Gustav Vetter, den Sohn einer unbemittelten Wittwe, einen anspruchlosen bescheidenen jungen Menschen von 16 Jahren, durch dessen Hände seit Jahr und Tag jeder einzelne Bogen unseres Blattes ging, betroffen hat. Derselbe hatte nämlich als „Bogenfängcr" die zwischen dem Drnckcylinder der Schnellpresse hindurch gegangenen bedruckten Bogen abzunehmen und aufzu schichten. Vorigen Freitag Abend nun hatte er das Unglück, aus eigner Fahrlässigkeit — denn er war nicht beschäftigt — mit der rechten Hand zwischen eine stählerne Welle der Maschine und eine dicht unter derselben hingehende, durch ein großes eisernes Schwung rad in Bewegung gesetzte, eiserne Zahnstange zu ge- rathen. Ein Mark und Pein durchdringender Schmer zensschrei, und der Mittelfinger war durch die gewaltsame Quetschung fast ganz von der Hand getrennt, so daß dem schnell Herbugerusen,n Arzte nichts übrig blieb, als denselben vollends loszulösen. Gleichzeitig wurden die andern Finger und benachbarten Theile der Hand so verletzt, daß Muskelfleisch und Sehnen entblößt da lagen. Die bevorstehenden Tage allgemeiner Freude werden dem armen Menschen doppelt schmerzliche Ge fühle bereiten. Möge doch mancher der glücklicheren Leser unseres Blattes bedenken, daß die Zeichen der Theilnabme guter Menschen Lichtblicke in den Schmer zensstunden eines Unglücklichen find! * Altenberg, 12. Decbr.*) Die gestern Nacht erfolgte Ankunft unseres neuen Hrn. Pastor Harten stein, der von der ganzen, mit Blenden versehenen Schuljugend am Abend schon erwartet wurde und da begrüßt werden sollte, gab der Schuljugend heute Morgen Veranlassung zu einem FesteSgruße. Von der Schule aus zog dieselbe, unter Vortragung ihrer Fähnlein, die Lehrer in ihrer Mitte, vor das Gast« banS zum alten Amthaus, in welchem Herr Pastor Hartenstein mit den Seinen übernachtet batte, bildete hier einen Kreis und sang das Lied 637 des Dr. Gesangbuches. Mittlerweile hatte sich Hr. ?. Harten stein in der Mitte der Kinder eingefunden, und hier nach sprach Hr. Rector Trommler einige Worte der Begrüßung an den Gefeierten und schloß mit herzlichen Segenswünschen für ihn und sein HauS. Hierauf nahm Hr. ?. Hartenstein das Wort, sich an das ge« sammtc Lrhrerpersonal und die Schuljugend wendend, und sprach in beberzigenswerher Rede, wie er, da er länger als rin Jahrzehnt selbst Lehrer gewesen, die Bedeutung des Schulwerkes und der Schule wohl kenne und zu würdigen wisse und sich beider zu jeder Zeit annehme» werbe. Zum Andenken an diesen Tag wurde ihm hierauf noch von dem Lehrerpersonal ein Gedicht behändigt und die Feierlichkeit mit einem Gesänge beschlossen. Während dem batte sich das Raths und Stadtverordneten-Collegium eingefunben, um den neuen Seelsorger mit Familie in das Pfarrhaus zu geleiten. *) Konnte in vor. Nr. nicht mehr Platz finden. D. Red. Dresden. Landtag. In der erste» Kammer wird die Berathung der neuen „Kirchenordnung" fort gesetzt. Nach 1 derselben ist die evangelisch-lutherische Kirche ein Glied der von JesuS Christus, dem Sohne Gottes, gestifteten Gemeinschaft der Gläubigen. 8- 2 zählt die symbolischen Bücher auf und 8- 6 handelt von dem damit in Verbindung stehenden Rcligionseid, den alle Geistlichen und Lehrer zu leisten haben. Diese drei 88- bildeten vorzugsweise den Gegenstand der