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an daS ernstliche Streben Rußlands nach Frieders nicht. W^Dobruhscha ei«, L -- st werden die FriedenScon« n den ersten Tagen des Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Im letzten Vierteljahre deS verflossenen Zaires betrugen in unserer Sparkasse die 477 Einlagen:. . . 7258 Tblr. 5 Ngr. 8 Pf. und 129 Rückzahlungen: 3139 Thlr. 2 Ngr. 1 Pf. Vom Gebirge. Etwas verspätet melden wir, daß vor etwa 14 Tagen unser allbeliebter Oberförster Schmidt zu Bärenburg sein goldenes Ehe- jubiläum feierte. Bon vielen Seilen sind dem noch rüstigen Grejsenpaare Zeichen der Theilnahme an dem frohen Feste kund gegeben worden. Unter den Ge schenken dieses TageS ist aber eines von besonders hoher Bedeutung. Ihre Majestät die verw. Königin Marie hat nämlich ans dem Nachlasse ihres verewig ten Gemahls Herrn Schmidt einen Stock mit Por« zcllanknopf übersenden lasten. Daö von der Hofdame v. Friederici ansgefertigte Handschreiben erwähnt, wie Se. Maj. der verstorbene König so gern auf der Bä renburg verweilt habe und daß eS ihr angenehm sei, in dankbarer Erinnerung daran das Geschenk aus des Königs Nachlaß dem Herrn Oberförster zu übersenden. — Wir sammt vielen unserer Leser, die gewiß auch bei 'dem biedern Oberförster Schmidt in dem traulichen Försterhause gern verweilen, wünschen dem Hauie und seinen Bewohnern immerhin frohe, ungetrübte Tage! Dresden. 25 Zan. Schon vor einigen Tagen verlautete ein Gerücht des BerbotS der weitern Auf führung des Gutzkow'schen Lustspiels „Lenz und Söhne". ES erweist sich als völlig begründet. Die fernere Aufführung ist auf das Bestimmteste verboten worden; man sagt, vom Könige selbst. — Dieses Jahr ist für hie Aktien der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn nicht ohne Interesse, denn mit dem Jahre 1855 beginnt der jährliche Tilgungsfond von 200,900 Thlrn. zu arbeiten, so daß diesmal davon 40,000Thlr., und so von Jahr zu Jahr mehr, je-nach Abnahme des ZinsenbrbürfnisseS, zur Tilgung VeS Hauptstamms von 4 Mill. Thlrn., welche mit dem Jahre 1896 voll endet ist, verwendet werden. Daß diese succefsive Til- - gung nur vortheilhaft auf den Curs der Aktien wir ken muß, ist um so gewisser, als dadurch ein erhöhter Zinsengenuß vorbereitet wird. Mit dem Jahre 1863, also schon in acht Jahren, tritt ein jährlicher Prä miengenuß von 1 Proc. neben den 4 Proc. Zinsen ein, welcher, von Jahr zu Jahr steigend, sich bis auf 12 Proc. erhöht, Erwägt man dies, und daß diese Papiere Staatsschulden repräsentiren, auf welche ein Bahnunfall nicht im Geringsten einwirken kann, so dürften bald diese Aktien vor allen andern sächsischen StaaiSpapiercn den Vorzug haben. — 27. Jan. In Anto'nstadt wurden in einer kleinen Wohnung vorgestern 3 Kinder während der Abwesrnheit der Mutter durch Kohlendampf betäubt. Hausgenossen, welche dazu kamen, holten schnell ärzt« besonders seitdem "tzk rnss. Ar gkpicktz ist. j. . § -i ' Zn nicht so ferner ZusiN ferenzen beginnen« (jedenfalls Februar); bald auch, - so hoffen wir — wird eS zu etwas Entscheidendem in der Krim kommen. Wünschen wir dem Letzteren mehr Glück, als dem Ersteren; denn eS brechen eher die Granitmauern einer Ästung, als sich ein Kaiser Nicolaus beugt. A, „nWMose" Annahme der 4 Punkte enthalten sollte) legte ÜWlanh dir fraglichen Propofitionyn -so nachWill- ksshr ans. daß die Grundlage der ursprügglichen Bedin gungen dqdurch Herzlich zwickt wprhz, und,,sich die vier Hgchtr, berechtigt sahen, dieselben in der von Rußland um- gftzrodtUep Horm-Wyn der Hand zu weisen. Nur Preußen neigte sich,«it seinen Ansichten mehr der russischen Denk- w,«iße zu. „.. Schwer verletzt durch die HartnäÄigkeit Rußlands schloffen — am 2. Dccbr. — England, Frankreich und Oestreich für die weitere Fortführung des Krieges, sowie für.etwanige Friedensunterhandlungen «ine Allianz,— Preußen jedock, dem man den Beitritt dazu möglich Machte hielt- sich fern, davon. Die erste Handlung dieser drei Verbündeten erfolgte »m 2tz, Decbr. Es wurde an Rußland das Ultimatum gestellt: Entweder nimmt eS die 4 Punkte rückhaltlos an, oder die Gewalt der Waffen entscheidet (Seiten Oestreichs war dies bekanntlich bis daher noch nicht erfolgt). Fürst Gortschakoff, der russ. Gesandte am lass. Hofe zu Wien, ließ sich zwar eine Frist von 14 Tagen geben, aber ohne Hoffnung daraus, daß sein Kaiser in die Bedingungen tfnwilligen werde. Und siehe, cs geschah das Unglaub liche: Schon nach wenig Tagen erhielt Gortschakoff die Weisung, sich in Unterhandlungen über die FricdenSpunkte ejnzulassen. Am 7. Jan. 18S5 fand eine Conferenz der . Gesandten von beiden Partheien statt. Der russische He- sgnhte, dem die 4 Punkte noch einmal vorgelesen wurden, wollte einige Einwendungen machen; da er aber sah. daß er damit an der Entschiedenheit der Vertreter der andern Mächte scheiterte, fügte er sich den Garantiepunkten. Die Grundlage war gewonnen; aber jetzt wollte man an ein Erklären und Uniformen der fraglichen Punkte gehen. Da steht man auch jetzt noch. Bestimmt und gewiß ist jedoch, daß Rußland an die Garantien 2 und 3 nicht so leicht gehen wird. Hören wir hierzu die Erklärungen eines Wiener Diplomaten. Hu 2 (Freiheit der Donauschifffahrt betreffend) be merkt derselbe: Es soll ein Syndikat von Bevollmächtigten der Großmächte und deS Sultans die neuen Verhältnisse au der Donau regeln und in Zukunft contrvliren. Muß aber die Entscheidung durch Waffengewalt herbeigerufen werde».,, so soll Rußland die Donaumündung und Bessa- rHhjen verlieren. .. . Was ferner die. dritte und schwierigste Garantie be- tMt (Einschränkung des russischen Uebergewichtes im schwar zen Meere), so hat man ihr folgende Auslegung gegeben: «Zerstörung der MarineetabliffcmeytS Rußlands im schwar zen Meere; Verminderung seiner Seemacht in diesen Ge wässern ; beständige Anwesenheit eines gemischten Geschwa- - ders, um künftig Rußlands Verhalten in der Levante über wachen zu können. Bon den letztgenannten^ Dingen werden einige schwer lich am Tische der Friedensunterhandelnden abgemacht wer den — sie können nur — und werden hoffentlich ihre Lp- sung vor Sebastopol finden. - . WaS kann man aber darauf für Hoffnungen bauen? Die Westmächte sowohl, als Oestreich glauben npch lange nicht an das Zustandekommen deS Friedens. DaS fran zösische Cabtnet meint, daß Rußland nur in die Friedens bedingungen eingewilligt habe, um >) Zeit zu gewinnen, NM große TruppenmaHen nach der östreich. Grenze zu 2) Um Oestreichs, Unterzeichnung de- Offensiv- bWd<nisseS vom, 2. Dccbr. hinzuhalteu., 3) Preußen eine» Dvriygjch zp geben, auch künftig die mit Oestreich abge- sMqffenrn Betrage nicht zu achten.. Auch Oestreich glaubt