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1. «ethleUt M «»»«er Der Sächsische Erzähler Die»«tag. de« 10 Ja«»ar 1V3S Der Repräsenlalionsbau des Reiches eingeweiht Der Führer spricht zu 8000 Arbeitern U«s«r Bild zeigt Adolf Hitler wahrend seiner Red« an di« Arbeiter. Zm Hl»,ergründ vier Arbeiter, die di« einzelnen am Bau beteiligten Handwerker, gruppen vertraten. (Scherl-Bilderdlenft-M., nicht der Privatmann Adolf Hitler, sondern der Führer ver deutschen Nation! Und damit empfange ich nicht ihn, son dern durch mich empfängt ihn Deutschland." (Begeistert stim men die Arbeiter dem Führer zu.) Der Führer schildert dann, wie er zu Beginn des ver gangenen Jahres dem jungen Architekten Speer den Auf trag gab. Für den 9. Januar 1939 — so stellte der Führer unter dem lubelnden Beifall der Bauarbeiter fest — habe pünktlich die Vollendung des Hauses gemeldet werden kön nen. „Das ist noch nie dagcwcsen. Ich bin selber vom Bau und weiß, was das heißt! Es ist eine einmalige Lei stung, und jeder einzelne, der daran teil hat, kann heute stolz darauf sein! Auch das ist ein Zeichen der Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes!" Der Führer sprach zum Schluß allen am Bau Beteilig ten seiücn herzlichen Dank aus. Das Werk spreche für sich — und jeder einzelne könne das Bewußtsein haben, mitgeholfen zu haben an einem Baudenkmal, das viele Jahrhunderte überdauern und von unserer Zeit zeugen werde als das erste Bauwerk des neuen Großdeutschen Rei ches. Er habe sie alle eingeladen, heute hier zusammenzukom men, damit auch diejenigen draußen in ihren Steinbrüchen sehen könnten, was aus ihrer Hände Fleiß entstanden sei. „Ihr alle könnt heute stolz und glücklich sein, und ich freue wich, daß ich mit euch, meine deutschen Arbeiter, daS Fest der Vollendung und der Uebernahme der neuen Reichskanzlei erleben darf. Ich habe euch so oft bei der Arbeit gesehen, upd ich weiß, daß das, was jetzt so schön geworden ist, in der Zeit des Entstehens sehr viel Schweiß, Arbeit, Opfer und Anstren gungen gekostet hat. Mit dem Bau dieser neuen Reichskanzlei ist eigentlich erst das Jahr 1938 abgeschlossen! In diesem Jahre ist der- Bau hergestellt worden, und daher ist er die Bekrönung des Großdeutschen politischen Reiches!" Mit minutenlangen Rufen „Wir danken unserem Füh rer" und lang anhaltendem, brausendem Jubel dankten die Arbeiter ihrem Bauherrn Adolf Hitler am Schluß seiner Ansprache noch einmal aus tiefstem Herzen für seine Worte. Wer erbiell eine ErwneniiM- vlokene Die vom Führer eingeladenen Ar beiter, die an der Fertigstellung des ReichSkanz- lek-NeubaueS mitwtrkten, ver sammelten sich am Montagmit- tag als Gäste Adolf Hitlers im Zoo bzw. Rhein, gotd, um hier das Mittagessen eln- zunehmen. Bel dieser Gelegen heit erhielt jeder eineErinnerungS -Plakette (Scherl. Bllderdlenst.M.) Die Bauarbetter in Berliner Theatern und VarietLs Der Führer bei der Vorstellung im „Wintergarten" DNB. Berlin, 9. Jan. Den 8000 Arbeitern aus Berlin und dem Reich, die den Neubau der Reichskanzlei errichten halfen, wurde am Abend ihres ersten Festtages Gelegenheit zum Besuch einer ganzen Reihe von Berliner Theatern und Varietes gegeben. Die auswärtigen Arbeiter — die am Dienstag übrigens nach einer Besichtigung der Reichskanzlei noch das Reichssportfeld und Pots dam besuchen werden — wohnten einer geschlossenen Sondervorstel lung Im „Wintergarten" bei. Zu ihrer großen Freude erschien zu I dieser Vorstellung auch der Führer mit Generalbauinspektor Pro- lfessor Speer und den übrigen Herren seiner Begleitung. Im Auftrage der Arbeiterschaft begrüßte der Berliner Arbeiter Max Hoffmann den Führer. Zu beiden Seiten des Rednerpodiums standen vier Zimmerleute in ihrer be kannten bunten Tracht mit Zylinder. Max Hoffmann schil derte den Beginn und Verlcmf der Bauarbeiten und führte dabei unter anderem aus: „Mein Führer! Mit mir stehen vor Ihnen Vertreter sämtlicher Handwerksgruppen, um Ihnen an Lieser Stelle ihren Dank abzustatten. Zugleich überbringe ich Ihnen, mein Führer, die Meldung: „Die neue Reichskanzler, oer Prachtbau der Reichshauptstadt, ist schlüsselfertig!" Mein Führer! Ich überreiche Ihnen Len SHlMel!" Der Fahrer Hing dem Redner entgegen und nahm unter lautem und ««hallendem Händeklatschen der Arbeiter aus seiner Hand ein rotes Etui entgegen, in dem sich der Schlüssel zur Reichskanzlei befand. - Dann betrat der Führer selbst das Rednerpodium. Wieder brausten ihm der Beifall und die Heilrufe der Arbei ter entgegen, und Hs dauerte eine geraume Zeit, bevor der Führer das Wort Whmen konnte. Der Führer Umriß zunächst in großen Zügen die inner und außenpolitischen. Grundsätze, deren Anwendung und ziel bewußter Durchführung die gewaltigen Erfolge des vergan genen Jahres zu danken sind. Er wies dabei insbesondere auf die entscheidende Bedeutung der Stärkung des deutschen Selbstbewußtseins auf allen Gebieten und in allen Schichten unseres Volkes hin. Daher sei es auch sein Be streben, diesem neuen Großdeutschen Reich eine würdige Hauptstadt zu geben. Das bedeute nicht, daß das übrige Reich dadurch vielleicht zurückgestellt werde; aber seine Haupt stadt solle besonders repräsentativ sein und in ihrer ganzen Größe die Größe Les Staates zum Ausdruck bringen. „Als deutscher Volksgenosse", so erklärte der Führer unter dem begeisterten Jubel seiner Bauarbeiter, „bin ich heute ge nau das, waS ich immer war, und will ich nicht mehr sein. Meine Privatwohnung ist genau die «gleiche, die ich vor der Machtübernahme hatte und wird dieselbe bleiben. Hier aber bin ich der Repräsentant des deutschen Volkes! (Erneute stürmische Kundgebungen.) Und wenn ich hier jemand in der Reichskanzlei empfange, dann empfängt den Betreffenden Sechsen angetretcn. Einweisung des Dresdner Polizei» Präsidenten durch Staatsminister Dr. Fritsch Dresden. 10. Jan. Am Montag wurde der in gleicher Eigen- schast von Stettin nach Dresden verhetzte Polizeipräsident ff-Stan- dartensührer Herrmann durch den Sächsisä)en Minister des Innern, Dr. Fritsch, in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste in sein itkues Amt eingewiesen. Staatsminister Dr. Fritsch dankte dem bisherigen Leiter des Polizeipräsidiums Dresden, Präsident Hille, für die in den ver gangenen fünf Jahren geleistete erfolgreiche Arbeit und richtete auch an Oberregierungsrat Dr. Uhlig, der in den letzten Monaten die Geschäfte führte, Worte des Dankes. Präsident Herrmann bringe den Geist mit, der die Kameradschaftlichkeit umWieße, an die Stelle des verstaubten Aktcnbündels die frische und verantwor tungsbereite Arbeit setze und deshalb die Gewähr dafür biete, daß das Volk in der Polizei den Helfer und Freund sehe. Denn im Gegensatz zu früher lebe glücklicherweise die Polizei im Gedanken gut des Volkes nicht mehr als gefürchtete Einrichtung eines Par teiensystems. Der Minister wünschte dem neuen Leiter des Polizeipräsidiums eine recht erfolgreiche Arbeit und verpflichtete ihn durch Hand schlag auf seine neue Tätigkeit. Oberregierungsrat Dr. Uhlig entbot den Willkommgruß im Namen der Gefolgschaft, und Kreisleiter Walter brachte den Wunsch nach enger Zusammenarbeit mit den Parteidienststellcn zum Aus druck. Der neue Präsident übernahm sein Amt mit dem Vorsatz, seine Gefolgschaft zu jener Einheit zusammenzuschweißen, die allein die Möglichkeit gebe, im Sinne des Führers zu arbeiten. Der Fischotter in Sachsen Der Fischotter ist infolge der starken Nachstellungen, die durch den Wert seines Pelzes und die ehemals auf seinen Ab schuß ausgesetzten hohen Prämien nur noch erhöht wurden, in Sachsen so stark zurückgegangen, daß ihn der sächsische Heimatzoologe Zimmermann in seinen „Säugetieren Sach sens" als das seltenste der heute in Sachsen lebenden größeren Säugetiere bezeichnet. Seinen geradezu katastrophalen Rück gang seit etwa einem Menschenalter veranschaulichen am besten die Zahlen der früher vom Sächsischen Fischereivcrein prämiierten Tiere, die für die Jahre 1881—1893 noch 151 be trugen, in der Zeit von 1891—1903 aber schon auf 215 gefallen waren und in den Jahren von 1901—1908 nur noch i-ihrlich 3 Stück umfaßten. Sluch im übrigen Deutschland ist der Rück gang des Fischotters ein ähnlich großer wie in Sachsen, so daß das Rcichsjagdgcsctz — der Fischotter gehört zu den lagdbarcn Tieren — ihm eine Schonzeit während des ganzen Jahres zu billigt. Er darf also nicht mehr abgeschlossen werden, eine Tatsache, auf die hiermit ausdrücklich hingcwicscn wird. Die Hälfte -er Dresdener Juden lebt vom Geld Am 15.1». 38 noch 1536 Rassejudcn — nur ein Sechstel ausgewandrrt (Von unserer Dresdener Schriftleitung) Jm gesamten demokratischen Ausland hört man immer wieder die Märchen, daß die Juden in Deutschland in schwer ster Weise verfolgt würden und man sich ihrer annehmcn muffe. Abgesehen davon, daß sic kein Land anfnchmen will, denken viele Inden noch gar nicht daran, das Nazi-Deutsch land zu verlassen, weil sic sich hier wahrscheinlich sicherer füh len als anderswo, trotz der dort herrschenden .Llorrcichcn Demokratie". Mit Erstaunen liest man die Feststellungen der Dresdener Tageszeitung „Der Freiheitskampf", daß sich im Gebiet der Stadt Dresden am 15. Oktober 1938 noch immer 1536 Rassejudcn aufhielten und in den letzten 2 Jahren nur 373 über 20 Jahre alte Rassejudcn verzogen, davon nur 151 ins Ausland, 193 in Orte des Inlandes und 16 ohne Reiseziel. Bezeichnenderweise bekennen sich von den 1536 Rassejudcn nur 1213 zur mosaischen Religion, 201 zum Protestantismus und 15 zum Katholizismus. 828 dieser 1536 Nasscjuden leben ohne Beruf, also von dem dem deutschen Volk betrügcrischcrwcisc abgegaunerten Geld. Von den 708 berufstätigen Juden schacherten 462 in «Handel und Verkehr", 137 in Industrie und Handwerk, 87 in freien Berufen. 376 der 708 „berufs tätigen" Juden bezeichneten sich als selbständig, 260 als Ange stellte (meist, in jüdischen Unternehmen), 283 als bcrufstäng, aber ohne nähere Angabe ihres Berufes, also als Schieber. In Dresden leben außerdem 467 Personen über 20 Jahre, die nach den Nürnberger Gesetzen als Mischlinge betrachtet wer den; nur drei von ihnen bekennen sich zur jüdischen Religion, aber 388 zum Protestantismus, 12 zur Katholischen Kirche und 34 zu keiner Religion. Nur ein Viertel dieser Mischlinge lebt in jüdischen Haushalten. — Die Ermordung unseres Volksgenossen vom Rath durch den Juden Grünspan in Paris mit ihren Folgen für die Juden deutscher Staatsangehörigkeit brachte auch in unserer Landeshauptstadt einen grundsätzlstycn Parole für dm Vrtriebmppell am Mittwoch, 11. Jan.: Revolutionen sind Ernte und Aussaat. Sie erfassen und übernehmen «in Volk mit seiner Geschichte, seiner jahrhunderte alten Kultur, aber auch mit all dem Falschen und Fehlerhaften, da« diesem Volk und seinen Werken anhoPet. In den Böden, den sie so vorfinden, müssen sie ihre neuen Gedanken ausstreuen und ausjäen. Dr. Robert Ley -Im Lsekstt» Oberst v. Oelhafen Inspekteur der Ordnungspolizei in Sachsen Dresden, 10. Jan. Der Reichsführer ff und Chef der Deut schen Polizei im Reichsministerium des Innern hat zum Nachfolger für den aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand getretene« Oberst der Schutzpolizei Thierig den bisherigen Kommandeur der Schutzpolizei Dresden, Oberst der Schutzpolizei v. Oelhafen. zum Inspekteur der Ordnungspolizei in Sachsen ernannt. Sein Dienstbereich umfaßt die gesamte staatliche und gemeindliche Schutz polizei in Sachsen sowie die sächsische Gendarmerie. V. Oelhafen wurde 1886 In Würzburg geboren: nach Besuch de» Bayrischen Kadettenkorps trat er 1905 in das 2. Bayrische Artille rie-Regiment «in, wo er als Offizier bis zum Ausbruch des Welt krieges Dienst tat. Während des Weltkrieges hat o. Oelhafen als Hauptmann und Batterie- bzw. Abteilungsfllhrer ununterbrochen an den verschiedensten Fronten gestanden. Nach Auslösung des Heeres trat er 1920 in die Bayrische Landespolizei ein, der er bis Ende September 1937, zuletzt als Kommandeur der Schutzpolizei München, angehörte. Unter dem 1. Oktober 1937 wurde Oberst v. Oelhafen in der gleichen Eigenschaft zum Polizeipräsidium Dresden versetzt. Im März 1938 hat er an maßgebender führender Stelle am Einmarsch in die Ostmark teilgenommen. Nach der Befreiung des Sudeten gaues wurde Oberst v. Oelhafen als Befehlshaber der Ordnungs polizei Nordböhmens eingesetzt. Nach Beendigung dieser Tätig keit hat er seine neue Stellung als Inspekteur der Ordnungspolizei in Sachsen angetretcn. Der Führer besichtigte den Reichskanzlei-Neubau Bor »er feierlichen Eröffnung de« Erweiterungsbaues der Relchs- kanzlel nahm der Führer mii einige« seiner Mitarbeiter am Sonntagabend ein« Befichttgung vor. Man fleht ihn zusammen mit Professor Speer (rechts» m»d Reichsleiter Bormann (links- lung lm „Wintergarten" bei. Zu ihrer großen Freude erschien zu und Gruppenführer Schaub. ' - iPresse-FIustralionen-Hoffmann-M.)