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318 — DaS unter NeSmüller's Direktion stehende Sommertheater im großen Garten ist bereits eröffnet. Die reizende Lage desselben, der zweckmäßige Bau und die elegante Einrichtung lassen nichts zu wünschen übrig. — Unsere sächsischen StaatSeisenbahnen haben in diesem Jahre bis Ende Mai 1,193,144 Thlr. (103,960 Thlr, mehr als im vor. Jahre) eingetragen; besonders zeigte sich bei der sächsisch.schlesischen Bahn ein erheblicher Aufschwung. — Der flüchtig gewordene Bürgermeister Krebs in Königstein ist nicht, wie es hieß, in einem Dorfe bei Königstein oder in Görlitz aufgegriffen worden, sondern leider entwischt. Von Hamburg, ist die Nach, richt qngelangt, daß das Schiff, auf welchem Krebs 4 Stunden vor Ankunft der ihn verfolgenden Depesche von Hamburg abgefahren, bereits Kurhafen, den letzten RevistonSort, passirt habe. , Wien, 3. Juli. Das Gerücht von einer bevor- stehenden Zusammenkunft der Monarchen von Oester« reich und Frankreich nimmt immer größere Dimensionen an. Es ist sogar bereits zu der Voraussetzung eines FürstencongresseS angewachsen, und süddeutsche Blätter wissen schon genau die Hotels, in welchen die be- treffenden Monarchen in Mannheim" logiren werden. Hier in Wien findet man für die Gerüchte keine Be stätigung. Daß die Häupter zweier so mächtigen und innig alliirten Staaten über kurz oder lang zu einer persönlichen Besprechung Gelegenheit finden werben, - ist bei dem Stande der europäischen Verhältnisse wohl eine berechtigte Voraussetzung. Daß diese Zusammen kunft aber in der nächsten Zeit staitfinden werde, da- für haben wir durchaus keine Anhaltepunkte. — Die Jesuiten haben vom Kaiser die Er- laubniß erhalten, sich in Vorarlberg anzusiedeln und dort ein Jesuitencollegium zu gründen. Dieselben haben die schöne Stadt Feldkirch zu ihrem künftigen Wohn- sitz auserlesen und auch bereits von der Stadtgemeinde ein Gebäude für den Preis von 70,000 Fl. angekauft, welches früher zur Kaserne gedient hatte. Dieses wollen sie in eine großartige Erziehungsanstalt um wandeln, mit der sie das Obergymnasium verbinden werden, das ihnen ebenfalls überlassen worden ist. Paris. Der Kaiser ist am I. Juli in das Bad zu PlombiereS gereist. Er wurde auf der ganzen Reise mit den enthusiastischsten Zurufen begrüßt. — ES geschahen in Paris neuerlichst wieder zahlreiche Verhaftungen wegen Verbreitung aufrührerischer Schrif- ten und wegen Bctheiligung an geheimen Gesellschaften. Kalisch, 1. Juli. Die freudigste Sensation im Königreiche Polen hat die Verordnung des Kaisers erregt, rrüch welchen fortan Personen jeden Standes, welche aus Gesundheitsrücksichten in ausländische Bäder reisen, den erforderlichen Consenö gratis erhalten. Bisher mußte jed? ins Bad reisende kranke Person 50 S.-R. bezahlen; eS steht nun zu erwarten, daß aus Rußland und Polen dm bisherige Andrang in die deutschen Bäder sich bedeutend vergrößern wird. Reisende zum Vergnügen jedoch müssen nach wie vor für einen Paß auf 6 Monate pro Person 250 S.-R. bezahlen. Konstantinopel, 21. Juni. Die Nichtmusel männer werden, wie man hört, statt 12,500 Mann jährlich zu stellen, 62'/r Millionen Piaster Recruten- geld dafür entrichten. Balaklava soll am 2. Juli den Russen übergeben werden. In Kamiesch wird ehestens ein englischer und französischer Consul erwartet. Kertsch soll auf Kosten des Kaisers von Rußland wieder er baut werden, die feierliche. Uebergabe erfolgte am 21. v. M.. Markt- und Verkaufs -Preise Pirna, dm 5. Juli 1856. Lt Schfl. Thlr.Ngr. Thlr.Ngr. Weizen 8 — zu 160 Pst. bis 8 15 zu 171 Psd. Roggen 6 2 zu 153 Psd. bis 6 25 zu 167 Psd. Gerste 4 20 zu 139 Psd. bi» 5 — zu 151 Psd. Hafer 2 22 zu 95 Psd. bis 3 7 zu 114 Psd. Erbsen 5 22 zu 184 Psd. bis — zu — Psd. Wicken 4 5 zu 185 Pst. bis — — zu — Psd. Hirse 9 15 zu —Psd. bis 10 — zu —Pst. Grütze 7 15 zu —-Psd. bis 11 10 zu —Pst. Linsen 7 15 zu — Psd. bis — — zu — Pst. Bohnen 8 — zu — Psd. bis — — zu — Psd. Kartoffeln 1 20 zu — Pst. bis 1 25 zu — Pst. Der Centner Heu 1 Thlr. — Ngr. bis 1 Thlr. ü Ngr. Das Schock Stroh 9 Thlr Ngr. bis 9 Thlr. 15 Ngr. Die Kanne Butter 13—11 Ngr. Schmidt, Markimeister. Mittheilungen über die Verhandlungen der Stadtverordnete» in Dippoldiswalde. 13. öffentliche Sitzung am 13. Juni 1856. Gegenwärtig: Jehnc, stellv. Vorsitzender, W,uschig, Lauschte, Klemm und Ochern al, sowie die Ersatzmänner Kästner, Gottlob Schmidt und Louis Schmidt. Bei dem Vortrage deS RathSprototollS vom 3. Juni d.J. fand cS das Collegium 1) für durchaus zweckmäßig, daß nach dem jenseitige» Vorschläge vor Ausführung dcS übereinstimmenden Beschlusses bezüglich einer Verwendung für den Chaussecbau durch das Wcißeritzthal nach der AlbcrtSbahn zuvörderst noch mit den bei diesem Straßenbau interessirtcn Gemeinden und Mühlenbefitzer« zum Behuf ihres Anschlusses und bcziehcndlich der Entgegen nahme ctwaniger Beitragöofferten in Unterhandlung getreten werde, und genehmigte hierauf 2) die Ausleihung von 600 Thlrn., 300 Thlrn. und wiederum 300 Thlrn., 200 Thlrn., 337 Thlrn. und j00 Thlrn. aus der Sparkasse unter den offertrten und rosp. gestellten Sicher- heitöbcdingungcn. 3) Nach Vortrag der Bescheidung dcS Königlichen Finanz- ministerii vom 16. Mai. d. I. auf die wegen Einziehung des Königlichen Rentamtes cingereichte Vorstellung, beschloß man 4) sowohl die Bcrathung über, die von dem Königliche» Ministerium gegen da» entworfene EinquartirungÄ-Regulattv gezogenen Erinnerungen, als 5) die Angelegenheit wegen Abänderung des LocalflatutS bis zu einer der nächsten Sitzungen zu vertagen, inzwischen aber den Mitgliedern des Collcgii Gelegenheit zu geben, sich über di« 8ub 4 gedachten Erinnerungen nähere Kenntniß zu verschaffen und, was Punkt ü. anlangt, vorerst noch Erkundigung über ein dahin cinschlagendeS Veahältniß elnzuzichen, weiter 6) in Folge eines von mehrer» Hausbesitzern elngereichten Gesuchs nicht allein den'von denselben beantragten, sondern in Berücksichtigung der von dem Stadtrathe hervorgehobencn Um stände zugleich auch den bereits früher beschossenen Schleußenbau an der westliche» Marktseite im heurigen Jahre noch zur Aus führung bringen zu lassen und den im Haushaltplane nicht mit