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kamen ein Maschinenführer u»tz zwei Heüer ums Lehen. Von den getrennten Wagen sind 14 zänffkch jertr-nnnert worden. — Den letzten aus Reichstag hier ang,langten Nachrichten zufolge bessert sich der KrankheitSzustand Gr. Majestät deS Kaisers Ferdinand zusehends. Di« auS Prag dahin berufenen Aerzte sind bereits, da atze Gefahr gewichen, von Reichstadt wieder hierher zurückgekehrt. Berlin, 16. November. Der heutige„Staats-Anzeiger" enthält eine Allerhöchste Verordnung vom 13. November, durch welche die Kammern auf den 29. November einbe rufen werden. — Für den 2. Wahlkreis der Provinz Preußen ist der Oberst Hoffelder, Commandeur der 2. Jnfanteriebrigade, zum Deputirten der ersten Kammer gewählt worden. * Berlin, 14. November. An den Ausfall der dies maligen Kammerwahlen knüpfte sich schon deshalb ein be sondere- Interesse, weil es sich dabei um eine Integral erneuerung beider Kammern handelte. Bekanntlich war mit dem vorjährigen Landtage die verfassungsmäßige drei jährige Legislaturperiode der zweiten Kammer abgelaufen, die Wirksamkeit der noch nach dem Wahlgesetze vom 6. De- cember 1848 erwählten ersten Kammer aber nach Art. 66 der Verfassungsurkunde mit dem 7. August d. I. erloschen. Da nun die letztere nach Art. 65 der Verfaffungöurkunde außer den großjährigen Prinzen des königl. Hauses, den Häuptern der ehemals unmittelbaren reichsständischen Häuser in Preußen und den vom Könige erblich oder auf Lebens zeit ernannten Mitgliedern auS 90 Mitgliedern der Höchst besteuerten und 30 Abgeordneten der größern Städte, mit hin auS 120 gewählten Mitgliedern besteht, so mußten für beide Kammern Wahlen ausgeschrieben werden, auf deren Resultat man umso gespannter war, als dieselben unter weil günstiger» Umständen, als die letzten in den Jahren 1848 und 1849 adgehaltenen Wahlen, namentlich unab hängig von allen den Einflüssen, welche damals störend und beengend darauf eingewirkt hatten, stattfanden. Die Ergebnisse liegen nun sämnnlich vor, und wenn die dies maligen Wahlen mehr denn alle früheen darauf Anspruch haben, für den unverfälschten Gesammtauödruck der Stimme des Landes zu gelten, so erscheint es nur erfreulich, daß der letztere in so besonnener, den wirklichen Bedürfnissen und Interessen des Landes entsprechender Weise sich geltend ge macht hat. Die nächsten Kammern werden sich von den früher» zunächst sehr vortheilhaft durch die überaus große Anzahl äußerlich unabhängiger Persönlichkeiten unterscheiden, welche die eben beendigten Wahlen ihnen zugeführt haben. Der größere Grundbesitz befindet sich in beiden Kammern in entschiedener Präponderanz, was, soviel wenigstens die zweite Kammer anlangt, als ein umso beachtenswerthereS Moment be zeichnet werden muß, als die activc Wahlberechtigung für diese bekanntlich eine sehr ausgedehnte, vielleicht zu ausgedehnte, sicherlich wenigstens den praktischen Verhältnissen des Landes und seiner historischen Entwickelung zu wenig Rechnung tragende ist. Schon dieser Umstand berechtigt zu der Vor aussetzung, daß die vorwiegende Neigung beider Kammern in nächster Session den konservativen Interessen sich zu wenden werde. Die nach Rechts gehenden Fraktionen haben denn auch wirklich namhafte Verstärkungen ihrer Cvnlin- gente erhalten, ja die äußerste Rechte wird, wir es scheint, die an Zahl bedeutendste aller Fraktionen sein, so daß, wenn nicht mehrere der übrigen Fraktionen sich wider sie ver einigen, ihr Uebergewicht in allen Principfragen schon jetzt als entschieden zu betrachten ist. An eine Vereinigung der übrigen Seiten der Kammern, um der Rechten zu oppo- niren, ist aber um so weniger zu denken, als auch die meisten der nicht zur äußersten Rechten haltenden Fraktionen in ihrer Grundrichtung doch mehr hierher, als nach der Linken zu neigen. Diese letztere dürfte, selbst alle Schat- tirungen der oppositionellen Elemente zusammengerechnet, kaum auf mehr denn ein Viertel des Gesammtbestandes in der zweiten, in der ersten Kammer aber nur auf vereinzelte Stimmen zu rechnen haben. Namentlich ist es die erst während der vorigen Session hervocgetretene, zumeist auS in Ruhestand befindlichen Staatsdienern, welche durch eine derartig« Agitation der Regierung ihre Unzufriedenheit an den Tag zu legen Veranlassung finden, daß sie ihres fer nem Rathes entbehren zu können glaubte, zusammengesetzte sogenannte „altpreußische" sFraction, welche bei den gegen wärtig beendeten Wahlen eine entschiedene, ihre überschwäng liche Eitelkeit sehr empfindlich berührende Niederlage erlitten hat. Ob die der Rechten gesicherte Majorität zugleich mi nisteriell ljiwnü wewe sein wird, ist freilich eine andere Frage, erhält, daß eS überall aufAutopsir gegründet. DaS Register über beide Bände ist bei dem großen Reichlhume von Namen, weiche in ihnen Vorkommen, eine schätzenswerlhe Zugabe. Theater. Aus Wien schreibt man über Otto Ludwi g's neues Drama: „Die am 11. November erfolgte erste Wieder holung der „Makkabäer" fand vor einem vollen Hanse und unter ungeiheiliem Beifalle statt. Die zweite Hälfte des Stückes, welche bei der ersten Vorstellung nur einen zweifelhaften Erfolg errang, machte diesmal eine durchweg günstige Wirkung, und so haben wir denn allem Anscheine nach ein neues großes Repertoirstück von höher» poetischen Schönheiten erworben. „Die Makkabäer" sind bis jetzt noch nirgends anderswo als im k. k. Hofburgtheater auigesührt worden. Zunächst wird wohl Dresden folgen unter ! Benutzung der hier gewonnenen Erfahrungen in der scenischen Einrichtung, wie man denn überhaupt in neuerer Zeil die Scenirungen am Hofburgtheater vielfach als Vorbilder an nimmt." — „Der Dorflehrer", Mosenthal'S neues einaktiges Serlengemälde, wie eS der Dichter nannte, findet bei wiederholten Aufführungen in Wie» durchaus keinen Beifall. Mosenthat, der schon nach seiner „Deborah" durch ein „deutsches Dühterleben" nicht eben erfreulich d.eS Leben eines Dichters bekundete, hat in diesem kleinen Stücke Mancherlei sorgfältig vermieden, als da benamse» ist: Charakteristik, Humor, edle Diktion, Handlung. Dagegen herrschen in diesem Lückenbüßer, der jedenfalls am zweck mäßigsten in der Lucke eines ThearerbureauS büßt, bis ihn der Autor durch Selbsterkenntniß vernichtend und zurückfordernd daraus erlöst, monotoner Thränenjammer und eine haltlose Er findung. deren Verneinung indessen nichtSwenigcr als dadurch gerecht fertigt sein möchte, daß die Zahl »er tze« Beamtenthum entnommnsen Abgeordneten diesmal gegen früher detröcht« lich sich vermindert hat. Denn bekanntlich hvten ja di« letzten Kammern di» fettsam anomal« Ersch«in»ng dar, daß gerade di« den Boamtenkreisen angehörigen Abgeordneten den Kern der gegen das Ministerium gerichteten oppositionellen Fraktionen bildeten. So viel scheint indessen schon jetzt festzustehen, daß in der bevorstehenden Session sich gewich tige Stimmen für durchgreifende Revisionen in unfern Verfassungszuständen und in den Theilen unserer organischen Gesetzgebung, welche die Frucht der letztverflossenen Jahren gewesen sind, sich werden vernehmen lassen. Wir nun schon hier die Nothwendigkeit einer direkteren Wiederanknüpfung an die im Jahre 1848 verlassene Bahn der historischen Entwickelung unser- Staatslebens, als solche durch die seitdem stattgefundenen, an und für sich durch die Noth wendigkeit der Verhältnisse gebotenen außerordentlichen Maß regeln füglich Hal ermöglicht werden können, als leitender Gesichtspunkt vorschweben dürfte, so ist nicht minder an- zunehmen, daß auch in den Fragen der nach außen hin zu befolgenden Politik die Ansicht namhaft« Vertreter finden werde, welche aus langjähriger Erfahrung sich die Lehre gezogen hat, daß Preußen naturgemäß auf die Verbindung mit seinen größern deutschen Bundesgenossen hingewiesen ist und daß, bei dec Solidarität der beiderseitigen Inter essen, jede versuchte Schwächung der letzter» zugleich eine Schwächung Preußens in sich begreift. Mit Rücksicht hier auf ist Hoffnung vorhanden, daß die hier in Frage kom menden Verhältnisse überhaupt mehr nach ihren praktischen Seiten hin werden erörtert werden, als es leider bisher der Fall war. Eine bekannte Sache ist »s, mit welcher Leicht fertigkeit insbesondere von unserer periodischen Presse diese Fragen bisher behandelt worden sind, und eS gewährt in der Thal schon die Aussicht Beruhigung, daß man nun hier doch auch einmal von andern Rücksichten werde sprechen hören, als denen, welche die „preußische Ehre", die that- sächlich mit diesen Fragen gar nichts zu thun hat, da bei den Propositionen der andern Seite eine Beeinträchtigung derselben nie auch nur versucht worden ist, angeblich ge bieten solle. ZweibrüLen, 10. November. In einem längern Ar tikel über die überrheinischen Zuchtpolizeigerichte meldet die „Pfälz. Ztg.": Wir dürfen hoffen, daß diejenigen, welche wegen Belheiligung am Aufruhr durch die Zuchtpolizei- gerichte zur Gefängnißstrafe verurtheilt wurden und die Gnade des Königs angerufen haben, in wenigen Tagen ihre Freiheit erhalten und den Ihrigen zurückgegeben werden. Ludwigshafen, 11. November. (Pf Z.) Den 16. d. M. wird die Ludwigshafen-Pariser oder vielmehr die Ludwigs hafen-Havrer Bahn in ihrer ganzen Länge dem Verkehre übergeben. Den Eröffnungsfricrlichke'ten der ganzen Bahn strecke, welche nächsten Montag stallfinden, werden unter andern französischerseits der Minister der öffentlichen Ar beiten, Herr Magne, von Seite Preußens der Handels minister v. d. Heydt und von Baiern der Herr Regierungs präsident von Hohe, die beiden Direktoren unserer Ludwigs- dahn, die Herren v. Denis und Jäger, dann einige andere Bahnbeamlen und mehrere Mitglieder des Verwaltungs ausschusses beiwohnen. Mittags ist Diner in Saarbrücken und Abends Ball in Metz. Darmstadt, 13. November. In der heutigen Sitzung der ersten Kammer unserer Stände, welche von 10 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags dauerte, wurden die be reits erwähnten Anträge des Ausschusses in Betreff der ZollvereinSfraqe angenommen. Der Präsident der Kammer, Graf SolmS-Laubach, stellte das Amendement: „die groß herzogliche Regierung zu ersuchen, auf den baldigen Ab schluß eines Zoll- und Handelsvertrages mit Oesterreich hin- zuwirken, nachdem die Erneuerung des bisherigen Zollver eins vom 1. Januar 1853 an gesichert sein werde." Der Antragsteller zog seinen Antrag zurück, nachdem Freiherr v. Schenk wiederholt seine Ueberzeugung ausgesprochen hatte, daß es nicht zum Bruche mit Preußen kommen werde. ch Oldenburg, 13. November. Inder heutigen Sitzung des Landtags wurde der Antrag deS Ausschusses: „der Landtag wolle auf die Berathung des vorgelegten Ent wurfs eines Wahlgesetzes für die Wahl der Abgeordneten eingehen", nach einer lebhaften Debatte mit 28 gegen 15 Stimmen angenommen. Ebenso fand der Antrag des Präsidenten, daß diejenigen Paragraphen des Regierungs ¬ entwurfs., m»t lxnea das Gutachten d,S Ausschusses ron- seinitt, ohne »»«ttett Debatte als angenommen betrachtet wttdtt, sollen, keine» Widerspruch. Hamburg, 15. November. Dem hiesigen „Nordd. Portfolio" wird aus Dresden unterm 10. d. M. geschrie ben: Wenn es noch eines Beweise-bedurft hätte, weswegen unsere oppositionellen Zeitungen, die zu Leipzig erscheinende „Deutsche Allg. Ztg." und die „Sächs. Const. Ztg." in Dres den, so sehr gegen die Politik unserer Regierung in der Zollfragr lärmten und alles Heil nur in dem engsten An schluss« an Preußen erblickten, so würde der Beweis in ih rem Verhalten liegen, nachdem die Eröffnungsrede der Wie ner Konferenz und mit ihr Zweck und Zig der österreichi schen und der sieben auf dieser Confer,nz vertretenen Re gierungen zur allgemeinsten Kenntniß gelangt sind. Wie hoch und laut erschollen nicht die Klagen dieser Blätter, daß Sachsen dem Ruin, der Meßplatz Leipzig unvermeid lichem Verderben «ntgegengehe, wenn daS Land von der Zollgemeinschaft mit Preußen losgerissen werden sollt,. — Was aber nun, da Oesterreich und die sieben Regierungen Alles aufgeben, was bisher einen unlösbaren prinripiellen Gegensatz gebildet hatte! Sie sind davon abgegangen, daß bindende Bestimmungen über die künftige Aolleinigung jetzt schon geschlossen werden; sie machen deren Zustandekommen von dec Erfahrung über die wohlthätigen Wirkungen deS abzuschließenden Handelsvertrages abhängig. Sie sehen in der Gleichzeitigkeit des Abschlusses der neuen Zollvereins verträge und deS Abschlusses des Handelsvertrages mit Oesterreich keinen trennenden Punkt und wollen sich auch hierin billig finden kaffen, dafern nur dieser Handelsvertrag mit Sicherheit zu Stande kommt und dem Verkehre wahr hafte Erleichterungen gewährt. WaS also Oesterreich und die sieben Regierungen wollen, ist Fortbestand des Zollver eins, Erweiterung desselben um den Steuervcrein, Handels vertrag zwischen dem österreichischen und dem deutschen Zoll vereine. Sie sprechen ferner ihre bestimmte Ueberzeugung aus, daß neue Verhandlungen ganz sicher zu dem erwünsch ten Ziele führen würden. Es stellt somit die Wiener Con- frrenz für Sachsen das. Verbleiben in dem um den Steuer verein vergrößert,!, Zollverein und das Treten in die Ver hältnisse eines günstigen Handelsvertrags mit Oesterreich in sicherste Aussicht, dafern anders von dec Gegenseite der Zollverein nicht so angesehen wird, daß er Oesterreich von der Pflege der gemeinsamen deutschen Volksinteressen aus schließen solle, in welchem letzter» Falle Oesterreich und die sieben Regierungen den Zolleinigungsvertrag definitiv ab schließen. — Man sollte daher glauben, daß, wenn es der „D. A. Z." und der „S. C. Z." rein und unbedingt um das Wohl Sachsens und des MeßplatzeS Leipzig zu thun wäre, diese beiden Blätter mit allen Waffen des Geistes nun dafür kämpfen sollten, daß die zweite Alternative nicht eintrete. Man sollte glauben, daß, da es jetzt in Preußens alleiniger Hand liegt, ob die Zollgemeinschaft zwischen ihm und Sachsen fortdauern solle oder nicht, diese Blätter jetzt alle Gründe, welche die Volkswohlfahrt Deutschlands, das eigene Interesse Preußens und eine gesunde Politik an die Hand geben, erschöpfen würden, um, soweit es durch Ein wirkung auf die öffentliche Meinung geschehen kann, auf die preußische Regierung zu wirken. Aber das unterlassen diese beiden Blätter und affectiren vor der Hand ,ine Art Resignation, ergreifen nicht den wichtigen Moment, um mit aller Kraft der journalistischen Dialektik für die einzig mögliche Art der Aufrechthaliung des ZollverbandcS zwischen Preußen und Sachsen zu wirken. H Frankfurt, 13. November. Unter den laufenden Angelegenheiten, mit denen die hohe Bundesversammlung sich in ihrer letzten Sitzung beschäftigte, befand sich auch wieder dir Frankfurter VerfassungSangelegenheit. Dec Senat ließ der Versammlung durch seinen Bevollmächtigten Be richt erstatten über die Schritte, welche er infolge deS die Frankfurter Verfassungsfcage betreffenden BundeSbrschluffes gethan. AuS diesem Berichte soll jedoch hervorgehen, daß der Senat dem Begriffe der in Art. 46 der Congreßacle erwähnten Streitigkeiten, welche sich über die Einführung oder die Aufrechterhaltung der Verfassung erheben könnten und vor die Bundesversammlung gehörten, eine minder ausgedehnte Auffassung zu Theil werden lasse. Nicht un interessant ist eS, zu vernehmen, daß das Mitglied, welches in der ersten geheimen Sitzung des neuen gesetzgebenden Körpers den früher erwähnten Protest beantragte, sich dabei auf das Scnatspublicandum selbst berief, indem dasselbe die durch den Bundesbeschluß bezeichneten Gesetze nur „außer Wirksamkeit setze" und nicht für „aufgehoben" erkläre. — — Der Operncompouist Flotow verweilt gegenwärtig in Berlin und arbeitet dort an der Vollendung zweier Opern: „Indra" und „Reole". Den Trrt der ersten hat Putlitz, den der zweiten Charlotte Birch-Pfri ffer gemacht. — Im großen Theater della Pergola zu Florenz spielt und tanzt jetzt die bekannt« Amerikanerin Maywood in dem hübschen Ballet „II sogno <li un slcbiinista", welches Goethr'S Faust entlehnt ist. Ballet und Tänzerin finden allabendlich ein überfüllte» Haus. — Ponsard, der Dichter der „Lucretia", hat ein neues Lustspiel in Versen gedichtet: „(Hevrxe vu I'Lpreuve", daS am Tbeätre sranyais einstimmig angenommen wurde. — Das Ttreätre ckes Italien», das seine Wintersaison beginnt, hat einen neuen Direktor, Corti, erhalten. ES heißt, LouiS Napoleon wünsche, daß jeder dotirte Senator eine Loge nehme. — 3» Petersburg sind gegenwärtig die ersten Nota- bilitäten des italienischen Gesanges bei der dortigen Oper an gestellt. Die ersten Tenore sind: Mario und Tamberlick; die ersten BaritonS: Roneoni und Bazzini; dir ersten Bassisten: Lablache und Tagliafico, der erste jetzt lebende Bassist. Die ersten Sängerinnen sind: die Cruvel, die dort unter ihrem deutschen Namen sing», die Marvay und die Medori. Die unübertreffliche de Meric bezaubert mit ihrer herrlichen kräftigen Altstimme die ganze traute volee der Czaarenstadt. — Herr Kapellmeister Ferdinand Hiller, der von Paris in Köln einiraf, wurde am Bahnhofe von einem Kreise seiner Freunde und Verehrer freudig bewillkommt. Derselbe wird hier zwei Wintereoncerte leiten, dann wieder nach Paris zurückkehren und erst, nachdem er dort seine Angelegenheiten geordnet, sich in Köln wieder ganz häu-lich nirderlaffen. Dresden. Wie wir vernehmen, ist heute die k. Hofopern- sängerin Fräulein VibranS nach kurzem Krankenlager plötzlich mit Tode abgegangen. * Soeben kommt die traurige Nachricht, daß eine unsoer besten deutschen Schriftstellerinnen, die unter dem Namen Therese bekannte Frau v. Lützow, früher Frau v. Bacheracht, auf Java am 16. September gestorben ist. Im Begriffe, vor ihrer im Oktober beabsichtigten Rückkehr nach Deutschland noch eine Reise nach den Preanger Regentschaften und Mitteljava zu unter nehmen, verließ sie Socrabaya, ihre letzte Heimalh, am 24. August, um in Gesellschaft von l)r. Bürger und seiner zwei Töchter zunächst per Dampfschiff nach Batavia zu fahren, und eine gefährliche Er kältung am Bord war die Ursache ihre- Todes. — DaS Tage buch ihrer Reisen im östlichen Theile JavaS ist ganz abgefaßt und muß höchst interessant und unterhaltend sein; nut ihrer Reise durch Mitteljava sollte eS abgeschlossen werden und mit der December-Overlandmail wollte sie mit ihrem Gemahl nach Deutschland zurückkehren. Der Himmel hat aber anders beschützen. Heiterkeit der Seele, Seelengrüße und eine würdevolle Ruhe bei einem fortwährenden Sichbeschäftigen mit ihren Freunden haben dir Verewigte auch in ihrer letzten Stunde nicht verlassen. * AuS Mainz schreibt man: Frau Gräfin Hahn, welche schon seit längerer Zeit in unserer Stadt verweilt, ist vorgestern von hier nach AngerS in daS Mutterhaus deS Orden- vom guten Hirten, abgereist; die Abwesenheit der Gräfin pon hier wird indessen, so viel wir wissen, nicht sehr lange dauern. Ihre neueste, Schrift: „Ein Büchlein vom guten Hirten, eine WeibnachiSgabe, wird nächster Tage erscheinen.