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478 von Potschappel beende!, ohne daß non irgend einer Seite Schwierigkeiten erhoben worden tvärerr. Außer an Grassi'S Villa werde» die Dampfwagenzüge vor Tharaud, bet P-tsthappel (Steiger, Windberg) und bei HainSberg (Rabenauer Grund) anhakteu. — LV. Octbr. Eines der bedeutendsten Fabrik« GabliffementS Sachsens und Deutschlands ist bekannt lich das der Hrn. Jordan u. TimäuS allhier. Zugleich zeichnet sich dasselbe durch eine rühmliche Vorsorge für seine Arbeiter aus, die nicht nur eigene Kranken- und Bearäbnißkassen haben, sondern auch segensrei cher Stiftungen an freier ärztlicher Behandlung, freien Medikamenten, freier Schule, und Aufnahme von Kindem in die Kleinkinder-Bewahranstalt sich erfreuen. Gestern ist nun Herr TimäuS aus dem Geschäft ge schieden, um nach 30jähriger Wirksamkeit der wohl verdienten Ruhe zu genießen, und daö Arbeitsper sonal veröffentlicht heute einen rührenden Scheidegruß, auS dem zugleich hervorgeht, daß Herr TimäuS bei dieser Gelegenheit nicht nur allen verheiratheten Ar beitern je 4 Thaler und den übrigen nach ihrer Dienst zeit 2 und 1 Thaler hat auszahlen lassen, sondern daß er auch der Kranken- und Begräbnißkasse des Personals je 100 Thlr. in zinsbaren Staatspapieren überwiesen hat. — Für die verunglückte Henriette Teich ert in GeierSdorf, deren Schicksal seiner Zeit so viel Theil- nahme erregte, und deren vollständige Genesung zu erwarten ist, ist die bedeutende Summe von 2457 Thlr. 25 Ngr. eingegangen. — In Chemnitz hat sich ein „Actienver- etn für Brotbäckerei" gebildet. Die Aktie ko- - stet 2 Thlr., die jedesmalige Einzahlung beträgt 7^ .' Ngr. Die durch die Actienzeichnung gewonnene Summe wird zum Ankäufe von gutem Getreide ver wendet, welches sodann gemahlen und verbacken wirb. DaS Brot wird nur an die Mitglieder dieses Actien- vereinS abgelassen. Türkei. Auch heute hat sich noch nichts Zu verlässiges über die russisch-türkische Streit frage herauSgestellr. Ein am 9. Oct. in Marseille angekonlmener französischer Dampfer soll Nachrichten aus Konstantinopel vom 2. Oct. mitgebracht haben, welche bie*Kriegserklärung bestätigen, wenn 40 Tage nach Notifikation derselben an Rußland die Fürsten- thümer nicht geräumt seien. — Der Allgemeinen Zeitung schreibt man aus Wien vom 6. Oct.: „Auf außerordentlichem Wege Das große Loos. „Jetzt kannst Du zu Belte gehen, Fritz, ich will die halbe Nacht wachen, dann aber mußt Du wieder auS den Federn." Diese Gorte richttte bei seinem Eintreten EliaS Tropfstein, der Thürmer in einer deuischen Mittelstadt, der zugleich kunstfertiger Schuh- slicker war, an seinem Lehrling und AmlSgehilfcn, wel cher seit Eintritt der Dämmerung, während sein Meister und Herr hinabgestiegen war in'S Getümmel der Men schen, dessen Stelle verwaltet halte. Regelmäßig ließ sich nämlich nach dem Abendläuten der Thürmer zu seinem Mitmenschen mit einem Bunde ausgebesserten SchuhwerkS unter dem Arme hernieder, beglückte seine heute hier angelangte Nachrichten auS Konstantinopel vom 30. Sept, melden, daß der Sultan -er vom Divan beschlossenen Kriegserklärung die Sanc« Üo» zwar noch nicht ertheilt hatte, daß man sich aber im Miuisterrath daselbst mit der Redaction und dem Erlaß des betreffenden Manifestes eifrig beschäftigte, das zugleich mit der förmlichen Kriegserklärung vcv- öffentlich! werden soll." — Wie der Leipziger Zeitung aus Bukarest vom 30. Sept, geschrieben wird, erwarten die Russen am 6. oder 7. Oct. einen Angriff von türkischer Seite auf dem linken Donauufer. Es sollen bereits über 2000 Freiwillige, meistens Griechen, sich erboten ha ben, mit dem russischen Heere gegen die Türken zu ziehen. London, II Oct. DaS Kriegsdepartement hat nach Dublin den Befehl abgehen lassen, 6 Regimen ter zum Einschiffen nach dem mittelländischen Meere bereit zu halten. London. Die Bank in England har vor we- nigen Tagen die unangenehme Entdeckung gemacht, baß ihre Noten durch photographisches Verfahren auf so vollendete Weise nachgemacht worden sind, daß selbst ihre gewiegtesten Kassirer nicht im Stande waren, die echten von den falschen zu unterscheiden. Alle Einzelheiten, bis auf das Wasserzeichen, bis auf die besondern Kennzeichen, welche nur wenigen Ein geweihten bekannt sind und bisher um so eher zur Entdeckung von Fälschungen geführt hatten, waren auf daS Genaueste reproducirt. Eben diese Tadel losigkeit der Fälschung mußte auf den Verdacht füh ren, daß hier eine stärkere Kraft, als das menschliche NachahmungStalent im Spiele sei. Ein tüchtiger Photograph wurde hu Rache gezogen, rutd dieser be wies der Direktion thatsächlich, daß sich ihre Noten durch den allen Photographen wohlbekannten Wachs- papierproccß ohne Weiteres auf daS allergetreueste produciren lassen. Es ist dies ein Wink, den sich unsere deutschen Bankinstitute wohl nicht entgehen lassen werden. An Mitteln, sich gegen die vom Son nenlichte unterstützte Fälschung sicherzustellen, fehlt eS Gottlob nicht. Werden die Noten mit blauer Farbe auf gelbpräparirtem Papier gedruckt, so wird es schon nicht gut möglich sein, FacstmileS auf negatives pho tographisches Wachspapier zu übertragen. Noch ein facher hilft man sich, wenn man auf der Rückseite der Noten eine NamenSunterfchrift oder nichtssagende Arabesken anbringt. Durch den photographischen P roceß würden diese auf der Vorderseite der Note zum Vorschein kommmen und den Betrug gleich ans Ta- geslicht bringen. Kunden mit der längst erwarieten Arbeit, ließ sich von ihnen wiederum mit einigen Sechsem beglücken, und er holte sich dann von den Mühen deS TageS im Gasthofe zur Sonne mit einem Glas Bier, das ihn zugleich für das Wachen der Nacht stärken mußte. Dann kehrte er, einenBund auszubessernden SchuhwerkS, daneben einige Semmelzeilen, etwas Gemüse, eine Tüte Kaffee, zwei Loch Zucker, ein Fläschchen Oel unv andere häusliche Materialen enthaltend, so er unterm Arme trug, nach Schlag neun Uhr zurück, um seine 125 Stufen hinauf- zuklettern, wo es nun seine Pflicht war, den treuen Gehilfen im Wachen und Schuhflicken für einige Stun den abzulösen. Hieraus sieht man schon, daß Meister Tropf-