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Di« bekannte Angelegenheit des Herr» v. Kettenburg au- Meeklenburg gelangte in der letzten Sitzung gleichfalls vor die Bundesversammlung. Parts, 13. November. Der amtliche Theil de- „Mo niteur" enthält heute außer einigen Ernennungen in der Ehrenlegion und einem Dekret, da- dem Unterricht-Mini ster einen Credit von 95,000 Franken eröffnet, ein Cir- cularschreiben de- genannten Minister-, worin die verschie denen Professoren der Staat-gpmnasien aufg,fordert wer den, sich genau nach de» ihnen im allgemeinen Studien plane gegebenen Vorschriften zu richten und keine andern Gegenstände zu lehren, akS die, welche ihnen in ihren be sonder« Programmen zugetheilt worden sind. Zugleich wur den die Professoren ausgefordert, ein Tagebuch über ihre Lehrstunden zu führen und dartn Alle- aufznzeichnen, was in denselben vorgeht. Diese Tagebücher werben jede Woche von dem Rector inspicirt und am Ende de- Schuljahre- in die Archive de- Gymnasium- niedergekegt werden. — Fol gendes „Communique" bestätigt die Nachricht von der Zu lassung der unter Polizeiaufsicht stehenden politischen Com- promittirlen: „Die Regierung hat gewollt, daß die Wähler, di« sich wegen politischer Ursachen unter polizeilicher Ueber- wachung befinden, der Ausübung d«S Stimmrechts nicht beraubt werden. Sie hat verfügt, daß bei der bevorstehen den allgemeinen Wahl dir Wähler dieser Kategorie wie die andern am Scrutinium Theil nehmen können." — Am 6. Deremder beginnt die Versteigerung der Bibliothek Louis Philipps. — Dem „Akhbar" zufolge ist Napoleon Bona parte, Sohn Jerome Bonaparte -, zum Vicekönig von Al gerien bestimmt. 1-1- Parts, 13. November. Dee Pcoclamation de- KaiserlhumS soll nun bestimmt am 2. Deremder erfolgen. Die Sitzung des gesetzgebenden Körpers wird sehr kurz aus- sallen; daS Gerücht, daß die Mitglieder desselben unter dem Kaiserthume Entschädigung für ihre Mühwaltung erhalten sollen, wird in bestimmter Weise dahin wiederholt, baß sie für ihre in der Regel 3 Monate jährlich in Anspruch nehmende Thätigkeit einen Gehalt von je 10000 Fr. beziehen sollen. Die Agitation, das Volk zu lebhafter Betheiligung an der Abstimmung wegen deS Kaiserthum« anzutreiben, dauert fort. Auch die Geistlichkeit hat sich bereits der Sache an genommen, der Bischof von Renne- hat an alle Geistlichen seiner Diücese ein Circular gerichtet, in welchem er ihnen empfiehlt, die Wähler zur Theilnahme an der Abstimmung und zur Abgabe eines zustimmenden Votums aufzumunlern. Die Frage, welches Blatt in Zukunft „Journal de ('Empire" werden wird, ist entschieden. DaS „Pays" und der „Consti- tutionnel" werden zu diesem Behuf« verschmolzen werden und zwar ist es nicht daS „PayS", welches im „Constitu- tionnel", sondern dieser, der im „PayS" aufgehen wird. Herr Dr. Veron zieht sich wahrscheinlich zurück. Auch Herr v. Persigny wird sich morgen noch auf einen Moment nach Fontainebleau begeben. Alle daselbst Eingeladenen sind übrigens en grsnlle tenue erschienen; daS ofsicielle Jagdkleid ist, wie zur Zeit deS Kaiserthum-, grün mit Gold, weiße Beinkleider und hohe Stiefeln. Sehr bedauert wird der eben bekannt gewordene Tod des diesseitigen Minister in Karlsruhe, Herrn Engelhardt; er war einer der treuesten Freunde des Prinzen, ein rechtschaffener Mann, ein pflicht getreuer, wohlerfahrener Beamter. AlS sein muthmaßlicher Ersatzmann wird der Fürst von Latour d'Auvergne, derma len erster GesandtschaflSsecretär zu Rom, bezeichnet. Dem Grafen Reculot, Minister Frankreichs, in Hannover und Braunschweig, denkt man eine außerordentliche Mission nach Konstantinopel wegen der türkischen Differenzen zu. Paris, 14. November. (T. D-d. Pr.A.) Ein bedeutender Präfecieawechsel steht bevor. Zum nahen Skrutinium erhalten die Wähler die Karten ins Haus geschickt, damit sie sich nicht durch das lästige Adholen auf der Mairie vom Stim men abhalten lassen. Das Chambordsche Manifest ist in zahlreichen Exemplaren in vielen Departement- heimlich ve»- dreitet und haben schon desfallsige Haussuchungen, Beschlag nahme, Verhaftungen stattgefunden. Ein Eindruck desselben ist nicht bemerkbar. Straßburg, 12. November. (K. A.) Der Minister der öffentlichen Bauten, Herr Magne, traf diesen Morgen da hier ein, um sich persönlich von dem durch die Rheinüber schwemmungen verursachten Schaden und den in voller Thä tigkeit begriffenen Arbeiten zu überzeugen. Der Minister begiebt sich morgen von hier nach Metz und Saarbrücken, um der Einweihung der Saar-Eisenbahn beizuwohnen. (Vgl. oben Ludwigshafen.) 06 Turin, 12. November. Die Kammern sind, wie bereits gemeldet, auf den 19. November einberufen worden. Die bereits auf der Tagesordnung befindlichen Objecte sind meist finanziellen Inhalt-. Der ehemalige Minister des Innern, Pernatt!, ist zum Staatsrathe ernannt worben. Marqui- d'Azeglio will sich ganz von den Geschäften ent fernt halten und beabsichtigt eine Erholungsreise nach Florenz. Kürzlich veranstaltete er zu Ehren der neuen Minister und seiner treuesten Anhänger «in großes Diner. — Die „Patria" macht vom konservativen Standpunkte lebhafte Opposition gegen daS neue Ministerium. — Von Cibrario ist ein Werk „die Finanzlage PiemontS von 1847 bis 1852" erschienen. Kopenhagen, 12. November. (Pc. Z.) In der Sitzung de- LandthingeS vorgestern wurde der Gesetzentwurf über die schwebende Staatsschuld, nachdem ein Aenderung-vor- schlag von Thalbitzer in Betreff der Sparcaffcngelder verwor fen worden war, mit 37 gegen 3 Stimmen in dritter Le sung angenommen und geht demnächst an den VolkSthing. Stockholm, 9. November. Das Bulletin von heut, über deS Königs Befinden besagt: „Obgleich der Schlaf während der verflossenen Nacht oft unterbrochen war, fährt der Zustand deS König« nichtsdestoweniger fort, zufrieden stellend zu sein." — Nach dem heutigen Bülletin über das Befinden der Prinzessin haben Ihre Königl. Hoheit während der verflossenen Nacht einige Stunden ruhigen Schlafe- gehabt. Die Mattheit war am Morgen etwa- minder, der Zustand im klebrigen unverändert. rin Eine Stimme au- Sachsen über die Aollfrage von B. v. G. (Fortsetzung.) „Diese Vortheile der Position könnte die Coalition viel leicht benutzen, um Preußen zur Annahme ein,- ihr vor- theilhaften CompromisseS zu bewegen. Nun hat aber Preu ßen vom ersten Tage dec Verhandlungen an bis zu seiner neuesten Circularbepesche wiederholt auf da- Bestimmteste erklärt, daß es die Unterhandlungen mit Oesterreich nicht eher eröffnen werde, bis der Vertrag über die Erneuerung des Zollvereins abgeschlossen sei. Andererseits haben da gegen auch die Eoalitionsstaatrn zu dem scheinbar nicht minder festen Entschlüsse sich verbunden, den Zollverein mit Preußen nicht eher zu reconstituiren, bis die künftige Zoll vereinigung mit Oesterreich gesichert sein wird. Hier stehen sich also zwei divergirende Meinungen und Verpflichtungen so diametral entgegen, daß die Vereinigung derselben un möglich ist und daß folglich auch jede fernere Verhandlung darüber als zwecklos erscheinen muß. Das Zustandekommen wäre nur dadurch möglich, daß einer von beiden Theilen zur vollständigen Nachgiebigkeit sich entschließt. Aber auch dann ist die Sache noch nicht abgemacht; denn hinter dem streitigen Präjudicialpunkte stehen noch andere ebenfalls wichtige Fragen, deren Lösung um so schwieriger werden dürfte, je voraussichtlich gereizter und hartnäckiger die Stimmung deS die Hauptfrage concessionirenden TheileS geworden sein wird. Soll daher eine Ausgleichung noch zu hoffen sein, so muß ein anderer Weg dazu ausgesucht werden. „Zuvor aber muß, vom IStandpunkte der Coalition aus betrachtet, die Stellung derselben zu Oesterreich vollkommen im Klaren sein. Die gegenwärtige Conferenz in Wien wird diese Klarheit vielleicht verschaffen, bis jetzt existirt sie aber nicht. Alle Vorschläge Oesterreichs, soweit sie zur Oeffentlichkeit gelangt, sind der mehren oder mindern Un sicherheit der Eventualitäten bloSgestellt. Wenn ein großer Kaufmann zu dem Theilhaber eines andern Handlungshau- seü sagt: „Dein Contract ist zu Ende, löse die Verbindung und tritt sofort in mein eignes Geschäft," so ist das eine reelle Anerbietung. Wenn er aber sagt: „Löse deine Ver bindung und du darfst hoffen, dich in fünf Jahren mit mir zu vereinigen, ich werde auch suchen, dir in der Zwi schenzeit einige Vortheile zuzuweisen," so ist das keine An erbietung, sondern ein Nebelbild, daS möglicherweise einen Kern bilden, aber auch wieder zerrinnen kann. Zwar sollte man annehmen dürfen, daß die Coalition nicht auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte stehen könnte, besäße sie nicht feste Zusicherungen von Oesterreich, eS treten aber auch wieder Erscheinungen hervor, aus welchen auf bedeutende Lücken in dieser Hinsicht zu schließen sein darf. „Wenn der große Gedanke der Zolleinigung mit Oester reich ohne Störung deS öffentlichen Verkehrs, ohne Ver letzung tausendfältiger Interessen und ohne die den Unter nehmungsgeist lähmenden Zweifel an einer den Ereignissen unterworfenen unsicher» Zukunft in Erfüllung gehen soll, so ist vor allen Dingen nolhwendig, daß der Anschluß un bedingt und ohne UedergangSperioden mit Ablauf des Aoll- vereinsvertrags definitiv ins Werk gesetzt werde. Unter der Voraussetzung des reconstituirlen Zollvereins mögen diese UedergangSperioden nicht unpraktisch erscheinen, sie sind es aber in hohem Grade, sobald der kleinere Theil des Zoll- vereinScomplexes sich von dem größern trennt, ohne gleich zeitig einen andern und hinlänglichen Ersatz dafür zu fin den. Werden die österreichischen UebergangSzölle auch gra- datim ermäßigt, so bleiben sie doch immer noch viel zu hoch, um den Absatz nach Oesterreich anders als in wenigen und unwesentlichen Ausnahmeartikeln hoffen zu lassen. Die deutsche Industrie mag der österreichischen in vielen Dingen überlegen sein, aber in vielen ist es auch wieder umgekehrt, und selbst in den erstern stehl di« öster reichische Industrie nicht so tief, daß sie bei Zöllen von 15 oder selbst nur bei 10 Procent deutscherseits ohne Wei teres überflügelt zu werden vermöchte. Würden Vie coalir- ten Staaten eine für alle Zeiten geschlossene Zollgrupp, bilden, so würden die Erzeugnisse derselben sich den Absatz nach Innen oder Außen suchen müssen, je nachdem er als der möglichst vortheilhafleste erscheint. Die Anknüpfung neuer Handelsverbindungen erfordert aber Zelt und Mühe, und sie ist mit Opfern und Erfahrungen verbunden, die Niemand umsonst gemacht haben will, die also die CoalitionS- industrie im Hinblick an den bevorstehenden Anschluß an Oesterreich mit Recht scheuen wird, ohne gleichwohl nach Oesterreich selbst etwas verkaufen zu können; sie würde da her 5 Jahre lang gleichsam in der Luft schweben, wahrend die gewerbliche Bevölkerung nicht von der Luft, sondern nur von dem täglichen Erwerbe durch ihre Arbeit leben will und muß. „Allerdings läßt sich nicht behaupten, daß ein geschlossener Zollstaat von 11 bis 12 Millionen wohlhabender Einwohner nicht lebensfähig sein könnte und läge die eiserne Noth- wendigkcit dazu vor, so würde die endliche Ausgleichung der gestörten Interessen früher oder später, wenn auch mir mehr und weniger Opfern zuletzt doch erfolgen, wie es an dem Beispiel des plötzlich von Holland abgerissenen Bel giens zu ersehen gewesen ist. In den Augen der Bevöl kerung besteht aber diese Nothwendigkeit nicht, sie begreift zwar den Vortheil des Anschlusses an Oesterreich, aber sie sagt sich zugleich, daß, wenn Oesterreich diesen Anschluß nicht gewährt, wenn cS auf die mitwirkende Entscheidung der Hauptfrage selbst Verzicht leisten will. alSdann auch die Coalition auf Oesterreich Verzicht leisten muß. Die übrigen Differenzpunkte im Schooße des Zollvereins sind alsdann von so untergeordneter Natur, daß nur daS rücksichtsloseste und in Wahrheit kaum zu erwartende Verfahren Preußens die Zerspaltung Deutschland« durch die Bildung einer isolir- ten Aollgruppe und durch die damit unvermeidlich verbun dene und nicht unbedenkliche Aufregung der Bevölkerung zu rechtfertigen vermöchte. Denn auch die CoalilionSregie- rungen werden nicht unbeachtet lassen, daß die ihr günstigen Sympathien auf der Hoffnung de« Anschlusses an Oester reich beruhen und daß sie vielfach ins Gegentheil Umschlä gen werden, sobald die Erwartungen der ErwerbSinteressen sich getäuscht sehen sollten. Es ist «in der Lhat auch kein schlagender Grund zu entdecken, weshalb die Aufhebung der österreichischen Mauthlini« bi- zum 1. Januar 1854 nicht ausführbar sein sollt«, und behauptet Oesterreich dennoch di« Unmöglichkeit dazu, so läßt sich der Coalition nicht an ders rathen, als den Vortheil ihrer Situation zu benutzen, um »inen nützlichen und ehrenhaften Frieden mit Preußen abzuschließen, bevor der leicht veränderliche Wind etwa »ine cmdere Richtung nimmt. (Forts, folgt ) Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Dresden, 16. November. Die hiesige privilegirte Bogenschühengesellschaft feierte gestern in gewohnter so lenner Weise ihr übliche- JahreSfest und zwar diesmal wieder in den schönen Räumen des Belvedere der Bcühl'- schen Terrasse. Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Johann und Albert beehrten mit Ihrer Gegenwart das Fest, dem ein zahlreicher Kreis ausgezeichneter Persönlichkeiten beiwohnte, von denen wir hier nur anführen die Herren Staalsminister Dr AschinSky, Frh. v.. Beust und Behr, den k. k. österreichischen Gesandten Herrn Grafen v. Kuefstein, den OberappellationSgerichtSpräsidenten wirkt. Geh. Rath Herrn Dr. v. Langenn, sowie die Hrn. Generalleutnant Graf v. Holtzen- dorff, Generalmajor v. Sichart, Kammerherr v. Budberg, Kammerherr v. Lindenau, Oderhofmeister 6 Byrn, Bürger meister Pfotenhauer, Hofrath Dr. Engelhardt rc. Als königl. Commissar fungirte Herr Kammerherr v. Langenn. Um 2 Uhr begann daS Diner in dem festlich decorirten obern Saale deS Belvedere. In geschmackvoller Gruppirunq prang ten in frischem Grün neben einander die Büsten Sc. Maj. des Königs und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann mit der Umschrift: Herr licke klüter, liir 2«ei, Der enig grünencken kaute: Dankbarer Oegenvvart 8tair 8egen cler kommenden -Leit. während am andern Ende deS Saales die Jahreszahlen 1802 und 1852 mit dem NamenSzuge Sr. Königl. Hoheit deS Prinzen Johann dessen dieses Jahr zu feiernde- fünfzig jähriges Schützenjubiläum (die Prinzen und Prinzessinnen des käniglichen Hauses werden mit ihrer Geburr Mitglieder der Bogenschützengesellschaft) andeuketen. Als der hohe Jubilar den Saal betrat, empfing Ihn ein vom Herrn Schühen- deputirtrn Gregor ausgebrachtes dreimaliges freudiges Hoch. Während der Tafel wurde die Feststimmung noch durch eine Reihe sinniger und zum Herzen sprechender Toaste ge hoben, von denen die Mehrzahl eine mehr als locale Be deutung erhielt. Der erste derselben wurde vom Schützen director, Herrn S^adtrath Jädicke, mit Hinweisung darauf, daß ja der Blick auf den königlichen Thron stets das schönste Moment bei diesem Feste bilde, Namens der Bogenschützen gesellschaft „mit Liede, Ehrfurcht und Treue" Sr. Majestät dem allgeliedlen König bargebracht und unter dem Donner der auf dem rechten Elbufer — der Terrasse gegenüber — ausgestellten Böller von dec Versammlung dreimal jubelnd wiederholt. Hieran schloß sich ein zweiter Toast desselben Redners auf Ihre Majestät die Königin, die geliebteste Landesmutter, und sämmtliche Glieder de- hohen Königlichen Hauses, der eine nicht minder begeisterte Aufnahme fand. Diesem folgte, vom Vorsteher Herrn Benedictus ausgebracht, „als ein schwacher Ausdruck innigster Hochachtung und hoher, wohlverdienter Verehrung" ein Hoch auf Se. Königliche Hoheit den Prinzen Johann, das „Vorbild eines jeden wackern Staatsbürgers, dessen Jubelfeier dem heutigen. Feste eine ebenso schöne als bedeutsame Weihe gegeben", welches von Sr. Königlichen Hoheit durch ein Hoch auf „die treue, alte, ehrenfeste Dresdner Bogenschützengesell- schaft" dankend erwiedert wurde. Herr Vorsteher Heydenreich feierte in einem Toaste „die ritterlichen Söhne unseres hohen Jubilar-, Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Albert und Georg, die sichersten Bür gen für unsere und unserer späten Nachkommen schönste Zukunft", für welche Begrüßung Se. Königl. Hoheit Prinz Albert —> zugleich im Namen seines abwesenden Bruders, des Prinzen Georg — mit dem Wunsche dankte, daß der bisherige gute Geist und die allseitige Treue in der Bo- genschützengesellschaft noch recht lange fortleben möge. Nach einem Toaste des Herrn Schützendepulirten Rückert auf den diesjährigen Schützenkönig, den dieser, Herr Coiffeur Springer, in seiner gewohnten Bescheidenheit und Einfach heit und mit der Hinweisung aufs herzlichste erwiedert«, daß er die ihm heute gewordene hohe Ehre nicht der eigenen Geschicklichkeit zn danken habe (der König-schuß wurde von dritter Hand für ihn gethan), ergriff Herr Vorsteher Hey- denreich wieder daS Work, „um den Männern ein Hoch zu bringen, die von Sr. Majestät berufen wurden, Recht und Ordnung zu hüten, die mit sicherer Hand das Staatsschiff aus den stürmischen Wogen in den Hafen zu steuern wuß ten und fortwährend bemüht sind, die Interessen deS Lan des und das Wohl seiner Bürger zu wahren und zu för dern, unfern Staalsministern." Ebenso lebhaften Anklang, wie dieser Toast, fand auch die ihm folgende Erwiederung des Herrn StaalsministerS Dr. Zschinsky, in welcher dieser NamenS des Ministeriums seinen Dank für diese Kund gebung ermuthigenden Vertrauens auSsprach und die Ver sicherung beifügt,, daß das Ministerium wie bisher, so auch für die Zukunft nur Ein Ziel verfolgen werbe, nämlich daS: in Bethätigung der Liebe zu König und Vaterland daS Wohl Beider nach besten Kräften zu fördern. Ein Toast auf die auswärtigen Gesandten fand durch Herrn Grafen v. Kuef stein eine sehr ehrenvolle Entgegnung und Herr Präsident Dr. v. Langenn erwiederle ein ihm ausgebrachtes Hoch in einer trefflichen Rede mit einem Hoch auf daS ungeschwächte Fortbestehen des Wahlspruches der Bogenschühengesellschaft: Verehrung für Fürst und Vaterland. Diesem folgte ein Toast auf den königlichen Commissar und den Schützendirector (durch Herrn Gregor), der durch Herrn Kammerherrn von Langenn durch ein Hoch auf Stadt rath und Stadtverordnete und durch Herrn Schützendirector Jädicke durch ein gleiches auf die Vorsteher, Deputirte und Controleur« der Bogenschühengesellschaft Erwiderung fand. Herr Bürgermeister Pfotenhauer dankt« mit einem Hoch auf die Stadt Dresden und ihre Bürgerschaft. Wahrhaf ten Enthusiasmus erregte ein Toast d,S Herrn General leutnants Grafen v. Holtzendorf, den dieser al« Entgegnung auf da- dem wackern sächsischen Kriegrrstande gewidmet«