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licht Hilfe Herdei, der.eS gelang, 2 Kinder, im Mer von v und L-Jahren wieder ins Heben-zurückzubrin- gen, das kleinste aber, ein Knabe von T Jahr 4t Mo- naren, war erstich.--. ' Chemnitz, 26; Jan. Heute früh ist die"Ehe^ flau eines hiesigen Handarbeiters in ihrer SchläfkaMl- mer tobt auf dem Bette liegend gefunden worden. Sehr gewichtige VerdächtSgründe deuten darauf hin, daß hier ohne Zweifel das Verbrechen des Morv^S vorliegt. Der Leichnam der Frau trägt nicht allein Zeichen am Halse/ baß sie gewürgt worden ist, son dern eS ist ihr auch Vie Schädeldeckr eingeschlagen. Außerdem hat sie ein Messev in der einen Hand ge habt, und hat stch tn'der Kammer ein Beil vorge- sunben, das ebenso wie das Messer mit Blut befleckt gewesen ist. Det Mann', der die verflossene Nacht nicht daheim gewesen sein Will, ist bereits gefänglich eingezogen worden. Wien, 24. Jan. Nur jein baldiges offensives Einschreiten Oesterreichs kann den Operationen der Verbündeten eine günstige Gestalt geben. Bleibt dies aus ober wizb e.s bis zum Frühling verschoben, so können die orientalischen Angelegenheiten leicht eine Wendung nehmen, durch welche der Friede in weite Ferne gerückt wird. Es muß nämllch Rußland in diesem Augenblick Alles daran gelegen sein, die Krisis in der Krim zu seinem Vortheil zu beenden. Zu die sem Behuf macht es gegenwärtig die Diversion über die Donau und sendet ein Corps nach Kem andern in die Krim. Gelangen diese Verstärkungen glücklich dort an und manöviren die russischen Anführer geschickt, so sind glückliche Resultate für die Verbündeten schwer zu erlangen, da die Russen den Vortheil der innern Operationslinie für sich haben und, mitten inne zwi schen den Alliirten bei Sebastopol und den Türken in Eupaloria stehend, diese auseinander hallen und einzeln schlagen können. Zwar können auch die Russen zwi schen zwei Feuer gebracht werden; allein die Kriegs geschichte lehrt es, dass solche Manöver getrennter CorpS leiten gelungen sind, weil der geringste Zufall in der Regel die klügsten Berechnungen cheT denselben zü schän den machen kann. Allen dwsen'Gefahren sowie dem russischen Einfall in die Dobrudscha kann Oesterreich begegnen, weiin es ,hem bisherigen Schwanken'ein Ende- macht und dre Offensive gegen Rüßland ergreift, wie dies der Traktat vom L Dec. vorgesehen hat. Denn in diesem Fall känn sich kein Russe über die Donau wa gen und jein Mann Verstärkung kann in die Krim gesendet werden,^ Weil jeder nöthig ist, um den öster reichischen Angriff auf die Westgrenze Rußlands ab- zuschl-gen. - - London, 22. Jan. Die Frage, ob eS wünschenS- «ttkher sei, zur'Bestreitung der Kriegskosten zu einer Anleihe, oder zu einer Steuererhöhung seine Zuflucht zu nehmen, wird in öffentlichen Blättern geprüft, und kptscheidet man sich für den letztern Ausweg/ zum we nigsten, waö die in der nächsten Zukunft zu thuenden Schritte betrifft. Daß früher odex,später eine Anleihe nöthig sein werde, glckübt mtin allerdings, begnügt sich aber, zu Untersuchen, ö l> e» schon jetzt zweckmäßig sein würde, zu einer solchen zu schreiten. Hie Antwort fällt verneinend auS. —Der TranSportdamper„Ämity" ist gestem mif ltllO für das «englische Heer bestimmten hölzernen Hütten nach der Krim abgegangen, und der „Swtflsure" folgte heute mit einer Ladung von 5VV Hütten. Md einer Anzahl Hefen für das französische Heer. Auch ist choll chkr' ein Dampfer mit fteichillt- gen Gaben, lim Gewkchtvoii70st Tonnen, bestehend in Ttzee, Zucker, Ehocolade, Pökelfleischi Wein, Brairnr« wein, Tabak,: Cigapcen, Pfrifeni wollenen KleilstrntzS« stücken; Radeln, Garn/ Fingerhüten/ BratfWttNest?tt. nach Balakiava abgegangen. Nach Beginn M-WHP» lingS sollen 7 Cavalebiekegimente«, jedes 8W-MDK stark, nach dem Kriegsschauplätze abgesandt werdistr: Auch 14 Jnfametieregimenter,^dje -gegenwärtig ganz oder theilweise in Malta, Gibraltar und auf den Nischen Inseln liegen , haben den Befehl empfangens sich zur Reise nach der Krim bereit zü halten. Sie sollen sich dorthin bigeben/sobalv'sie durch die Milis- regimenter, welche sich zum Ditnste iM Aasländt ge meldet haben, abgelöst werden. — ES häufen sich die Berichte von den ver schiedensten Seiten, welche keinen Zweifel darüber fas sen, daß die Armeeverwaltung an unglaublich zopfigen Uebelständen leide und einer durchgreifenden Umge staltung bedürfe, um ihrer großen Aufgabe gewachsen zu sein. W>r führen hier bloS zwei schlagende^Bei- spiele an: In der City wurde gestern -von efnigesi glaubwürdigen Kaufleuten Folgendes erzählt; „Ehl englisches Schiff (Cigenthum eines Privatmanns) wär mit Vorräihen aller Art in Baläklava angeförniyen,, um sie an den Mann zu bringen. Her Schlsier M beim erstezi Blick die Röth der Armee Huf) fvis. Dt ihr seine Ladung zu Statten kommen chürde. Rejn aus Patriotismus bos et dieselbe, stizt gär keinem oder doch einem sehr geringen Profit, der Intendantur zum Kauf an. Diese wie» daö Anerbieten zurück (sie chatte nämlich keine Ermächtigung vom Schatzkanüneramt in London, sich auf eigene Faust zu versorgen). Der Schiffer bot hierauf seine Ladung Pen Franzosen an, und General Canrobert schloß den Handel mit lau send Freuden ab." Merkwürdiger noch iß folgende Geschichte, die uns verbürgt scheint, da selbst das Wor- ning Chrouicle ihrer Erwähnung lh«t; „Ein Schiff kam Mil einer Ladung Stiesel uns» Schuhe nach Pa- laklävä. Zufällig hatte eS vergessen , den Vorschrift- mäßigen Frachtbrief aüS England mitzunehmen. In seinen Püpijren hieß eS bloS: „Mit Fußbekleidung für die Armee beladen." Dieses Versehens halber durfte es nicht in den Hafen, sondern mußte vor-tzM selben Anker werfen. Da kam nach einigen MM - Befehl von Lord Raglan, eS solle ohire Zeirveikltst eist Schiff i». dringenden Dienstangelegenhelten nach Kbn- staniinopel abgeschickt werden. Unser Stiefelschiff lag secfertig; eS mußte sich demnach, ohne gelöscht zu haben, mit Lord Raglan'S Agenten auf den Weg machen. Schon nahe äm Goldenen Horn hörw der Schiffer von einem der Atzentert zufällig, sie seien nach Kon stantinopel geschickt, um Schuhwerk einzukaufen, dessen die Soldaten sehr bedürftig seien. „Aber mein Fahr zeug," ruft der Capitän, „bringt ja Schuhwerk in Menge!" Darauf wird RechtSum gemacht und nach; Balaklava zurückgefahren." M — 25. Jan. Lord I. Ruffel hat resignirt« und feinte Resignation H yy» der- Königin angensmntvr worden. Als Grund dieser Resignation geben „Gkob^ und „Sun" an, weil Lord I., Ruffel mjt der Krieg führungsart yicht einverstanden sei. Aus der Krim. Die neuesten Rächrichten sind enthalten in der folgenden telegraph. Depesche des Für sten- M-trtschikoff voM 17. Jan.': „Die-Belagerung arbeiten vor Gsbästopol schreiten »icht vorwärt». UM